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Wissenschaftlicher Nachwuchspreis medius 2016 verliehen

Pressemitteilung vom 16.06.2016

Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF), das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. (DKHW), die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) haben den medius 2016 verliehen. Der Preis ist mit insgesamt 2.500 Euro dotiert und würdigt wissenschaftliche und praxisorientierte Abschlussarbeiten, die sich mit innovativen Aspekten der Medien, der Pädagogik oder des Jugendmedienschutzes auseinandersetzen.

Den 1. Preis erhielt Daniel Trüby für die Masterarbeit Erprobung und empirische Analyse des Einsatzes von mobilen Endgeräten im Filmbildungskontext des interkulturellen Sprachfördercamps "Film – Sprache – Begegnung“. Der Absolvent der PH Ludwigsburg begleitete für seine Abschlussarbeit ein medienpädagogisches Projekt zur Sprachförderung und erforschte das didaktische Potenzial mobiler Endgeräte in diesem Kontext. Dieses Potenzial wurde von ihm hinsichtlich des Lernerfolgs, der Lernmotivation, der Lerneffizienz und der Anschlusskommunikation evaluiert.

„Besonders gefallen hat der Jury an dieser Masterarbeit die Verknüpfung und Evaluation von zwei medienpädagogisch heterogenen Praxisfeldern der handlungsorientierten Medienpädagogik – nämlich der klassischen Filmbildung mit dem mobilen Lernen – in dem hochaktuellen Feld der Sprachförderung“, begründete Dr. Friederike von Gross, Geschäftsführerin der GMK, als Laudatorin die Wahl der Sieger-Arbeit.

Jugendliche aus Serbien, Kroatien, Rumänien und Deutschland produzierten gemeinsam Spielfilme und arbeiteten und lernten dabei zusätzlich mit Tablets. Trüby war im Rahmen des Projektes für die Implementierung und Umsetzung der Mobile-Learning-Elemente zuständig und evaluierte die Nutzung mittels qualitativen Interviews und Beobachtungen sowie einem quantitativen Fragebogen. Für zukünftige Projekte dieser Art stellt Trüby heraus, dass eine erfolgreiche Nutzung mobiler Endgeräte in lernpädagogischen Settings nur innerhalb reflektierter didaktischer Szenarien sinnvoll sei. Eine didaktische Qualifikation der Betreuer und Betreuerinnen sei unabdingbar.

Der 2. Preis ging an die Master-Thesis Kameradschaft vor der Kamera. Eine Analyse reziproker Effekte von Medienberichterstattung über die rechtsextreme Szene auf deren Anhänger von Katharina Neumann, die an der Ludwig-Maximilians-Universität München eingereicht wurde. 

Den 3. Preis erhielten Andrea Buhtz, Lisa Mahnke und Kim Neubauer für ihre Bachelor-Arbeit klickdichclever.com. Ein multimediales Projekt für Grundschüler zum Thema Flüchtlingspolitik, eingereicht an der Hochschule Bremen.

Die Preisverleihung fand statt im Rahmen des Sommerforums Medienkompetenz 2016 in Berlin.

Zum  medius 2017

Ausgezeichnet werden Abschlussarbeiten aus dem deutschsprachigen Raum, die sich mit innovativen Aspekten aus dem Medienbereich, der Pädagogik oder dem Jugendmedienschutz auseinandersetzen. Im Vordergrund stehen die Kriterien Interdisziplinarität (Impulse, die Medientheorie und Praxis mit anderen Disziplinen der Sozialpädagogik oder Schulpädagogik verbinden), Theorie-Praxis-Verbindung (die sinnvolle Verbindung und kritische Reflexion von Medientheorie und -praxis, eine Beschäftigung mit der Lebenswelt von Kindern und deren Chancengleichheit sowie ihrer Partizipation an gesellschaftlichen Prozessen ist hierbei im besonderen Maße erwünscht) und Internationalisierung (Arbeiten, die unter Berücksichtigung der internationalen Forschungslage die aktuelle Medienentwicklung reflektieren).

Es können Arbeiten von Fachhochschulen und Hochschulen eingereicht werden, die 2015 oder 2016 abgeschlossen worden sind (i.d.R. BA, Master, Magister, Diplom, Staatsexamen). Vorschlagsberechtigt sind die betreuenden Dozentinnen und Dozenten. Die Absolventinnen und Absolventen können ihre Arbeit auch selbst einreichen, wenn sie den Nachweis erbringen, dass diese mit „sehr gut“ bewertet worden ist. Beigefügt sein müssen eine ein- bis zweiseitige Zusammenfassung der Arbeit, die Abschlussarbeit als PDF auf CD, eine Begründung, warum die Arbeit für den medius vorgeschlagen wird und, sofern vorhanden, das Gutachten der Dozentin bzw. des Dozenten.