Hybridfernsehen – die mediale Synthese

medien impuls am 20. November 2012

Alle Inhalte, die es im Kino, auf DVD oder im Fernsehen gibt, sind früher oder später auch im Internet zugänglich. Hier findet man jederzeit alles. In den meisten Medien hängt die Verfügbarkeit davon ab, was gerade zu welcher Zeit angeboten wird. Der Hybridfernseher, der sowohl den Zugang zum klassischen Fernsehprogramm als auch zum Internet bietet, führt auf technischer Ebene zusammen, was auf der inhaltlichen schon jetzt zusammengehört. Durch die Kombination von TV und Netz sind ganz neue Verknüpfungen und Nutzungen möglich.

Was bedeutet diese Entwicklung für die Gesellschaft? Und welche Auswirkungen hat sie auf den Jugendschutz? Die derzeitige Regulierung richtet sich noch nach dem Verbreitungsweg, also dem Medium, über das ein Inhalt empfangen wird. Wie ausgereift sind die Jugendschutzprogramme im Internet? Funktionieren sie auch im Hybridfernsehen? Durch die Zusammenarbeit zwischen FSF und FSM ist seit einiger Zeit die Vor- oder Nachprüfung von Online-Inhalten möglich. Aber wird es gelingen, die Netzanbieter zu motivieren, dieses Angebot auch zu nutzen?

medien impuls ging diesen Fragen am 20. November 2012 nach.

Alles fließt – Medien in Bewegung

Sabria David ist geschäftsführende Gesellschafterin der von ihr im Jahre 2000 gegründeten Kommunikationsagentur TEXT-RAUM. David hat Germanistik, Linguistik und Kunstgeschichte studiert. Sie forscht zu Phänomenen des Medienwandels, publiziert und verknüpft Kommunikationslehre, Kulturgeschichte, Philosophie, Managementtheorien und Wirtschaftsethik. Außerdem ist sie Mitbegründerin des Slow Media Instituts für Forschung und Beratung zum Medienwandel. Sabria David bloggt auf www.slow-media-institut.net.

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Hybrid, interaktiv, vernetzt – das TV der vierten Generation

Dr. Robert Strzebkowski ist seit 2002 Professor für interaktive Multimediasysteme an der Beuth Hochschule für Technik im Fachbereich Informatik und Medien. Er ist dort Leiter des Labors für Computeranimation und Multimedia. Nach seinem Studium der Kommunikationswissenschaften und Informatik an der Technischen Universität Berlin folgten fünf Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich Medienforschung an der Freien Universität Berlin und anschließend drei Jahre freiberufliche Tätigkeit als Berater und Konzepter für die Schwerpunkte: Multimediasysteme, Mediendidaktik und Usability für interaktive Informations- und Lernsysteme.

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Neue Nutzertypen, neue Inhalte, neue Formate

Bertram Gugel schreibt seit 2005 in seinem Blog Digitaler Film über die Schnittstelle von TV, Film und Internet und die daraus entstehenden Herausforderungen, Chancen und Möglichkeiten. Im Speziellen beschäftigt er sich mit Videoangeboten im Internet sowie Trends und Entwicklungen der Online-Videoindustrie. Bertram Gugel hat Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Leipzig studiert und für Axel Springer und die Deutsche Telekom gearbeitet. Als unabhängiger Berater hilft er Firmen im Internet-TV und Online-Video-Umfeld bei der Produktkonzeption und Strategieentwicklung.

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Sebastian Büttner war Mitbegründer der Gesamtkunstwerk Entertainment GmbH für Neue Digitale Unterhaltung. Er begann seine Karriere 1999 als Texter und Konzeptioner bei der Münchener Multimedia-Agentur die argonauten. 2005 wechselte er als Headautor und Creative Producer in die TV-Branche, wo er u.a. für Grundy UFA, action concept und Bavaria Film und Fernsehen tätig war.

Dr. Malte Probst ist Vice President für den Bereich PPV & VoD Business bei Sky Deutschland. In dieser Funktion verantwortet er die transaktionalen Abrufangebote von Sky Deutschland. Der ausgebildete Bankkaufmann ist seit 2006 für Sky tätig. Vor seinem Engagement im Pay-TV absolvierte Probst verschiedene berufliche Stationen, u. a. als Marketingleiter der Universität St. Gallen, als Strategieberater bei Capgemini und als Leiter Kommunikation bei der datango AG.

Medienkonvergenz als Problem der Selbstkontrolle

Otto Vollmers ist seit Oktober 2011 Geschäftsführer der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM). Er studierte Rechtswissenschaften in Marburg, Paris und Wellington. Nach der Beschäftigung als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Marburg absolvierte er das Rechtsreferendariat in Berlin. Von 2006 bis 2011 war er als juristischer Referent der FSM für Fragen des Jugendmedienschutzes tätig.

Prof. Joachim von Gottberg studierte Germanistik und Theologie (Lehramt). Nach journalistischer Tätigkeit baute er in Hannover die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen auf und beschäftigte sich neben Suchtprävention und Jugendkriminalität mit der Wirkung von Medien. Ab 1985 war er als Ländervertreter bei der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) tätig, bis er 1994 die Geschäftsführung der FSF übernahm. Er ist Chefredakteur der Fachzeitschrift tv diskurs, die von der FSF herausgegeben wird. Seit Dezember 1999 ist von Gottberg Vizepräsident des Deutschen Kinderhilfswerks und seit April 2006 Honorarprofessor für das Fach Medienethik/Medienpädagogik an der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" in Potsdam-Babelsberg.

Per Knopfdruck vernetzte Welt – Stellt Hybrid-TV die Regulierung bloß?

Podiumsdiskussion mit Otto Vollmers (FSM), Christiane von Wahlert (FSK), Prof. Joachim von Gottberg (FSF), Claus Grewenig (VPRT), Katharina Ribbe (Sächsische Staatskanzlei) und Dr. Marc Liesching (Rechtsanwalt)

Moderation: Vera Linß

Christiane von Wahlert ist Geschäftsführerin der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) und der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK). Sie studierte Sozial- und Erziehungswissenschaften in Freiburg, den USA und Tübingen. Christiane von Wahlert arbeitete u.a. im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Filmfestivals und Arthouse Filme. Außerdem war sie publizistisch tätig und moderierte Veranstaltungen im Bereich Film und Medien.

Claus Grewenig ist Geschäftsführer vom Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT). Er studierte Rechtswissenschaften in Heidelberg und Freiburg im Breisgau. Nach seinem Referendarium am Landgericht Dortmund war er seit 2001 im Bereich Multimedia/Recht beim VPRT tätig und wurde 2006 Justiziar des Verbandes.

Katharina Ribbe ist seit 2007 Referentin im Referat für Medien und Medienrecht in der Sächsischen Staatskanzlei. Sie leitet die AG Jugendmedienschutz der Rundfunkreferenten der Länder. Ribbe studierte Jura und Musikwisschenschaft in Berlin und Oxford. 

Dr. Marc Liesching ist auf das Medienrecht spezialisierter Rechtsanwalt und Lehrbeauftragter für Marken- und Medienrecht an der Universität Würzburg. Er berät Medienunternehmen und -verbände im Hinblick auf das Medien-, Glücks- und Gewinnspielrecht sowie das Jugendschutzrecht und ist als rechtswissenschaftlicher Gutachter und Referent im Auftrag von Medienanbietern, Institutionen und Behörden tätig. Dr. Liesching ist u.a. Herausgeber des Jugendschutzrechts-Kommentars Liesching/Schuster (C.H. Beck Verlag).

Vera Linß ist Medienjournalistin beim Deutschlandradio Kultur und beim ARD-Hörfunk. Nach einem Volontariat beim DDR-Fernsehen studierte sie Journalistik an der Universität Leipzig. Ab 1991 war sie Hörfunk- und Fernsehjournalistin u.a. für DT64, ORB-Fernsehen, Radio Brandenburg, MDR-Kultur und verfasste Beiträge für Fachzeitschriften mit dem Schwerpunkt Medien. Seit 2007 moderiert sie die Sendung Breitband – Medien und digitale Kultur im Deutschlandradio Kultur und seit 2010 außerdem den Online Talk auf DRadio Wissen.

Die Veranstaltungsreihe medien impuls findet in Kooperation mit der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) statt.