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Filmtraum – Fernsehtraum – Alptraum? Kindliche Psyche und emotionale Entwicklung

Prüferfortbildung von FSF und FSK

Die Veranstaltung war die erste gemeinsame Tagung der Jugendschutzsachverständigen der Obersten Landesjugendbehörden bei der FSK und den Prüferinnen und Prüfern der FSF. Sie fand vom 22. bis 23. April 1997 in Potsdam statt. Solche Tagungen werden in regelmäßigen Abständen von den Länderministerien organisiert und dienen zum einen der Fortbildung, zum anderen dem Gedankenaustausch der Prüferinnen und Prüfer. 

Die Tagung Filmtraum - Fernsehtraum - Alptraum? wurde mit einem Vortrag von Prof. Peter Vitouch, Wien, über Angstverarbeitung als Motiv für das Interesse Jugendlicher an Filmgewalt eingeleitet. Arbeitsgruppen diskutierten an einem Filmbeispiel verschiedene Fragen: Unter der Leitung von Prof. F. Kron, Mainz, wurde die Einordnung von Altersfreigaben vor dem Hintergrund der entwicklungspsychologischen Forschung vorgenommen; Joachim v.Gottberg (FSF) sprach in seiner Arbeitsgruppe über die Jugendschutzbewertungen in den unterschiedlichen Auswertungsschienen; Frau Stracke-Nawka erörterte in ihrer Gruppe die Entscheidungskriterien der Landesmedienanstalten für die Sendezeiten im Fernsehen, und Ministerialrat Herbert Schwanda, Vorsitzender der österreichischen Filmkommission, ging es um die Frage, ob bei den Jugendschutzbewertungen mittelfristig eine gemeinsame Bewertung in Europa möglich sein sollte.

Der zweite Tag stand unter der Fragestellung, ob und wie die Medientechnologie auch in Zukunft Jugendschutz noch möglich machen wird. Unter der Leitung von Petra Müller, Ständige Vertreterin der Obersten Landesjugendbehörden bei der FSK, diskutierte eine Arbeitsgruppe von Experten, welche gesetzlichen Jugendschutzbestimmungen geplant sind und wie diese umzusetzen sind. Während die einen auch weiterhin gesetzlichen Jugendschutz für notwendig und möglich hielten, wurden von anderen in der Runde Zweifel daran geäußert, ob die Durchsetzbarkeit realistisch ist. Einigkeit herrschte darüber, dass angesichts der nahezu unkontrollierbaren Online-Diensten Medienkompetenz und Medienpädagogik immer wichtiger werden.

Die Tagung fand in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK), dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) Brandenburg und dem Medienpädagogischen Zentrum Brandenburg (MPZ) statt.