FSF-Altersfreigaben
Über 40.000 Prüfungen hat die FSF bisher durchgeführt. Hier finden Sie die Altersfreigaben und Begründungen zu einer Auswahl von Entscheidungen. Bei Fragen zu anderen Titeln wenden Sie sich bitte an unsere Jugendschutz-Hotline.
Programme mit 0-9
Die 10 Regeln der Liebe
Die Liebeskömodie um Frauen, Männer, ihre Beziehungen zueinander und die daraus gewonnenen Lebenserfahrungen besteht zu großen Teilen aus einem langen an das Publikum gerichteten Monolog der Protagonistin Shanté, der vor allem Klischees heterosexueller Partnerschaften reproduziert. Das Genre Comedy ist jederzeit offensichtlich und auch unter 12-Jährige können die parodistische Überzeichnung bereits erkennen. Weil keine Anknüpfungspunkte zu der kindlichen Lebenswelt gegeben sind und entsprechend von einer angemessenen Distanzierung und Einordnung sowohl der klischeehaften Rollenbilder als auch der zotigen und z.T. derben Sprachebene des Films auszugehen ist, entschied der FSF-Prüfausschuss, diesen Film für das Tagesprogramm bei einer Altersfreigabe ab 12 Jahren freizugeben. Einer Freigabe ab 6 Jahren wurde aufgrund der Dichte an Klischees und der derben Sprachebene nicht zugestimmt.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
10 Years Younger: Das Beauty Makeover
Bei dem britischen Format handelt es sich um eine Vorher-Nachher-Show, in der überwiegend weibliche Teilnehmende mittels ausgefallener Beauty-Tricks zu einem jugendlicheren Aussehen sowie zu mehr Wohlgefühl verholfen wird.
Die empathisch inszenierte Styling-Show zeigt eine von Äußerlichkeiten geprägte Welt. Es werden keine spezifischen Probleme von Kindern und Jugendlichen aufgegriffen, somit ist davon auszugehen, dass sich ein jüngeres Publikum von der Sendung wenig angesprochen fühlt. In den vorgelegten Episoden herrscht ein zugewandter und freundlicher Tonfall. Da minimalinvasive ästhetische Behandlungen als Verschönerungsmaßnahme mit Haarschnitt und Make-up in eine Reihe gestellt werden, diskutierte der Prüfausschuss ein möglicherweise desorientierendes Potenzial für ein jüngeres Publikum. Neben der unkritischen Präsentation von Botox und Fillern wurde auch darüber gesprochen, ob eventuell ein unrealistisches Schönheitsideal propagiert wird. Übertragungseffekte wurden letztlich verneint, da Kinder weder Identifikationsfiguren noch eine kindgerechte Ansprache vorfinden. Auch ist die Altersgruppe der 12-Jährigen und jünger für die präsentierten Wertvorstellungen noch nicht empfänglich. Somit erhalten fast alle Episoden eine Freigabe für das Tagesprogramm. (Stand: Januar 2022)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
The 100
The 100 ist eine dystopische, gezielt auf ein jugendliches und junges erwachsenes Publikum zugeschnittene Abenteuerserie. 3010 – 97 Jahre nachdem ein Atomkrieg nahezu jegliches Leben auf der Erde ausgelöscht hat – befinden sich die letzten Überlebenden der Menschheit an Bord eines Raumschiffs. Unter dem Druck schwindender Ressourcen werden 100 aufrührerische oder kriminell gewordene Jugendliche zur Erde entsandt – unter Einsatz ihres Lebens sollen sie herausfinden, ob die Möglichkeit besteht, den Planeten in naher Zukunft wieder zu besiedeln.
Ähnlich wie bei der Tribute von Panem-Trilogie werden anhand eines hochfiktionalen Stoffes gesellschaftskritische Themen (z.B. Staats- und Gesellschaftsformen) vorgestellt und auch kritisch von den jugendlichen Figuren diskutiert. Mehr und mehr wachsen die Jugendlichen in die große Herausforderung hinein, Verantwortung zu übernehmen. In dieser Hinsicht regt die Serie zum Nachdenken an und bietet keine einfachen Lösungen, was in Bezug auf Jugendschutzaspekte grundsätzlich positiv zu bewerten ist.
Die Episoden sind dramaturgisch dicht und spannend inszeniert, Gewaltspitzen sind nicht spekulativ oder werden unnötig ausgespielt. Auch wenn die Gewalt im Verlauf der ersten Staffel deutlich anzieht und durchaus drastische und grenzwertige Bilder vorkommen, sah der FSF-Prüfausschuss doch zumeist eine starke dramaturgische Notwendigkeit dieser Gewaltspitzen bei gleichzeitig kritischer Einordnung. Im letzten Drittel kommt es zu kriegerischen Auseinandersetzungen und ab Episode 12 der ersten Staffel werden auch zunehmend horrormäßige Elemente eingesetzt. Die unter Jugendschutzgesichtspunkten problematischen Botschaften, z.B. in Form von drastischen Gewaltspitzen, müssen für eine Hauptabendplatzierung vom Sender entfernt werden. (Stand: April 2015)
Weitere Informationen zur Sci-Fi-Serie The 100 gibt es im FSF-Blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
100 Code
In der Krimiserie 100 Code, die in Schweden spielt, sucht ein Ermittlerteam nach einem Mädchenmörder, der jeweils zwei Mädchen pro Wintermonat tötet und z.T. auch vorher vergewaltigt.
Das inhaltlich erschreckende Szenarium, das gerade Mädchen in der Pubertät als belastende und intensive Horrorphantasie erreichen kann, wird weitgehend dialogbasiert erzählt. Im Vordergrund stehen die Ermittlungsarbeiten und die privaten Probleme der beiden Polizisten. Auch das Leid der zahlreichen jungen Opfer bleibt eher abstrakt, zumindest bis zur Schlussszene der ersten Episode: Eine junge Frau wird lebendig mit einem Atemschlauch begraben. Die Darstellung erfolgte nicht drastisch und erfüllt für ein erwachsenes Publikum ihren spannungsfördernden Zweck. Für 12-bis 15-jährige Zuschauerinnen hingegen, die dem Sujet Vergewaltigung und Mädchenmorde noch weniger Medien- und Lebenserfahrung entgegensetzen können als ältere, wurde die Ausführlichkeit dieser Sequenz vom Prüfausschuss als nachhaltig belastend und übermäßig ängstigend bewertet, weshalb diese Szene für die Programmierung im Hauptabendprogramm entfallen muss.
Die zweite Epsiode konnte nur für ein ab 16-jähriges Publikum freigeben werden, da eine übermäßige Angsterzeugung für unter 16-Jährige durch mehrere Einzelszenen wahrscheinlich ist. Zudem werden im Aspekt der Folter durch Conley Wirkungen im Bereich der sozialethischen Desorientierung und Gewaltbefürwortung für unter 16-Jährige vermutet. (Stand: März 2015)
Weitere Informationen zur Thrillerserie 100 Code im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
1000 Wege ins Gras zu beißen
In der gescripteten Unfallshow werden in kurzen Szenen Unfälle oder skurrile Ereignisse nachgestellt, bei denen Menschen vermeintlich ums Leben kamen. Durch die Einblendung von Datum und Ort, durch wissenschaftliche Erläuterungen oder Interviews mit Experten oder Zeugen wird suggeriert, dass alle Unglücke tatsächlich passiert sind. Die drastische Inszenierung der Unfallhergänge, zum Teil unter Einsatz von Splatter- oder Horroreffekten, in Verbindung mit einer zynischen, das Makabere betonenden Off-Kommentierung, die die Schuld an der Tragödie oft den Verunglückten selbst zuschreibt, stellt für Kinder eine klare Überforderung dar und kann nachhaltig ängstigend und desorientierend wirken. Ab 16-Jährige können dagegen zwischen Fiktion und Realität unterscheiden, den schwarzen Humor in den grotesken Szenen erkennen und auch drastische Details auf der Bildebene verkraften, weshalb die große Mehrheit der Folgen ab 16 Jahren freigegeben wurde. Einzelne Folgen mit bildlich weniger ausgespielten Unfallszenen erhielten die Freigabe ab 12 Jahren; bei ernsthafteren und alltagsnäheren Themen sowie spekulativer Inszenierung der Unfälle wurden Freigaben ab 18 Jahren erteilt. (Stand: Mai 2013)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Ab 18 Jahren / Nachtprogramm (23.00 – 6.00 Uhr)
11.22.63 – Der Anschlag
Im Mittelpunkt der Dramaserie steht der Highschool-Lehrer Jake Epping, der durch ein geheimes Zeitportal ins Jahr 1963 zurückreist und dort die Ermordung John. F. Kennedys verhindern soll.
Die Serienadaption zu Stephen Kings Der Anschlag ist ruhig und dialoglastig inszeniert. Viele kurze, spannende Momente sind nicht darauf ausgelegt, Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren nachhaltig zu ängstigen. Zudem ermöglichen die zeitliche Distanz und das US-amerikanische Setting eine distanzierte Rezeption. Belastende und gewalthaltige Bilder sind gut in die Geschichte eingebunden und für 12-Jährige verkraftbar. Episode zwei muss für die Hauptabendprogrammierung um eine Szene, die die Erdrosselung eines Mannes detailliert zeigt, verkürzt werden. Denn diese Sequenz, in die auch Kinder involviert sind, kann auf 12-Jährige verstörend wirken. Mit der Entschärfung ergibt sich die Freigabe ab 12 Jahren für das Hauptabendprogramm. (Stand: April 2016)
Weitere Informationen zur Dramaserie 11.22.63 – Der Anschlag gibt es im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
12 Monkeys
Die fantastische Handlung der Mysteryserie ist angelehnt an Terry Gilliams Film 12 Monkeys und spielt in verschiedenen Welten sowie in mehreren Zeitebenen. Protagnonist Cole wird in die Vergangenheit geschickt, um Terroristen – die einen Großteil der Weltbevölkerung durch Bakterien eliminiert haben – das Handwerk zu legen.
Die dialogreiche und alltagsferne Serie bietet mit ihren fantastischen Elementen zahlreiche Distanzierungsmöglichkeiten und ist für ab 12-Jährige klar dem mystischen Genre zuzuordnen. Einige bedrohliche und z.T. gewalthaltige Szenen sind enthalten, diese sind jedoch nicht geeignet, Kinder ab 12 Jahren nachhaltig zu ängstigen. Deshalb kann einer Freigabe für das Hauptabendprogramm stattgegeben werden. Gegen eine Freigabe für das Tagesprogramm – hierbei muss dem Wohl unter 12-jähriger Kinder Rechnung getragen werden – sprechen o.g. ängstigenden Inhalte und Bilder. (Stand: August 2016)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
127 Stunden
Das Survival-Drama schildert einen folgenschweren Unfall: Bergsteiger Aron Ralston wird durch einen herunterfallenden Felsbrocken eingeklemmt, schwankt in auswegloser Lage über Tage zwischen Abschieds- und Todesgedanken, bis er sich durch Amputation seines Unterarmes befreien und von anderen Wanderern gerettet werden kann.
Zwar ist der Film nicht durchgängig beklemmend, weil sich die Stimmung auch immer wieder aufhellt und die Hoffnung auf Rettung wach gehalten wird. Für jüngere Zuschauer ist das gute Ende allerdings nicht vorhersehbar, so dass die Ausweglosigkeit über weite Strecken des Filmes im Vordergrund steht und jüngere Zuschauer stark belastet. Hochdramatische Einzelszenen verstärken das Ängstigungspotenzial, z.B. die Regenszene oder Arons Visionen, deren ironische Brechungen auf Kinder nicht entlastend wirken kann.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Der 13te Krieger
Der Abenteurerfilm handelt vom jungen Araberfürst Ahmed Ibn Fahdlan, der sich im Norden einer Gruppe Wikingerkämpfer gegen die mysteriösen Glühwurmdrachen anschließt. Laut Prophezeiung müssen es dreizehn Krieger sein, einer davon jedoch kein Nordmann, um sich der Gefahr zu stellen.
In der vorgelegten Filmfassung sind drastische Gewaltspitzen und Bilder von Verletzten und Toten, die Kinder ängstigen könnten, nicht mehr enthalten. Gleichwohl verbleibt ein für jüngere Kinder spannendes, aber zum Teil auch etwas unheimliches Abenteuer. Auch jüngeren Zuschauern wird bereits zugetraut, der wenig komplexen und leicht nachvollziehbaren Story mit archaischen Erzählmustern, die sich jedoch ganz klar gegen Willkür und Brutalität stellt, ohne nachhaltige Beeinträchtigungen folgen zu können. Es werden zahlreiche Distanzierungsangebote gemacht. So spielt der Film in einer anderen Zeit und auch die Handlung enthält keinen realen Bezug zur eigenen Lebenswelt der Kinder – und es wird ein glücklicher Ausgang präsentiert. Aus diesen Gründen konnte die Schnittfassung für die Ausstrahlung im Tagesprogramm freigegeben werden. (Stand: Juli 2018)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
1883
Das im 19. Jahrhundert angesiedelte Prequel zur Serie Yellowstone handelt von Familie Duttons gefährlichem Weg durch die Great Plains in Richtung Westen.
Die Serie enthält:
- moderate Darstellung/Thematisierung von Gewalt
- belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen
Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12‑Jähriger. Bei einer Episode wurde unter Schnittauflagen eine Freigabe für das Hauptabendprogramm (ab 12 Jahren) erteilt.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
1992
Die italienische TV-Serie zeigt fiktive Figuren vor der Folie einer realen Geschichte mit politischem Hintergrund. Im Mittelpunkt der komplexen Dramaserie steht das Geflecht aus Korruption, Amtsmissbrauch und Kriminalität im Italien der frühen 1990er-Jahre.
Im Allgemeinen gibt es für den jüngeren Zuschauer ausreichend Distanzierungsmomente, wie die historische Distanz, Thematik, Dialoglastigkeit, fehlende Identifikationsmöglichkeiten und Inszenierung. Als problematisch im Sinne einer Beeinträchtigung für unter 12-Jährige wurden in den einzelnen Episoden vereinzelte Überfall-, Bedrohungs- und Sexszenen diskutiert, jedoch aufgrund der sehr zurückgenommenen Darstellungsebene als nicht nachhaltig eingeschätzt. (Stand: Juli 2015)
Weitere Informationen zur Dramaserie 1992 gibt es im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
2012
In dem Endzeitdrama soll2012die Welt untergehen. Nur wenige Menschen und die Regierung wissen davon und bereiten sich auf den Tag X vor. Aber auch Jackson Curtis erfährt davon und kann letztlich seine Familie retten.
Der Science-Fiction-Film zeigt ein bildgewaltiges Endzeitszenario mit spannungsgeladener orchestraler Begleitung. Bedrohliche Gewalt- und Actionspitzen wurden für die Ausstrahlung im Tagesprogramm weitgehend entfernt, trotzdem verlangt das nicht kindaffine Actiondrama jüngeren Zuschauern einiges ab. Realitätsnahe Katastrophenbilder, wie sie aus Nachrichtensendungen bekannt sind, können jüngere Kinder ängstigen. Andererseits ist die Fiktionalität dieser Szenen offensichtlich und kann distanzierend wirken. Außerdem wird zuschauenden Kindern über die Identifikation mit Jacksons Kindern Noah und Lilly Entlastung geboten, die sich vielfach bewähren und gestärkt aus der Katastrophe hervorgehen. Letztlich siegen Moral, Großmut und Idealismus, und der positive Ausgang des Geschehens löst mögliche Ängste und Spannungen auf. (Stand: Juli 2018)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
22 Jump Street
22 Jump Street ist der zweite Teil des Kino-Remakes 21 Jump Street. Das Polizisten-Duo Schmidt und Jenko wird als Ermittlerteam an einem College eingesetzt, um den Dealer einer neuen Droge zu finden.
Die Komödie verhandelt Themen wie Freundschaft, Vertrauen und Freiheit und dies in teils slapstickartigen und comichaft überzeichneten Sequenzen. Dieser humoristische Kontext wirkt den actionreich inszenierten Szenen entgegen. Auch werden so die für eine Ausstrahlung im Tagesprogramm problematischen Inhalte wie Drogenkonsum, Waffengebrauch, Gewaltanwendung und Mordermittlung ausreichend ins Absurde geführt, ohne sie zu verharmlosen – was insgesamt relativierend wirkt. Jüngere Kinder erkennen bereits das unrealistische Setting und ordnen es als fiktional ein, sodass eine ängstigende Wirkung nicht vermutet wird. Die Anzahl der vulgären Sprachspitzen wurde senderseitig für die Ausstrahlung im Tagesprogramm so weit gekürzt, dass eine mit dem Sprachgebrauch verbundene sozialethische Desorientierung nicht mehr anzunehmen ist. (Stand: Oktober 2018)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
23 Cases
Die deutsche Krimiserie handelt von Maximilian Rapp, der 23 Morde gesteht. Zwei BKA-Ermittler haben Zweifel an seiner Schuld und versuchen, sein Motiv und die Mordfälle aufzuklären.
Die Episoden sind genretypisch und zurückhaltend konstruiert. Spannung wird durch das Rätsel um Rapps Beweggründe erzeugt. Leichen- und Opferbilder sind nur kurz zu sehen, grausame Details werden nicht inszeniert. Da die Kriminalserie die Wiederherstellung von Gerechtigkeit thematisiert und die dargestellten Verbrechen von der positiv besetzten Identifikationsfigur Tara immer als moralisch verwerflich eingeordnet werden, wird eine desillusionierende und gewaltbefürwortende Wirkung ausgeschlossen. Einzelne Szenen haben in ihrer Inszenierung das Potenzial, Kinder unter 12 Jahren übermäßig zu ängstigen, weswegen die Serie für das Hauptabendprogramm ab 12 Jahre freigegeben wurde. (Stand: März 2016)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
4 Blocks
Die actionreiche Dramaserie spielt im Milieu arabischer Clans in Berlin. Im Mittelpunkt steht der Clan-Boss Ali “Toni“ Hamady, der eigentlich aus dem Sumpf von Drogen, Prostitution und Geldwäsche aussteigen will.
Die Serie enthält:
- drastische Darstellung/Thematisierung von Gewalt
- stark belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen
- intensive Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
- intensive Darstellung/Thematisierung von Drogen(-Konsum)
Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 16-Jähriger.
Mehr zur Serie bietet der Blick in die Programmprüfung.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
4400 – Die Rückkehrer
4400 von der Erde spurlos Verschwundene kehren in einer galaktischen Kapsel gemeinsam zur Erde zurück. Nicht wissend, wo sie gewesen sind, versuchen die 4400 an ihr früheres Leben anzuknüpfen, was durch hinzugewonnene außergewöhnliche Fähigkeiten erschwert wird.
Die Mystery-/Science-Fiction-Serie spielt mit fantastischen Elementen in einem realistischen Umfeld, dem Seattle der Gegenwart. Die große Anzahl an Protagonisten und ihren Schicksalen dürfte jüngere Kinder verwirren, das fortgesetzte Hin und Her zwischen den Erzählsträngen lässt andererseits keine große Empathie mit den einzelnen Figuren aufkommen. Für Kinder interessante Bezugspersonen, die ihnen den Einstieg erleichtern würden, gibt es in der Serie nicht. Inhalte und Hintergründe werden zu einem großen Teil über die Dialoge vermittelt, episodische Lösungen sorgen für Ruhepausen nach Spannungsmomenten. Bedrohliche Situationen und potenziell belastende Szenen wurden für die Ausstrahlung im Tagesprogramm entschärft, Gewaltszenen größtenteils entfernt. Gesamtkontext und Rahmenhandlung werden sich dem Verständnis von unter 12-Jährigen zwar entziehen, eine entwicklungsbeeinträchtigende Wirkung auf Jüngere wird aber nicht gesehen. (Stand: Juni 2015)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
60 Days In
Das US-amerikanische Realityformat begleitet Unschuldige, die sich freiwillig, aus unterschiedlichen Motiven für 60 Tage in eine Strafvollzugsanstalt einschleusen lassen. Einigen Teilnehmenden geht es darum, neue Erfahrungen zu sammeln, andere möchten die undercover gewonnenen Informationen über den Gefängnisalltag nutzen, um die Haftbedingungen zu verbessern.
Neben den Interviewsequenzen und Alltagssituationen werden immer wieder Bilder von Überwachungskameras montiert, die auch Konflikte oder Schlägereien zeigen. Die Bilder sind kurz, teils auch drastisch und ohne erkennbaren inhaltlichen Zusammenhang, sie dienen vielmehr als Spannungsmoment, indem sie das Risiko des Experiments für die Teilnehmer betonen. Daneben wird Drogenmissbrauch in kurzen Schnittbildern angedeutet, die ebenfalls das Milieu und die Situation illustrieren sollen. Die Wirkungsmacht dieser Bilder wird nach Meinung der Prüfenden durch ihre ständigen Wiederholungen geschwächt. Auch sind die Erzählkonventionen ab 12-Jährigen aus anderen Realityformaten bekannt. Die Protagonisten werden als individuelle Persönlichkeiten und nicht stigmatisiert dargestellt. Einige Konflikte wirken arg konstruiert, was zu einer Distanzierung des Gesehenen beiträgt, auch bietet das in sich geschlossene US-amerikanische Setting einen Entlastungsrahmen. Die Sendung konnte daher für Zuschauer ab 12 Jahren freigegeben werden. (Stand: Oktober 2017)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
86 Eighty-Six
Die Anime-Serie spielt in einer dystopischen Welt im Kriegszustand. Eine Gruppe entrechteter Jugendlicher – die sogenannten 86er – wird eingesetzt, um in Kampfrobotern und Drohnen bis in den Tod zu kämpfen.
Die Serie enthält:
- moderate Darstellung/Thematisierung von Gewalt
- belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen
- moderate Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
- zum Teil problematische Sprache
Die comichaft überzeichnete Inszenierung ermöglicht eine distanzierte Wahrnehmung. Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Mehr über den Beitrag und seine Freigabe erfahren Sie in der Rubrik Blick in die Prüfungen.
9
Der Animationsfilm spielt in einer postapokalyptischen Zukunft. In der verwüsteten Welt, die nur noch aus wenigen puppenähnlichen Wesen und einer Überzahl monsterhafter Roboter besteht, kämpfen die Puppenwesen ums Überleben.
Bei dem im kindaffinen Gewand daherkommenden Trickfilm, der Kinder durchaus ansprechen dürfte, handelt es sich keineswegs um einen Kinderfilm. Mit zahlreichen Kampfhandlungen und Bedrohungsmomenten gespickt, unterstützt durch heftige Soundeffekte und düstere Musik, enthält der gänzlich unheilvoll wirkende apokalyptische Science-Fiction-Film eine verwirrende Story, die von Kindern unter 12 Jahren schwer zu durchschauen sein dürfte. Die Fantasygeschichte setzt insgesamt stark auf Grusel- und Horroreffekte, eine nachhaltig ängstigende Wirkung des Films auf jüngere Kinder ist auch für die Schnittfassung nicht auszuschließen. Nur wenige Puppen überleben die zahlreichen Angriffe der roboterhaften Monster. Es gibt weder eine klare Gut-Böse-Zeichnung der Charaktere noch genügend ruhige, relativierende Passagen oder hoffnungsvolle Botschaften, sodass nicht genügend Entlastungsmomente für die Altersgruppe der unter 12-Jährigen gegeben sind. Einer beantragten Platzierung im Tagesprogramm kann nicht entsprochen werden. (Stand: Dezember 2015)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
9 Tage wach
Im Zentrum der Handlung steht der 24-jährige Eric Stehfest, der sich mit seinem Leben und der damit verbundenen Crystal-Meth-Sucht auseinandersetzen muss. Basierend auf wahren Ereignissen wird eine Berg- und Talfahrt zwischen glücklichen cleanen Zeiten und wiederholten Rückfällen gezeigt.
Längere belastende Passagen wurden senderseitig umfangreich bearbeitetet und deutlich abgemildert. Primär handelt es sich um Szenen, die den Drogenkonsum bzw. Drogenwahn der Charaktere zeigen. Die klare Darstellung der abstoßenden Wirkung des Drogenkonsums dient ab 12-Jährigen als abschreckendes Beispiel und stellt eine Herausforderung, jedoch keine Überforderung dar. Eine mögliche nachhaltige Ängstigung wird nicht gesehen. Gelegentliche ruhigere Passagen wirken entlastend. Trotz des „coolen“, interessanten Hauptdarstellers und einigen positiv dargestellten Drogenmomenten überwiegen das Abstoßende und die negativen Seiten des Drogenkonsums deutlich, weshalb eine sozialethische Desorientierung nicht vermutet wird. Insgesamt wird die genannte Altersgruppe durch eine abwechslungsreiche Darstellung von positiven wie auch negativen Szenen nicht überfordert. Die vorliegende Filmversion kann im Hauptabendprogramm ausgestrahlt werden. (Stand: März 2020)
Mehr Informationen zum TV-Drama 9 Tage wach im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
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