FSF-Altersfreigaben
Über 40.000 Prüfungen hat die FSF bisher durchgeführt. Hier finden Sie die Altersfreigaben und Begründungen zu einer Auswahl von Entscheidungen. Bei Fragen zu anderen Titeln wenden Sie sich bitte an unsere Jugendschutz-Hotline.
Programme mit D
The Da Vinci Code – Das Sakrileg
Der fälschlich vorverurteilte Schriftenleser Langdon entschlüsselt mit Hilfe der Polizei-Kryptografin Sophie versteckte Botschaften in Kunstwerken Leonardo da Vincis. Während sie verfolgt werden, gehen sie einer Verschwörung auf den Grund.
Der um problematische Bilder und Szenen senderseitig gekürzte Krimi enthält nun keine kritischen Sequenzen mehr, die geeignet sind, jüngere Zuschauer nachhaltig zu ängstigen. Immer noch in düsterem Gewand daherkommend schafft diese Atmosphäre und die langsame Erzählhaltung eher Distanz denn Beunruhigung für unter 12-Jährige. Alle Konflikte werden aufgelöst und zahlreiche Dialoge und Deutungsversuche der Symbole schaffen ausreichend Entspannungssituationen, die einer möglichen Übererregung entgegen wirken. Gewalt wird von den positiv besetzten Protagonisten nur in Notwehr angewendet. Außerdem ist die Fiktionalität der Geschichte klar erkennbar, der Film treibt im Genre des Krimis die Dinge auf die Spitze. Seine Handlung spielt sich letztlich weit entfernt von der Alltagswelt hiesiger Kinder und Jugendlicher ab, weshalb Übertragungseffekte nicht gegeben sind. Einer Freigabe für das Tagesprogramm stand dieser Schnittfassung nichts entgegen. (Stand: Dezember 2017)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Da Vinci's Demons
Die in zunächst acht Episoden erzählte frühe Lebensgeschichte des Universalbegabten Leonardo da Vinci wird als tempo-, abwechslungs- und actionreiche Aufeinanderfolge von handfesten Prügeleien, verwirrenden Liebesbeziehungen, politischen Machtspielen und mystischen Geheimnissen erzählt.
Die hier entworfene Welt der Frührenaissance ist von brutaler Gewalt geprägt, das Spektrum der inszenierten Gewalthandlungen reicht von Faust- und Schwertkämpfen, Massakrierungen, Folter, Hinrichtung, Züchtigung bis hin zur Obduktion. Der junge Leonardo da Vinci erlebt allerlei Intrigen und sexuelle Abenteuer und bedient sich wie seine Zeitgenossen einer mitunter derben zotigen Sprache. Allerdings wirken die Fantasyelemente und die historische Kulisse distanzierend. Entlastend ist weiter, dass Gewaltfolgen nur zurückhaltend und nicht in ängstigender Weise ins Bild gesetzt sind. Sowohl auf der Bild- als auch auf der Inhaltsebene erscheint die Inszenierung häufig theatralisch, so dass ab 12-Jährige das Geschehen klar von der eigenen Realität trennen können. Drastische Gewaltspitzen wurden für die Ausstrahlung im Hauptabendprogramm entfernt. (Stand: August 2013)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Dance Moms
Die Serie Dance Moms porträtiert und begleitet eine Gruppe von Müttern, deren sechs- bis dreizehnjährige Töchter auf Hochleistungsniveau tanzen. Im Vordergrund stehen die Rivalitäten, Eitelkeiten und Egoismen der Mütter, die ihren Töchtern alles abverlangen, um erfolgreich zu sein.
Präsentiert wird eine Glamourwelt, die einzig auf Leistung getrimmt ist. Es wird sichtbar, wie sehr die Kinder in ihrer emotionalen Abhängigkeit von den Müttern versuchen, alles richtig zu machen. Ihre Bedürfnisse werden dabei übergangen. Letztlich wurde bezweifelt, dass das „System“ des frühen Leistungsdrucks im Showbusiness normsetzend auf zuschauende Kinder wirkt. Zwar wird die Instrumentalisierung der Kinder durch die Mütter an keiner Stelle grundsätzlich in Frage gestellt, und scheint der Erfolg der Mädchen das harte Training zu rechtfertigen. Andererseits stellt die Sendung den Leistungssport Tanzen als eher abschreckend dar. Die Kinder werden nicht näher eingeführt, eine Identifikationsfigur, die problematische Orientierungen vermitteln könnte, fehlt. Die Mädchen sind zuweilen müde, erschöpft oder verletzt, müssen aber immer weiter tanzen. Nicht selten weinen Kinder wegen der harten Anforderungen, die für sie kaum zu schaffen sind. Einige Mädchen monieren, dass ihre Tanzlehrerin ständig schreit. Insoweit ist wahrscheinlich, dass zuschauende Kinder mit den Mädchen leiden werden und der gezeigte Umgang kaum erstrebenswert auf sie wirkt. Intuitiv können daher bereits jüngere Kinder den falschen Ehrgeiz der Mütter erfassen.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Danni Lowinski
Die Thematik dieser Serie, in der sich alles um die junge Juristin – ehemals Friseurin – Danni Lowinski dreht, zielt auf junge Erwachsene ab und dürfte jüngere Kinder weniger interessieren. Aufgrund des insgesamt optimistischen Grundtenors wird die Serie nicht verschreckend auf jüngere Kinder wirken. Vermittelt wird, dass eine gute Ausbildung nicht alles ist und einem nichts in den Schoß fällt. Dennoch, wenn man beherzt anpackt und die Unterstützung von den richtigen Freunden hat, kann einem alles gelingen. Trotz Dannis Erfolgsstory wird keine heile Welt vorgeführt. Es werden Beziehungsprobleme sowie soziale und gesellschaftliche Missstände beleuchtet, denen Danni als Anwältin in ihren zu bearbeitenden Fällen begegnet. Die Serie kontextualisiert diese „Problemlagen“ jedoch ausreichend, so dass der FSF-Prüfausschuss eine nachhaltig ängstigende oder sozialethisch desorientierende Wirkung ausschließen konnte und die Serie für das Tagesprogramm freigab. (Stand: April 2013)
Weitere Informationen zur Serie Danni Lowinski im FSF-Blog.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Dark Country
Ein frisch verheiratetes Pärchen beschließt von Vegas aus durch die Wüste in ihre Flitterwochen zu fahren und ahnt nicht, dass dieser Ausflug ihr Leben grundlegend verändern wird.
Der artifizielle Mystery-Thriller bietet über weite Strecken ein dichtes, düsteres und bedrohliches Gesamtszenario mit bizarren Wendungen und Geschehnissen und enthält zahlreiche Schock-, Horror- und Gewaltmomente in zum Teil drastischer Ausprägung. Unberechenbar in Handlung und Figurenzeichnung ist er nach Meinung des FSF-Prüfausschusses daher geeignet, jüngere Zuschauer unter 16 Jahren, bei denen eine distanzierende Kenntnis des Genres nicht angenommen werden kann, übermäßig zu ängstigen.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
The Dark Knight
The Dark Knight ist die Fortsetzung der US-amerikanischen Comicverfilmung Batman Begins. Batman sieht sich einem neuen Bösewicht gegenüber – dem Joker. Thematisiert wird der Triumph des Bösen über das Gute.
Der im Original von der FSK ab 16 Jahren freigegebene Film wurde für die Ausstrahlung im Hauptabendprogramm umfangreich bearbeitet. Zahlreiche Darstellungen von Erschießungen, Bedrohungssituationen oder Folterszenen wurden stark verkürzt bzw. entfernt, sodass eine nachhaltige Ängstigung ab 12-Jähriger durch die verbliebenen Gewaltszenen nicht mehr vermutet wird. Überdies wirken längere Dialogpassagen entlastend und bieten sich oft auch humorvolle, entspannende Momente. Gemeinhin kann davon ausgegangen werden, dass die Altersgruppe ab 12 Jahren Kenntnis von der Comicfigur und den diversen Storys rund um Batman im düsteren Gotham-City hat. Eine Übertragung des Gesehenen auf das eigene Alltagsleben ab 12-Jähriger scheint unwahrscheinlich. Angesichts der deutlichen Heldenzeichnung und der leicht erkennbaren Ansiedlung im Fiktionalen ist eine nachhaltige Beeinträchtigung dieser Altersgruppe nicht zu vermuten. (Stand: Juli 2018)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Dark Was the Night
Der US-amerikanische Fantasythriller erzählt die Geschichte eines kleinen Ortes, der von einem mythischen Ungeheuer heimgesucht wird. Bei den Angriffen gegen Waldarbeiter und einige Einwohner versuchen diese das unheimliche Wesen zu bezwingen.
Der um Gewaltspitzen, einigen Splatterelementen und Opferansichten gekürzte Mysteryfilm spricht mit seinem jungen Protagonisten, den abgebildeten Familienbeziehungen, dem „Waldmonster“, alten Indianergeschichten und Dinosaurierfiguren durchaus Kinder und Jugendliche an, das Erregungspotenzial wird aber durch das fast unsichtbare Ungeheuer, vielen spannungsarmen oder dialogtragenden Passagen insgesamt niedrig halten. Die wenigen verbliebenen und sehr kurz gehaltenen Gewaltspitzen sind für ab 12‑jährige Zuschauer verkraftbar, zumal das Fantasygenre klar zuzuordnen ist und keine dramaturgisch eingeführte Person zu Schaden kommt. Eine Freigabe für jüngere Kinder kommt durch die von ihnen noch nicht zu verarbeitenden ängstigenden Inhalte nicht in Betracht. (Stand: Mai 2017)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Darknet
Die kanadische Horrorserie gibt kurze Einblicke in brutale Ereignisse im Leben verschiedener Menschen. In der Regel handelt es sich um mehr oder weniger gewalthaltige Morde, die in ihrer Grausamkeit von Folge zu Folge variieren. Verbindendes Element der Menschen und Morde stellt eine Internetseite mit dem Titel „Darknet“ dar, auf der sich vereinzelt Videos der Gewalttaten wiederfinden. Die Morde werden zwar in ihrer Brutalität angedeutet, jedoch zumeist nicht ausgespielt. Medienerfahrene ab 16-Jährige können die Bedrohungssituationen und Gewaltakte jedoch als Inszenierungen einordnen und sich mit Elementen des Horrorgenres vertraut machen. (Stand: Mai 2017)
Weitere Informationen zur Thrillerserie Darknet im fsf blog.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Dating Naked
In der deutschen Dating-Show konkurrieren die Teilnehmer:innen um die Gunst der „Dater“ Lena (20) und Fabio (27). Bei Spielen und Dates kommen sie sich im Resort auf einer Insel näher und haben gleichzeitig mit Konkurrenz, Konflikten und emotionalen Höhen und Tiefen zu kämpfen. Die Besonderheit dieses Formats ist, dass die Teilnehmer:innen durchweg nackt sind.
Der FSF lagen einzelne Episoden der 1. Staffel zur Prüfung vor.
Die Sendung enthält:
- explizite Darstellung/Thematisierung sexueller Handlungen oder Gesten
- intensive Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
- sehr problematische Sprache
Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 16‑Jähriger.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
The Day After Tomorrow
Der US-Abenteuerfilm demonstriert ein Katastrophenszenario, in dem aufgrund der weltweiten Klimaerwärmung eine neue bedrohliche Eiszeit anzubrechen bevorsteht, die sich in Form von gewaltigen Stürmen, Überflutungen und Temperaturstürzen Bahn bricht und das Leben der gesamten Menschheit bedroht.
Der spannungsgeladene Abenteuerfilm wurde für die Ausstrahlung im Tagesprogramm senderseitig um ängstigende und übererregende Passagen gekürzt. Der vorwärts drängende und mit einer stets optimistischen Grundhaltung versehene Held schafft bei aller dramatischen Zuspitzung immer wieder spannungsärmere und entlastende Perspektiven. Längere auch von Dialogen getragene Sequenzen mildern ein möglicherweise ängstigendes Potenzial des Films ebenso ab wie das Überleben der Hauptprotagonisten, das ein positives Signal des Ausblicks sendet. Verblieben sind mit dem Kern des Films Szenen, in denen das Ausmaß der Katastrophe gezeigt und menschliche Opfer ins Bild gesetzt werden, die jedoch in dieser Form von Kindern unter 12 Jahren gemeistert werden können, ohne dass eine nachhaltige Ängstigung zu befürchten ist. (Stand: Dezember 2019)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Deadpool
Deadpool erzählt die Geschichte Wade Wilsons, der nach einem kuriosen Experiment am eigenen Körper übermenschliche Selbstheilungskräfte erlangt. Als Deadpool begibt er sich auf die unerbittliche Jagd nach seinen Peinigern, die beinahe sein Leben zerstörten.
Der durch die coolen Sprüche und dem Marvel-Stil jugendaffine Film wurde um viele Actionszenen, Gewaltspitzen und zynischen Kommentare verkürzt. Dennoch wird der senderseitig bearbeitete Actionstreifen nach wie vor von Gewaltpassagen getragen. Demgegenüber stehen zahlreiche entlastende Momente. So tritt der komödiantische Anteil jetzt deutlicher in den Vordergrund, auch wirken Action und Gewalt insbesondere in der zweiten Filmhälfte fantastisch überhöht und realitätsfremd, der Held wird teilweise bis ins Groteske überzeichnet dargestellt. Zuschauer ab 12 Jahren besitzen ausreichend Medienkompetenz, die in der Marvel-Comicverfilmung cliphafte Inszenierung ästhetischer Gewalt im Genre zu verorten und nicht auf das eigene Leben zu übertragen. Risiken der Gewaltbefürwortung, Desorientierung oder nachhaltiger Ängstigung für die Altersgruppe der ab 12-Jährigen konnten ausgeschlossen werden. (Stand: Dezember 2017)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Deadpool 2
Bei dem Superheldenfilm handelt es sich um den zweiten Teil der gleichnamigen Comicreihe. Dieses Mal muss Deadpool mit seiner kleinen Superheldenmannschaft den übermächtigen Cable zu Fall bringen.
Der zweite Teil der jugendaffinen Comicverfilmung im Marvel-Stil wurde umfangreich um Gewaltspitzen und Zynismen senderseitig gekürzt, sodass sich die Gewaltästhetik verändert und sich der Schauwert drastischer Gewalt mindert. Dennoch bleibt eine gewisse Gewaltprägung des Films unverkennbar. Durch die Schnittbearbeitung treten jedoch zahlreiche entlastende Momente in den Vordergrund, wie bspw. der absurd-fiktive und komödiantische Anteil, der Action- und Gewaltanteile im Film fantastisch überhöht wirken lässt. Slapstick, absolute Realitätsferne (Mutanten, Cyborgs, nachwachsende Gliedmaßen), eindeutige Überzeichnungen, Referenzen an das Genre, schnelle Dialoge und die positive Entwicklung der Filmfiguren ermöglichen eine deutliche Distanz zur Gewaltprägung des Films und sorgen für ausreichend Entlastung. Eine sozialethisch desorientierende wie auch eine nachhaltig ängstigende Wirkung auf ein Publikum ab 12 Jahren wird nicht angenommen. (Stand: November 2021)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Deadwood
Im Jahr 1876 sucht ein ehemaliger Marshall in einer Kleinstadt in South Dakota einen Neuanfang. Die vom Saloon- und Bordellbesitzer beherrschte Stadt ist voll von Goldsuchern und Revolverhelden, die Auseinandersetzungen üblicherweise mit dem Colt entscheiden.
Fern von Abenteuerromantik skizziert die moderne Westernserie die raue Männerwelt in einer schmutzigen Goldgräberstadt, die weitgehend rechtsfreier Raum ist. Die derbe, zynische Sprache mit zahlreichen Vulgarismen, einzelne drastische Gewaltszenen und das problematische Frauenbild können erst von 16-Jährigen distanziert wahrgenommen und als realitätsfern eingeordnet werden – sie sprechen bei einigen Folgen gegen eine Freigabe ab 12. Andere Folgen mit eher genretypischen Gewaltszenen und einer weniger diskriminierenden Sprachebene konnten dagegen ab 12 Jahren freigegeben werden. (Stand: August 2013)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Deep State
Der ehemalige MI6-Agent Max Easton beschließt ohne Wissen seiner Frau, in den aktiven Dienst zurückzukehren und den Tod seines Sohnes aus erster Ehe aufzuklären. Sein übereilter Aufbruch bringt das Leben der gesamten Familie in Gefahr.
In der alltagsfern inszenierten und klar dem Genre des Thrillers zuzuordnenden Agentenserie gibt es ein paar wenige Gewaltspitzen, in der die ambivalente Tötungsbereitschaft und Folterfähigkeit des Protagonisten herausgestellt werden. Alle Gewaltmomente sind jedoch negativ konnotiert. Jüngeren Zuschauern werden keine Orientierungs- und Identifikationsfiguren geboten. Insgesamt werden durch die Rezeption dieser Serie keine Beeinträchtigungen für ab 12-Jährige vermutet, sie kann im Hauptabendprogramm ausgestrahlt werden. (Stand: April 2018)
Weitere Informationen zur Serie Deep State gibt es im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Defiance
In der US-amerikanischen Fantasyserie Defiance geht es um das Zusammenleben von Menschen und Aliens nach einem neunjährigen Krieg. In der neu entstandenen Gemeinschaft müssen nun die Regeln des Zusammenlebens, zivilisatorische Errungenschaften wiederbelebt werden – dabei prägen Intrigen, Missgunst und Eifersüchteleien den Alltag.
Das Setting der Science-Fictionserie ist klar erkennbar im Fantasybereich verortet, eine Übertragung auf die reale Lebenswelt Jugendlicher somit auszuschließen. Dennoch werden in der fiktionalen Welt ethische und moralische Werte definiert, die ab 12-Jährigen Orientierung bieten. Im Entwicklungsprozess der Alien-Mensch-Gesellschaft kommt es zu Konflikten, bei deren Aushandlungen die Antagonisten einer klaren Gut-Böse-Zeichnung unterliegen. Gewalthaltige oder ängstigende Bedrohungsmomente wurden senderseitig bereinigt oder, wenn sie dramaturgisch notwendig waren, stark gekürzt. Zudem erfahren ab 12-Jährige Entlastungsmomente durch lange Dialoge. Insgesamt wartet die Serie mit einigen Gewaltbildern auf, die jedoch nicht das hauptabendprogrammtaugliche Maß überschreiten, allerdings einer Freigabe für das Tagesprogramm entgegenstehen. (Stand: September 2014)
Für die aktuell beantragte Ausstrahlung der ersten beiden Staffeln im Tagesprogramm wurden der FSF erneut senderseitig bearbeitete Episoden vorgelegt. In sechs von 19 Episoden konnte dem Antrag nicht stattgegeben werden: Die Vielzahl bedrohlicher Szenen (Folter, Tötungen) und die durchgängig düstere Grundstimmung spricht gegen das Tagesprogramm. Diese Bedrohungen können jüngere Kinder nachhaltig ängstigen. Eine Schnittbearbeitung schied aufgrund der Fülle der gewalthaltigen Bilder aus. Die restlichen verbliebenen 13 Episoden wurden für das Tagesprogramm freigegeben, da die belastenden (Gewalt-) Bilder durch die Bearbeitung weitestgehend entfernt wurden. (Stand: Mai 2015)
Mehr Informationen zur Mysteryserie Defiance im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Departed – Unter Feinden
Das Gangsterepos, ein Remake des Hongkong-Thrillers Infernal Affairs, dessen Handlung ins Milieu der irisch-katholischen Gangster von Boston übertragen wurde, erzählt eine zum Teil etwas verwirrende Undercovergeschichte, an deren Ende nahezu alle Protagonisten mehr oder weniger brutal ausgelöscht sind.
Die kunstvolle Milieuschilderung mit coolen Mafia- und Polizeitypen und den beiden jugendaffinen Figuren Billy und Colin, verkörpert von Leonardo DiCaprio und Matt Damon, beinhaltet eine Vielzahl brutaler, zum Teil auch überraschender Exekutionen und eine teilweise vulgäre und verächtliche Sprache. Die Gewaltinszenierung ist aber negativ und abstoßend und stellt Gewalt als Kreislauf dar, dem nur schwer zu entkommen ist. Die Sprachebene ist eng an das skizzierte Milieu gebunden. Identifikationsfigur Billy und die Polizeipsychologin setzen klare und eindeutige Kontrapunkte gegen die Seite der Verbrecher. Ab 12-Jährige sind in der Lage, das Statement gegen Gewalt in der virtuosen Inszenierung zu decodieren. Sofern das Ängstigungspotenzial, die Gewaltspitzen und sprachlichen Vulgarismen, umfangreich zurückgenommen werden, ist eine Beeinträchtigung ab 12-Jähriger daher nicht anzunehmen und eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm somit möglich. (Stand: März 2014)
Weitere Informationen zum Film Departed – Unter Feinden im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Derailed – Terror im Zug
Die Handlung des Actionfilms gestaltet sich um den Ausbruch einer Pockenvirenseuche in einem Zug, die vom Helden Jaques Kristoff, einem NATO-Geheimagenten, innerhalb eines dramatischen Wettlaufs mit der Zeit eingedämmt werden muss.
Der nunmehr in die Jahre gekommene genretypisch inszenierte Actionfilm ist voll und ganz auf seinen Actionplayer Jean-Claude Van Damme zugeschnitten, der die Welt retten muss. Dabei ist das Gut-Böse-Schema jederzeit überdeutlich zu erkennen. Die einfach gestrickte und im Handlungsfortgang durchschaubare Geschichte wird in hohem Tempo vorangetrieben – so kommt es zu einer Vielzahl von Bedrohungsszenarien und aberwitzigen Stunts. Spektakuläre Explosionen und wilde Verfolgungsjagden bleiben in ihrer Wirkung abstrakt, eine Übertragung in die Lebenswelt hiesiger Jugendliche wird ausgeschlossen. Auch lässt sich der gute Ausgang des Films anhand der Genrekenntnisse ab 12-Jähriger leicht erahnen. Der vorliegende Film wurde senderseitig um ausgespielte Gewaltspitzen und damit einhergehende Zynismen gekürzt, sodass insgesamt keine belastenden Wirkungen auf Zuschauer ab 12 Jahren zu vermuten sind. (Stand: Januar 2018)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Derren Brown: Die Experimente
In der Showreihe Die Experimente zeigt der britische Mentalmagier Derren Brown als Sozialexperiment angelegte Inszenierungen und Täuschungsaktionen, die eine weitgreifende und tiefwirkende Manipulierbarkeit von Menschen suggerieren: Ein friedliebender Mann wird zum Attentäter, ein Ängstlicher zum Helden, ein Publikum zur rachsüchtigen Masse.
In der Regel ist der Experiment- und Unterhaltungsshowcharakter offensichtlich und bietet entlastende und distanzierende Momente zur inhärenten Totalität des Ansatzes. In einzelnen Folgen, in denen vermeintlich Unwissende in gefährliche oder ängstigende Situationen gebracht werden, sind Realität und Inszenierung von Kindern dagegen kaum zu unterscheiden. Die Aussage, es sei legitim, Menschen ohne ihr Wissen in traumatisierende Situationen zu bringen und sie zu Unterhaltungszwecken dabei zu filmen, kann unter 16-Jährige sozialethisch desorientieren, sofern das Sendungsszenario für bare Münze genommen wird.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Desperado
Bei dem in Mexiko spielenden Actionfilm Desperado handelt es sich um den zweiten Teil der El Mariachi-Trilogie von Robert Rodriguez. Auf der Suche nach dem Mörder seiner Geliebten stößt Gitarrist El Marichi auf viele ihm feindlich Gesinnte aus dem Kreis der Drogenmafia, es kommt zu zahlreichen Tötungen und Gewalthandlungen der verschiedensten Form.
Quentin Tarantinos Film zelebriert die Lust an der Gewaltdarstellung, nicht an der Gewalt – wobei die Wirkungen von Gewalt nicht verharmlost werden – und setzt sich somit kunstvoll mit dem Thema Gewalt, einschließlich seiner Rezeption in Filmen, auseinander. Diese Absicht ist von ab 16-Jährigen dechiffrierbar, denn sie besitzen bereits ein hohes Maß an Genrekompetenz, welche ihnen ermöglicht, die ironischen Wendungen und Brechungen, die Film- und Selbstzitate zu erkennen, als solche anzunehmen und entsprechend zur Relativierung und Einordnung heranziehen zu können. Weder die fiktiv eingebundene, jedoch klar überzeichnet abgebildete, Gewalt stellt Handlungsanleitungen für den jugendlichen Alltag dar, noch eignen sich die Protagonisten als Identitätsfiguren und dienen somit nicht als Vorbilder. (Stand: Januar 2017)
Interessieren Sie sich für weitere Informationen zur Trilogie, im fsf blog gibt es einen ausführlichen Text zur Freigabeentscheidung der FSF zum dritten Teil Irgendwann in Mexiko.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Desperate Housewives
Auf ironische Weise und mit sarkastischem Humor beschreibt die Serie die Erlebnisse mehrerer Nachbarinnen und ihrer Familien im amerikanischen Vorstadtidyll.
Die behandelten Erwachsenenthemen, die komplexen Dialoge und die Protagonistinnen bieten Kindern kaum Einstiegs- und Identifikationsmöglichkeiten. Einige Folgen thematisieren häusliche Gewalt, zeigen Mord oder Aggression als Mittel eines tiefschwarzen Humors. Jüngere Kinder können diese Art von Komik nicht durchschauen und nachhaltig geängstigt werden. In diesen Fällen kam eine Ausstrahlung im Tagesprogramm nicht in Betracht oder es wurden Schnittauflagen verhängt.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
The Detail
The Detail ist eine kanadische Krimiserie, bei der sich die Mordermittlungen in den Händen dreier sehr unterschiedlicher Frauen befinden. Neben der wirklichkeitsgetreuen Aufklärung der Kriminalfälle stehen ihre privaten und beruflichen Konflikte im Mittelpunkt.
In der atmosphärisch hell inszenierten Serie liegt der Fokus überwiegend auf der Dialogebene. Die für ein solches Seriensujet typischen Bilder von Leichen werden ausreichend zurückhaltend in Szene gesetzt, explizite Gewaltdetails gibt es nicht zu sehen. Somit wird eine ängstigende Wirkung auf ab 12-Jährige ausgeschlossen. Der Alkoholkonsum einer der Ermittlerinnen wird nicht vordergründig inszeniert und kritisch eingebettet. Eine vorbildhafte und somit desorientierende Wirkung geht von diesem Verhalten nicht aus. Ab 12-Jährigen wird zugetraut, dass sie die genrekonform inszenierte Serie als Fiktion einzuordnen vermögen. Da in den vorgelegten Episoden insgesamt keine überfordernden Details erkannt wurden, entschied der Prüfausschuss einhellig für eine Altersfreigabe ab 12 Jahren. (Stand: September 2019)
Weitere Informationen zur Krimiserie The Detail gibt es im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
The Detour
Die im Sinne einer Sitcom inszenierte Serie handelt von einer typisch US-amerikanischen vierköpfigen Familie und ihren alltäglichen Schwierigkeiten.
Ähnlich wie bei den Simpsons liegt das Augenmerk der dialogstarken Serie auf der "Chaos-Familie", in der trotz aller Irrungen und Wirrungen ein respektvoller Umgang miteinander gepflegt wird. Zusätzlich eingeführte Personen führen zu bizarren Figurenkonstellationen und zahlreichen Witzen über Sexualität, Geschlechterrollen-Klischees und über nationale/religiöse Stereotype. Die ironisch-sarkastische Inszenierung wirkt dabei nicht abwertend. Die insgesamt skurrile Machart und die vielen schrillen Überzeichnungen unterstreichen eher das Fiktionale und schaffen Distanz. Themen wie Drogenkonsum, Pädophilie oder Verheiratung Minderjähriger werden außerdem kritisch eingeordnet. Ab 12-Jährige können diese Art von Humor decodieren, sodass eine Desorientierung nicht zu befürchten ist. Jüngere Kinder werden die Komik dieser ironisch-sarkastischen Inszenierung dagegen nicht durchschauen. Wegen der sexualisierten Inhalte kommt eine Freigabe für jüngere Kinder daher nicht Betracht. (Stand: September 2016)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
The Deuce
Die US-amerikanische Dramaserie The Deuce spielt im New York der 1970er-Jahre und erzählt die Entstehung des Pornogeschäfts inklusive Drogenproblematik und HIV in der turbulenten Stadt.
Die Serie zeichnet sich durch ein langsames Erzähltempo aus und bietet wenig interessante Identifikationsfiguren für Kinder und Jugendliche. Die Geschichte ist in den 1970er-Jahren angesiedelt und ist sowohl filmästhetisch als auch inhaltlich weit entfernt vom Alltag hiesiger Kinder und Jugendlichen. Einige Sexszenen werden zwar gezeigt, sind jedoch zurückhaltend dargestellt. Das düstere Milieu der Prostituierten- und Pornoszene wirkt entzaubert und keinesfalls idealisierend. Eine sexistische und geschlechterrollen-orientierte Sprache ist zwar festzustellen, diese ist allerdings eindeutig in den Kontext eingeordnet. Eine desorientierende Wirkung auf Zuschauer ab 12 Jahren ist daher nicht zu vermuten. (Stand: September 2017)
Weitere Informationen zur Dramaserie The Deuce im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Deutsch-Les-Landes
In der Comedyserie geht es um den Einzug einer 200-Mann-starken Abteilung eines deutschen Autozulieferers in ein südfranzösisches Dorf – auf Geheiß des Firmenchefs, der dort günstig Land erworben hat. Es prallen zwei unterschiedliche Kulturen aufeinander.
Die Atmosphäre der Serie ist hell und arbeitet mit visuellen Gags, bemüht Slapstick und Gesichtskomik und bietet für Kinder kaum Identifikationsfiguren oder Vorbilder. Dem Genre entsprechend werden die Figuren und Themen reichlich überzogen dargestellt, wobei zahlreiche binationale und andere Klischees oberflächlich und auf nicht desorientierende Weise angesprochen werden. Dies gilt auch für einige sexuell konnotierte Sprachbilder. Einige wenige ängstigende Momente (Familienkonflikte) beinhalten keine nachhaltigen Wirkungen für Kinder unter 12 Jahren. Aus diesen Gründen wurde eine Tagesprogrammfreigabe entschieden. (Stand: Oktober 2018)
Mehr Informationen zur Comedyserie Deutsch-Les-Landes im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Deutschland 83
Der Mehrteiler erzählt die Geschichte eines jungen DDR-Spions, der 1983 vom Auslandsgeheimdienst der DDR in die BRD geschickt wird. Während die vom Kalten Krieg geprägte Welt sich zunehmend auf den Rand einer nuklearen Katastrophe zubewegt, wird Stamm im Westen zu einem wichtigen Spielball in den Streitigkeiten zwischen den deutschen Geheimdiensten und Staaten, die endgültig zu eskalieren drohen.
Weder die Handlung noch der Großteil der bildlichen Darstellungen enthält überfordernde Momente für Kinder. Die Filmgeschichte spielt zwar in Zeiten des Kalten Krieges und des Wettrüstens, dies wird allerdings nicht dramatisch in Szene gesetzt. Während der historische Hintergrund für Kinder schwer erschließbar ist, gestaltet sich der Held der Geschichte durchaus kindaffin. Dieser ist jedoch weder ernsthaft in Gefahr noch verhält er sich augenscheinlich unmoralisch. Die Episoden zwei und drei der Serie enthalten keine Inhalte für Kinder, die negativ nachhaltig wirken könnten, weshalb sie im Tagesprogramm gezeigt werden können. Lediglich die erste Folge zeigt einen Gewaltakt, der unter 12-Jährige ängstigen kann. Ein bildlich dargestellter Kopfschuss in einer für Kinder realitätsnahen und bekannten Umgebung – in einem Zug – führt hier zur Freigabe für das Hauptabendprogramm und der Altersgruppe ab 12 Jahren. (Stand: April 2015)
Mehr Informationen zur Dramaserie Deutschland 83 im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Deutschland sucht den Superstar
Die Castingshow Deutschland sucht den Superstar (DSDS) mischt Elemente von Gesangswettbewerb und Talentshow mit Inszenierungsstrategien des Reality-Genres. In den ersten Folgen treten talentierte und untalentierte Kandidatinnen und Kandidaten vor die Jury, deren Kopf Dieter Bohlen für seine sprachlich groben Kommentare bekannt ist.
Bewertungen von Orientierungsfiguren wie den Juroren, die nicht die gesangliche Leistung betreffen, sondern die Person abwerten, können desorientierend auf unter 16-Jährige wirken. Abfällige Bemerkungen sowie Text- oder Animationseinblendungen, die Kandidatinnen und Kandidaten gezielt lächerlich machen, werden daher mit Schnittauflagen belegt. Andererseits ist davon auszugehen, dass auch jüngere Kinder den Spielcharakter der Sendung zumindest im Ansatz erkennen und das Geschehen nicht ungefiltert als Modell für zwischenmenschlichen Umgang betrachten. Die Sprachebene und die gezeigten Umgangsformen den ausscheidenden Bewerberinnen und Bewerbern gegenüber sprechen mitunter gegen eine Freigabe ab 6 Jahren. (Stand: April 2013)
Weitere Informationen zu Deutschland sucht den Superstar im FSF-Blog.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Deutschland sucht den Superstar (Staffel 11)
Die elfte Staffel der Castingshow wartet mit einer neuen Jury auf – neben Dieter Bohlen sind in diesem Jahr Marianne Rosenberg, Mieze Katz und Prince Kay One mit von der Partie.
Wie in der letzten Staffel werden in jeder Sendung einige hoffnungsvolle Kandidatinnen und Kandidaten vorgestellt, mit denen die Jury, trotz einiger formattypischer Sprüche und Scherze, wohlwollend und respektvoll umgeht. Auf vulgäre Kommentare und Beleidigungen wird ebenso verzichtet wie auf Gestaltungsmittel, die die Teilnehmenden gezielt lächerlich machen oder bestimmte Schwächen in unfairer Weise betonen. Das Äußere ist für das Weiterkommen in der Show nicht unwesentlich, im Vordergrund stehen aber die Stimme oder Darbietung. Die Kandidaten bekommen genug Zeit für ihre Auftritte und zur Selbstdarstellung und scheitern daher, auch für junge Zuschauer offensichtlich, eher an sich selbst als an der Jury. Einige Kandidatinnen und Kandidaten überschätzen ihr Können und präsentieren sich unvorteilhaft. Ihren Auftritten kommt ein fragwürdiger Unterhaltungswert zu, sie nehmen im Kontext aber keine bestimmende Rolle mehr ein. Die Peinlichkeit einer Situation wird nicht hämisch verstärkt, die Kandidaten wirken „schräg“, aber dennoch souverän. Einzelne sexistische Sprüche gehen insbesondere von Prince Kay One aus. Durch die vier sehr unterschiedlichen Charaktere in der Jury wird aber ein Spektrum an Einstellungen und Werthaltungen abgebildet, so dass einzelne Äußerungen relativiert und eingeordnet werden. Ausnahmen, z.B. abfällige Äußerungen, die auf jüngere Kinder positiv und sozial akzeptiert wirken könnten, wurden für die Ausstrahlung im Tagesprogramm entfernt.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Devs
Die achtteilige US-Thrillerserie beschäftigt sich mit der Entwicklung von Quantencomputern und Künstlicher Intelligenz. Hinterfragt wird die Bestimmung des freien Willens und ob bzw. wie sich mit Algorithmen das Handeln der Menschen vorausberechnen lässt?
Die elegant bebilderte Sci-Fi-Tech-Serie folgt einem relativ ruhigen, jedoch komplex aufbereiteten Erzählstrang. Die überwiegend gewaltfrei verlaufende Handlung beinhaltet insgesamt viele Dialoge und baut mit psychedelischer Anmutung sukzessiv Spannung auf. Raffiniert werden Fragen künstlicher Intelligenz und deren Potenziale, grenzenlosen Zugriff auf Raum und Zeit zu besitzen, reflektiert. Das ist auch für Kinder ab 12 Jahren schon interessant. Die Serie konzentriert sich v.a. auf die jugendlich wirkende Softwareingenieurin Lily, die klar als Identifikationsanker dient und einen integren Charakter besitzt. Neben ihr fällt der Fokus auf die ambivalent wirkenden Personen aus dem Technologiekonzern, deren Handeln allerdings nicht vorbildhaft wirkt, sodass von einer Übertragbarkeit auf Alltagswelten hiesiger ab 12-Jähriger im Sinne einer Desorientierung nicht auszugehen ist. Das ruhige Setting bietet genügend Entlastung und Distanzierungsmomente, somit werden die von der FSF geprüften Episoden als gut verkraftbar und nicht nachhaltig ängstigend für ab 12-Jährige eingeschätzt. Einige wenige drastische Momente in der ersten Episode werden vom FSF-Prüfausschuss aufgrund ihres ängstigenden Potenzials für ein Publikum ab 12 Jahren als problematisch gesehen – diese Szenen müssen für eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm entschärft werden. (Stand: August 2020)
Weitere Informationen zur Sci-Fi-Serie Devs im fsf blog.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Dexter
In der Serie Dexter geht es um die nach außen unscheinbare, höchst gespaltene Person Dexter Morgan: Tagsüber ist er als Forensiker bei der Polizei von Miami tätig, nachts als ambitionierter Mörder, der Menschen abschlachtet, die in seinen Augen das Recht zu leben verwirkt haben.
Der Abgrund zwischen Normalität und Abnormität in der Figurenzeichnung macht den Reiz der Serie aus, die sich an Freunde des schwarzen Humors richtet. Die Mordszenen sind kurz, dafür aber umso drastischer und äußerst makaber inszeniert. Das ganze Filmgeschehen wird aus der Perspektive Dexters erzählt und zusätzlich aus dem Off von ihm kommentiert, sodass seine Weltsicht den Zuschauern sehr nahe rückt. Für unter 16 Jährige könnte das Verhalten des Soziopathen im Kontext plausibel und gerechtfertigt erscheinen und damit gravierend entwicklungsbeeinträchtigend wirken. Ab 16-Jährigen ist aufgrund ihrer Lebenserfahrung und Genrekompetenz jedoch zuzutrauen, die satirischen Brechungen wahrzunehmen, die Anlage der Hauptfigur zu erkennen und das grausame Handeln angemessen zu bewerten. (Stand: Mai 2014)
Weitere Informationenzur Serie Dexter im FSF-Blog.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Dirty Jobs – Arbeit, die keiner machen will
In der Dokuserie widmet sich Drecksarbeitexperte Mike Rowe verschiedenen widerlichen und gefährlichen Beschäftigungen und den Menschen, die die Knochenjobs Tag für Tag verrichten müssen.
Zum Teil kommen erschreckende oder ekelerzeugende Bilder zur Anschauung z.B. von entstellten oder verwesten Tierkadavern, die aber im Zusammenhang mit wissenschaftlichen Aspekten oder der Wissensvermittlung stehen. Dass der Moderator z.T. die einzelnen Berufszweige oder Jobs ins Lächerliche zieht, erscheint ebenso unangemessen wie sein despektierliches Verhalten gegenüber Tieren. Kindern wird aber zugetraut, dieses Verhalten als unangenehm und unangemessen zu beurteilen und abzulehnen, zumal eine Identifikation mit dem Moderator nicht zu befürchten ist. Dieser verhält sich zwar pubertär, ist es aber aufgrund seines Alters nicht, so dass seine dummen Späße auch bei Kindern kaum positiv ankommen werden.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Dirty Movie Deadline
Aleena arbeitet in einer Sexfilmproduktionsfirma und hält ihre Erlebnisse am Set in einem Videotagebuch fest – in dieser Rahmenhandlung kommt es in sechs Szenen zu sexuellen Begegnungen gleich- und gemischtgeschlechtlicher Zweier- und Dreierkonstellationen. Durch die Rahmenhandlung des Films werden die emotionslosen Sexszenen kontextuell als Arbeit eingebettet und als nicht normal und erstrebenswert vermittelt. Kameras und Mikrofone im Bild, das Korrigieren bestimmter Körperstellungen, Regiekommandos, ganz nüchterne Gespräche der Akteure beim gespielten, nicht immer wirklich erregenden Sex – all dies wirkt streckenweise eher unerotisch, auf alle Fälle deutlich desillusionierend und distanzierend. Szenen, in denen die Personen auf die Rolle austauschbarer Lustobjekte reduziert werden, wurden mit Schnittauflagen belegt.
Ab 18 Jahren / Nachtprogramm (23.00 – 6.00 Uhr)
Dirty Sanchez
Diese britische Comedyserie zeigt drei Waliser und einen Engländer, die sich anstrengen, Tabus, Scham- und Ekelgrenzen zu überschreiten, indem sie verschiedene Mutproben bestehen.
Selbstverletzungen und Selbstversuche mit Drogen, Verletzungen anderer und Übergriffe auf die Intimsphäre werden dabei durch die jugendaffinen Charaktere als lustig und cool dargestellt. Drogen-, Sex- und Körpererfahrungen beschäftigen die Altersgruppe der ab 16-Jährigen intensiv, weshalb der verharmlosende Umgang mit Drogen und die gezeigte Lust an Schmerzen in vielen Folgen auch für 16- und 17-Jährige als problematisch bewertet wurde. Aufgrund der erkennbar freiwilligen Teilnahme und des deutlichen Comedy-Charakters des Formats wird die Grenze zur Sendeunzulässigkeit in den meisten Fällen nicht überschritten, so dass die Mehrheit der Episoden ab 18 Jahren freigegeben wurden. In einigen Fällen, in denen diese Prinzipien verletzt waren, wurde die Ausstrahlung im Fernsehen abgelehnt. (Stand: April 2013)
Ab 18 Jahren / Nachtprogramm (23.00 – 6.00 Uhr)
Keine Fernsehfreigabe
Dirty Words
In dem Realityformat sollen vier mehr oder weniger prominente Frauen mithilfe von Workshops und arrangierten Begegnungen ihren sexuellen Horizont erweitern und anschließend auf der Basis ihrer Erfahrungen eine erotische Kurzgeschichte schreiben.
Das Format enthält:
- explizite Darstellung/Thematisierung sexueller Handlungen oder Gesten
- intensive Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
- sehr problematische Sprache
- stark belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen (1 Episode)
Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 16-Jähriger.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Mehr über den Beitrag und seine Freigabe erfahren Sie in der Rubrik Blick in die Prüfungen.
Disneys Eine Weihnachtsgeschichte
Im London des ausgehenden 19. Jahrhunderts wird ein eiskalter Geschäftsmann und unverbesserlicher Geizhals von drei Geistern der Weihnacht heimgesucht, die ihn mit der eigenen Herzlosigkeit konfrontieren und dazu bringen, sein Leben von Grund auf zu ändern.
Der rasante Animationsfilm über die Menschwerdung des Ebenezer Scrooge bietet eine auf Bild- und Tonebene schwindelerregende Fahrt durch die Verfehlungen und Sünden der menschenfeindlichen Hauptfigur. Versatzstücke aus Gruselfilmen und dem Horrorgenre entlehnte Szenen wie Geister oder unheimliche Begegnungen mit Toten haben das Potenzial, jüngere Kinder nachhaltig zu ängstigen. Für die Platzierung im Tagesprogramm musste der Film daher bearbeitet und um bildliche Spitzen gekürzt werden. (Stand: April 2013)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Disturbia – Auch Killer haben Nachbarn
Der 16-jährige Kale wird aufgrund eines Zwischenfalls in der Schule für drei Monate unter Hausarrest gestellt. Aus Langeweile spioniert er seine Nachbarn aus und wird dabei auf Mr. Turner aufmerksam, welchen er und seine beiden Freunde nach einigen Beobachtungen des Mordes verdächtigen.
Die drei Freunde als Protagonisten des Films stellen durch ihr souveränes und angstfreies Auftreten positive Identifikationsfiguren dar. Sie wissen sich in jeder Situation zu helfen, wodurch spannungsreiche Momente schnell wieder aufgelöst werden. Entlastend wirkt außerdem die klare Gut-Böse-Orientierung. Gewalt ist in diesem Thriller grundsätzlich negativ besetzt, denn sie geht hauptsächlich von Mr. Turner als „Bösewicht“ aus. Die Protagonisten nutzen Gewalt nur in Situationen der Notwehr zu ihrem Schutz. Die wenig vorhandenen Gewaltszenen sind zudem nicht detailliert dargestellt. Humorvolle Dialoge und die jugendaffine Liebesgeschichte zwischen Kale und seiner neuen Nachbarin Ashley bieten für ab 12-jährige Zuschauer ausreichend Möglichkeiten zur Distanzierung. Der Showdown ist zwar dramatisch, endet allerdings in einem harmonischen Finale. Für unter 12-Jährige ist der Film ungeeignet, da er auf jüngere Kinder ängstigend wirken kann. (Stand: März 2017)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Django
Der legendäre Kultfilm um Django handelt von dessen blutiger Rache an Major Jackson, der Djangos Frau auf dem Gewissen hat.
Zwar wirkt der düstere und alltagsferne Italo-Western in Farbgebung und Inszenierungstempo mittlerweile altmodisch und streckenweise langatmig, gleichwohl bietet er auch über 50 Jahre nach seiner Entstehung eine recht erstaunliche und wirkungsvolle Modernität hinsichtlich einer hochwertigen Bild- und Kameragestaltung. Im Zentrum steht der gebrochene, ambivalente Held, der trotz seiner coolen Abgebrühtheit das Herz am rechten Fleck zu haben scheint. Als attraktiver Held besitzt Django durchaus Identifikationspotenzial für hiesige Jugendliche. Die Story beinhaltet eine Vielzahl an Gewalthandlungen in langen gewaltgeprägten dramaturgischen Bögen. Dabei wird Gewalt stets als Mittel zur Lösung aller Konflikte eingesetzt. Insgesamt bieten Genre, Dialoge, Setting und Inszenierungsstil ausreichende Distanzierungsmöglichkeiten für ein Publikum ab 16 Jahren. Aber die mitunter beiläufig inszenierten Tötungen, Dichte und Explizitheit der Gewaltdarstellungen und deren inhaltliche Ausrichtung sowie das Frauenbild überschreiten die Verarbeitungsfähigkeiten für ein Publikum unter 16 Jahren. Eine Freigabe für das Hauptabendprogramm wird deshalb einstimmig abgelehnt. (Stand: Januar 2018)
Weitere Informationen zum Film Django im fsf blog.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Django Unchained
Der Western von Quentin Tarantino spielt im 19. Jahrhundert in den Südstaaten der USA und erzählt die Geschichte des Sklaven Django, der dem deutschen Zahnarzt Dr. King Schultz bei seiner Tätigkeit als Kopfgeldjäger hilft, um im Gegenzug für sich und seine Frau die Freiheit zu erlangen.
Der Film enthält viele für Tarantino typische Gewaltszenen (Prügelszenen, Auspeitschungen, Erschießungen). Doch wurden diese gegenüber der Originalversion durch viele Kürzungen entschärft. Darüber hinaus bieten friedfertige Szenen, slapstickartige Dialoge sowie Naturaufnahmen ausreichende Möglichkeiten zur Distanz. Das Risiko einer übermäßigen Ängstigung, der Befürwortung bzw. Förderung von Gewalt sowie der sozialethischen Desorientierung wird daher für Zuschauer ab 12 Jahren nicht gesehen und der Film für eine Ausstrahlung ab 20 Uhr im Hauptabendprogramm freigegeben. (Stand: März 2015)
Weitere Informationen zum Western Django Unchained im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Djatlow-Pass – Tod im Schnee
Die achtteilige Dramaserie Djatlow-Pass – Tod im Schnee läuft international unter dem Titel Dead Mountain. Der Titel nimmt Bezug auf den Namen des Berges, auf dem 1959 acht Personen bei einer Wanderung auf ungeklärter Weise zu Tode kamen. Die Serie greift diese Geschichte nun auf und verknüpft sie mit recht außergewöhnlichen Erzählsträngen rund um den ermittelnden KGB-Major Oleg Kostin und die Gerichtsmedizinerin Katya Shumanova.
Die FSF geprüfte Pilotfolge ist für jüngere Zuschauergruppen nicht ganz unproblematisch, da sie mit einigen sehr horroraffinen Bildern aufwartet und auf den Schauwert bizarrer Leichenkörper setzt, die zwar artifiziell wirken, aber doch recht eindringlich sind. Neben drastischen Bildern verbleibt vieles in Andeutungen, was die mysteriöse und mystische Atmosphäre verstärkt. Es existieren kaum entlastende Momente. Die deutlich erkennbare Historizität wirkt hingegen auch distanzierend. Der FSF-Prüfausschuss sprach sich mehrheitlich dafür aus, die integrale Fassung der Pilotfolge erst ab 16 Jahren freizugeben. Zwei weitere Episoden werden jeweils unmittelbar vor der Ausstrahlung geprüft. (Stand: Juli 2021)
Weitere Informationen zur Serie Djatlow-Pass – Tod im Schnee gibt es im fsf blog.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Doctor Strange
Das Fantasyspektakel handelt vom genialen Dr. Strange, der in die Geheimnisse eines verborgenen Multiversums eindringt. Mit seinen neu gewonnenen magischen Kräften muss er alsbald die Welt vor einer Bedrohung retten.
Die senderseitig um zahlreiche Gewalthandlungen gekürzte Fassung des opulenten Films lässt sich auch von einer jüngeren Zuschauergruppe klar dem fiktionalen Fantasygenre zuordnen. Das schnelle Wandern in den mystischen Welten beinhaltet mitunter einen "Geisterbahneffekt". Die verbliebenen dargestellten Kämpfe wirken fantastisch überhöht, sodass von ihnen kein ängstigendes Potenzial ausgeht – sie erinnern mitunter an Harry Potter-Filme. Diese deutlich mystischen Inhalte lassen sich nicht in die kindliche Lebensrealität hiesiger Kinder und Jugendlichen transferieren. Der anhaltenden Spannung der Actionhandlung werden viele kürzere Pausen entgegengesetzt, die Entlastung bieten. Der Held zeigt keine Angst und stellt sich erfolgreich dem Bösen, wobei Gut und Böse eindeutig zu unterscheiden sind. Orientierung wird zusätzlich in der positiven Wandlung des Helden geboten – vom genialen Egoisten zu einem sozialen Wesen, das Verantwortung übernimmt. Somit konnte diese umfangreich bearbeitete Filmfassung für eine Ausstrahlung im Tagesprogramm freigegeben werden. (Stand: Juni 2016)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Doctor Who
Die erstmals 1963 produzierte und mittlerweile zur britischen Populärkultur zählende Serie Doctor Who handelt von einem mysteriösen Außerirdischen namens „Der Doktor“, der mit seinem Raumschiff, das von außen aussieht wie eine englische Notruf-Telefonzelle der 1960er-Jahre, durch Raum und Zeit fliegt.
Auch die 2005 produzierte Neuauflage bietet spannende Abenteuer, die der Doktor und seine meist weibliche Begleitung zu bestehen haben. Die verschiedenen Plots lehnen sich bisweilen an bekannte Geschichten des Films und der Literatur an (z.B. Star Wars, Pu der Bär oder Harry Potter), die Handlungen sind überdreht, witzig und kindaffin inszeniert. Ängstigende Momente werden durch Klamauk relativiert und spannende Szenen bald aufgelöst. Das gute Ende ist meist vorhersehbar. Die Souveränität und Zivilcourage des Dr. Who führt verlässlich durch die Handlung und gibt Kindern ein Gefühl der Sicherheit. Einzelne Gruselszenen können jüngere Kinder erschrecken, aber nicht nachhaltig belasten oder ängstigen. Nur Einzelfolgen aus der ersten Staffel erhielten wegen länger anhaltender Spannungs- und Bedrohungssequenzen eine Freigabe erst für das Hauptabendprogramm. (Stand: Dezember 2013)
Weitere Informationen zur Serie Doctor Who im fsf blog.
Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Donnie Brasco
In dem Krimi ermittelt Donnie Brasco verdeckt die Machenschaften der Mafiafamilie Bonanno. Auf einer wahren Begebenheit – und dem Buch Donnie Brasco: My Undercover Life in the Mafia (1990) – basierend, werden die Erfahrungen des FBI-Agenten Joseph D. Pistone geschildert.
In der vorliegenden gekürzten Version sind keine drastischen Gewaltdarstellungen mehr enthalten. Im Gegenteil: den Zuschauer erwartet eine auffallend unaufgeregte Darstellungsweise mit vielen Dialogen und detailgetreuen Milieuschilderungen. Über die sensibel skizzierte Beziehung zwischen Donnie und Lefty gelingen dem Film stimmige Charakterstudien – mit all ihrer menschlichen Tragik und tw. auch entwaffnendem Humor. Trotzdem wird das Funktionieren der Mafia, sowohl in den inneren Strukturen als auch im öffentlichen Auftreten, keineswegs verharmlosend dargestellt. Das Geschehen ist deutlich als Gangster-Alltag in den USA der 60er-Jahre und damit fernab realitätsnaher Erlebnismöglichkeiten der Zuschauer eingeordnet. Schauplätze, Musik, Mode, lange Dialoge, das Alter der Hauptdarsteller und der für jüngere Jugendliche sicher atypische ruhige Schnitt schaffen eine entlastende Distanz. Übererregende oder unzulässig ängstigende Momente sind in dieser Fassung nicht mehr vorhanden, sodass der Film für ein Publikum ab 12 Jahren im Hauptabendprogramm freigegeben werden konnte. (Stand: November 2015)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Dr. Emma – Hautärztin aus Leidenschaft
Dr. Emma – Hautärztin aus Leidenschaft ist ein dokumentarisches Medical-Format über die englische Hautärztin Dr. Emma Craythorne, die ihren Patienten hilft, mit gravierenden Hautproblemen fertig zu werden. Unterstützt wird sie in ihrer Londoner Praxis von einem gut gelaunten, multi-ethnischen Team.
Der FSF lagen diverse Episoden der Staffeln 1 bis 5 zur Prüfung vor.
Die geprüften Episoden enthalten:
- leicht belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen (vereinzelt: moderat belastende Szenen)
Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger. Bei einem Großteil der Episoden steht das Wohl jüngerer Kinder einer Platzierung im Tagesprogramm nicht entgegen. Einzelne Episoden wurden wegen eindringlicher OP-Bilder mit Schnittauflagen für das Tagesprogramm bzw. für das Hauptabendprogramm (Ausstrahlung ab 20:00 Uhr) freigegeben.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Dr. G. – Beruf: Gerichtsmedizinerin
Die Serie stellt die Arbeit der Gerichtsmedizinerin Dr. G vor und beschreibt die einzelnen Fälle, an denen sie arbeitet. Ausführlich werden soziales Umfeld der Toten, mögliche Problembereiche, in denen sie sich befanden und Bedeutung der einzelnen Untersuchungen behandelt.
Aufgrund der bildlich zurückhaltenden Inszenierung bietet die Serie für ein Publikum ab 12 Jahren kaum Ängstigungspotenzial. Die mitunter drastischen, aber nur wenig suggestiven Beschreibungen der Umstände oder Verletzungen erhalten keine Entsprechungen auf der Bildebene. Diese verbalen Ausführungen sowie die latent gruselige Atmosphäre und die spekulative Tendenz zur Verrätselung durch Stimme und Kommentar können auf unter 12-Jährige dagegen stark ängstigend wirken. (Stand Juli 2013)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Drachenkrieger
Die Suche nach einem sagenumwobenen Wikingerschatz führt den Archäologen Sigurd zusammen mit seinen beiden Kindern und zwei Begleitern nach Finnmark, in den Norden von Norwegen. Dort stoßen die Reisenden auf ein spektakuläres Geheimnis. Aber die Expedition hält nicht nur positive Überraschungen bereit, sondern birgt auch zahlreiche Gefahren.
Der norwegische Abenteuerfilm wurde in einer umfangreichen senderseitigen Schnittbearbeitung von der FSF für das Tagesprogramm freigegeben. Grausame Tötungsszenen wurden entfernt, die verbliebene Spannung und das Ängstigungspotenzial wurden für Kinder als verkraftbar eingeschätzt. Die Kinder spielen eine durchweg fidele Rolle, vom bösen Drachen werden nur die eindeutig habgierigen Gruppenmitglieder gefressen, was selbst nicht ins Bild gesetzt ist. Bedrohliche Szenen sind nur von kurzer Dauer und wechseln beständig mit entlastenden Einstellungen. Zudem gibt es ausreichend Signale, die auf einen guten Ausgang des Abenteuers hinweisen. Am Ende entsteht ein neuer Familienzusammenhalt, und der kindliche Zuschauer wird mit dem Bild der sich in den Armen liegenden Familie entlassen. Dieses Ende löst vorangehende Spannungen auf und wirkt gegenüber den kurzzeitig bedrohlichen Bildern hinreichend entlastend. (Stand: Dezember 2015)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
The Dreamer – Becoming Karen Blixen
Die Miniserie spielt in den 1930er-Jahren und erzählt vom Lebensweg der dänischen Autorin Karen Blixen (u. a. Jenseits von Afrika) und ihrer Suche nach einem Platz im Leben frei von den Erwartungen anderer.
Die Serie enthält:
- leicht belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen
- zurückhaltende Darstellung/Thematisierung sexueller Handlungen oder Gesten
- zurückhaltende Darstellung/Thematisierung von Gewalt
Die Darstellung übersteigt nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger. Das Wohl jüngerer Kinder steht einer Platzierung im Tagesprogramm nicht entgegen.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Die drei Musketiere
Das fantastisch inszenierte Abenteuer basiert lose auf Alexandre Dumas gleichnamigen Roman. Die vorliegende Version wird durch riesige Luftschiffe und artistische Kampfeinlagen aufgepeppt.
Dieser Mantel- und Degenfilm konnte nach ausführlicher Diskussion für das Tagesprogramm freigegeben werden, trotz einzelner etwas drastischerer Bilder und einigen Härten im finalen Kampf. Es überwiegen deutlich die überhöhten, fast ballettartig inszenierten Kämpfe, die turbulent und mitunter actiongeladen sind, aber kein individuelles Leid zeigen. Einzelne potenziell belastende Bilder gehen im allgemeinen Getümmel eher unter. Auch für jüngere Zuschauer wird deutlich, dass es sich um eine fiktionale und alltagsferne Geschichte handelt. Die Gut-Böse-Zeichnung der Charaktere ist auch von unter 12-Jährigen klar erkennbar. Mit den vier Musketieren werden jüngeren Zuschauern positive Identifikationsfiguren und Verlässlichkeit geboten, dass das Gute am Ende siegen wird. Dabei werden lange Spannungsbögen immer wieder durch humorige Einlagen unterbrochen und so in ihrer Wirkung abgemildert. (Stand: Dezember 2015)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
The Drop – Bargeld
Im Mittelpunkt des Krimi-Dramas steht eine Bar in Brooklyn, die in kriminelle Machenschaften verwickelt ist. Die Situation spitzt sich für die beiden Barinhaber und Cousins Bob und Marv zu, als die Bar ausgeraubt wird und die Unterwelt ihr Geld zurückverlangt.
Der Thriller wurde senderseitig gekürzt eingereicht, ursprünglich vorhandene und potenziell ängstigende Grausamkeiten und Gewaltakte wurden entfernt. Der Erzählfluss des sich nicht an Kindern richtenden Films ist ruhig und konzentriert sich auf die Milieuschilderung – ganz dem Genre des Dramas verpflichtet und nicht actionbetont. Kinder werden in erster Linie die Handlungsstränge um den kleinen Hund, der liebevoll gepflegt wird, und die sich anbahnende Freundschaft zwischen Bob und Nadia verfolgen, die tatsächlich zu tragen scheint. Diese Inhalte bieten Entlastung. Der negativ inszenierte Charakter Eric wirkt dagegen abstoßend. Die Figuren sind insgesamt als menschlich, aber fragil dargestellt und erwecken eher Mitgefühl denn Faszination. Das Wohl jüngerer Kinder wird bei einer Ausstrahlung des Films im Tagesprogramm nicht beeinträchtigt; eine etwaige nachhaltige oder übermäßige Ängstigung ist nicht zu befürchten. (Stand: Dezember 2017)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Durch dick und dünn
Das Coaching-Format porträtiert sechzehn Kinder, die übergewichtig sind und mithilfe eines Kuraufenthaltes abnehmen wollen. In der Kurklinik stehen den Kindern eine Reihe von Experten zur Seite, die sie beim Abnehmprozess unterstützen. Während des meist sechswöchigen Aufenthalts lernen die Kinder, was gesunde Ernährung ausmacht und wie wichtig körperliche Bewegung ist. In ihren Sozialkompetenztrainings erfahren die Kinder, dass sie auch mit Übergewicht wertvolle Menschen sind und erlernen Strategien für den Umgang mit Mobbingattacken. Nach dem erfolgreichen Klinikaufenthalt werden die Kinder zu Hause besucht, um zu überprüfen, ob die Tipps und Ratschläge auch in den eigenen Alltag integriert werden können.
Die Problemfelder und Lösungsansätze werden auf leicht verständliche Weise und überwiegend seriös und aufschlussreich präsentiert. Beeinträchtigungen für unter 12-Jährige werden nicht gesehen, die Ausstrahlung im Tagesprogramm ist möglich.
Ab 0 Jahren
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