AltersfreigabenFSF-Altersfreigaben

FSF-Altersfreigaben

Über 40.000 Prüfungen hat die FSF bisher durchgeführt. Hier finden Sie die Altersfreigaben und Begründungen zu einer Auswahl von Entscheidungen. Bei Fragen zu anderen Titeln wenden Sie sich bitte an unsere Jugendschutz-Hotline.

Programme mit E

Eastbound & Down

USA ab 2008
Comedy

Die Comedy-Drama-Serie dreht sich um den abgehalfterten ehemaligen Profi-Baseball-Spieler Kenny Powers, der seinen Abstieg zum Vertretungslehrer in seiner Heimatstadt nicht wahrhaben will. Obwohl er mit seinem antisozialen Verhalten in dem bürgerlichen Milieu der Kleinstadt überall und ständig aneckt, was den Witz der Serie ausmachen soll, ist sich Kenny sicher: Er schafft es wieder ganz nach oben.
Die Serie bietet Kindern keine klare Identifikationsfigur, mit Kenny als Hauptfigur aber dennoch eine Person, deren unkonventionelles Benehmen auch Sympathien wecken kann. Kennys antisoziales Verhalten, diskriminierende Aussagen über Frauen, Schwule und Behinderte in Verbindung mit einer zum Teil groben Sprache und insbesondere Kennys Drogenkonsum (Alkohol, Kokain) bieten problematische Orientierungen, die für jüngere Kinder nicht hinreichend gebrochen sind. Ab 12-Jährige sind dagegen in der Lage, die notwendige Distanz zur Figur zu finden, den Humor der Serie zu verstehen und das schräge Verhalten des Protagonisten richtig einzuordnen. (Stand: August 2013)

Weitere Informationen zur Serie Eastbound & Down im fsf blog.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Edgar Wallace: Der Hexer

D 1964
Krimi

Der schwarz-weiße Klassiker Der Hexer aus dem Jahre 1964 versetzt den Betrachter in eine spannende Kriminalgeschichte. Hier ermitteln Sir John, Inspektor Higgins und der pensionierte Inspektor Warren von Scotland Yard in einem Mordfall.
Die Atmosphäre des Films ist geprägt von Dialogszenen, welche die Ermittlungsarbeit der Inspektoren vorantreiben sollen. Genretypisch passieren mysteriöse Morde, die durch die eher billig erscheinenden Effekte nicht übermäßig ängstigend auf jüngere Kinder wirken. Die Machart ist leicht zu durchschauen, spannende Musik und sich anschleichende Schuhe kündigen etwa drohendes Unheil an, das alsbald aufgelöst wird. Mordszenen sind unblutig und eher indirekt. Die Krimihandlung ist mit komödiantischen Elementen durchsetzt, übertriebene Gestik und Mimik nehmen der Darstellung den Ernst. Wesentlich für die Wahrnehmung durch Kinder ist insgesamt, dass der verstaubte Krimi keinerlei Identifikationsfiguren bietet.

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Edgar Wallace: Die blaue Hand

D 1967
Krimi

Auf Schloss Gentry geht ein Kapuzenmann mit eiserner Klaue, die blaue Hand genannt, mordend um. Er versucht, alle Erben Lord Emersons zu beseitigen. Nur dem aus der Psychiatrie entflohenen Dave Emerson und seiner Schwester Myrna gelingt es, sich den bösen Mächten zu entziehen. Inspektor Craig von Scotland Yard versucht, den kniffligen Fall zu lösen.

Der Film enthält:

  • zurückhaltende Darstellung/Thematisierung von Gewalt
  • leicht belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen 

Die artifizielle Inszenierung ermöglicht eine distanzierte Wahrnehmung. Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger. Das Wohl jüngerer Kinder steht einer Platzierung im Tagesprogramm nicht entgegen.

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Ein Haus voller Töchter

Staffel 01: Eps. 01 – 03, 18
D 2009
Komödie

Die Sitcom kreist um den chaotischen Alltag eines Familientherapeuten, der von seiner Frau verlassen wurde und seine fünf sehr unterschiedlichen Töchter nun allein großziehen muss.
Sie ist von Kindern deutlich als nicht ernst zu nehmende Unterhaltung auszumachen, da Lacher und Klatschen ständig unterlegt sind. Die übertriebene Gestik und Mimik der Akteure unterstreicht den komödiantischen Grundton, und die wiederkehrende Studiokulisse knüpft ebenfalls an Kindervorstellungen im Theater an, bei denen unbedingt gelacht werden darf. Kinder können sich auf eine wiederkehrende Dramaturgie mit positivem Ende verlassen. Der Vater ist zwar etwas chaotisch, geht aber liebevoll und partnerschaftlich mit seinen Töchtern um und meistert letztendlich die Situation. Witzige Dialoge dominieren, kleine Konflikte und Probleme bleiben an der Oberfläche und werden alle friedlich und für den Familienzusammenhalt positiv gelöst. Irritationen z.B. in Traumsequenzen sind kurz und nicht nachhaltig. (Stand: August 2013)

Ab 0 Jahren
Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Eine Prinzessin zum Verlieben

D 2004
Komödie

Bevor die junge Prinzessin von Luxenstein den arrangierten Bund der Ehe eingeht, möchte sie das wahre Leben kennenlernen und beginnt ein Praktikum in der Luxensteiner Botschaft in Berlin. Dort lernt sie den Landschaftsarchitekten Lukas kennen und lieben. Nach einigen lustigen Begebenheiten und Schwierigkeiten finden die beiden zueinander.
Die romantische Komödie ist klar strukturiert und kann auch von jüngeren Kindern nachvollzogen werden. Weder kommt es zu starken Dramatisierungen noch wird Übererregendes präsentiert. Die Menschen gehen in der Regel freundlich und verständnisvoll miteinander um. Sie helfen einander und stehen sich in schwierigen Situationen bei. Darstellungen von Gewalt finden sich im vorliegenden Film nicht. Die kurze sexuelle Annäherung zwischen Lukas und Isabella wird lediglich auf eine sehr zurückhaltende Weise angedeutet. Die Botschaft des Films ist märchenhaft-positiv und auch für die Jüngsten verständlich. (Stand: August 2013)

Ab 0 Jahren

Einmal ist Keinmal

USA 2012
Action

Dieser Actionfilm zeigt die junge, selbstbewusste Stephanie, die versucht, ihren Exfreund Joe an die Polizei zu übergeben, um eine ausgesetzte Belohnung zu bekommen. Im Laufe des Films nähern sich die beiden Zerstrittenen jedoch wieder auf verspielte Art und Weise an.
Die vom Sender vorgelegte Schnittfassung des Actionfilms, die viele komödiantische Momente beinhaltet, ist von ab 6-Jährigen gut zu verkraften. Die Protagonisten – Stephanie und Joe – sind hell und heiter gezeichnet und überstehen alle Herausforderungen schadenfrei, sodass auch jüngeren Zuschauern bei der Ausstrahlung im Tagesprogramm deutlich wird, dass alles lustig gemeint ist und gut ausgehen wird. Ein Happy End ist ebenfalls gegeben. Hinzu kommt die klare Figurenzeichnung, die jüngeren Zuschauern durchgehend einen verlässlichen Halt gibt, um dramatische Zuspitzungen zu überstehen. Der Waffeneinsatz wirkt eher theaterhaft als bedrohlich und auch die in der bearbeiteten Version verbliebene vulgäre Sprache wird nicht als entwicklungsbeeinträchtigend bewertet, da sie deutlich der Figurenzeichnung dient. (Stand: Dezember 2015)

Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Einstein

D 2015
Krimi

Prof. Dr. Dr. Felix Winterberg, der Urenkel Albert Einsteins, ist ebenso wie sein Großvater mit großen physischen Fähigkeiten ausgestattet. Aus verschiedenen Gründen ist er amphetaminsüchtig und die Zusammenarbeit mit der Polizei verhindert seine Inhaftierung.
Jede Episode des parodistischen Formates folgt dem Genrerahmen eines typischen Krimis (Leichenfund, Zeugenbefragung, Täterüberführung), wie er ab 12-Jährigen bereits vertraut sein dürfte. Die konstruierte Handlung wird in heiterer Machart mit z.T. zynischen und zotigen Bemerkungen übermittelt, was als alltags- und realitätsfern eingeordnet werden kann. Vom unkommentierten Drogenkonsum Winterbergs können sich ab 12-Jährige bereits emotional abgrenzen, da sie über eine größere sozialethische Kompetenz verfügen und der Protagonist auch keine Identitätsfigur darstellt. Gewaltmomente sind dagegen nur kurz zu sehen und eigenen sich in der Darstellungsform nicht zu einer nachhaltigen Ängstigung. Jüngere Zuschauer unter 12 Jahren sind mit diesem Format allerdings überfordert, weshalb die Serie für die Ausstrahlung im Hauptabendprogramm freigegeben wurde. (Stand: Januar 2017)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Eis am Stiel

Israel, D 1977-1988
Komödie

Im Mittelpunkt der achtteiligen Filmreihe, die eine Mischung aus Komödie und Softerotik darstellt, stehen die drei pubertierenden Freunde Benny, Momo und Bobby. Gemeinsam wachsen sie Ende der 50iger-Jahre in Tel Aviv auf und teilen ihre Interessen für Partys, Mädchen und die Jagd nach ersten sexuellen Erfahrungen.
In den Teeniekomödien mit unzähligen Beziehungsanbahnungsdramen geht es vordergründig um den pubertätsspezifisch stark ausgeprägten Wunsch, endlich Sex zu haben. Die Darstellungen sind jedoch sowohl auf der verbalen als auch auf der bildlichen und inszenatorischen Ebene sehr zurückhaltend, auch weil es teilweise senderseitige Kürzungen für eine Ausstrahlung im Tagesprogramm gab. In den verschiedenen Episoden sind nun keine Szenen mehr enthalten, die geeignet wären, bei unter 12-Jährigen sozialethisch desorientierende Verhaltensmuster zu fördern. Sexualethisch verzerrende Aussagen und rückwärtsgewandte Rollenbilder kommen vor, werden aber als nicht wirkmächtig beurteilt. Zum einen werden die sexualisierten Handlungen nicht als vorbildhaft dargestellt. Zum anderen tragen das übertrieben klamaukige Genre, die lebensferne Szenerie, die verquere Sprache und der gesamte altmodische Look der Filmreihe dazu bei, von jüngeren Zuschauern als aufgesetzte Handlung gespickt mit unzähligen realitätsfernen Turbulenzen wahrgenommen zu werden, was distanzierend wirkt und keine Sogwirkung oder Prägekraft der Filme entstehen lässt. (Stand: August 2018)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Eisbeben – Alarm in der Arktis

USA 2010
Action

Katastrophenfilm um eine Familie, die bei einem Erdbeben in den winterlichen Bergen Alaskas getrennt wird. Am Ende wird mithilfe des Vaters alles gut, und die Familie kann wie geplant das Weihnachtsfest feiern.
Der Film bietet einen Wechsel von bedrohlichen Passagen und langsameren, dialoghaltigen Szenen. Das Happy End vermittelt ein Gefühl der Erleichterung nach einem überstandenen Abenteuer. Das Ausmaß der entgleisten Natur ist nach der Schnittbearbeitung in Hinblick auf die Folgen für die Personen fast nur noch indirekt und in wenigen Bildern wahrzunehmen. Jüngere Kinder dürften daher nicht nachhaltig beeinträchtigt werden, auch wenn sie zeitweise mit den Kindern der Familie mitleiden und Angst um den Familienhund haben sollten. Die Altersgrenze wurde bei 12 Jahren belassen, da die Bedrohung der Familie über einen längeren Zeitraum präsent ist und einige Bilder gegen eine Freigabe ab 6 Jahren sprechen. Eine Programmierung im Tagesprogramm ist jedoch zulässig, weil eine nachhaltige oder übermäßige Ängstigung nicht begründet anzunehmen ist.

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Elementary

Staffeln 01 – 02
USA 2014
Krimi

Die Krimiserie ist eine moderne Interpretation der Detektivgeschichten um Sherlock Holmes und versetzt die Figuren in das heutige New York, wo Holmes dem NYPD bei der Aufklärung von Mordfällen hilft. Er ist ein Drogenabhängiger, der, so lange er sich auf ungelöste Mordfälle konzentrieren kann, nicht in seine Heroinsucht zurückzufallen droht. Ihm zur Seite steht seine Entzugspatin, die Chirurgin Dr. Joan Watson.
In jeder Episode kann ein Kriminalfall gelöst werden. In vielen Folgen ist die Gewaltinszenierung zurückhaltend und die Ermittlungen beruhen fast ausschließlich auf Dialogen. Im Vordergrund stehen die Spleenigkeiten des exzentrischen Briten und die Reibereien mit seiner „Babysitterin“ Watson. Bis auf wenige Ausnahmen werden keine Bilder und Inhalte gezeigt, die Kinder unter 12 Jahren übermäßig ängstigen könnten. Andere Episoden enthalten Bilder von Gewalthandlungen und Toten oder behandeln belastende Themen wie Missbrauch oder Kindesentführung. Diese Folgen werden erst im Hauptabendprogramm platziert oder für die Ausstrahlung im Tagesprogramm umfangreich bearbeitet. (Stand: Januar 2015)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Elfenlied

Staffel 01: Eps. 01 – 02
J 2009
Animation

Die 13-teilige japanische Anime-Fernsehserie handelt über die junge Lucy, die eines Tages von den Geschwistern Kohta und Yuka am Strand gefunden wird. Die unschuldige und freundliche Lucy hat zunächst keine Erinnerungen, doch kommen diese mit der Zeit zurück: Sie entfloh aus einer Forschungseinrichtung, in der sie zu einer Killerin der Spezies „Dicolonius“ ausgebildet wurde. Das junge Mädchen agiert nun durch eine multiple Persönlichkeitsstörung mal als vernichtende Furie, mal als unschuldiges Mädchen. Lucy wird nicht nur gejagt sondern stellt vielmehr selbst eine große Gefahr für ihre Freunde dar.
Die Kunstform des Anime-Genres und der deutliche Fantasy-Charakter der Serie sorgen für ausreichend Distanzierungsmöglichkeiten bei Zuschauern ab 16 Jahren. Obwohl die Gewalt zeitweise stark zelebriert wird, vermitteln die positiven Identifikationsfiguren Yuka und Kohta mit ihrer mitfühlenden menschlichen Art, klare positive Werte. Die Heldin Lucy ist hingegen eine ambivalente Figur, in der sich drastische Gewalt und sexualisierte Mädchendarstellungen vermischen. Zuschauern ab 16 Jahren sind allerdings mit ambivalenten Figuren bereits vertraut und die deutliche Künstlichkeit und Alltagsferne des Animes erschwert erheblich eine direkte Übertragung in ihre Lebenswelt. In der Schnittfassung wurden drastische Gewaltspitzen, die auch 16-jährige Zuschauer überfordern könnten, entfernt. So konnte dem Antrag für eine Freigabe ab 16 im Spätabendprogramm (gekürzte Fassung) entsprochen werden. (Stand: November 2015)

Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)

Elysium

USA 2013
Fantasy

Der Science-Fiction-Film spielt im Jahr 2154 und skizziert eine Situation, die an die Flüchtlingskrise in Europa in 2015 erinnert: Die Reichen verteidigen ihre Privilegien gegen das Elend der Welt, wobei es sich in der filmischen Zuspitzung um eine künstliche Siedlung im All handelt, die für die meisten unerreichbar ist.
Der Film lag der FSF in einer geschnittenen Fassung vor, in der einzelne Gewaltmomente in ihrer Brutalitätsspitzen entschärft und gewaltbefürwortende Aussagetendenzen entfernt wurden. Risiken einer Ängstigung konnten so entscheidend minimiert werden. Gleichwohl ist auch diese Fassung kampfbetont und kriegstechnik- und waffenverliebt: So werden Held und Gegenspieler durch das Zwängen in ein „Exo-Skelett“ zu Kampfmaschinen, das sie beinahe unbesiegbar macht. Als entlastend wird gesehen, dass es sich um einen Genrefilm im Fantasybereich mit klarer Figurenzeichnung handelt, der trotz seines politischen Grundthemas und der kranken, kindlichen Nebendarstellerin fern der Lebenswirklichkeit bleibt. Aufgrund der Realitätsferne bieten sich eher wenig empathische Momente für 12- bis 15-Jährige an und sind problematische Übertragungen nicht zu befürchten. Sozialethisch desorientierende Aussagen sind darüber hinaus nicht vorhanden. (Stand: Oktober 2015)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Empire

USA 2015
Drama

Die amerikanische Serie dreht sich um Lucious Lyon, der die Plattenfirma „Empire Entertainment“ gegründet hat, und seine Familie.
In der ersten Staffel wird viel Wert auf die Entwicklung der Charaktere gelegt, weshalb zwischenmenschliche Beziehungen in der dialogstarken Serie im Fokus der Handlung stehen. Vereinzelt gibt es Gewaltspitzen, die bei Kindern einen kurzen Schreck bewirken können, von einer übermäßigen Ängstigung ist jedoch nicht auszugehen. Die Machart, Thematik und gesellschaftliche Ansiedelung berühren die lebensweltlichen Realitäten junger Zuschauer kaum. Zudem gibt es keine gewaltverherrlichenden und desillusionierenden Tendenzen. Damit konnte die Serie für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren und für das Tagesprogramm freigegeben werden. (Stand: März 2016)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

End of Days – Nacht ohne Morgen

USA 1998
Action

Der bedrohlich wirkende Film End of Days spielt im New York des Jahres 1999 und beinhaltet die Übernahme der Weltherrschaft durch den Teufel, indem zur Jahrtausendwende der Antichrist gezeugt werden soll. Der lange, dichte, grauenerregend inszenierte Actionfilm bietet kaum Entlastungsszenen und wird auch in der Schnittfassung sowohl auf der Darstellungsebene als auch inhaltlich für unter 16-Jährige als zu bedrohlich eingeschätzt. Schnittmöglichkeiten wurden einhellig nicht gesehen.

Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)

Das Ende – Assault on Precinct 13

USA 2005
Action

Am letzten Tag vor Schließung des 13. Polizeireviers in Detroit muss sich der traumatisierte und von Alkohol- und Psychopharmaka abhängige Polizist Jake Roenick gegen die Schergen des Gangsterbosses Marion Bishop wehren, die diesen mit allen Mitteln aus dem Polizeigewahrsam zu befreien versuchen.
Der senderseitig um wesentliche Gewaltspitzen gekürzte Actionfilm präsentiert eine durchweg integre und souveräne Hauptfigur. Jake hält auch der vermeintlich ausweglosen Situation der Belagerung durch seine eigenen Kollegen stand und repräsentiert Stärke und Rechtsstaatlichkeit. Im Überlebenskampf macht er sich selbst die Kriminellen zu Verbündeten, sodass sich eine Ängstigung um das Schicksal der Eingeschlossenen im Rahmen hält. Die Gut-Böse-Zeichnung ist hinreichend deutlich, auch wenn Jake den Drogenboss letztlich laufen lässt. Allein aus seiner abschließenden Mitteilung an den Zuschauer, dass er Bishop weiter auf den Fersen ist und ihn fassen wird, lässt sich eine Befürwortung von selbstjustiziellem Verhalten nicht ableiten. (Stand: Januar 2018)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Ender's Game

USA 2013
Science-Fiction

Der Science-Fiction-Film zeigt eine unbestimmte Zukunft, in der sich die Menschheit von Außerirdischen bedroht fühlt. Der Niederschlag einer möglichen Invasion der Formics obliegt dem Jungen Ender. Nach einem angeblich simulierten Kampf, in dem er die Formics zerstört, sieht sich Ender betrogen. Seinem sehnlichsten Wunsch nach Widergutmachung kann mit der Neuansiedlung der Spezies entsprochen werden.
Der senderseitig um möglicherweise problematische Aussagen und einige Gewalthandlungen gekürzte Film vermittelt eine Vielzahl positiver Botschaften. Gewalt wird zu keinem Zeitpunkt als faszinierend dargestellt. Die verbliebenen Kampf(simulations)szenen sind fantastisch überhöht und bleiben abstrakt. Den Konflikten in der Kadettenschule versucht Ender durch Gesprächen zu begegnen. So bildet sich Ender als angstfreie und souverän agierende Orientierungs- und Identitätsfigur heraus, die nur in Notwehrsituationen reagiert und sich über die Dauer des Geschehens vom Außenseiter zur beliebten Persönlichkeit mit Gewissen entwickelt. Positiv hervorzuheben sind die gewalt- bzw. kriegs- und systemkritischen Aussagen sowie der Versuch, mit einer neuen Kolonie den Schaden wieder gut zu machen. Die Narration des Filmes ist insgesamt von Zuversicht geprägt, die die im Film enthaltenen dramaturgischen Spannungsbögen für Kinder verkraftbar macht. (Stand: Juli 2019)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Endstation Wildnis

Staffel 01: Eps. 01, 02
D 2013
Dokumentation / Reality

Das Realityformat schildert soziale Umerziehungsprozesse von aus der Bahn geratenen Jugendlichen. Jede Folge beschreibt den Weg von vier deutschen Teenagern, die unter einem Vorwand nach Brasilien gelockt werden und dort in einem zweiwöchigen Sozialprojekt unter Betreuung von Sozialpädagogen Läuterung erfahren sollen.
Bei dem Erziehungsexperiment geht es weniger um Ursachenforschung, sondern vielmehr um oberflächliche Korrekturen, wobei ein eng vorgegebenes dramaturgisches Muster abgearbeitet wird: Die vier Jugendlichen werden in ihrem sozialen Umfeld in Deutschland als Problemfälle gezeigt. Haltung, Auftreten und Artikulation der Jugendlichen sind relativ drastisch. In Brasilien werden sie durch die Sozialpädagogen mit den wahren Zielen ihrer Reise konfrontiert. Es werden Strukturen geschaffen, Regeln des Zusammenlebens aufgestellt und verbindliche soziale Standards durchgesetzt. Das Fehlverhalten der Jugendlichen wird deutlich aufgezeigt, in der Regel diskutiert und korrigiert. Konflikte werden in einer für das Realityformat typischen Weise inszeniert und gelöst. Ein allgegenwärtiger Off-Kommentar ordnet das Geschehen auch für Kinder nachvollziehbar ein. Der Umgang mit den Jugendlichen ist respektvoll und wertschätzend. Alle Konflikte nehmen grundsätzlich einen positiven Ausgang.

 

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Entführt – Gib mir mein Kind zurück

Staffel 01: Eps. 01, 04
D 2013
Dokumentation

In der Dokumentationsreihe Entführt – Gib mir mein Kind zurück machen sich ein Privatdetektiv und sein Team auf die Suche nach vermissten Kindern, die von einem ihrer Elternteile ins Ausland entführt wurden. Trotz der heiklen und potenziell ängstigenden Thematik ist die Dokumentation aufgrund der behutsamen Inszenierung nicht geeignet, Kinder unter 12 Jahren nachhaltig zu belasten und zu ängstigen. Die entführten Kinder werden in keiner Bedrohungssituation gezeigt. Es überwiegen Aufnahmen der Vor-Ort-Recherche und von Gesprächen mit Beteiligten. Sehr emotionalisierende Bilder, wie das von einer aufgelösten Mutter, zielen auf Empathie und Mitgefühl. Am Ende, indem das entführte Kind gefunden wird, erfolgt die positive Auflösung. (Stand: April 2013)

Weitere Informationen zu Entführt – Gib mir mein Kind zurück im fsf blog.

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Die Entführung der U-Bahn Pelham 123

USA, Großbritannien 2009
Action

Das actiongeladene Geiseldrama erzählt die Geschichte rund um die Entführung einer New Yorker U-Bahn samt 19 Geiseln und der Forderung von 10 Millionen US-Dollar Lösegeld. Der im Original ab 16 Jahren freigegebene Film wurde um drastische Gewaltbilder und aggressive Dialoge gekürzt und kann so im Hauptabendprogramm ausgestrahlt werden. Die verbliebenen Gewaltdarstellungen sind nicht geeignet, Kinder ab 12 Jahren nachhaltig zu ängstigen. Für genügend Entspannung sorgen zahlreiche Dialoge und die Zuversicht, dass das Lösegeld rechtzeitig übergeben werden kann. Kinder ab 12 Jahren erkennen den fiktionalen Charakter des Films und können die Geschehnisse fern der eigenen Lebensrealität einordnen. Das unter der Erde spielende Setting und die entsprechende musikalische Untermalung lassen aber eine bedrohliche Atmosphäre entstehen. Die kontinuierlich im Bild eingeblendete verbleibende Zeit bis zur Lösegeldübergabe baut zusätzlich Spannung auf. Jüngere Kinder sind daher mit der Rezeption und Verarbeitung des Actionfilms klar überfordert, weshalb eine Platzierung im Tagesprogramm ausgeschlossen wird. (Stand: April 2015)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Der entscheidende Fehler – One Deadly Mistake

USA 2021
True Crime

Das True-Crime-Format behandelt Gewaltverbrechen, bei denen ein entscheidenden „Fehler“ der Kriminellen zur Festnahme und Verurteilung führte. Es dominieren Talking Heads – Angehörige, Fachleute der Polizei und Betroffene – auch Originalmaterial (u.a. private Fotos, Verhörsituationen), TV-Berichte und atmosphärische Bilder finden Verwendung. Anstelle von Reenactments zum Tathergang bewertet ein ruhiger Off-Kommentar das Geschehen und ordnet alles ein.

Das Format enthält:

  • moderate Darstellung/Thematisierung von Gewalt
  • bedrohliche bzw. ängstigende Szenen
  • moderate Darstellung von diskriminierenden Verhaltensweisen/Wertebildern

Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Eraser

USA 1996
Action

Im Actionthriller Eraser ist Kultfigur Arnold Schwarzenegger US-Marshall John Kruger, der für das Zeugenschutzprogramm arbeitet und eine Verschwörung in den eigenen Reihen aufdeckt.
In genretypischer Manier zeigt der Film viel Action und einige durchaus harte Gewaltdarstellungen gepaart mit Humor und Selbstironie. Die in der Schnittfassung verbliebenen Gewaltdarstellungen prägen nicht den gesamten Film, sondern dienen eher der Charakterisierung des unzweifelhaft Bösen, das vom "guten" Marshall zur Strecke gebracht wird. Durch die fantastische Bewaffnung und die völlig übertriebene Darstellung des Helden wirkt Schwarzenegger als Kunstfigur comichaft überzeichnet und dadurch lebensfern. Eine direkte Identifikation und Übernahme problematischer Verhaltensweisen in die reale Lebenswelt hiesiger Jugendlicher wird daher nicht vermutet. Da die vorgelegte Schnittfassung keine drastischen Einzelbilder mehr enthält, die im gegebenen Kontext von ab 12-Jährigen nicht verarbeitet werden könnten, steht einer Ausstrahlung im Hauptabendprogramm nichts entgegen. (Stand: Juli 2017)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Der erste Ritter

USA 1995
Drama

Der machtgierige und finstere Fürst Malagant hat die Braut des Königs überfallen und entführt. Die Tafelrunde rund um König Artus ist erschüttert und rüstet sich zum Kampf. Gemeinsam mit dem unerschrockenen Draufgänger Lanzelot wollen sie die schöne Braut und das Land retten.
Bei der US-amerikanischen Produktion handelt es sich um einen klassischen Ritterfilm mit Starbesetzung, aufwendig choreografierten Schlachten, einer dramatischen Liebesbeziehung und langen Dialogen. Das mittelalterliche Ambiente und die dazugehörige Kleidung verorten den Film fernab der kindlichen Lebenswelt. Gut und Böse sind eindeutig verteilt und auch von kleinen Kindern im Märchenkontext einzuordnen. Die Handlung ist eher simpel und deshalb auch für jüngere Zuschauer durchschaubar. Die klassischen Ritterkämpfe sind zwar wirkungsvoll inszeniert, treten letztlich aber hinter der großen Liebesgeschichte zurück. Für eine nachhaltige Ängstigung von Kindern unter 12 Jahren gibt es keine Anhaltspunkte, weshalb der Film von der FSF für das Tagesprogramm freigegeben wurde. (Stand: Dezember 2015)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Das Erziehungscamp – Jugendliche kurz vor Knast

D 2006
Reportage

Im Stil einer Doku-Soap begleitet die Sendung Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren bei ihrem Aufenthalt in einem Trainingscamp, das sie läutern und vor einer gerichtlich verordneten Haftstrafe retten soll.
Das jugendaffine Format zeigt Konzepte, Rituale und Mechanismen, mit denen im Camp gearbeitet wird. Bei der Darstellung der Jugendlichen werden weder diese noch ihre kriminellen Taten heroisiert. Auch eine Stigmatisierung der kriminellen Minderjährigen findet nicht statt. Respekt und Gewaltlosigkeit als Grundlage der Arbeit und Ziel der Erziehung stehen im Vordergrund. Eine Beeinträchtigung für ab 12-Jährige wird daher nicht gesehen.

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Es (2017)

USA 2017
Horror

In einer US-amerikanischen Kleinstadt verschwinden über Jahre mehrere Kinder. Eine Gruppe Jugendlicher versucht dem auf den Grund zu gehen. In der Begegnung mit dem unheimlichen Clown Pennywise müssen sie ihre persönlichen Ängste überwinden.
Die senderseitig bereits um drastische Gewalt- und Splattermomente gekürzte Neuverfilmung des Horrorklassikers Es enthält nach wie vor klassische Horrorelemente, v.a. im letzten Drittel des Films. Jedoch treten diese durch die Schnittbearbeitung soweit in den Hintergrund, dass die Motive eines klassischen Coming-of-Age-Films mit seinen positiven Botschaften (Freundschaft, Zusammenhalt, Besiegen eigener Ängste) deutlicher in den Vordergrund rücken. Die Gruppe der "Verlierer“ gewinnt im Laufe der Handlung deutlich an Stärke und schafft es, sich gegen Anfeindungen älterer Jugendlicher zu behaupten und auch dem Clown – Symbol der Summe aller eigenen Ängste – die Stirn zu bieten. Neben dieser entlastenden, kathartischen positiven Gesamtaussage wird ebenfalls als entlastend gewertet, dass die Figur des Horrorclowns mittlerweile in vielen Produktionen etabliert sei. Die verbliebenen Gewaltaspekte werden nicht detailliert dargestellt und die Gewaltbereitschaft der Kinder begründet sich einzig auf Verteidigung. Trotz des hohen Spannungsbogens kann sich ein Publikum ab 12 Jahren der Unversehrtheit der konstant starken kindlichen Helden gewiss sein. Ein adäquates Handling mit den noch vorhandenen Bedrohungsmomenten wird der Altersgruppe ab 12 Jahren ohne die Entwicklung übermäßiger Ängste zugetraut. (Stand: Mai 2020)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Es war einmal in Amerika

USA 1984
Drama

Das historische Gangsterepos erzählt auf verschiedenen Zeitebenen die Geschichte einer New Yorker Verbrecherbande, die durch Schutzgelderpressungen und Schmuggel im Laufe der Jahre zu Reichtum und Macht gelangt, dann aber an Verrat zugrunde geht.
Die erzählten Lebensgeschichten ranken um existenzielle Themen wie Freundschaft und Verrat, Liebe und Betrug und sind mit eindrucksvoller Filmmusik unterlegt. Für Kinder und Jugendliche ist die Geschichte der Freundesgruppe aufgrund der zeitlichen Distanz aber nur mäßig interessant, das historische Setting ist jederzeit erkennbar. Der Film beinhaltet drastische Gewaltbilder, die mit Rücksicht auf Zuschauer ab 12 Jahren in ihrem ängstigenden Potenzial abgemildert wurden. Die verbliebenen Szenen geben eine genaue Milieuzeichnung wider, zeigen die Gnadenlosigkeit, Skrupellosigkeit und Brutalität der Figuren und veranschaulichen die dramatischen Folgen von Gewalt. In der Gesamtschau verblassen diese Bilder aber, sodass eine nachhaltige Ängstigung ab 12-Jähriger nicht befürchtet wird. Die Szenen erscheinen notwendig, um sich von den Protagonisten zu distanzieren und ihr Handeln nicht als vorbildhaft einzuordnen. Potenziell Gewalt befürwortende Aussagetendenzen wie etwa ein Hohelied auf die Verbrecherwelt werden so wirkungsvoll konterkariert, vor allem auch durch den negativen Ausgang des Geschehens. Einer Freigabe für die Sendeschiene des Hauptabendprogramms konnte entsprochen werden. (Stand: Dezember 2017)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Escape Plan

USA 2013
Action

Undercoveragent Ray Breslin testet als getarnter Häftling Hochsicherheitsgefängnisse auf ihre Schwachstellen. Sein neuester Auftrag gestaltet sich jedoch als alles andere als ein Spaziergang, entpuppt sich zudem als Hinterhalt: Breslin soll aus dem Weg geräumt werden. Zusammen mit einem anderen Häftling versucht er alles, um dieser Hölle lebend zu entfliehen.
Der prominent besetzte Actionfilm (Stallone/Schwarzenegger) wurde der FSF in einer vom Sender umfassend von Gewaltspitzen und Folterszenen entschärften Version zur Prüfung vorgelegt. Die verbliebenen Gewalthandlungen übersteigen nicht mehr das im Hauptabendprogramm übliche Maß eines Actionfilms. Bei den von den Helden verübten Gewaltakten handelt es sich um Notwehr. Die Handlung kann von ab 12-Jährigen klar als fiktional und lebensfern eingeordnet werden. Zusätzlich bietet die deutlich zu erkennende Gut-Böse-Zeichnung der Protagonisten Orientierung, sodass für die Altersgruppe der ab 12-Jährigen keine der möglichen Risiken einer Beeinträchtigung gesehen wird. (Stand: April 2015)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Escobar: Paradise Lost

Frankreich 2014
Drama

Das Dramaerzählt die Geschichte des jungen Kanadiers Nick, der zusammen mit seinem Bruder nach Kolumbien reist, um dort als Surflehrer zu arbeiten. Er verliebt sich in die Nichte des Drogenbarons Pablo Escobar und tappt mit Aufnahme in die Familie in die Höhle des Löwen – daraufhin begibt er sich auf die Flucht.
Die alltags- und realitätsferne Geschichte präsentiert eine zeitlich verschachtelte und komplex erzählte Handlung, deren Vorhersehbarkeit die durchaus vorhandenen gewalthaltigen und ängstigenden Bedrohungsmomente mindert. Das klare Gut-Böse-Schema, die positive moralisch agierende Identifikationsfigur, die Zurücknahme der Gewaltbilder durch die Schnittbearbeitung und die Verortung im fernen Kolumbien bieten zahlreiche Distanzierungs- und Relativierungsangebote für hiesige ab 12-Jährige, sodass die noch verbliebenen Gewaltspitzen verkraftbar scheinen. Eine Beeinträchtigung für ab 12-Jährige wird nicht gesehen, eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm ist möglich. (Stand: Oktober 2017)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Euphoria

Staffeln 1 u. 2
USA 2019–2020
Drama

Die Dramaserie beleuchtet die jugendlichen Probleme einer Freundesclique. Es geht um das Zurechtfinden in lebenswichtigen Fragen. Thematisiert werden u.a. Drogenmissbrauch, Sexualität, Selbstzweifel, Aggressionen, Liebe und Freundschaft.
Unvorhersehbar, multiperspektivisch, auf verschiedenen Zeitebenen und visuell originell erzählt – mit attraktiven Protagonistinnen und Protagonisten besetzt und einem zeitgenössischen, Hiphop-lastigen Soundtrack unterlegt –, besitzt Euphoria großes Potenzial, Jugendliche anzusprechen und sie mit ihren jugendrelevanten Inhalten in den Bann zu ziehen. Gezeigt werden Bilder des Drogenmissbrauchs, angewendete sexuelle Praktiken und Gewaltmomente – dargestellt von nach Orientierung suchenden Jugendlichen, die ihren Weg ins Leben erst finden müssen. Somit ist die Serie thematisch wie gestalterisch jugendaffin inszeniert, gleichzeitig entwirft sie jedoch ein düsteres Gesellschaftsbild. Der Drogenkonsum oder auch das vielfach selbstzerstörerische Handeln der Jugendlichen werden nicht direkt kritisch eingeordnet, sondern erschließen sich einem erwachsenem Publikum über die Metaebene. Ab 12-jährige Kinder sind mit der Art der Darstellung und ihrer fehlenden kritischen Einordnung überfordert und könnten womöglich nachhaltig irritiert werden. Einige Bilder könnten diese Altersgruppe auch verängstigen. Hingegen wird einem Publikum ab 16 Jahren zugetraut, die Kritik an den gesellschaftlichen Zuständen vollumfänglich dechiffrieren zu können, weshalb die Serie eine Freigabe für das Spätabendprogramm erhält.

Weitere Informationen zu Staffel 1 der Serie Euphoria im fsf blog.
*Informationen über digitale Vorsperren als Alternative zur Vergabe von Sendezeitbeschränkungen im fsf blog.

Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)

Evermoor

USA 2014
Fantasy

In der Fantasyserie zieht eine Familie ins geheimnisvolle Evermoor und Hauptfigur Tara beginnt, die Geheimnisse des Ortes zu erkunden.
Die realitätsferne Geschichte richtet sich mit ihren starken, jungen Protagonisten an ein kindliches Publikum. Vereinzelt treten Gewaltspitzen auf, die jedoch nicht auf entwicklungsbeeinträchtigende Weise umgesetzt und für Kinder ab sechs Jahren verkraftbar sind. Die Handlung zielt auf Spannung, doch die ruhig erzählten Episoden bieten auch genügend entlastende Momente für Kinder an, insbesondere durch humorvolle Überzeichnungen und das deutlich alltagsferne, theaterhafte Setting. Damit konnte die Serie für das Tagesprogramm ab sechs Jahren freigegeben werden. (Stand: Juni 2016) 

Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Excalibur

GB 1980
Fantasy

Die Geschichte um das Schwert Excalibur ist eindeutig als Sage oder Märchen entschlüsselbar, eine Vielzahl märchenhafter Elemente und Figuren durchziehen den Film und lassen zu keinem Zeitpunkt Zweifel an der Fiktionalität des Geschehens aufkommen. Der Film entführt den Zuschauer in eine ferne, überhöht entrückte Welt, die fernab von der Lebenswelt heutiger Kinder das harte Leben der „Rittersleut“ in grauer Vorzeit schildert. Eine eindeutige Identifikationsfigur, welche Empathien bei jüngeren Zuschauern hervorrufen könnte, wird nicht angeboten. Vielmehr sorgt die Vielzahl der unterschiedlichen Protagonisten mit ihren jeweiligen Motiven für eine gewisse Verwirrung, wodurch ein Mitfiebern mit „den Guten“ gegen „die Bösen“ nicht möglich erscheint. Eine Freigabe des Films ab 12 Jahren erscheint insoweit angemessen. Gegen eine Ausstrahlung im Tagesprogramm sprechen indes realistisch inszenierte, martialische Kampf- und Tötungsszenen, die jüngere Kinder unter 12 Jahren nachhaltig ängstigen können – entsprechend wird am Tag eine bearbeitete Fassung gezeigt.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Extant

USA 2014
Science-Fiction

Eine Astronautin kehrt nach 13-monatiger einsamer Mission im Weltall zurück auf die Erde und stellt überraschend fest, dass sie schwanger ist. Die Mystik der Serie bezieht sich auf die Frage und Inszenierung, was in ihrem Bauch heranwächst und woher es kommt.
Die atmosphärisch düster und bedrückend inszenierte Science-Fiction-Serie handelt vom Übernatürlichen und beschwört damit ein gewisses diffuses Bedrohungspotenzial bzw. eine unheimliche Atmosphäre herauf. Anfangs wird dieses verstörende Potenzial noch nicht konkret in Bilder gefasst. Im Laufe der Staffel nehmen sowohl die Dramatik als auch die Dichte der gewalthaltigen Bilder zu. Horrorelemente und eine entsprechende musikalische Untermalung verstärken die unheilvolle Stimmung. Zeitweise gibt es keine klare Gut-Böse-Zeichnung der Charaktere, wodurch ein verlässlicher Orientierungsrahmen fehlt. Für 12-Jährige ist die Handlung im SciFi-Kontext als alltagsferne Fiction klar erkennbar und bietet hinreichend Distanz – eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm erscheint vertretbar. Für Kinder unter 12 Jahren dagegen führen die verwirrende Handlung ohne klare Gut-Böse-Zuordnung, die zahlreichen Horrorszenen und die Gewaltspitzen zu Überforderung und Ängstigung, eine Ausstrahlung im Tagesprogramm kommt daher nicht in Betracht. (Stand: Juni 2015)

Weitere Informationen zur Science-Fiction-Serie Extant gibt es im fsf blog

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Extrem schwer – Mein Weg in ein neues Leben

Staffel 01: Eps. 06
D 2013
Dokumentation

In der Langzeitdokumentation aus dem Lebenshilfeformat Extrem schwer wird die extrem übergewichtige Hamburgerin Marion von einem Coach dabei unterstützt, abzunehmen und ihren Körper, ihren Alltag und ihre Vergangenheit in den Griff zu bekommen. Dabei wird neben Gesprächen, die auf eine mentale Stärkung abzielen, viel auf Bewegung und Unternehmungen im Freien gesetzt.
In der Sendung, die sich ganz offensichtlich nicht an Kinder richtet, bekommt Marion genug Raum, um ihr Befinden und ihre problematische Entwicklung in einer Weise zu reflektieren, die sie als sympathische und willensstarke Frau erscheinen lassen. Der lange Weg der Gewichtsreduktion wird ausführlich erzählt, Schwierigkeiten und Rückschläge werden nicht verschwiegen. Der schwere sexuelle Missbrauch, den Marion in ihrer Kindheit erlebte und die dramatische Distanz zu ihrer Mutter werden sehr behutsam thematisiert, auf eine szenische Darstellung wird verzichtet. Trotz einiger melodramatischer Passagen und populärpsychologischer Analysen wird die Hauptfigur in keiner Weise der Lächerlichkeit preisgegeben. Wirkungsrisiken für Kinder werden daher nicht gesehen.

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Extrem schön! Endlich ein neues Leben

D 2010
Makeovershow

In jeder Folge der Makeover-Show Extrem schön! werden zwei Frauen, die unter ihrem Äußeren leiden und sich für die Teilnahme an der Sendung beworben haben, bei ihrem Gang zum Schönheitschirurgen und später zum Stylisten und Friseur begleitet, bis sie – modisch und kosmetisch total verändert – in den Kreis ihrer verblüfften Familie zurückkehren. Potenziell desorientierend sind der werbende Charakter der Sendungen für Schönheitsoperationen und die konfliktlösende Allmacht, die der ästhetischen Chirugie zugeschrieben wird („Endlich ein neues Leben“). Andererseits werden die Körperkorrekturen auch problematisiert. Die Frauen werden auch im Zweifel oder im Schmerz gezeigt, und punktuell findet eine Risikoaufklärung vor den Operationen statt. Bei den Teilnehmerinnen handelt es sich nicht um Heranwachsende, sondern um reife Frauen, die mit körperlichen Auffälligkeiten oder Alterserscheinungen ringen und glaubhaft unter ihnen leiden. Sie sind sozial eingebunden, werden nicht zu körperlichen Veränderungen gedrängt und eifern nicht prominenten Idolen oder überzogenen Schönheitsidealen nach.
Ab 12-Jährigen wird zugetraut, das Showformat einzuordnen, die Rolle des Fernsehens und seine Kooperation mit den Ärzten zumindest ansatzweise zu erkennen und nicht zu schlussfolgern, die kosmetische Korrektur sei zugleich eine Persönlichkeitsformung. Dies gilt insbesondere, als die Fälle nicht zur unmittelbaren Identifikation für Kinder und Jugendliche einladen. Eine Ausstrahlung im Tagesprogramm kommt in der Regel nicht in Betracht, weil die psychischen, sozialen und medizinischen Risken der Eingriffe nicht hinreichend dargestellt werden.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Eye TV – Der durchgeknallte Puppensender

D ab 2013
Comedy

Die Comedyserie Eye TV – Der durchgeknallte Puppensender wird von einäugigen Puppen moderiert und parodiert deutsche Fernsehformate: Nachrichten- und Werbesendungen, Talk-, Beauty- oder Late-Night-Shows.
Eine sexualisierte Sprache, sexistische, rassistische und diffamierende Anspielungen – oft mit tagespolitischem Bezug – sind gewollte Tabubrüche und Teil der Parodie auf das gegenwärtige Fernsehprogramm. In den Episoden 01 und 05 geht von diesen Anspielungen keine desorientierende Wirkung auf unter 12-Jährige aus, da viele Andeutungen von jüngeren Kindern nicht verstanden und in der Kürze kaum wahrgenommen werden, so dass sich das Gesehene zu einem von Puppen dargestellten Nonsens vermengt. Allerdings musste bei Episode 05 durch Schnittbearbeitungen eine Entschärfung der sexualisierten Sprache erfolgen. In Episode 02 hingegen sind die sexistischen und pornografischen Anspielungen so explizit, dass sie zumindest in Teilen von Kindern nachvollzogen werden können, wenn etwa "Bruce Willes" bei der "Harald Shit Show" mit seinem aktuellen Film "Stoß Langsam" als Pornostar seine Potenzfähigkeit demonstriert, indem er sechs Mal Sperma in die Luft abspritzt. Ab 12-Jährige können aufgrund ihrer Medienerfahrung die Parodiesendung als solche erkennen, weshalb eine negative, desorientierende Übertragungsgefahr nicht befürchtet werden muss. (Stand: August 2013)

Weitere Informationen zu Eye TV – Der durchgeknallte Puppensender im fsf blog.

Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

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