FSF-Altersfreigaben
Über 40.000 Prüfungen hat die FSF bisher durchgeführt. Hier finden Sie die Altersfreigaben und Begründungen zu einer Auswahl von Entscheidungen. Bei Fragen zu anderen Titeln wenden Sie sich bitte an unsere Jugendschutz-Hotline.
Programme mit L
L.A.'s Finest
In der US-Krimiserie wechselt die ehemalige DEA*-Agentin Syd zum Los Angeles Police Department (LAPD). Dort wird sie Nancy McKenna zur Seite gestellt. Beide führen sehr unterschiedliche Lebensstile, harmonieren jedoch sehr gut als Ermittlerteam.
Die Kriminalserie enthält mitunter drastische Gewaltbilder – die Gewalt wird nicht immer von „den Bösen“ ausgeführt. Eine klare Positionierung zur Gewaltvermeidung aufseiten der eigentlich „guten“ Hauptfigur Syd wird vermisst, sodass legitimierte und kriminelle Gewalt nahe beieinander liegen. Eine Orientierung zwischen Gut und Böse ist somit nicht eindeutig gegeben. Zudem wird die Serie fortlaufend erzählt, d.h. zum Episodenende gibt es wenig Entlastungsmöglichkeiten durch eine Konfliktlösung. Längere ruhig inszenierte und dialogstarke Szenen sowie die empathische Thematisierung emotionaler Konflikte bieten allerdings Entlastung. Insgesamt bewirken die Handlungsstränge zwar eine gewisse Alltags- und Realitätsnähe – der darin abgebildeten Gewalt wird somit aber eine Alltäglichkeit bescheinigt, deren Intensität über das Niveau des im Hauptabendprogramm Gezeigten hinausgeht. Bei einem Publikum ab 12 Jahren kann dies eine nachhaltige Ängstigung oder sozialethische Desorientierung bewirken, weshalb die zur Prüfung vorgelegten Episoden für die Altersgruppe ab 16 Jahren bzw. für die Ausstrahlung im Spätabendprogramm ab 22 Uhr freigegeben wurden. (Stand: August 2021)
* Drug Enforcement Administration
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Lady Gaga feat. Beyoncé – Telephone
Das Musikvideo der für ihre schrillen Outfits berühmten Künstlerin Lady Gaga spielt mit Filmzitaten aus Gefängnisfilmen und dem Road-Movie Thelma & Louise. Der Songtext ist inhaltlich unproblematisch. Der grelle, provokante und extrem schnelle Clip zeigt einige Szenen von Gewalt (eine Prügelei unter Frauen im Gefängnis; das Vergiften von Menschen in einem Restaurant) und erotisierende Frauenbilder (Posieren an Gitterstäben, erotische Kleidung). Die Gewalt wird allerdings nicht ausgespielt und zielt nicht auf eine Ängstigung. Die überzogene Art der Darstellung, der hoch artifizielle, bühnenhafte Kontext und die dominante Musik nehmen dem Clip überdies jede Realitätsnähe. Lady Gaga inszeniert sich erkennbar als alltagsferne Kunstfigur und nicht als alltagstaugliches Rollenvorbild oder als eine Identifikationsfigur, so dass sozial unverantwortliche Verhaltensmuster nicht vermittelt werden. Durch die Künstlichkeit der Bilder werden Kinder unter 12 Jahren die dargebotene Bilderflut kaum einordnen können, aber auch nicht desorientiert oder geängstigt werden.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Lara Croft: Tomb Raider
Der actionreiche Fantasyfilm beruhend auf dem Computerspiel Tomb Raider erzählt die Geschichte von Lara Croft, Tochter des verschollenen Archäologen Lord Croft. Anhand eines Briefes ihres Vaters erfährt sie von einem verschollenen mystischen Dreieck, das dem Besitzer die Macht über die Zeit verleiht. Eine turbulente Suche beginnt.
Für die beantragte Ausstrahlung im Tagesprogramm wurden senderseitig die drastischen Waffen- und Gewaltszenen entfernt. Somit wurde die Dichte der Kampfhandlungen und der fetischisierende Einsatz von Waffen aufgelöst und das Gewalt- und Erregungspotenzial auf ein für unter 12-Jährige verkraftbares Maß reduziert. Generell wird auch den Zuschauern, die die Figur Lara Croft nicht bereits aus dem Computerspiel kennen, schnell deutlich, dass es sich hierbei um eine fiktionale und realitätsferne Actionstory aus dem Fantasygenre handelt. Der Zuschauer kann sich sicher sein, dass die Heldin unbeschadet aus den kämpferischen Auseinandersetzungen hervorgehen wird. Eine klare Gut-Böse-Zeichnung der Charaktere wird über den gesamten Film aufrechterhalten. Eine Ausstrahlung dieser Schnittfassung ist daher im Tagesprogramm möglich. (Stand: Juli 2018)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Lara Croft: Tomb Raider – Die Wiege des Lebens
Die Fortsetzung von Lara Craft: Tomb Raider dreht sich um die Büchse der Pandora und ihre Kraft, alle Menschen auf der Erde zu vernichten. In gewohnt fantastischer Manier muss Lara den Wissenschaftler Dr. Jonathan Reiss daran hindern, die Büchse zu finden und von ihr Gebrauch zu machen.
Im zweiten Teil der Filmreihe führt die strahlende und tapfere Heldin Lara vertrauenswürdig durch die Geschichte. Die Gut-Böse-Zeichnung der Charaktere ist bis auf die Figur des Terry eindeutig zu klassifizieren. Terry wird allerdings von Beginn an ambivalent und wenig vertrauenswürdig inszeniert, wodurch auch jüngere Kinder erkennen, dass er nicht zu den Guten gehört. Für eine Ausstrahlung im Tagesprogramm müssen einige der enthaltenen Gewalt- und Bedrohungsmomente, die geeignet sind, Kinder unter 12 Jahren übermäßig zu ängstigen, entfallen. Zwar enthält der Film weiterhin viele actiongeladene Szenen, aber die souveräne Heldin und die klare Verortung des Geschehens im Fantastischen wie auch das deutlich nicht an die kindliche Lebenswirklichkeit anschließende Setting wirken als Distanzierungs- und Entlastungsmomente einer nachhaltigen Beeinträchtigung bei jüngeren Zuschauern entgegen. (Stand: Juli 2018)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Last Knights
Dieses Fantasy-Ritter-Epos erzählt die Geschichte eines gefallenen Kriegers, der sich gemeinsam mit Gleichgesinnten gegen die sadistischen und korrupten Machenschaften eines Herrschers auflehnt, um seinen entehrten Meister zu rächen.
Im Mittelpunkt des Fantasy-Abenteuerfilms stehen Themen wie Gerechtigkeit, Treue, Gehorsam und Vergeltung, wobei der fantastische Charakter und die eindeutige Alltagsferne von ab 12-Jährigen bereits erkannt und vereinzelte Gewaltspitzen entsprechend angstfrei eingeordnet werden können. Eine Übertragung des Gesehenen auf die eigene Lebensrealität wird nicht vermutet. Auch hilft eine klare Gut-Böse-Zeichnung der Figuren, deren Handlungen – die teils unter großen psychischen Druck entschieden wurden – adäquat zu bewerten. Die in der Vorinstanz als zu belastend für ein Publikum unter 16 Jahren empfundenen und potenziell desensibilisierend wirkenden Gewaltbilder wurden senderseitig in Umfang und Intensität stark gekürzt, sodass diese Schnittfassung für eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm freigegeben werden konnte. (Stand: Oktober 2018)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
The Last Samurai
Ein amerikanischer Bürgerkriegsveteran, der im 19. Jahrhundert mit der japanischen Armee die Samurai bekämpft, gerät nach einem verlorenen Gefecht in deren Gefangenschaft und lernt ihre traditionelle Lebens- und Kampfweise kennen.
Der gewalthaltige Abenteuerfilm enthält genretypische Kämpfe, bei denen viele Menschen getötet werden. Zwischen den Actionszenen kommt es jedoch immer wieder zu längeren ruhigen und somit entspannenden Passagen. Die Gewalthandlungen und Tötungen während der Schlachten sind nicht ausgespielt und wenig eindringlich, drastische Gewaltbilder wurden für die Ausstrahlung im Hauptabendprogramm entfernt. Die sich entwickelnde Freundschaft zwischen dem US-Amerikaner und dem Samurai und ihr Eintreten für bestimmte Ideale nehmen gewissen Raum ein. Gewaltbefürwortende oder andere desorientierende Botschaften werden durch die Heldengeschichte nicht vermittelt. Die deutlich aus einer anderen Zeit stammenden Ausrüstungsteile bzw. Kampfmethoden verstärken den Eindruck von Alltagsferne sowohl in zeitlicher als auch in (lebens-) räumlicher Hinsicht. Eine Ängstigung für Zuschauer über 12 Jahren ist daher nicht anzunehmen. (Stand: Januar 2015)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
The Last Ship
Die in der nahen Zukunft spielende Actionserie entwirft ein Endzeitszenario einer durch ein neues Virus entvölkerten Welt, dem nur die Besatzung eines Navyschiffes trotzt.
Die mit viel Patriotismus und militärischem Pathos angereicherte Handlung um die Suche nach dem Ursprung des Virus wirkt konfektioniert und ist fernab der Lebenswelt hiesiger Jugendlicher angesiedelt, was zur Distanzierung beiträgt. Die Action- und Gewaltszenen werden soundtechnisch unterstrichen und sind intensiv, werden aber zeitlich und inszenatorisch nicht ausgespielt. Für die Mehrheit der Episoden kommt daher eine Freigabe ab 12 Jahren in Betracht. Einzelne Brutalitätsspitzen und Gewaltszenen mit realistischen Elementen (Guantanamo, Bedrohung durch Al Quaida) können auf unter 16-Jährige dagegen desensibilisierend und ängstigend wirken. (Stand: Mai 2014)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Law & Order
Die seit 1990 produzierte US-Krimiserie Law & Order ist für ihren nüchternen Erzählstil bekannt. Jede Folge zeigt zunächst die Ermittlungsarbeit der Polizei und geht dann zur Verhandlung des Falles vor Gericht über.
Die einzelnen Folgen thematisieren schwere Verbrechen wie Mord, Vergewaltigung, Drogenhandel oder Raub und zeigen Motive wie Eifersucht oder Rache auf Seiten der Täter. Gewalthandlungen werden nicht in Spielszenen umgesetzt, auf Actioneinlagen wird verzichtet. Die Kriminalfälle werden rein verbal aufbereitet, wodurch Law & Order für jüngere Zuschauer wenig interessant ist. Nicht immer werden die Taten im Sinne des Rechtssystems gelöst. Die Ermittler sind in ihrer rechtstreuen Haltung aber letztlich unerschütterlich, trotz zuweilen menschlich motivierter Zweifel.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Law & Order: New York
Im Zentrum der Profiler-Krimiserie stehen die Ermittlungsarbeiten einer Sondereinheit der New Yorker Polizei zur Aufklärung von Sexualverbrechen („Special Victims Unit“, SVU).
Die einzelnen Episoden berichten von oftmals besonders abscheulichen Verbrechen im Zusammenhang mit Sexualstraftaten und Verbrechen an Minderjährigen, die im Laufe der Sendung von den engagierten Detectives aufgeklärt werden. Zur genretypischen Dramaturgie zählt das Aufrollen der Kriminalfälle in rasantem Tempo inklusive Kurzrückblenden auf Details der Tatumstände. Längere, wiederkehrende Dialogpassagen und sachlich daherkommende Ermittlungsszenarien wechseln sich ab mit dramatisch forcierten Zuspitzungen und kürzeren Bedrohungsszenarien. Krimitypische, die Handlung initiierende und vorantreibende Verbrechen werden kurz und wirksam in Szene gesetzt, auf der bildlichen Ebene mehr oder weniger dezent angedeutet. Bei aller erkennbaren Konstruiertheit der oft extremen und brutalen Kriminalfälle: Da diese immer wieder auch bis ins Familienmilieu reichen, dürften die Fokussierung auf dichte Themen rund um Sexualität und damit einhergehende Ambivalenzen mit besonderem Akzent auf sexuelle Abwegigkeiten und Delinquenz ihre Wirkung auf Orientierung suchende Heranwachsende nicht ganz verfehlen.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Layer Cake
Der Thriller zeigt einen Drogendealer bei dem Versuch, nach einer erfolgreichen Karriere aus dem Drogengeschäft auszusteigen.
Auch in der gekürzten Filmversion sind einige harte Gewaltszenen verblieben, die exemplarisch Aufstieg und Fall des Protagonisten darstellen. Das Gewaltniveau ist im Hinblick auf das Hauptabendprogramm grenzwertig, im Kontext aber wesentlich, weil es die Verbrecherwelt hässlich, brutal und abschreckend erscheinen lässt. Der Film verherrlicht oder beschönigt weder das Verbrechermilieu noch seine Macht- und Männlichkeitsriten. Auch der Drogenkonsum wird abschreckend dargestellt. Intensive Bilder bleiben die Ausnahme und lassen sich dem Genre zuordnen. Die inszenierte Deutlichkeit verweist überdies auf eine filmische, fiktionale Gewalt, die nicht mit realer Brutalität zu verwechseln ist. Die Gewaltszenen sind in erster Linie dramaturgisch eingebunden und nicht selbstzweckhaft ausgespielt. Im gegebenen Kontext erscheinen die Darstellungen ab 12-Jährigen daher zumutbar. Eine fragwürdige Vorbildwirkung des Protagonisten wird nicht vermutet, denn die Momente, in denen er von anderen kontrolliert und ausgenutzt wird, überwiegen gegenüber jenen, in denen er cool, smart und lässig daherkommt. Insgesamt möchte der Film Spannung erzeugen, wirkt aber nicht nachhaltig ängstigend auf ein Publikum ab 12 Jahren. Unter 12-Jährige würden durch die Gewaltszenen dagegen massiv belastet, weshalb eine frühere Ausstrahlung nicht in Betracht kommt. (Stand: März 2017)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Lazy Company
Die Comedyserie folgt einer amerikanischen Kompanie bei ihrem Einsatz während des Zweiten Weltkriegs. Die vier Protagonisten sind untaugliche Soldaten und mehr oder weniger sympathische Idioten, deren Abenteuer so realitätsfern inszeniert wird, dass sich der unernste Charakter auch jüngeren Kindern erschließt. Die Absurditäten des Krieges, so zum Beispiel das Prinzip von Befehl und Gehorsam, werden satirisch umgesetzt und jede Seite dabei veräppelt. Vereinzelt können die Bilder von Nazis und Leichen bei kindlichen Zuschauern Angstmomente hervorrufen, doch eine nachhaltige Entwicklungsbeeinträchtigung wird nicht befürchtet. Der komödiantische Grundton bleibt durch die überzogenen Gags und die einfachen, teils absurden Wendungen stets gut erkennbar. Da die Serie deutlich als Militärklamotte identifiziert werden kann, erfolgt die Freigabe ab 12 Jahre für das Tagesprogramm. (Stand: März 2016)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Das Leben des David Gale
Prof. Dr. David Gale, überzeugter Kämpfer gegen die Todesstrafe, landet unverschuldet selbst im Todestrakt. Kurz vor der Ausführung des Urteils recherchiert eine findige Journalistin, ob Gale zu Unrecht wegen Mordes an einer jungen Frau verurteilt wurde.
Der ehemals und in der Originalfassung ab 16 Jahren freigegebene Film wurde für die TV-Ausstrahlung umfangreich bearbeitet. Alle Passagen, die den Todeskampf einer Frau zeigen, sind in der vorliegenden Fassung nur noch angedeutet, so dass sich Kindern die Grausamkeit ihres Todes nicht erschließen wird. Auch Szenen, in denen sexuelle Handlungen zu sehen sind, wurden senderseitig entfernt. Entlastend ist überdies, dass die Protagonistin Bitsy zwar emotional betroffen vom Schicksal Gales ist, aber selber zu keinem Zeitpunkt in wirkliche Gefahr gerät und durchgehend selbstbewusst auftritt. Eine nachhaltige Ängstigung durch die Rezeption wird auch bei unter 12-jährigen Zuschauern nicht gesehen. Allerdings ist fraglich, inwieweit Kinder der komplexen Handlung mit schnellen Dialogen bereits folgen können und sich ihnen die klare inhaltliche Stellungnahme des Filmes gegen die Todesstrafe auch erschließt. Eine in dieser Hinsicht missverständliche Lesart bietet der Film aber nicht. (Stand: November 2014)
Mehr Informationen zum Politdrama Das Leben des David Gale im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Leben im Chaos
Die dokumentarische Serie porträtiert in jeder Episode zwei Menschen, die in verschiedenen Ausprägungen an dem sogenannten „Messie-Syndrom“ leiden und vor laufender Kamera Hilfe durch Psychologen und Wohnungsentrümpler bekommen. Die Mehrheit der Episoden bietet wenig Anknüpfungspunkte und Einstiegsmöglichkeiten für kindliche Zuschauer und konnte ab 6 Jahren und für das Tagesprogramm freigegeben werden. Die Porträtierten werden nicht verurteilt, vielmehr werden die Problematik und die individuellen Befindlichkeiten behutsam beschrieben. Es wird deutlich, dass es sich bei den Porträtierten um psychisch gestörte Menschen und Extremfälle handelt. Identifikationsfiguren gibt es nicht, Kinder kommen kaum vor. Zahlreiche Bilder der Müll- und Gerümpelberge in den Wohnungen sowie einige Detailaufnahmen von extremen Verunreinigungen provozieren beim Zuschauer vor allem Distanzierung, mitunter auch Ekel, aber eine Beeinträchtigung für ab 6-Jährige wird nicht gesehen. Einzelne Folgen, in denen Familien mit kleinen Kindern betroffen sind, Problemlagen sich häufen oder das Schicksal von Tieren im Mittelpunkt steht, sind in ihrer Dramatik dichter gestaltet und bieten kaum Entlastung – sie wurden daher erst ab 12 Jahren und für das Hauptabendprogramm freigegeben. (Stand: April 2013)
Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Leben. Lieben. Leipzig
Im Stil einer Telenovela werden die verschiedenen Erlebnisse junger Menschen eines Freundeskreises in Leipzig erzählt. Dass es sich hierbei um eine gescriptete Doku-Soap mit Laiendarsteller handelt, ist zu erkennen.
Zahlreiche dialoggetragene Handlungsstränge werden miteinander verbunden und wirken entlastend auf die einzelnen, teils konfliktbehafteten – aber bildlich zurückhaltend umgesetzten – Szenen. Intensiv diskutiert wurden die präsentierte Sexualisierung, das sexualisierte Frauenbild sowie der anhaltende Alkoholkonsum im Zusammenhang mit dem allgemeinen „Spaßfaktor“. Eine sozialethische Desorientierung, die eine mögliche Werteverschiebung auch bei Jüngeren bewirken könnte, wird nicht vermutet. Der Alkoholkonsum verläuft weitestgehend im Hintergrund, ist meistens an einen speziellen Anlass gebunden und wird teilweise auch von einigen Protagonisten kritisch eingeordnet. Der latent voyeuristische Blick wird in einigen Episoden als grenzwertig beurteilt, allerdings werden mit den starken Sympathiefiguren Stella und Janette auch Gegenentwürfe geboten. Die vorgelegten Episoden wurden für das Tagesprogramm freigegeben. (Stand: Oktober 2018)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Lebenslang – Mörder hinter Gittern
Die Dokumentation Lebenslang – Mörder hinter Gittern skizziert die Lebensgeschichten verurteilter Mörder, die in einem englischen Gefängnis ihre lebenslange Haftstrafe verbüßen. Nach einer Mindeststrafe von meist 15 Jahren können die Verurteilten eine Freilassung auf Bewährung beantragen. Hierfür müssen sie die forensischen Psychiater, unter deren Beobachtung die Inhaftierten stehen, davon überzeugen, dass sie keine Gefahr mehr für die Öffentlichkeit darstellen
In Interviews berichten Gefangene sehr persönlich von ihren Taten, ihrem Gefängnisalltag und der Aufregung vor den Bewährungsgesprächen. Daneben kommen forensische Psychiater zu Wort, die Aussagen und Verhaltensweisen einordnen und allgemeine Einschätzungen geben. Ermöglicht wird ein differenzierter Blick auf Taten und Strafen, zu dem sich auch 12-Jährige verhalten können. Eine Beeinträchtigung für ab 12-Jährige wird nicht gesehen, weshalb die Dokumentation im Hauptabendprogramm ausgestrahlt werden kann. Eine weitergehende Freigabe kommt jedoch aufgrund der zum Teil drastischen Beschreibung der Tötungen, die unter 12-Jährige erschrecken und ängstigen kann, nicht in Betracht. (Stand: April 2014)
Weitere Informationen zur Sendung Lebenslang – Mörder hinter Gittern im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
The Leftovers
Die Mysteryserie erzählt ein Endzeitszenario, bei dem plötzlich 140 Millionen Menschen von der Erde verschwinden. Die Handlung spielt zum Zeitpunkt drei Jahre später, die Verbliebenen quälen sich mit Fragen und müssen sich dennoch dem veränderten Alltag stellen.
Die vom jugendlichen Publikum leicht zu erkennende alltagsferne Handlung wird über weite Strecken ruhig erzählt, wechselt sich jedoch mit kurzen, actionreichen Flashbacks ab. Einzelne Gewalthandlungen werden gezeigt, sind jedoch kurz und dramaturgisch eingebettet und werden nicht befürwortet oder verharmlost. Ab 12-Jährige besitzen die nötige Medienkompetenz, die gezeigten Gewaltszenen klar dem realitätsfernen Science-Fictiongenre zuzuordnen und ohne Entwicklungsbeeinträchtigung zu verkraften. Vereinzelte zu drastisch inszenierte Gewaltsspitzen müssen für die Programmierung im Hauptabendprogramm entfernt werden, um einer möglichen Ängstigung vorzubeugen. (Stand: Oktober 2014)
Mehr Informationen zur Dramaserie The Leftovers im fsf blog.
*Informationen über digitale Vorsperren als Alternative zur Vergabe von Sendezeitbeschränkungen im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Legacies
Die US-amerikanische Fantasyserie handelt von der Internatsschülerin Hope Mikaelson, Tochter eines sehr mächtigen Vampirs und einer Werwölfin, die sich mit anderen übernatürlichen Wesen zusammenschließt. Viele müssen erst einmal lernen, mit den verschiedenen magischen Fähigkeiten umzugehen und ihre dunklen Impulse zu kontrollieren.
Die sich an Teenager richtende Highschool-Mysteryserie knüpft mit ihren jugendaffinen Themen – Schule, erste Liebe, Eifersucht, Ausgrenzung, u.a. – an Ängste und Entwicklungsthemen der Pubertät an. Die Handlung ist teilweise düster inszeniert, bietet mit ihren offensichtlich alltags- und realitätsfernen Momenten, bspw. Magie, Verwandlung, Superkräfte, etc., sowie den dargestellten Romanzen, aber auch den vielen ruhigen und harmonischen Sequenzen ausreichend Entlastung. Zusätzlich relativierend offenbart die Story komödiantische und satirische Züge. Ein Publikum ab 12 Jahren verfügt über genügend erworbene Medienkompetenz, um diese genretypischen Sequenzen innerhalb eines künstlichen Erzählkonstrukts zu verkraften und entsprechend dem Fantasygenre zuzuordnen. Jüngere Kinder könnten durch die zwar wenigen, aber dennoch vorhandenen unheimlichen Szenen wie dem Morphing zum Werwolf u.a. übermäßig geängstigt werden, weshalb eine Freigabe für das Tagesprogramm nicht in Betracht kommt. (Stand: November 2019)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Legend of the Seeker – Das Schwert der Wahrheit
Die klar im Fantasygenre zu verortende, alltagsferne Serie mit deutlich erkennbarem Gut-Böse-Schema erzählt von den fantastischen Abenteuern des Richard Cypher, der die Bewohner Midlands von der Herrschaft des bösen Zauberers befreien will. Die gewalthaltigen Kampfszenen werden zumeist nicht sehr lang und explizit ausgespielt und sind daher für ab 12-Jährige aufgrund ihrer zu erwartenden Genrekompetenz nicht übermäßig ängstigend. Eine weitergehende Freigabe für das Tagesprogramm wurde, mit Ausnahme der Folge zehn, abgelehnt, da einzelne Bilder sowie die Tonebene zu düster und bedrohlich für Kinder unter 12 Jahren sind. Die Episoden 15 und 16 wurden für eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm mit Schnittauflagen belegt, da hier körperliche Qualen zu ausführlich und eindringlich inszeniert werden.
Weitere Informationen zur Serie Legend of the Seeker im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Die Legende des Kung-Fu-Kaninchens
Tutu, ein in der chinesischen Provinz lebender Pfannkuchenbäcker, bekommt von einem alten, kranken Mann Kung-Fu-Kräfte übertragen und erhält von ihm den Auftrag, dessen Tochter in Peking zu suchen.
Das Kung-Fu-Märchen wird langsam erzählt, bietet zahlreiche entlastende Momente bis zum Happy End und hat mit Tutu eine klare und lustige Hauptfigur, die jüngeren Kindern nach mehrheitlicher Auffassung des FSF-Prüfausschusses dabei hilft, auch die Kampfszenen zu verkraften. Die Minderheit votierte für das Hauptabendprogramm, weil ihr die Waffenpräsenz und die Anzahl der Kämpfe für ein kindliches Publikum zu hoch waren. (Stand: Juli 2013)
Weitere Informationenzum Film Die Legende des Kung-Fu-Kaninchens im fsf blog.
Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Die Legende von Barney Thompson
Die skurrile Krimikomödie erzählt die Geschichte des 50-jährigen Friseurs Barney Thompson, der versehentlich zum Mörder wird. Beim Vertuschen dieser Gewalttat entwickelt sich eine groteske Mordserie.
Die Hauptfigur der Krimikomödie wird beabsichtigt unattraktiv und unsympathisch inszeniert, sie eignet sich weder als Vorbild- noch als Identifikationsfigur für Kinder und Jugendliche. Alle im Mittelpunkt stehenden Figuren sowie die gesamte Handlung wirken übertrieben konstruiert. Ab 12-jährigen Zuschauenden wird zugetraut, den Klamaukcharakter und die Unglaubwürdigkeit der Story als Fiktion zu erkennen, in denen keine Bezüge zur eigenen Lebensrealität vorhanden sind. Zusätzliche Realitätsferne ergibt sich aus dem schottisch, nostalgisch angehauchten Lokalkolorit. Insgesamt baut die grobe britisch-schwarzhumorige Groteske mehr Distanz auf, als dass sie ein Einsteigen und Mitgehen von Kindern und Jugendlichen begünstigen würde. Der Einsatz "netter" Musik in absurden Szenen wirkt gleichzeitig aufhellend und entlastend. Durch die senderseitige Bearbeitung wurde das Gewaltniveau wirkungsvoll reduziert, sodass die verbliebenen Gewaltspitzen als nicht nachhaltig ängstigend oder desorientierend für ein Publikum ab 12 Jahren gewertet werden. Eine Ausstrahlung dieser Schnittfassung ist im Hauptabendprogramm möglich. (Stand: September 2019)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Legends
Die Actionserie dreht sich um FBI-Agent Martin Odum, der sich für den jeweiligen Auftrag in eine andere Person verwandelt und eines Tages nicht mehr sicher ist, wer er wirklich ist.
Die ersten Folgen enthalten einige Gewaltspitzen, die auch von 12-Jährigen noch als genretypisch in einem alltagsfernen Milieu eingeordnet werden können und für diese Altersgruppe verkraftbar sein sollten. Im Laufe der Staffel nimmt die Gewalt (Schläge, Folterungen, Erschießungen) nicht nur an Intensität zu, sondern geht auch von der Hauptfigur Odum aus und wird teilweise zynisch kommentiert. Die drastischen Gewaltbilder und Folterszenen können insbesondere auf die jüngeren der 12- bis 16-jährigen Zuschauer verstörend und ängstigend wirken. Zudem dürfte das zweifelhafte Helden- bzw. Männerbild der Serie beim Publikum der unter 16-Jährigen auf noch nicht ausreichende Kritik- und Einordnungsfähigkeiten stoßen. (Stand: April 2015)
Mehr Informationen zur Serie Legends im fsf blog.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Legion
Die Coming-of-Age-Serie Legion verbindet das Erwachsenwerden-Thema mit einer Superheldengeschichte. Inspiriert von Marvels X-Men Comics wird die Geschichte des jungen David Haller erzählt, der vielleicht mehr als nur ein Mensch ist.
Eingebettet in einen surrealen Look gibt sich die Serie angesichts der Coming-of-Age- und Superheldengeschichte ihrer Protagonisten sehr jugendaffin. Gezeigt werden überwiegend Szenen aus psychiatrischen Einrichtungen, in denen die verschiedenen Realitätsebenen des Helden verschwimmen. Ab 12-Jährige vermögen dies einzuordnen, obgleich die experimentelle Machart auch eine gewisse Herausforderung für die Altersgruppe darstellt. Diese Künstlichkeit und das Comic-/Mutantensetting wirken allerdings relativierend, das Publikum kann somit eine distanziertere Rezeptionshaltung einnehmen. Daher wird die Serie für eine Platzierung im Hauptabendprogramm freigegeben. Eine Freigabe für die Ausstrahlung im Tagesprogramm kommt mit Blick auf das Wohl jüngerer Kinder unter 12 Jahren hinsichtlich des Verstörungs- bzw. Ängstigungspotenzials der Bilder von struktureller Gewalt, die der jugendliche Held in der Psychiatrie ausgesetzt ist, nicht in Frage. (Stand: Februar 2017)
Weitere Informationen zur Dramaserie Legion gibt es in unserem fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Leon – Der Profi
In dem Actionfilm kreuzen sich die Wege des einsamen Auftragsmörders Léon und der zwölfjährigen Mathilda. Die Drogengeschäfte des Vaters führen zur Ermordung der ganzen Familie, nur Mathilda überlebt, schwört aber Vergeltung für den Tod ihres kleinen Bruders. Daraufhin schließt sie einen Pakt mit Léon, der sie zur Auftragsmörderin ausbilden soll.
Im Vordergrund der Diskussion standen zum einen die Gewaltprägung des Films und zum anderen Mathildas lolitahafte Avancen Léon gegenüber, die gerade auf ab 12-Jährige desorientierend wirken kann. Insgesamt nimmt die keusche Beziehung zwischen den beiden jedoch deutlich mehr Raum ein, außerdem verhält sich Léon abwehrend und entwickelt eine väterliche Liebe zur 12-jährigen Waisin. Die Gewalthandlungen lassen sich klar dem abgegrenzten (Drogen- und Killer-)Kosmos zuordnen, weitere Distanzierungen finden über das fiktionale Setting, räumliche und zeitliche Distanz sowie dem alltagsfernen Milieu statt. Ein ab 12-jähriges Publikum erkennt dies aufgrund erworbener Medienkompetenzen und weiß diese lebensweltfremde Inszenierung einzuordnen. Schließlich durchlaufen beide Protagonisten im Film eine Entwicklung, die gegen Filmende versöhnlich wirkt. Hinzu kommen die vielen humorvollen Brechungen, sodass das Drama mit einer Schnittauflage (drastisch inszenierte Ermordung der Familie) für das Hauptabendprogramm freigegeben werden kann. (Stand: Juni 2018)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Lethal Weapon 2 – Brennpunkt L.A.
Fortsetzung des US-amerikanischen Actionfilms über zwei Polizisten aus L.A. Im zweiten Teil müssen Murtaugh und Riggs mehrere zwielichtige Diplomaten verfolgen, wobei sie die Straßen L.A.‘s als Schlachtfeld zurücklassen.
Genrekonform zeigt das Actionspektakel eine Vielzahl an Gewalt- und Kampfszenen, die jedoch von den Bösen ausgehen. Von den Helden wird Gewalt nur reaktiv angewendet werden – somit wird Gewalt nicht verherrlicht. Neben den üblichen actionbetonten Verfolgungsjagden und Schießereien, die von ab 12-Jährigen genregemäß eingeordnet werden können, müssen zu drastisch inszenierte Gewaltakte (bspw. Genickbruch) für eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm entfallen, da sie die Verarbeitungsfähigkeiten ab 12-Jähriger überfordern. Die Actionkomödie zieht zum Ende hin an, allerdings werden u.U. bedrohlich wirkende Einzelbilder mit gewalthaltigem Potenzial unmittelbar durch nachfolgende humorvolle Szenen wieder gebrochen. Der Comedycharakter, das realitätsferne Filmgeschehen und sein erkennbares Alter, die klar dechiffrierbare Gut-Böse-Struktur und die Themen Freundschaft und Zusammenhalt bieten hinreichend Entlastung und Distanzierung. Eine Übertragungsmöglichkeit auf die heutige Lebenswelt hiesiger Heranwachsender wird dadurch nicht gesehen. Zudem trägt die eindeutige Positionierung gegen Rassendiskriminierung zur sozialethischen Orientierung bei. (Stand: Mai 2020)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Lethal Weapon 3 – Die Profis sind zurück
Auch im dritten Teil der Brennpunkt L.A.-Reihe ergänzen sich die sympathischen ungleichen Cops Murtaugh und Riggs beim Kampf gegen Waffenschieber.
Dieser Teil der jugendaffinen Actionreihe ist abermals von Verfolgungsjagden und Schusswechsel durchzogen – ein klar als fiktional identifizierbares Action-Spektakel, das von ab 12-jährigen Zuschauern ohne Beeinträchtigung rezipiert werden kann. Entlastend wirken die zahlreichen humorigen Elemente und Sprüche, die den Film schon fast zu einer Action-Komödie machen. Tragische sowie emotionale Momente sind vorhanden, diese sorgen jedoch für eine gewisse Ambivalenz und wirken einer möglichen Desensibilisierung entgegen. Die Hauptfiguren bestehen alle Gefahren mit höchstens kleineren Blessuren. Zu keinem Zeitpunkt steht außer Frage, dass das Gute über das Böse siegen wird. Da in der vorliegenden Schnittfassung etwaig problematische Gewaltspitzen senderseitig gekürzt wurden, ist eine Hauptabendprogrammierung möglich. (Stand: Januar 2018)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Lethal Weapon 4 – Zwei Profis räumen auf
Fortsetzung des US-amerikanischen Actionfilms über zwei Polizisten aus L.A. Im vierten Teil müssen Murtaugh und Riggs herausfinden, wer und was hinter dem Phänomen steckt, dass sehr viele Chinesen illegal in die USA eingereist sind.
Das deutlich dem Fiktionalen zuzuordnende Actionspektakel zeigt in überdrehter Weise die bereits bekannten Helden und deren Familien im gewohnt multikulturellen Umfeld ermittelnd. Genrekonform beinhaltet der Film eine Reihe von Action- und Kampfszenen, die allerdings durch humorige Einlagen und Situationskomik durchzogen sind und somit den intensiveren Szenen die Schärfe nehmen. Dargestellte Gewalt wird weder verharmlost noch befürwortet und von den Polzisten nur reaktiv eingesetzt. Tendenziell problematische Szenen führen lediglich zu einem kurzen Erschrecken, jedoch nicht zu einer nachhaltigen Ängstigung ab 12-Jähriger. So werden auch kurzzeitig belastende Momente durch positive Ausgänge und Versöhnungen abgemildert. Insgesamt ist die Handlung durch Teamarbeit und die tiefe Freundschaft der Protagonisten geprägt, die positiv besetzt sind und keine fragwürdigen Werthaltungen vermitteln. Zudem schafft ein eindeutiges Gut-Böse-Schema eine klare Orientierung. Eine Übertragung in die Lebenswelt hiesiger Jugendlicher ist durch den „bigger than life“- und Komödien-Charakter sowie die in der amerikanischen Filmwelt angesiedelten Handlung sehr unwahrscheinlich. (Stand: Mai 2020)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis
Der Actionfilm ist der Auftakt der aus vier Filmen bestehenden Brennpunkt L.A.-Reihe mit den ungleichen Cops Marin Riggs und Roger Murtaugh, die sich gegen brutale Verbrecher zu Wehr setzen müssen.
Die Handlung des Films, die zweifellos jede Menge Gewalt enthält, findet in einem deutlich überzogen inszenierten „Gangster-Kosmos“ statt, der als solcher klar umrissen wird und dem realitätsfernen actionorientiertem Genre zuzuordnen ist. Gewaltspitzen werden nicht selbstzweckhaft ausgespielt oder ästhetisiert, sie gehen durchweg von den Gangstern und damit von den „Bösen“ aus. Die beiden positiv besetzten Polizisten wenden Gewalt ausschließlich zur Verteidigung an. Der Konsum von Drogen wird angeschnitten, durch seinen Bezug zum kriminellen Milieu jedoch in keiner Weise verharmlost. Auch wird die Darstellung von Folter keinesfalls legitimiert. Die humoristische Sprachebene, aber auch die immer stärker werdende Freundschaft zwischen den ungleichen Partnern schaffen hinreichend Entlastungsmomente. Zudem treten die Detectives in bedrohlichen Szenen souverän auf und können sich aus jeder Gefahrensituation alsbald befreien. Die Ermittler verhalten sich zwar teilweise unkonventionell, dennoch findet dieses Verhalten eindeutig in der fiktionalen Filmwelt des veralteten Buddy-Movies statt, was von ab 12- Jährigen bereits decodiert und eingeordnet werden kann. Insgesamt kann eine kurzzeitige Erregung eintreten, eine nachhaltige Ängstigung der Altersgruppe wird jedoch ausgeschlossen, weshalb eineFreigabe für eine mögliche Ausstrahlung im Hauptabendprogramm entschieden wurde. (Stand: Mai 2020)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Die letzte Festung
In dem US-amerikanischen Actiondrama geht es um einen blutig endenden Gefangenenaufstand gegen unwürdige Haftbedingungen in einem Militärgefängnis.
Der Film hat eine klare Gut-Böse-Struktur und stellt sich eindeutig auf die Seite der Guten, bzw. spricht sich deutlich gegen sinnlose Aggression aus. Die Gewaltszenen sind in der vorliegenden Schnittfassung des Films relativ kurz und wenig ausgespielt und zeigen eher die menschenverachtende Gewalt in deutlich negativer Weise. Gerade deshalb können Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 16 Jahren durch den Film ihr Gerechtigkeitsempfinden überprüfen und die dargebotene Gewalt richtig einordnen. Diese Fähigkeit ist bei Kindern unter 12 Jahren nicht voraussetzungslos vorhanden. Insofern konnte der Prüfausschuss einer Ausstrahlung im Tagesprogramm nicht zustimmen. Zudem enthält der Film für Kinder unter 12 Jahren Aspekte nachhaltiger Ängstigung. Vieles in Bezug auf die vorhandenen Gewaltstrukturen erklärt der Film für diese Altersgruppe zu wenig. Auch Szenen wie der gezielte Kopfschuss, der zum Tod eines Mitgefangenen führt, enthalten für diese Altersgruppe ein hohes Erregungspotenzial. Eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm wurde jedoch einstimmig befürwortet. (Stand: Juli 2015)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Die letzte Legion
Der Abenteuerfilm Die letzte Legion spielt in der Zeit des römischen Reiches und handelt von einem jungen Kaiser, der das römische Reich vor seinem Untergang bewahren soll, jedoch entführt wird.
Der FSF-Prüfausschuss hat dieses Historienepos für die Tagesprogrammausstrahlung ab 6 Jahren freigegeben. Auch wenn jüngere Kinder die historische, mit Legenden verwobene Handlung womöglich nicht explizit nachvollziehen können, ist zumindest der grobe Handlungsfaden von ihnen zu erfassen. Wichtig ist, dass Kinder erkennen können, dass der Abenteuerfilm in der von Gewalt geprägten Zeit der Römer, Ritter und Burgen, also in einer längst vergangenen Zeit spielt, die keinen realen Bezug zu ihrer Lebenswirklichkeit aufweist. Die zu Anfang womöglich stärker ängstigenden Momente der Bedrohung werden schnell entschärft und relativiert. Die Einflechtung einer Liebesgeschichte, die von Humor dominierten Szenen sowie das Happy End bilden ein entlastendes Gegengewicht zu den verbleibenden spannenden Szenen des Kampfes, welche meist in der Totale gezeigt werden und dadurch unspezifische Gewalt und Leid darstellen.
Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Let’s not talk about it
In der siebenteiligen Dokureihe befasst sich Investigativ-Journalist Jorge Lanata mit teils tabuisierten, teils gesellschaftlich virulenten Themen wie dem Darknet, Sterbehilfe, Selbstjustiz oder dem Leben von Influencer:innen. Vier Episoden wurden von der FSF geprüft.
Die geprüften Episoden enthalten:
- moderate Darstellung/Thematisierung von Gewalt (einzelne Episoden)
- belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen (einzelne Episoden)
- leichte bis moderate Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger.
Drei Episoden wurden für das Hauptabendprogramm (Ausstrahlung ab 20.00 Uhr), verbunden mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren, freigegeben. Eine Episode wurde auch für jüngere Kinder nicht als entwicklungsbeeinträchtigend bewertet und für das Tagesprogramm, verbunden mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren, freigegeben.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Level up
Drei noch zur Highschool gehende Computerfreaks haben versehentlich während eines Computerspiels die gefährlichen Monster befreit und versuchen nun alles zu tun, um sie wieder in die virtuelle Welt zu katapultieren. In dem Genremix aus Science-Fiction-, Fantasyfilm und Highschool-Komödie gehen Wirklichkeit und Computerwelt auf anschauliche und märchenhafte Weise ineinander über. Der Film richtet sich an ein junges Publikum im Alter von 10 bis 14 Jahren. Die drei jungen Protagonisten durchstehen zahlreiche spannende und bedrohliche Kämpfe mit Monstern, die auch von 6-Jährigen verkraftet und entsprechend eingeordnet werden können. Die Spannungsbögen sind durchsetzt mit Humor und auch die Waffen stammen für jeden offensichtlich aus einer Spielzeugwelt.
Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Leverage
Die US-amerikanische Serie Leverage ist eine moderne Robin-Hood-Geschichte, bei der eine Gruppe von Individualisten mit nicht ganz legalen Spezialkenntnissen wenig chancenreichen Menschen zu ihrem Recht verhilft. Nach dem ersten geglückten Coup hat die Gruppe finaniziell ausgesorgt, entschließt sich aber zur weiteren unkonventionellen Zusammenarbeit, um gegen korrupte Wirtschaftsbosse, Politiker oder Firmen vorzugehen.
Das liebenswürdige Gaunerteam mit jeweils individuellen genialen Fähigkeiten im Kampf gegen Ungerechtigkeit und Habgier, gemischt mit technischen Tricks und einer Prise Action, findet bei Kindern sicher Gefallen. Gewalt spielt eine untergeordnete Rolle, da das Team meist mit intellektuell angelegten Tricks agiert. Gelegentliche Prügeleien und kurzzeitige Bedrohungsmomente sind wenig angsteinflößend inszeniert und führen bei keinem Beteiligten zu ernsthaften Schaden. Vieles wird verbal ausgehandelt und bringt einem jüngeren Publikum weniger Unterhaltungswert. Auf der Bildebene sind wenige belastende Momente festzustellen. Einige Szenen, in denen Tiere gefährdet sind, sprechen die Phantasie von Kindern an, entbehren aber wirklich dramatischer Bilder. Durch die relative Kürze und das Fehlen von belastenden Einzelbildern ist keine nachhaltige Ängstigung zu befürchten. (Stand: August 2013)
Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Lie to Me
Dr. Cal Lightman, ein ehemaliger Polizist und führender Forscher auf dem Gebiet der „Täuschungs-Aufdeckung“ und Dr. Gillian Foster, eine anerkannte Psychologin können durch „Mikroausdrücke“ in Gesichtern und durch Untersuchung der Körpersprache erkennen, ob und wann man belogen wird. Die beiden eröffnen eine Detektei und lösen im Auftrag der Ermittlungsbehörden Verbrechen.
Die Krimiserie richtet sich an ein erwachsenes Publikum und bezieht ihre Attraktivität in erster Linie aus der schwer durchschaubaren Hauptfigur Cal Lightman, der sich selbst als wissenschaftlicher Analytiker versteht, der alle Emotionen blitzschnell wahrnehmen und entziffern kann. Diese Kunstfertigkeit stößt in seinem Privatleben nicht immer auf Gegenliebe und führt zu allerlei Konflikten, die dem Geschehen auch humorvolle Aspekte verleihen. Im Mittelpunkt der Serie steht die Aufdeckung der durchaus heiklen Kriminalfälle, die meist keinerlei Drastik in der Inszenierung aufweisen und ohne Actionelemente, drastische Gewaltdarstellungen, Blutvergießen und die Inszenierung von Leiden auskommen. Einige harte Details können unter 12-Jährige überfordern. Gewaltspitzen und Einzelheiten der zum Teil monströsen Taten wurden für die Tagesprogrammierung geschnitten oder erst im Hauptabendprogramm zugelassen. (Stand: August 2013)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Liebe zu Dritt
Dieser Erotikfilm erzählt von der lesbischen Beziehung zwischen Joy und Jen, in die Jens Ex-Mann Jim einbricht, für den sie nach wie vor Gefühle empfindet. Als Lösung der darauf folgenden sexuellen Unsicherheiten ergibt sich am Ende eine Ménage à trois. Obwohl die in die Rahmenhandlung eingebetteten vier Sexszenen insgesamt mehr als drei Viertel des Films einnehmen, wurde ein pornografischer Charakter verneint. Der Sex wirkt nicht aufgesetzt, sondern ist in eine verständliche Rahmenhandlung eingebunden. Die Sexualakte sind auffällig liebevoll, zärtlich, gleichberechtigt und mit einem außergewöhnlich langen Vorspiel in Szene gesetzt. Primäre Geschlechtsteile sind verdeckt und aufdringliche Naheinstellungen auf Genitalien nur selten auszumachen. Eine weitergehende Freigabe für unter 18 Jährige wurde aufgrund des hohen Anteils und der Intensität der Sexualdarstellungen abgelehnt.
Ab 18 Jahren / Nachtprogramm (23.00 – 6.00 Uhr)
The Light between Oceans
Das ca. 1918 spielende Drama erzählt die Geschichte eines ungewollt kinderlosen Leuchtturmwärter-Paares, denen plötzlich in einer Jolle ein Baby mit seinem toten Vater angeschwemmt wird. Nachdem klar wird, dass das Kind auf dem australischen Festland eine Mutter hat, entspinnt sich ein emotionales Drama.
Die verhandelten moralischen Themen und die langsam und atmosphärisch intensive Erzählweise richten sich an ein erwachsenes Publikum und werden Kinder nicht ansprechen. Neben diesen Distanzierungsmöglichkeiten ergeben sich weitere aus der historischen und lokalen Verortung des Geschehens. Da das Kind, um das es geht, weder eine breit angelegte Rolle spielt und noch sehr klein ist (0-4 Jahre), werden unter 12-Jährige sich nicht in die Story hineinziehen lassen. Drastische Einzelbilder sind nicht enthalten und möglicherweise ängstigende Inhalte wie die Darstellung einer Fehlgeburt sind kurz und nicht übermäßig bedrohlich oder blutig dargestellt. Somit werden die Szenen mit Blick auf die Verarbeitungsfähigkeiten jüngerer Kinder als verkraftbar gewertet. Eine Ausstrahlung im Tagesprogramm ist möglich. (Stand: Februar 2019)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Lilyhammer
Ein New Yorker Exmafioso, der im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms ins norwegische Lillehammer umsiedelt, versucht einen Neuanfang, verfällt jedoch alsbald auf altbewährte Mafiamethoden.
Die Geschichte des Gangsters Frank Tagliano wird ruhig und in einem überwiegend heiteren Tonfall erzählt. Enthalten sind wenige Darstellungen von Gewalt, die nur kurz angerissen werden und eher slapstickhaft inszeniert sind. Potenziell ängstigende Inhalte wie Übergriffe oder Erpressungen werden durch den humorvollen Erzählton gebrochen. Bilder von Verletzungen sind kurz und nicht vordergründig. Franks kriminelles Verhalten und seine sporadischen unkorrekten Sprüche werden durch die Figur von Franks Freundin Sigrid konterkariert und wirken aufgrund der humorvollen Gesamtanlage der Serie nicht ernsthaft. Der alternde Ex-Mafioso stellt überdies kein attraktives Rollenvorbild für Kinder dar, so dass eine Desorientierung ausgeschlossen wird. Einzelne Szenen, in denen Gewaltanwendungen detaillierter zu sehen sind oder Vulgärsprache mit Sexismen verbunden wird, wurden mit Schnittauflagen belegt. (Stand: Juli 2014)
Weitere Informationen zur Serie Lilyhammer im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Limitless
Im Mittelpunkt der Krimiserie steht der sympathische Loser Brian Finch, der durch die Einnahme einer Wunderdroge zum Genie und Berater des FBI aufsteigt. Doch über 100% Gehirnkapazität zu verfügen, hat fatale Nebenwirkungen.
Brian wird als kind- und jugendaffiner Held inszeniert und kann somit von der jugendlichen Altersgruppe als Identifikationsfigur gesehen werden kann. Es werden verschiedene Erzählmethoden vorgestellt wie Zeitraffer, grafisches Darstellen von Gedankengängen und humorvolle Erzähltricks, die die Realitätsferne des Formats unterstreichen. Andererseits wird in der Pilotfolge kritisch eingeschätzt, dass die Darstellung der unvorhergesehenen Wirkung nach Einnahme der Wunderpille zu Verunsicherung führen kann. Die Abgabe der Droge verharmlose die aktuelle Problematik mit massiv kursierenden „Glückspillen“, die schnell in die Abhängigkeit führen. Hinzu kommen einige ängstigende Gewaltbilder (Schuss auf Held, offene Beinwunde), so dass die Pilotsendung nur für eine Platzierung im Hauptabendprogramm freigegeben wird. Mit den weiteren Episoden pendelt sich Limitless mit einer deutlich realitätsfernen Geschichte im Tagesprogramm ein, einzelne Folgen können davon abweichen. (Stand: März 2016)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Line of Duty
In dem gesellschaftskritischen Krimi-Fünfteiler ermittelt eine britische Antikorruptionseinheit gegen einen Mitarbeiter innerhalb der eigenen Reihen.
Die beiden geprüften Episoden sind dicht und spannend erzählt, insgesamt dialogorientiert und auf der Bildebene actionarm angelegt. Die abgebildete Gewalt wird als handlungstragend und dramaturgisch notwendig bewertet und soll die ungeschönten Folgen von Gewalt aufzeigen. Ab 16-Jährige besitzen ausreichend Medienkompetenz, dies als Teil der filmischen Gestaltung zu erkennen. Einige sehr realitätsnahe und zu drastisch inszenierte Gewaltspitzen (z.B. Folter) sprechen gegen eine Freigabe für ab 12-Jährige. Der abwertende Umgang mit dem Thema Behinderung, die subtile Milieuschilderung und die wirklichkeitsnahe Darstellung von Korruption werden als beängstigend und möglicherweise desorientierend, somit als ungeeignet für die Altersgruppe der ab 12-Jährigen eingeschätzt. Die Serie richtet sich in Stil, Inhalt und Niveau an ein eher erwachsenes und genreerfahrenes Publikum, das vielschichtige Figuren und Motive einordnen kann. (Stand: November 2014)
Mehr zur Krimiserie Line of Duty im fsf blog.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Little Children
Das Melodram Little Children zeigt einige erwachsene Personen, denen es schwer fällt, ein glückliches Leben zu führen. Beherrschende Gefühle wie Sinnlosigkeit und Frustration führen zu falschem Handeln der Protagonisten und daraus ergeben sich wiederum neue Probleme, die sich am Ende auflösen.
Die Handlung des Films ist wenig jugendaffin, auch bieten die mitwirkenden Darsteller wenig Identifikationsmöglichkeiten für die Altersgruppe der ab 12-Jährigen. Das Drama wird durch eine Erzählstimme aus dem Off kommentiert. Dies sowie die vielen längeren Dialogpassagen, die abgebildete Alltags- und Realitätsferne zur Lebenswelt Jugendlicher sowie die abstrakt dargestellten Probleme bieten genügend Distanzierungsmomente für ab 12-Jährige. Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren verfügen über die nötige Medienkompetenz, um den in einer geschnittenen Fassung vorgelegten Film angstfrei und ohne Beeinträchtigungen verarbeiten zu können. Eine weitergehende Freigabe für unter 12-Jährige kommt aufgrund der abgebildeten desolaten Familienverhältnisse und der Thematik um den Sexualstraftäter – vermutet wird hier eine übermäßige Angsterzeugung für unter 12-Jährige – nicht in Betracht. (Stand: August 2014)
Mehr Informationen zum Drama Little Children gibt es im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Lizzie Borden – Kills!
Die Beweislast im Mordfall Andrew und Abby Borden ist erdrückend, trotzdem wird die Verdächtige und Tochter Lizzie Borden vor Gericht freigesprochen. Mit ihrer Schwester ein neues Leben ohne Geldsorgen beginnend, eilt Lizzie ihr Ruf voraus und das mysteriöse Versterben von Menschen in ihrem Umfeld weckt das Interesse eines weiteren Ermittlers, der Lizzie zu Fall bringen könnte.
Die Inszenierung der Krimiserie wirkt tarantinoesk und jugendaffin. Es sind sehr viele Gewaltszenen enthalten, die z.T. in Slow Motion, als Großaufnahmen und auch als detailreich eingeblendete Flashbacks mit entsprechender Musikuntermalung wiederholt zu sehen sind. Dieser dargebotene Grundtenor von Zynismus und Gewaltfaszination, bei dem die Sympathien trotz aller Tötungen auf der Hauptfigur Lizzie Borden liegen, spricht klar gegen eine Freigabe des Formats für das Hauptabendprogramm. Ein Publikum ab 16 Jahren ist dagegen in der Lage, die kontextuell gut in den alltagsfernen Plot eingebundenen, aber dennoch artifiziell wirkenden Gewaltdarstellungen distanziert und ohne Beeinträchtigungen zu rezipieren. (Stand: Mai 2018)
Weitere Informationen zur Krimiserie Lizzie Borden – Kills! im fsf blog.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Lockdown
Die Dokumentation zeigt einen Einblick in die härtesten Gefängnisse der USA, exemplarisch werden einzelne Schicksale Gefangener erzählt. Getragen wird dies u.a. über Interviews mit den Beteiligten und Bildern der Überwachungskameras.
Dabei wird neben der Härte des Gefängnislebens auch die Machtausübung der kriminellen Bandenbosse innerhalb der Gefängnismauern deutlich. Eine übermäßige Angsterzeugung für ab 12-Jährige wird nicht angenommen. Zwar gibt es kurz eingeblendete blutige Einzelbilder, sie weisen jedoch keine Details auf. Für beide Folgen wird eine Zumutbarkeit festgestellt, da die enthaltenen Verweise auf Gewalthandlungen im Gefängnis in einem dokumentarischen Erzählkontext stehen und sachlich geschildert werden. Obgleich in manchen O-Tönen ein gewisser Stolz mitschwingt, in einem der härtesten Gefängnisse inhaftiert zu sein, so sind ab 12-jährige Zuschauer doch in der Lage, auch die positive Entwicklung der „Protagonisten“ wahrzunehmen und vermögen die latente Heroisierung kontextuell richtig einzuordnen. Desorientierende Orientierungsmuster werden somit nicht vorgegeben. Eine Platzierung im Hauptabendprogramm wurde befürwortet. (Stand: November 2016)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Loft – Tödliche Affären
Der Thriller handelt von einer Freundesgruppe, die sich gemeinsam ein Loft für außereheliche Affären angemietet hat, in dem eine junge Frau blutüberströmt aufgefunden wird.
Die Handlung beschäftigt sich mit der Aufklärung des Verbrechens. Eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm ist möglich. Durch die längeren Gesprächsphasen werden ab 12-Jährigen ausreichend Entspannungsmomente geboten. Hinzu kommt, dass schockierende Bilder wie die blut- und gewalthaltigen Szenen des Opfers senderseitig entfernt wurden. Eine übermäßige Ängstigung für ab 12-Jährige wurde deshalb nicht vermutet. Der im Film gezeigte Alkohol- und Drogenkonsum ist mit negativen Folgen behaftet und regt nicht zur Nachahmung an. Auf unter 12-Jährige jedoch kann die düstere Atmosphäre in Kombination mit den verwirrenden Tathergängen und der Drastik des Verbrechens nachhaltig ängstigend wirken. (Stand: April 2017)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Long Island Medium
Die Hauptfigur der US-amerikanischen Dokuserie, Theresa Caputo, versteht sich als Medium. Mit ihren übersinnlichen Fähigkeiten will sie Menschen die Möglichkeit geben, mit ihren verstorbenen Angehörigen in Kontakt zu treten und ihnen damit Kraft zu spenden und Lebensmut zuzusprechen.
Trotz der traurigen Geschichten nahm der FSF-Prüfausschuss an, dass das Format von Kindern gut zu verkraften ist. Die Sachverhalte werden ausschließlich verbal verhandelt. Somit verzichtet die Serie auf belastende visuelle Eindrücke und Anknüpfungspunkte an kindliche Lebenswelten. In einer Episode wird der gewaltsame Tod einer Mutter durch den Vater ihrer Kinder thematisiert. Doch auch hier wurde der geschilderte Sachverhalt als hinreichend eingebunden gewertet, um das Risiko einer nachhaltigen Angsterzeugung auszuschließen. (Stand: Februar 2015)
Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
The Long Shadow
The Long Shadow ist eine britische Krimiserie über die Jagd nach dem Serienmörder Peter Sutcliffe, besser bekannt als Yorkshire Ripper, in den 1970er und 1980er Jahren. Er hat in dieser Zeit mindestens 13 Frauen ermordet.
Die Serie enthält:
- moderate Darstellung/Thematisierung von Gewalt
- belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen
- moderate Darstellung von diskriminierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
- moderate Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern und/oder moderate Darstellung/Thematisierung von Drogen(-Konsum)
Der historische Kontext ermöglicht eine distanzierte Wahrnehmung und relativiert die Wirkung. Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Longmire
In jeder Episode der Spätwesternserie hat Sheriff Walter Longmire in einem Provinzstädtchen in Montana einen kriminellen Vorfall aufzuklären – in der Regel handelt es sich um Mord. Um den Ermittlungsfall ranken sich diverse Geschichten: die des sperrigen Sheriffs selbst, der nach dem mysteriösen Verlust seiner verstorbenen Frau ein zurückgezogenes Leben führt; Geschehnisse im Leben seiner drei Vertrauten, Tochter Cady, Kollegin Victoria und Freund Henry oder die Auseinandersetzungen mit einem jungen, ehrgeizigen Deputy.
Die Serie enthält einige Gewaltdarstellungen sowie Bilder und Sequenzen von Toten, die jedoch in Darstellung und dramaturgischer Einbindung nicht geeignet sind, Kinder ab 12 Jahren übermäßig zu ängstigen: Der Sheriff tritt privat und beruflich als integre Person auf, das Setting ist hinreichend alltagsfern und lange dialoglastige Passagen sowie Landschaftsaufnahmen bieten ausreichend Entlastungsmomente. Vor diesem Hintergrund kann die Serie bedenkenlos im Hauptabendprogramm ausgestrahlt werden. Eine weitergehende Freigabe ist aufgrund der enthaltenen Gewaltdarstellungen und der damit vermuteten Ängstigung jüngerer Zuschauer jedoch abzulehnen. (Stand: Februar 2014)
Weitere Informationen zur Serie Longmire im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Looking
Die Dramaserie Looking über drei Freunde im Schwulenmilieu von San Francisco beschreibt aus Erwachsenenperspektive Lebensmomente bei der Arbeit, in der Freizeit, bei der Lebens- und/oder Sexualpartnersuche.
Auch wenn die Darstellung schneller und unkomplizierter sexueller Begegnungen zu verzeichnen ist, steht im Vordergrund das Bemühen um ernsthafte Bindungen und Beziehungen. Die Serie vermittelt ein authentisches, aber kein desorientierendes Bild von Homosexualität. Die mitunter sehr freizügige Sprache ist nicht herabwürdigend, die wenigen Sexszenen sind in der Inszenierung verhalten. Drogenkonsum wird in wenigen Szenen und auf kurze und für Kinder kaum verständliche Weise präsentiert. Insgesamt ist die Serie dialogorientiert und wenig kindaffin. Eine Beeinträchtigung unter 12-Jähriger ist nicht zu erkennen, die Ausstrahlung im Tagesprogramm ist möglich. (Stand: September 2014)
Mehr Informationen zur Dramedy Looking im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Looper
In dem in der Zukunft spielenden Science-Fiction-Film müssen Looper – Auftragskiller – die Ihnen aus der Zukunft gesendeten Menschen töten. Bis Killer Joe sich selbst gegenübersteht und sein Alter Ego vor der Tötung fliehen kann. Eine wilde Jagd beginnt.
Der Zeitreise-Thriller wurde der FSF in einer umfangreich bearbeiteten Fassung vorgelegt. Die verschieden Zeitebenen sowie die kompliziert konstruierte Handlung sorgen dafür, dass ab 12-Jährige die im Film abgebildeten Handlungen nicht mit ihrer eigenen Lebenswelt verbinden. Das handlungstragende Thema stützt sich auf die Darstellung von Gewalt. Detaillierte und übermäßig angsterzeugende Gewaltspitzen wurden allerdings soweit entfernt, dass das im Hauptabendprogramm übliche Maß nicht überschritten wird und keine desorientierende Wirkung auf die Altersgruppe der ab 12-Jährigen anzunehmen ist. (Stand: November 2014)
Mehr zum Zeitreise-Thriller Looper im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Lost Girl
Die Mysteryserie handelt von Bo, einem unter Menschen aufgewachsenen übernatürlichen Wesen. Sie ist ein Succubus, die Menschen und auch anderen übernatürlichen Wesen beim Küssen deren Lebensenergie entziehen und sie dadurch töten kann. Mit ihrer Gefährtin Kenzi beginnt Bo als Privatdetektivin zu arbeiten. Die menschliche Ärztin Lauren, zu welcher sie neben dem Werwolf-Polizisten Dyson eine romantische Beziehung entwickelt, hilft ihr mit einem Medikament bei der Unterdrückung der Gier nach Lebensenergie. Bos genaue Abstammung bleibt während der ersten Staffel weitgehend unklar, die Suche nach ihrer Identität bestimmt ihr Leben.
Mit Humor und Ironie werden alltags- und realitätsferne Geschichten mit mitunter bizarren Momenten erzählt und dabei zahlreiche fantastische Figuren präsentiert. Die wenigen gewalthaltigen oder spannenden Momente sind nicht geeignet, Kinder ab 12 Jahren übermäßig zu ängstigen. Einzelne erschreckende Szenen wie auch der schwarze Humor sprechen aber klar gegen eine Freigabe für Kinder unter 12 Jahren. (Stand: Januar 2014)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Lost – Schatten der Vergangenheit
In der dänischen Krimiserie Lost – Schatten der Vergangenheit ermittelt eine Serienmordexpertin, die unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet, gegen einen unauffälligen jungen Mörder.
Der Film enthält:
- moderate Darstellung/Thematisierung von Gewalt
- belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen
Die Darstellung übersteigt nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Low Winter Sun
In der Krimiserie kämpfen zwei Detroiter Cops gegen Drogen- und Korruption, werden aber zunehmend selbst in Verbrechen verstrickt und schrecken schließlich sogar vor Mord an einem Kollegen nicht zurück.
Handlung und Setting sind alltagsfern, die Darstellungen von Gewalt in diversen Mord- und Folterszenen sind allerdings als deutliche und realistische Spitzen inszeniert, die ab 12-jährige Zuschauer belasten und ängstigen können – sie müssen für die Ausstrahlung im Hauptabendprogramm geschnitten werden, sofern nicht eine technische Vorsperre erfolgt. Da die negativ gezeichneten, unsympathischen Polizisten kein Identifikationspotenzial bieten, wirkt ihr Verhalten nicht vorbildhaft und nachahmenswert, sondern kann von ab 12-Jährigen distanziert betrachtet werden. Im gegebenen Kontext ist der Altersgruppe zuzutrauen, das Credo "Der Stärkere siegt, nicht der Gute" kritisch zu hinterfragen und einzuordnen. (Stand: Januar 2014)
Weitere Informationen zur Serie Low Winter Sun im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Lucifer
Die Fantasy-Comicadaption Lucifer bedient sich eines erfolgreichen Serienmusters, in dem ein etwas bizarrer Typ einer Ermittlerin an die Seite gestellt wird und die beiden unter Missverständnissen und anfänglicher Distanz über die Aufklärung von Verbrechen eine besondere Beziehung entwickeln.
Die senderseitig bereits um Gewaltdarstellungen und ängstigende Fantasy-Effekte gekürzten Episoden der Comedy- und Crimeserie sind überwiegend eingebettet in einen leichten und heiteren Ton. Einige kurzzeitig erschreckende Bilder sind vorhanden, das Risiko einer übermäßigen Angsterzeugung wurde mit Blick auf die Verarbeitungsfähigkeiten jüngerer Kinder allerdings nicht gesehen, da keine drastischen Bilder mehr enthalten sind (z.T. wurden Schnittauflagen erteilt), die über die Dauer der Rezeption hinaus im Gedächtnis haften bleiben könnten. Insgesamt wirken Comedy- und Mysterykontext entlastend und relativierend. (Stand: Januar 2018)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Lynching Postcards: „Token of A Great Day“
Die Dokumentation befasst sich mit dem Phänomen von Postkarten, die als Erinnerungsstücke an Lynchmorde an Afroamerikaner:innen in den USA im 19. und 20. Jahrhundert dienten. Auf diesen sog. lynching postcards sind die gelynchten Opfer ebenso zu sehen wie die oftmals stolz posierenden Weißen. Die mit der Anfertigung und Verbreitung nochmals verübte rassistische Gewalt wird in der Sendung kritisch herausgearbeitet.
Die Sendung enthält:
- drastische Darstellung/Thematisierung von Gewalt
- stark belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen
- intensive Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
Die kritische Einordnung der relevanten Inhalte relativiert die Wirkung. Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 16‑Jähriger.
Mehr zur Dokumentation bietet der Blick in die Programmprüfung auf mediendiskurs.online.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
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