FSF-Altersfreigaben
Über 40.000 Prüfungen hat die FSF bisher durchgeführt. Hier finden Sie die Altersfreigaben und Begründungen zu einer Auswahl von Entscheidungen. Bei Fragen zu anderen Titeln wenden Sie sich bitte an unsere Jugendschutz-Hotline.
Programme mit O
The Offer
Die Miniserie The Offer erzählt von den Dreharbeiten zum Filmklassiker Der Pate (Francis Ford Coppola, 1972), bei denen auch die Mafia die Finger im Spiel hatte. Sie basiert auf den bis dato unveröffentlichten Erfahrungen des oscarprämierten Produzenten Albert S. Ruddy.
Die Serie enthält:
- moderate Darstellung/Thematisierung von Gewalt
- moderate Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern (vereinzelt: leichte Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern)
- problematische Sprache (vereinzelt: leicht problematische Sprache)
Der lebensferne Kontext ermöglicht eine distanzierte Wahrnehmung und relativiert die Wirkung. Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12‑Jähriger. Bei einzelnen Episoden steht das Wohl jüngerer Kinder einer Platzierung im Tagesprogramm nicht entgegen.
Mehr zur Serie bietet der Blick in die Programmprüfung auf mediendiskurs.online.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Oh Hell
Die Dramedy-Serie Oh Hell erzählt die Geschichte der planlosen Mittzwanzigerin Helene. In Staffel 1 bricht sie mit den gängigen Konventionen der selbstoptimierten Millennial-Frau. In Staffel 2 landet sie durch eine Pechsträhne in einer psychiatrischen Tagesklinik und stellt dort mit viel Humor das Leben aller auf den Kopf.
Die Serie enthält:
- leicht problematische Sprache
- leichte bis zurückhaltende Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern (vereinzelt: moderate Darstellung)
- zurückhaltende Darstellung/Thematisierung sexueller Handlungen oder Gesten
- vereinzelt moderate Darstellung/Thematisierung von Drogen(-Konsum
Die Mehrheit der Folgen erhielt eine Freigabe für das Tagesprogramm, verbunden mit einer Altersfreigabe ab 6 Jahren bzw. ab 12 Jahren, wenn das Wohl jüngerer Kinder einer Platzierung im Tagesprogramm nicht entgegenstand. Zwei Episoden aus Staffel 2 erhielten eine Freigabe für das Hauptabendprogramm (ab 20.00 Uhr).
Mehr zur ersten Staffel der Serie bietet der Blick in die Programmprüfung.
Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
On the Inside
Das abgründige Drama um Schuld und Sühne spielt in einer psychiatrischen Strafanstalt, in der kranke Menschen gemeinsam mit Straftätern, Mördern und Vergewaltigern gefängnisgleich verwahrt werden. Es kann als ein Plädoyer für menschenwürdige Bedingungen in geschlossenen Anstalten interpretiert werden, dessen Kernaussage auf Versöhnung und auch auf Verständnis für die psychischen Abgründe der Figuren setzt. Eine Freigabe ab 12 Jahren kam aufgrund der detailreichen, drastischen Gewaltdarstellungen im letzten Drittel des Films nicht in Betracht, da diese auf jüngere Jugendliche zwar nicht gewaltbefürwortend jedoch ängstigend wirken. Die psychiatrische Einrichtung in ihrer gemischten Form und mit ihren oftmals zweifelhaften Methoden ist für Jugendliche ab 16 Jahren sicherlich irritierend und in gewissem Maße belastend, doch kann diese Altersgruppe das Gesehene kritisch einordnen, die amerikanische mit der bundesdeutschen Realität abgleichen und so eine hinreichende Distanz zu den Inhalten finden.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
One Piece
Die Mangaserie spielt in einer fiktiven Welt, in der eine Gruppe von Piraten nach einem legendären Schatz sucht.
Die Figuren sind klar in gut und böse einzuordnen und unterscheiden sich auch deutlich hinsichtlich des Einsatzes von Gewalt. Einige wenige Bilder wirken im Ansatz drastisch, wie etwa Tritte gegen einen am Boden Liegenden, werden aber durch positive Charaktere kritisch kommentiert. Die Gewalt ist sowohl auf der inhaltlichen als auch auf der visuellen Ebene stark fiktionalisiert, die Bildabfolge ist wenig hektisch, was eine Distanzierung von den kämpferischen Auseinandersetzungen bewirkt. Ausnahmen sind deutliche Bilder von Gewaltfolgen, die für die Ausstrahlung im Tagesprogramm geschnitten wurden. Durch die Gewissheit, dass die Guten siegen werden, können auch jüngere Zuschauer die verbliebenen expliziteren Gewaltszenen verkraften. (Stand: August 2013)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Open Grave
Ein altes Brettspiel besitzt magische Kräfte und bringt die Verlierer auf mysteriöse und gewaltsame Weise zu Tode. Die Handlung spitzt sich zunehmend zu, bleibt aber im genretypischen Rahmen des Mysterythrillers leicht durchschaubar und vorhersehbar. Ausreichende Leerläufe und eine Liebesgeschichte bieten weiter Entlastung. Die Atmosphäre des Films ist durch die unerklärlichen Geschehnisse und Todesfälle unheimlich, aber nicht intensiv genug, um ältere Jugendliche zu verstören. Drastische Gewaltszenen wurden bereits vom Sender entfernt. Dennoch können die verbliebenen gewalthaltigen Szenen und die Darstellung von Leichen in Verbindung mit den Themen Okkultismus und Magie Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren nachhaltig ängstigen. Für medienerfahrenere Jugendliche ab 16 Jahren wird ein Gefährdungsrisiko dagegen ausgeschlossen. (Stand: April 2017)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
The Originals
The Originals ist eine an ein Teeniepublikum adressierte US-amerikanische Fantasyserie und ein Ableger der Serie Vampire Diaries. Neben der zentralen Auseinandersetzung zwischen Vampiren, Werwölfen und Hexen geht es auch um die Intrigen und sozialen sowie amourösen Verwicklungen in der Ur-Vampir-Familie um Klaus und seine Schwester Rebekah Mikaelson.
Die Episoden enthalten einzelne Gewalt- und moderate Horrormomente, die in der Regel für 12-Jährige aufgrund ihrer deutlichen Realitätsferne und der Einbettung in eine dialogbasierte Erzählung mit starken Soap-Anteilen gut verkraftbar erscheinen. Deutliche Gewaltspitzen wurden mit Schnittauflagen belegt bzw. waren bereits vorab geschnitten. (Stand: März 2015)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Out of Time – Sein Gegner ist die Zeit
Um seiner krebskranken Jugendliebe eine teure Therapie zu ermöglichen, entwendet der Chef einer kleinen Polizeistation in Florida sichergestelltes Drogengeld aus dem Tresor. Bald muss er erkennen, dass er getäuscht wurde und gerät gegenüber seiner hartnäckig ermittelnden Exfrau in Erklärungsnöte.
Der Thriller bietet positive Identifikationsfiguren, eine eindeutige Gut-Böse-Orientierung und eine umfassende positive Auflösung. Neben der komplexen und für ältere Kinder interessanten und raffinierten Geschichte, lebt der Film von einem Spannungsaufbau durch Schnittgestaltung und Musik. Es gibt auch entlastende und witzige Szenen, die sich aber eher älteren Kindern erschließen. Einige belastende Bilder – z.B. ein Blick auf verkohlte Leichen, ein Fenstersturz oder der Schusswechsel im Showdown – können unter 12-Jährige ängstigen.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Outcast
Im Mittelpunkt der Horror-/Mysteryserie steht der erwachsene Kyle Barnes, der seit seiner Kindheit von Dämonen verfolgt wird. Auf der Suche nach Antworten stößt er auf eine Gefahr für die ganze Menschheit.
Die Serie bedient sich verschiedener Versatzstücke aus dem Horrorgenre und setzt etwa Besessenheit und Exorzismus in Szene. Auch Kinder oder ihre Eltern werden von Dämonen heimgesucht, woraus sich eindringliche Szenen von unheimlichen Verwandlungen ergeben. Die in kurzen Rückblenden eingestreuten drastischen Gewaltmomente können Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren stark ängstigen. Besonders verstörend sind die Passagen, die häusliche Gewalt und die Bedrohung durch die eigenen Eltern zeigen. Ab 16-Jährigen kann dagegen zugetraut werden, die Gewaltbilder in den fiktionalen Mystery-Kontext einzuordnen und ohne Beeinträchtigung anzusehen. Die weitgehend auf Dialogen beruhende Handlung bietet für diese Altersgruppe hinreichend Entlastungsmomente. (Stand: Juni 2016)
Weitere Informationen zur Mysteryserie Outcast im fsf blog.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Outlander
In dem Fantasyfilm Outlander, der im Jahre 709 n. Chr. spielt, kämpfen die Hauptfigur Kainan, ein menschenähnlicher Außerirdischer, und die Wikinger gegen ein drachenartiges Monster, das es zu besiegen gilt.
Das Science-Fiction-Abenteuer lag der FSF in einer stark gekürzten Fassung zur Prüfung vor, in der zahlreiche Bedrohungsszenarien, Schusswechsel und blutrünstige Gewaltspitzen für die beantragte Freigabe ab 12 Jahren im Hauptabendprogramm senderseitig entfernt wurden. Der klassische Kampf Mensch gegen Monster verleiht dem Film klare, märchenhafte Züge. Es gibt eine eindeutige Gut-Böse-Aufteilung und zu keiner Zeit steht außer Frage, dass die Guten am Ende siegen werden. Das Monster wirkt allenfalls auf jüngere Kinder furchteinflößend, weshalb der Film keine Freigabe für das Tagesprogramm erhielt. (Stand: November 2014)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Outlander (Serie)
Im Mittelpunkt der historischen Fantasyserie steht Claire, Naturheilkundlerin und Krankenschwester im zweiten Weltkrieg, die durch einen alten Steinkreis ins Jahr 1743 ins besetzte Schottland zurückversetzt wird.
Das Historiendrama bietet eine überschaubare Handlung mit genretypischen Gewaltdarstellungen wie Kampf-, Folter- und Hinrichtungsszenen. Drastische bildliche Spitzen wurden für die Ausstrahlung im Hauptabendprogramm entfernt. Die verbliebenen Gewaltdarstellungen wurden für ab 12-Jährige als verkraftbar eingeschätzt. Das alltagsferne Setting und Ambiente, die historischen Kostüme, das Schauspiel mit z.T. theatralischen Dialogen und die insgesamt langsame Erzählweise sorgen bei dieser Altersgruppe für hinreichend Distanz bzw. Relativierung. Unter 12-Jährige sind mit der dargebotenen Gewalt aber klar überfordert und könnten nachhaltig geängstigt werden. (Stand: Oktober 2017)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
The Outlaws
In der britischen Dramaserie werden sieben höchst unterschiedliche Charaktere aus allen Teilen der englischen Gesellschaft durch den Sozialdienst zusammengeführt. Gemeinsam leisten sie ihren Sozialdienst für geringfügige Vergehen ab. Als einige von ihnen versehentlich den Zorn eines Drogenbarons auf sich ziehen, zögert der Rest der Gruppe nicht lange, ihnen zu helfen.
Die Serie enthält:
- moderate Darstellung/Thematisierung von Gewalt
- belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen
- moderate Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
- moderate Darstellung/Thematisierung von Drogen(-Konsum)
- problematische Sprache
Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger.
Mehr zur Serie und Freigabe bietet der Blick in die Programmprüfung.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
The Outsider
In der US-Mystery-Thriller-Serie geht es um die Verfolgung eines Kindermörders. Bei den Ermittlungen tun sich unerklärliche Vorfälle auf und es bleibt auch nicht bei einem Opfer. Stecken tatsächlich übernatürliche, böse Mächte dahinter?
Im Vordergrund der Serie steht eine Mordermittlung, dennoch wird der ermordete Junge nicht als Identifikationsfigur aufgebaut, wodurch das Thema der Kindstötung für Kinder und jüngere Jugendliche nicht anschlussfähig wird. Gewalthandlungen und Androhungen werden primär auf der Dialogebene thematisiert. So werden Bilder der Kinderleiche nur flüchtig und abstrakt gezeigt und von dem anschließenden Fokus auf die Ermittlungsarbeiten entlastend aufgefangen. Ein zu drastisch inszeniertes Bild muss für die Ausstrahlung im Hauptabendprogramm entfallen. Die thematisierten Gewaltaspekte werden zu keiner Zeit positiv oder befürwortend dargestellt. Insgesamt ist das Setting zwar düster und unheimlich inszeniert, dennoch wird die Handlung langsam erzählt und ist vor allem dialogorientiert, was ebenfalls Entlastung bringt. In der Gesamtbetrachtung überwiegt das Rätsel des Whodunit und weniger die brutale Tat selbst. Trotz der ambivalenten Figurendarstellung verfolgen die Hauptpersonen immer die Aufklärung des Verbrechens. Einem jüngeren Publikum ab 12 Jahren ist zuzutrauen, die erste Episode ohne nachhaltige Entwicklungsbeeinträchtigungen zu verarbeiten. Die vorgelegte Episode wird unter einer Schnittauflage für eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm freigegeben; in der ungeschnittenen Originalversion bedeutet dies eine Freigabe für das Spätabendprogramm. (Stand: März 2020)
Mehr Informationen zur Serie The Ousider gibt es im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Oz – Hölle hinter Gittern
Die in die Jahre gekommene Dramaserie spiegelt den harten Alltag eines US-Gefängnisses wieder und präsentiert eine Vielzahl an problematischen und gesellschaftlichen Tabuthemen: Strafvollzug, Rassismus, Gewalt im Gefängnis in verschiedenen Ausprägungen (körperliche Auseinandersetzungen, sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen, Tötungen und Hinrichtungen), Sterbehilfe oder AIDS.
Durch die Verdichtung der Themen und die inszenatorische Qualität ist die Gesamtatmosphäre bedrohlich, verbleibt aber im Mikrokosmos Gefängnis als Handlungsort. Die zum Teil harten Gewaltszenen sind kurz und in der Ausführung zurückgenommen. Sie sind narrativ gut eingebettet und werden innerhalb der Episode in Gesprächen aufgearbeitet. Zudem ist Gewalt immer negativ konnotiert. Da es keine tragfähigen Identifikationsangebote für jüngere Zuschauer gibt und das US-amerikanische Setting relativ alltagsfern ist, können sich ab 12-Jährige von dem Geschehen hinreichend distanzieren. Das latente Gewaltpotenzial und die zum Teil heftige Grausamkeit stellt für unter 12-Jährige dagegen eine klare Überforderung dar und kann massiv ängstigen.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
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