FSF-Altersfreigaben
Über 40.000 Prüfungen hat die FSF bisher durchgeführt. Hier finden Sie die Altersfreigaben und Begründungen zu einer Auswahl von Entscheidungen. Bei Fragen zu anderen Titeln wenden Sie sich bitte an unsere Jugendschutz-Hotline.
Programme mit S
Safe House
Das amerikanische Action-Drama erzählt eine Verschwörungsgeschichte im CIA-Umfeld. Die Gewaltintensität ist auch in der bearbeiteten TV-Fassung hoch und wird durch rasante Schnitte und eine wuchtige Tonspur unterstützt. Die Action ist packend und mitreißend, dennoch kann der Zuschauer zu der erkennbaren Kunstwelt Distanz aufbauen. Die verbliebenen Gewaltszenen dienen der Charakterisierung eines speziellen, von Verrat und Verbrechen gekennzeichneten Milieus. Der dramaturgische Bauplan folgt dem Prinzip „Einer gegen alle“, ist ab 12-Jährigen von vergleichbaren Genreprodukten aber bereits bekannt. Geheimdienst- und Spionageaction dieser Art hat mit dem eigenen Alltag nichts zu tun und kann entsprechend eingeordnet werden. Auch die Protagonisten stellen bei aller Jugendaffinität und Empathie keine alltagsnahen Anschlussfiguren dar. Durch die letztlich kritische Haltung des Helden zum korrupten Gewaltsystem der CIA und sein Ausbrechen aus der Killerlogik werden desorientierende Aussagen nicht transportiert. In der umfangreich gekürzten Version kann der Film daher im Hauptabendprogramm ausgestrahlt werden. (Stand: August 2015)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Safe – Todsicher
Der ehemalige Cop und Cage-Fighter Luke Wright fristet in New York ein trostloses Dasein, nachdem die russische Mafia seine Frau brutal ermordete. Erst das zehnjährige chinesische Mädchen Mei gibt seinem Leben wieder einen Sinn. Das Kind wurde wegen seiner besonderen mathematischen Begabungen vom Triadenboss Han Jiao nach New York entführt und mit einem geheimen Code betraut. Als Wright das verschüchterte Mädchen zufällig aufliest, gerät auch er ins Visier der New Yorker Unterwelt.
Der Film zeigt Verfolgungen, Bedrohungen, äußerst harte Kämpfe und lange Schusswechsel. Zahllose anonyme Opfer säumen den Weg des Protagonisten durch die Unterwelt, der zur Durchsetzung seiner Ziele mit äußerster Gewalt und Skrupellosigkeit vorgeht. Andererseits liegen Distanzierungsmomente für ein jugendliches Publikum im klaren Actionsetting des kriminellen Milieus und der allgegenwärtigen Korruption. Im Zentrum des Films steht die Beziehung zwischen Luke und der kleinen Mei, von der der Zuschauer weiß, dass ihr nichts passieren wird. Überdies ist die Gewaltinszenierung in der TV-Fassung um wesentliche Gewaltspitzen und verbale Zynismen gemindert. Es verbleibt ein Film, der reich an Actionelementen der härteren Sorte ist, der ab 16-Jährige in der Einordnung des Plots als fiktionale Gangsterstory aber nicht überfordert. (Stand: Januar 2014)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Sahara – Abenteuer in der Wüste
Forscher und Schatzsucher Dirk Pitt fällt eine antike Münze in die Hände, sogleich macht er sich zusammen mit seinem besten Freund auf den Weg, ein verschollenes Kriegsschiff, von dem die Münze stammen soll, aufzuspüren. Eine abenteuerliche Reise mit einigen Gefahren und ungeahnten Entdeckungen beginnt.
In die Abenteuerhandlung wird eine leicht verständliche und gut ausgehende Liebesgeschichte eingeflochten. Slapstickhafte Elemente bilden eine auflockernde Atmosphäre, wie sie einem Abenteuerfilm im Tagesprogramm entspricht. Intensivere Gewaltdarstellungen und drastische Zweikämpfe werden durch zahlreiche Entlastungsmomente in ihrer Wirkung minimiert, z. B. durch eine deutliche Figurenzeichnung der guten und bösen Charaktere, das exotische und sich von der Realität klar abgrenzende afrikanische Ambiente und witzige Dialoge. In der vorliegenden bearbeiteten Fassung ist der Abenteuerfilm nicht geeignet, unter 12-Jährige zu verängstigen oder zu irritieren.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Salamander
In der belgischen Krimiserie geht es um einen Einbruch in eine Bank, der nicht der Polizei gemeldet werden soll, da sich in den Schließfächern diskreditierende Unterlagen befanden. Worum es genau geht, wird stückchenweise von Episode zu Episode preisgegeben.
Die Handlung der Krimiserie mit Verschwörungshintergrund wird auf langsame und dialogorientierte Weise erzählt und entwickelt dabei kaum suggestive Wirkung. Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren dürften sich von der Machart der Krimiserie nur mäßig angesprochen fühlen, auch bieten sich keine Identifikationsfiguren für diese Altersgruppe an. Einige wenige bedrohliche und gewalthaltige Momente sind vorhanden, jedoch kurz gehalten und lassen nach einstimmiger Auffassung im FSF-Prüfausschuss keine übermäßige Angsterzeugung für ab 12-Jahrige vermuten – sprechen allerdings gegen eine Freigabe für das Tagesprogramm. (Stand: Juni 2018)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Salem
Die amerikanische Fantasy-Mystery-Serie Salem spielt im 17. Jahrhundert in der gleichnamigen Stadt, die durch ihre Hexenprozesse traurige Berühmtheit erlangt hat. Die Hexen sind hier real existierende Wesen, denen die Stadtbewohner versuchen, Einhalt zu gebieten.
Die Serie beinhaltet eine Vielzahl von wirkmächtigen Horror-, Splatter- und Gewaltszenen, die eine intensive, düstere und gewaltgeprägte Gesamtszenerie schaffen. Bei Zuschauern unter 16 Jahren könnte dies aufgrund fehlender Entlastungsmomente zu einer übermäßigen Ängstigung führen. Ab 16-Jährige hingegen können die Gewaltszenen dem entsprechenden Genre zuordnen, sich von dem Gesehenen distanzieren und damit auch ängstigende und bedrohliche Momente relativieren. (Stand: Juni 2015)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Salt
Der Actionfilm dreht sich um die russische Agentin Evelyn Salt, die als Kind in die USA eingeschleust wurde und deren Welt zusammenbricht, als sie enttarnt wird. Fortan muss sie mehrere Attentate verhindern und die Welt vor einer atomaren Katastrophe bewahren.
Die Geschichte wurde genrespezifisch inszeniert und die vielen überzogenen Sequenzen ermöglichen eine distanzierte Rezeption des Films, da sich keine Ähnlichkeiten zur Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen ziehen lassen. Die vorliegende Fassung wurde gegenüber der Originalfassung umfangreich geschnitten, insbesondere Gewaltszenen wurden gekürzt oder entfernt. Die im FSK-Entscheid explizit als Argument gegen eine Freigabe ab 12 Jahren angeführten Gewaltspitzen, problematisierten Toneffekte und Dialoge sowie die exzessive Gewaltanwendung der Hauptfigur wurden entfernt bzw. stark gekürzt. Damit wurde die Wirkung des Films so verändert, dass eine nachhaltige Beeinträchtigung von ab 12-Jährigen nicht mehr zu erwarten ist. Dennoch können Kinder unter 12 Jahren von der dichten Spielhandlung und den noch enthaltenen Gewaltszenen verängstigt werden. (Stand: Mai 2016)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Das Salz der Erde
Die sehr ruhig und nachdenklich erzählte Dokumentation stellt die Arbeit des berühmten Fotografen Sebastião Salgado und seine Rolle als Dokumentarist und Chronist vor. Dabei wird deutlich, wie sehr bestimmte Eindrücke und die Konfrontation mit dem menschlichen Leid den Fotografen mitgenommen, ihn sogar krank gemacht haben, weil er das Gesehene nicht mehr verarbeiten konnte.
Aufgrund der wahrheitsgetreuen und teilweise sehr drastischen Darstellung von Verhungernden, Sterbenden oder gar von Leichenbergen ist eine übermäßige Ängstigung für Kinder unter 12 Jahren nicht auszuschließen. Auch wenn Kinder keine Affinität zu den stilisierten Schwarz-Weiß-Aufnahmen entwickeln, überfordern sie diese Bilder menschlichen Elends. Anders als ab 12-Jährige, die eine Dokumentation und ihre Intention genretypisch einzuordnen vermögen, verfügen unter 12-Jährige noch nicht über die Fähigkeit, das Gesehene historisch und somit ausreichend distanzierend einzuordnen. (Stand: August 2016)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Sanctuary – Wächter der Kreaturen
Im Mittelpunkt dieser Science-Fiction-Serie, die mit einem furchterregendem Figuren-Arsenal wie Vampiren, Monstern und Mutanten sowie diversen Schockeffekten, Schreck- und Ekelbildern aufwartet, steht das geheime „Sanctuary-Netzwerk“, das sich als Schützer und Zufluchtsstätte von allem Abnormen versteht. Die einzelnen Episoden zeugen von einer komplex verlaufenden Handlungsstruktur sowie einem hohen Spannungs- bzw. Erregungsniveau. Zuschauer ab 12 Jahren, die über Medien- bzw. Genre-Erfahrung verfügen, werden der Handlung folgen und die Fiktionalität der Serie durchaus erkennen können. Die Serie zielt auf Angstlust und arbeitet mit moderaten Gruselszenen, was ab 12-Jährige durchaus verarbeiten können. Für unter 12-Jährige ist die Grundstimmung der Serie in den meisten Episoden zu düster und zu melancholisch, daher auch zu bedrohlich und zu stark angsterregend. Ebenso ist eine eindeutige „gut-böse“ Einordnung der Protagonisten nicht immer möglich. Zwar kämpfen die Protagonisten grundsätzlich für Toleranz gegenüber jeglichen Formen von Andersartigkeit, haben jedoch oft selbst eine dunkle Vergangenheit oder mutieren zeitweise selbst zu Monstern. (Stand: April 2013)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Sankt Maik
Die Serie erzählt die Geschichte des sympathischen Trickbetrügers Maik, der seiner Verhaftung zu umgehen versucht, in dem er die Priesterkleidung eines gerade verstorbenen Mannes anlegt. Es beginnt eine Verwechslungs-Dramedy.
In Sankt Maik dominiert eine helle und freundliche Farbgebung. Drastisch inszenierte Szenen, die eine nachhaltige Ängstigung hervorrufen könnten, sind nicht enthalten. Maik gerät zwar mit dem Gesetzt in Konflikt, sein innerer moralischer Kompass tritt dennoch zutage. Seinen emphatischen und hilfsbereiten Charakter erkennen auch jüngere Kinder. Die insgesamt deutlich komödiantische Überzeichnung relativiert zusätzlich etwaige problematische Aussagetendenzen. Diskutiert wurde die teils derbe Sprache. Sprachliche Entgleisungen der Hauptfigur sind jedoch eher auf das „aus der Rolle fallen“ als Pfarrer zurückzuführen – sozialethisch desorientierende Botschaften wurden nicht festgestellt. Die Dramedy kann im Tagesprogramm ausgestrahlt werden. (Stand: Januar 2018)
Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Saturday Night Fever – So feiert Deutschlands Jugend
Die Scripted-Reality-Sendung Saturday Night Fever – So feiert Deutschlands Jugend fingiert eine Reportage, die Jugendliche auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden – auf Partys, in Discos, auf der Suche nach Sexualpartnern und nach der großen Liebe – begleitet. Die Überbetonung von Alkohol und Sex für einen gelungenen Feierabendspaß, problematische Rollenbilder wie permanentes Balzverhalten und Imponiergehabe auf der Seite der Männer in Verbindung mit einer stark sexualisierten Sprache werden als desorientierend für unter 16-Jährige eingeschätzt, zumal die Sendung Authentizität suggeriert und somit den Eindruck erweckt, es handele sich um eine „echte“ Reportage. Aufgrund der dichten Dramaturgie und der Alltagsnähe der Protagonisten erscheint es unwahrscheinlich, dass Zuschauer unter 16 Jahren den Inszenierungscharakter der einzelnen Situationen erkennen und entsprechend zur Distanzierung zu nutzen. Ältere Jugendliche können dagegen auch die filmimmanenten Relativierungen als solche wahrnehmen, zum Beispiel die Misserfolge und Selbstentlarvungen der Protagonisten, die von daher nur bedingt als Identifikationsfiguren taugen.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Scandal
Olivia Pope ist eine politische Problemlöserin, die früher als Medienberaterin im Weißen Haus gearbeitet hat, und nun mit ihrem Team aus hochqualifizierten Anwälten Folge für Folge skandalträchtige Krisen bewältigt nach dem Postulat: Wir vertreten nicht Aufklärung, sondern allein das Interesse unserer Klienten.
Diese knallharte Geschäftsphilosophie wird jedoch durch das ausgeprägte Gerechtigkeitsempfinden, das die Entscheidungen von Pope und ihrem Team prägt, konterkariert und stellt daher keine sozialethisch desorientierende Wirkung dar. Die Inszenierung der Fälle erfolgt nahezu gewaltfrei und im Einklang mit den sozialethisch geltenden Normen und Werten. Die behandelten Probleme zeugen zwar von einer gewissen Ernsthaftigkeit und Brisanz (Vergewaltigung, Todesstrafe etc.), werden jedoch in einem schnellen Duktus vorwiegend verbal verhandelt. Zudem bietet die Serie, die im politischen und anwaltlichen Milieu spielt, für jugendliche Zuschauer kaum Anknüpfungspunkte. Vor diesem Hintergrund ist eine nachhaltige Entwicklungsbeeinträchtigung auf junge Menschen ab 12 Jahren nicht zu befürchten; einzelne Episoden sind zudem für Kinder unter 12 Jahren verkraftbar. (Stand: Oktober 2013)
Weitere Informationen zur Serie Scandal im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Scary Movie
Die Horrorkomödie handelt von einer Mordserie an mehreren Jugendlichen, die ein Jahr zuvor das Opfer eines Verkehrsunfalls heimlich beseitigt haben. Der Plot persifliert in slapstickhafter Art und Weise zahlreiche bekannte Horror- und Kinohits.
Um die Parodie und damit die zahlreichen Anspielungen auf bekannte Produktionen aus dem Horrorfilmgenre zu verstehen, müssen sie dem jugendlichen Publikum bekannt sein, wovon man nicht zwingend ausgehen kann. Insofern wirken die Zitate wenig entlastend. Gleichwohl wird angenommen, dass die Altersgruppe ab 12 Jahren aufgrund ihrer Medien- und Genrekompetenz in der Lage ist, die im Film enthaltenden Gewalt- und Splatterszenen – die zwar senderseitig umfangreich gekürzt wurden, aber dennoch vorhanden sind – als übertriebenes und unernstes Spektakel zu entschlüsseln. In der Art ihrer Ausformung wirkt die gezeigte Gewalt derartig überzogen und unrealistisch, dass sich keine Momente erkennen lassen, die Gewalt befürworten oder gar propagieren, somit kaum eine Wirkungsrelevanz entfalten dürfte. Darüber hinaus sind die Gewaltszenen in einen slapstickhaften und erkennbar fiktiven Kontext eingebunden, der zur Entlastung beiträgt. Einige Gewaltmomente könnten kurzzeitig erschrecken, jedoch vermögen Jugendliche deren ironische Brechung zu lesen, weshalb diese Schreckmomente als verkraftbar für ab 12-Jährige eingeschätzt werden. Zudem weist die Geschichte keine ernstzunehmenden Realitätsbezüge auf. Insgesamt enthält die vorliegende gekürzte Fassung keine Szenen, Darstellungen und Aussagen, die die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren beeinträchtigen. (Stand: Dezember 2019)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Der Schakal
In dem Actionthriller soll der Profikiller „Schakal“ aus Rache ein Attentat auf eine politisch hochrangige Person ausüben. Um dies zu verhindern, bedienen sich die Geheimdienste der Unterstützung des gefangenen IRA-Aktivisten Declen Mulqueen, der den Killer identifizieren soll, sodass es nicht zum Attentat kommt.
Der senderseitig gekürzte Thriller enthält nach wie vor viele Gewaltmomente, die zwar kurzzeitig erschrecken können, aber durch die Schnitte hinreichend entschärft wurden, so dass sie kein nachhaltig ängstigendes Potenzial für die Altersgruppe der ab 12-Jährigen bergen. Auch wird dieser Altersgruppe attestiert, ausreichend Genrekenntnis zu besitzen, um die verbleibenden Action- und Gewalthandlungen adäquat einordnen zu können. Die Gut-Böse-Zeichnung der Charaktere wird in dem Wandel des zu Beginn eventuell faszinierend wirkenden Schakals zum eiskalten und unsympathischen Antiheld deutlich, wohingegen sich Declen nach und nach zur positiven Identifikationsfigur entwickelt, der Gewalt verhindern möchte. Am Ende wird der Schakal entmachtet und versagt. Eine Gewalt befürwortende Wirkung des Actionfilms für 12-Jährige konnte deshalb ausgeschlossen werden. Die abwechselnd eingesetzten langen Dialogpassagen bieten ausreichende Ruhephasen. Zusätzlich schaffen die stilistisch formale Ausrichtung des Films – der sichtlich in den 1990er-Jahren angesiedelt ist – und die genretypische Umsetzung Distanz und korrespondieren nicht mit den Lebensrealitäten hiesiger Jugendlicher. (Stand: Juli 2019)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Schatten der Wahrheit
In dem US-amerikanischen Psychothriller geht es um ein Ehepaar, deren Leben sich mit dem Umzug in ein neues Haus grundlegend wandelt. Übersinnliche und unerklärliche Vorkommnisse im Haus geben dem Film die nötige Spannung.
In der bearbeiteten Filmfassung wurde der ängstigende und verunsichernde Charakter des Thrillers wesentlich entschärft. Die Verhaltensweisen der Protagonisten sind durchschaubar und Effekte oder Schockmomente sind in überwiegendem Maße vorhersehbar. Die auf bildlicher und erzählerischer Ebene entwickelte Intensität im Spannungsaufbau und Dichte in den dramatischen Momenten übersteigt nicht das im Hauptabendprogramm übliche Maß. Eine Identifizierung des jugendlichen Zuschauers mit der weiblichen Heldin des Films wird nicht angenommen, zudem weiß sie sich in allen Gefahrensituationen zu helfen. Daher wird eine entwicklungsbeeinträchtigende Wirkung für ab 12-Jährige nicht gesehen.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
SchleFaz: Aerobicide
Im Rahmen der Reihe „Die schlechtesten Filme aller Zeiten (SchleFaz) zeigen und kommentieren Oliver Kalkofe und Peter Rütten den Film Aerobicide: In einem Fitness-Studio wird eine Frau ermordet. Während der Ermittlungen kommt es im Umfeld des Studios zu weiteren Gewalttaten und Morden. Personal und Kundschaft verdächtigen sich gegenseitig, während die Studiobetreiberin unbeirrt ihrem Tagesgeschäft nachgeht.
Der Film enthält:
- drastische Darstellung/Thematisierung von Gewalt
- intensive Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebilder
Der historische Kontext ermöglicht eine distanzierte Wahrnehmung. Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 16-Jähriger.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Schmiede 21
In der jugendaffinen fiktionalen Serie Schmiede 21 beschäftigt sich eine Kölner Sondereinheit mit straffällig gewordenen Jugendlichen, indem sie diese nicht nur überführt, sondern alternative Handlungsoptionen für die Zukunft aufzeigt.
Protagonisten sind Pino Rossi und sein sechsköpfiges Team, eine sympathische, multikulturelle und solidarische „Kollegenfamilie", die unter Aspekten des Jugendschutzes keine Wünsche offen lässt: Es entsteht das Bild erfolgreicher, friedliebender Ordnungshüter, die engagiert, umsichtig und fair agieren. Die behandelten Kriminalfälle beinhalten Themen, die Kinder als bedrohlich wahrnehmen können – gewalttätige Jugendgangs, die Säureattentate planen; ein Exfreund, der seiner Exfreundin K.-o.-Tropfen verpasst und vergewaltigt etc. Da die Kriminalfälle jedoch vorwiegend verbal vermittelt werden, Gewaltszenen nur kurz angespielt und klar negativ eingeordnet sind, die Rettung stets naht und ein deutlich ausgespieltes Happy End gegeben ist, können auch unter 12-Jährige die Episoden ohne Beeinträchtigung verfolgen. Für die Ausstrahlung im Tagesprogramm muss die Pilotfolge um eine verbalaggressive Beschimpfung mit sozialethisch desorientierendem Potenzial gekürzt werden. (Stand: November 2013)
Weitere Informationen zur Serie Schmiede 21 im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Schmutzige Gedanken
Die Rahmenhandlung dieses Erotikfilms basiert auf der Realisierung erotischer Fantasien des männlichen Protagonisten, bei deren Umsetzung seine Partnerin nicht mitspielt. Während der Filmhandlunmg werden diverse Sexstellungen hintereinander ausgespielt, die ca. 45 Prozent der Gesamthandlung einnehmen. Die wenigen Darsteller stehen in einem überschaubaren harmonischen Beziehungsgeflecht zueinander und erscheinen nicht als auswechselbare Objekte der Triebbefriedigung. Obwohl überwiegend erotische Themen kommuniziert werden, entsteht nicht der Eindruck, Sex werde als einzige Lebensäußerung verabsolutiert. Die sexuell Agierenden handeln nach den Prinzipien der Freiwilligkeit und Einvernehmlichkeit. Eine Stimulierungstendenz ist zwar eindeutig zu erkennen, dies aber genügt nicht, um den Film insgesamt als pornografisch zu bewerten. Primäre Geschlechtsorgane gelangen nicht zur Anschauung. Eine weitergehende Freigabe für das Spätabendprogramm ab 16 Jahren wurde aufgrund der einseitigen sexuellen Darstellung und dem verharmlosenden Drogenkonsum abgelehnt.
Pornografieverdacht
Ab 18 Jahren / Nachtprogramm (23.00 – 6.00 Uhr)
Schneemann
Der Thriller handelt von einer Mordreihe, die sich stets nach dem ersten Schnee des Winters ereignet. Im Verlauf des Films werden die Familienbeziehungen der ermittelnden Kommissare in die Handlung eingeflochten und geraten in Gefahr.
Der von der FSK ab 16 Jahren freigegebene Film wurde der FSF senderseitig gekürzt zur Prüfung vorgelegt und vom FSF-Prüfausschuss hinsichtlich des Ängstigungspotenzials für ab 12-Jährige intensiv diskutiert. Der um explizite Gewaltszenen verminderte Thriller ist von einer düster-bedrohlichen Grundstimmung geprägt. Das Geschehen wird aber auch episch lang inszeniert, weshalb die Spannung nicht durchgängig hoch bleibt und Entlastungsphasen bereithält. Heranwachsenden werden keine adäquaten Identifikationsfiguren angeboten. Auch wird es einem Publikum ab 12 Jahren kaum möglich sein, in die komplexen und nur aus der Erwachsenensicht erzählten Familiengeschichten und Zusammenhänge einzusteigen, sodass eine Distanz zum Geschehen vermutet wird. Einige der trotz Kürzungen verbliebenen Gewalt- und Gewaltfolgendarstellungen gehen in ihrer Drastik über das von 12-Jährigen verkraftbare Niveau hinaus und müssen für eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm erneut bearbeitet werden, damit sie keine übermäßig ängstigende Wirkung entfalten. Der finale Showdown mit der Bedrohung der Familie des Kommissars kann zu kurzzeitigen Anspannungen führen, wurde angesichts des positiven Ausgangs aber als verkraftbar für die angesprochene Altersgruppe bewertet. (Stand: April 2021)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Der Schrei der Schmetterlinge
Inspiriert von wahren Begebenheiten, erzählt die Serie das Leben der dominikanischen Anwältin und Aktivistin Minerva Mirabal, die am 25. November 1960 zusammen mit zwei ihrer Schwestern auf Befehl des regierenden Diktators Rafael Leónidas Trujillo, alias „El Chivo“, ermordet wurde. Ihr Todestag wurde zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ erklärt, um an diese Tat und den Kampf gegen Diskriminierung und Gewalt jeglicher Art gegen Frauen zu erinnern.
Die Serie enthält:
- moderate Darstellung/Thematisierung von Gewalt
- belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen
Die Darstellung übersteigt nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger.
Mehr zur Serie bietet der Blick in die Programmprüfung auf mediendiskurs.online.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Die Schreie der Vergessenen
Der Fantasyfilm thematisiert anhand grausamer Experimente an Zwillingsschwestern die menschenverachtenden Verbrechen des Nationalsozialismus.
Der anfänglich dicht inszenierte Film verliert an Spannung, sobald historische Erklärungsmuster die Geistererscheinungen verständlich machen. Dadurch wird der Film mit Horror-Anmutung zum historischen Krimi. Gewalt wird hier weder als attraktiv beschrieben noch werden Nachahmungsimpulse geweckt. Vielmehr wird in einer negativen Konnotation gezeigt, wie Menschen zu Opfern von quälenden Gewalttaten werden. Für eine Freigabe des Films ab 12 Jahren sprach, dass 12-Jährige aus Schule, Elternhaus, Medien etc. bereits ein ausreichendes historisches Wissen besitzen, um die thematisierten Verbrechen im Nationalsozialismus einzuordnen. Der deutliche Fantasycharakter des Films stellt für Zuschauer ab 12 Jahren eine Entlastung aufgrund der erwartbaren Genrekompetenz dar. Einige ängstigende Brutalitätsspitzen wurden jedoch mit einer Schnittauflage belegt. Am Ende lösen sich die Bedrohungsmomente vollständig auf.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Schutzengel
Der Actionthriller Schutzengel handelt von der minderjährigen Vollwaisin Nina, die Zeugin eines furchtbaren Verbrechens wird und nun vom ehemaligen KSK-Soldat Max beschützt wird. Gemeinsam auf der Flucht entwickelt sich zwischen Max, der ein Einzelgänger ist und Nina, die in ihrem kurzen Leben noch nie einem Erwachsenen vertraut hat, eine Freundschaft.
Der ursprünglich von der FSK ab 16 Jahren freigegebene Film lag der FSF in einer senderseitig gekürzten Fassung vor. Durch die vorgenommenen Schnitte wurde die waffenstrotzende Ästhetisierung von Gewalt während der häufigen Schusswechselszenen minimiert, sodass gewaltbefürwortende Tendenzen deutlich zurückgenommen wurden. Max hält seine schützende Hand über Nina und der Zuschauer weiß, dass dem toughen Mädchen nichts passieren wird. Viele Gespräche über Freundschaft, Liebe und Kameradschaft prägen lange Strecken des Films, sodass es nach Schusswechseln immer auch Phasen der Entspannung gibt, in denen ein Erregungspotenzial abgebaut werden kann. Das Risiko der nachhaltigen Ängstigung wurde durch die Schnitte deutlich reduziert, sodass die senderseitig gekürzte Fassung im Hauptabendprogramm ab 12 Jahren platziert werden kann.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Schönheit um jeden Preis
In diesem Drama deckt die angehende Anwältin Abby die dubiosen Machenschaften einer mexikanischen Klinik auf, die mit günstigen Schönheits-OP-Angeboten lockt. Die Suche nach der verschwundenen Schwester wird nicht übermäßig spannungsgeladen erzählt; die Zusammenhänge eher über Dialoge vermittelt. Gewaltmomente sind rar und nicht nachhaltig ängstigend inszeniert. Letztlich überstehen die Hauptprotagonisten die Gefahrensituationen unbeschadet. Gewalt ist durchgängig negativ konnotiert und bringt keinen der Protagonisten weiter. Der Blick auf die Leiche am Ende ist dezent und nicht nachhaltig. Das einzig drastische Bild im Vorspann, das zeigt wie eine leblose Person Schläge erfährt, erscheint im Gesamtkontext verkraftbar.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Schönheit um jeden Preis – letzte Hoffnung Skalpell
Die Reportagereihe Schönheit um jeden Preis – Letzte Hoffnung Skalpell begleitet Männer und Frauen bei kosmetischen Operationen und kombiniert dokumentarische Szenen mit Interviewpassagen und der Wirklichkeit nachempfundenen Szenen, in denen die Personen sich zu ihren Motiven, Erwartungen und Ängsten äußern. Eine positive Verbindung zwischen dem Erreichen eines bestimmten Schönheitsideals und Erfolg, sozialer Akzeptanz, Anerkennung oder Zuneigung wird in den Sendungen nicht hergestellt. Eine Erwartungshaltung von außen, die die Frauen in ihrem Vorhaben bestärken würde, wird nicht formuliert. Die von den Frauen geäußerten Motive, das vermeintliche Abweichen von optischen Schönheitsidealen als Beweggründe für eine Schönheitsoperation, werden in der vorliegenden Sendung hinterfragt, ihrem zum Teil bedenkenlosen Handeln werden kritische Kommentare und Aussagen von Ärzten gegenüber gestellt, die auf mögliche Risiken und Nebenwirkungen verweisen. Insgesamt werden Schönheitsoperationen nicht als unproblematischer Weg dargestellt, um das eigene Aussehen zu optimieren. Auch gibt es keine Anknüpfungspunkte an kindliche oder jugendliche Themen und Problemlagen in Bezug auf Aussehen und Körperlichkeit. Für Zuschauer zwischen 12 und 18 Jahren haben die gezeigten Frauen und ihre jeweilige Geschichte von einer Schönheitsoperation keinen Vorbildcharakter. Dies gilt auch für jüngere Kinder unter 12 Jahren, sofern sie den Zusammenhängen folgen können und Interesse daran finden. Auch Bilder, die jüngere Kinder ängstigen können, z.B. drastische Darstellungen von Operationen und blutige Details, sind nicht enthalten.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Science of Stupid
Die Doku-Serie zeigt im Pannenshow-Stil Videoclips von schiefgegangenen Amateur-Stunts, deren unglücklicher Ausgang anschließend von Spezialisten wissenschaftlich eingeordnet wird. Die dokumentierten Missgeschicke werden weder bagatellisiert noch geht von ihnen ein Nachahmungsanreiz aus – Ausnahmen wurden geschnitten oder auf einen späteren Sendeplatz verschoben. Positivbeispiele unter professionellen Bedingungen beugen einer Nachahmung vor, Warnhinweise und Äußerungen von Unverständnis schaffen weiter Distanz. Aufgrund der Kürze der Szenen wird auch nicht vermutet, dass Kinder übermäßig Schadenfreude entwickeln und in ihrer Empathiefähigkeit beeinträchtigt werden könnten. Über einen kurzen Schreck hinaus werden daher keine beeinträchtigenden Wirkungen vermutet. (Stand: Juni 2016)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Scorned – Love kills
In jeder Folge der Crime-Dokureihe wird ein Mordfall der Vergangenheit erzählt, der, wie der Untertitel nahelegt, aus „Leidenschaft“ geschah: Motiviert durch eine Liebesaffäre beschließt ein Partner den anderen zu töten. Die Szenen werden nachgespielt und mit Interviewsequenzen, Landschaftsaufnahmen und Abbildungen von Familienfotos montiert. Ein Voice-Over kommentiert das Geschehen.
Die nachgestellten Tötungsszenen und die begleitenden verbalen Schilderungen der Gewalttaten können jüngere Kinder massiv ängstigen. Überdies sprechen das vermittelte Bild von Sexualität und Partnerschaft sowie einzelne sexualisierte Szenen gegen eine Freigabe für unter 12-Jährige. Ältere Kinder ab 12 Jahren können dagegen die schablonenhafte Figurenzeichnung und den reißerischen Gestus durchschauen und so Distanz zu den Inhalten finden. Da die Rekonstruktion der Morde das im Hauptabendprogramm übliche Niveau an Drastik und Explizitheit nicht übersteigt, wird der Altersgruppe zugetraut, das Geschehen angemessen zu verarbeiten.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Scorpion
Die US-amerikanische Dramaserie ist angelehnt an die wahren Ereignisse um das „Genie“ Walter O’Brien. Die Firma Scorpion, bestehend aus einem Team Hochbegabter, hilft den amerikanischen Behörden bei schwierigen Kriminalfällen.
Im Fokus der Krimiserie stehen der freundschaftliche Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung innerhalb des Ermittlerteams – auch privat. Zur Prüfung vorgelegt wurden überwiegend bereits um ängstigende Szenen gekürzte Episoden. Vorhandene ängstigende Momente oder auch teilweise eine bedrohliche Gesamtsituation lassen keine nachhaltige Ängstigung für Kinder ab 12 Jahren vermuten, da die Gewaltdarstellungen hinreichend abgeschwächt inszeniert wurden. Auch bieten lang ausgespielte Szenen, längere Dialogpassagen oder ein Happy End ausreichend Entlastung und Spannungsabbau. Zu keiner Zeit wirken die Protagonisten überfordert oder ängstlich, sondern finden aus jeder noch so ausweglos erscheinenden Situationen einen Ausweg und vermitteln dadurch Souveränität und Zuversicht. Die vorgelegten – z.T. geschnittenen – Episoden sind für ein ab 12-jähriges Publikum verkraftbar, weshalb einer Ausstrahlung im Tagesprogramm nichts entgegensteht. (Stand: Februar 2020)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Scream Queens
Die jugendaffine, starbesetzte Mysteryserie ist eine parodistische Inszenierung auf die US-amerikanische Upperclass-Oberflächlichkeit und gesellschaftliche Etikette. Im Mittelpunkt steht eine Studentinnenverbindung, die ihre Türen nun für alle Anwärterinnen öffnen muss.
Gespickt voller Anspielungen auf aktuelle popkulturelle Phänomene und Moden ist die Serie durchgängig total überzogen inszeniert und wird ihrem Titel gerecht – es wird viel geschrien. Entlastend wirken die über weite Strecken dominierenden Dialoge sowie der konsequent alltagsferne, hochfiktionale und parodistische Komödiencharakter. Die teils brutalen und kurz eingeblendeten splatterhaften Gewaltspitzen sind so deutlich übertrieben und überhöht in Szene gesetzt, dass sie vielleicht einen kurzen Schrecken hervorrufen, jedoch keine nachhaltigen Beeinträchtigungen für ein Publikum ab 12 Jahren vermuten lassen. Für jüngere Kinder sind diese Bilder allerdings zu drastisch und stark verängstigend. (Stand: März 2017)
Weitere Informationen zur Mysteryserie Scream Queens im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Sea Patrol
Das Patrouillenboot „Hammersley” sichert die australischen Hoheitsgewässer. Die 23-köpfige Besatzung ist für Hilfeleistungen jeder Art zuständig und gerät dabei immer wieder in Abenteuer.
Die Actionserie weist einen relativ hohen Anteil an narrativen Elementen und ruhigeren Dialogszenen auf, in denen das Geschehen von den Figuren aufgearbeitet wird. Die Protagonisten gehen kameradschaftlich miteinander um und bieten Anknüpfungspunkte für Identifikationen. Dass der militärische Auftrag als Abenteuer einer Clique sympathischer junger Leute daherkommt, verleiht den Geschichten einen Beigeschmack, bleibt aber gemäßigt und ohne desorientierenden Effekt. Einige Folgen kommen ohne belastende Inhalte aus und behandeln vorrangig die Beziehungsprobleme der Besatzungsmitglieder, so dass einer Ausstrahlung im Tagesprogramm zugestimmt werden konnte. Serientypisch führen dagegen einige Spannungs- und Bedrohungsmomente sowie ein dramatisches Finale zu einem höheren Angstpotenzial, das erst von ab 12-Jährigen angemessen verarbeitet werden kann. Bei einzelnen Folgen mit einer Freigabe ab 16 Jahren wurden für die Hauptabendprogrammierung drastische Gewaltdetails und belastende Bilder bearbeitet.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
The Secret Circle
Die Mysteryserie dreht sich um sechs Teenager, die einem geheimen Hexenbund angehören, der bereits ihre Eltern auf unheilvolle Weise miteinander verband – sie starben bei einem vermeintlichen Unfall vor 16 Jahren.
Auf dieser fantastischen Folie entwickeln sich diverse Pubertätsdramen um Freundschaft und Liebe, Intrigen und Eifersüchteleien, durch die die Hauptfigur Cassie als verlässliche Identifikationsfigur führt. Die Serie spricht ab 12-Jährige Zuschauer an und kann von dieser Altersgruppe adäquat verarbeitet werden. Einzelne bedrohliche Szenen und Gewaltspitzen können kurzfristig erschrecken, für die Altersgruppe ist der fiktionale Kontext aber offensichtlich, und es können auch bereits einige Genrekenntnisse angenommen werden, die relativierend wirken. Cassies besondere Fähigkeiten werden bald deutlich, so dass sich auch übergroße Ängste um ihr Wohl nicht einstellen. Kinder unter 12 Jahren können die Gewaltszenen und das bedrohliche Ambiente aber belasten und ängstigen, weshalb eine Ausstrahlung im Tagesprogramm nicht in Betracht kommt.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Secrets and Lies
Die Krimiserie dreht sich in der ersten Staffel um den Mord an einem kleinen Jungen. Im Zuge der Ermittlungen gerät Ben Crawford unter Mordverdacht und schnell bricht die heile Welt der Familien in der Nachbarschaft zusammen. Fortan setzt Ben alles daran, seine Unschuld zu beweisen.
Die Handlung taucht in das soziale Milieu einer gutbürgerlichen Wohngegend ein und lotet die Konstellationen zwischen den Protagonisten und ihrem sozialen Umfeld aus, woraus sich eine ruhige Erzählweise ergibt. Damit richtet sich die Serie an ein erwachsenes Publikum, bietet Kindern und Jugendlichen jedoch verschiedene Anknüpfungspunkte wie etwa durch eine mögliche Nähe zur eigenen Lebenswelt und Gleichaltrige in Nebenrollen. Die einzelnen Episoden sind dialoglastig inszeniert und setzen auf subtile Spannung und kurze Überraschungsmomente. Potenziell ängstigende Momente werden in einer zurückhaltenden Bildsprache umgesetzt, sodass eine nachhaltige Ängstigung von ab 12-Jährigen nicht zu erwarten ist. Auch die psychologische Spannung sowie die offenen Episodenenden können Kinder und Jugendliche dieser Altersgruppe ohne die Gefahr einer entwicklungsbeeinträchtigenden Wirkung verarbeiten. Daher erfolgte eine Freigabe für das Hauptabendprogramm. (Stand: April 2016)
Weitere Informationen zur Krimiserie Secrets and Lies im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Secrets of Penthouse
Die Dokumentation erzählt die Geschichte des Penthouse-Gründers Bob Guccione. Der Verleger hatte mit dem Magazin, das direkter Konkurrent des Playboy war, Millionen verdient und wieder verloren. 2010 starb Guccione verarmt.
Die Dokumentation enthält:
- moderate Darstellung von diskriminierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
- moderate Darstellung/Thematisierung sexueller Handlungen oder Gesten
- moderate Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
- moderate Darstellung/Thematisierung von Drogen(-Konsum)
Die Darstellung übersteigt nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger. Die dokumentarische Inszenierung ermöglicht eine sachliche Betrachtung.
Mehr zur Serie und der Altersfreigabe bietet der Blick in die Programmprüfung.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Secrets of the Hells Angels
Das Dokumentationsformat über die Hells Angels besteht überwiegend aus autobiografischen Erzählungen ehemaliger Mitglieder. Daneben kommen Ermittlungsbeamte, Journalisten und Zeitzeuginnen zu Wort, es sind historische Aufnahmen und nachgestellte Szenen zu sehen.
Die Dokumentation enthält
- moderate Darstellung/Thematisierung von Gewalt
- belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen
- moderate Darstellung von diskriminierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
- moderate Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern und/oder moderate Darstellung/Thematisierung von Drogen(-Konsum)
Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger. Lediglich bei einer Episode vermutete der FSF-Prüfausschuss eine übermäßige Ängstigung für unter 16-Jährige durch eindringliche Schilderungen von Gewalt und erteilte eine Freigabe für das Spätabendprogramm (ab 22.00 Uhr). Eine Episode kann wegen der zurückhaltenden Bebilderung und der dominierenden kritischen Perspektive im Tagesprogramm ausgestrahlt werden.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Seelen
Das Fantasydrama spielt in einer fiktiven Zukunft der Erde. Seelen haben die Erde bevölkert und dort ein neues System aufgebaut. Die Seelen benutzen die Menschen als Wirt und übernehmen dabei die vollständige Kontrolle über deren Körper. In die junge Melanie Stryder wird auch eine weibliche Seele eingesetzt, aber Melanie ist nicht bereit, ihren Körper, ihre Erinnerungen und Gefühle kampflos zu überlassen und will diese Attacke überleben. All das führt zu inneren und äußeren Konflikten.
Besonders gewalthaltige und actionreiche Szenen wurden gekürzt. Die restlichen spannenden Szenen wie Seelenwanderung, Tod und Bedrohung zielen weniger auf ein Erschrecken als auf das Erzählen der Geschichte ab. Aufgrund des offensichtlich irrealen und fantastischen Charakters des Films konnte eine übermäßige Angsterzeugung für Kinder ausgeschlossen werden. Die letztlich positive Geschichte des Zusammenraufens von Seelen und Menschen wird insgesamt ruhig und gefühlvoll erzählt, inklusive zarter Liebesgeschichten und der Botschaft von Toleranz und Frieden. (Stand: Juni 2015)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Der seltsame Fall des Benjamin Button
Der auf einer Kurzgeschichte von F. Scott Fitzgerald basierende Fantasiefilm handelt von Benjamin Button. 1918 mit dem Geist eines alten Mannes im Körper eines Säuglings geboren, entwickelt sich sein Körper normal. Der zurücklaufende Alterungsprozess seines Geistes adäquat zum Fortschreiten seiner körperlichen Entwicklung führt zu Schwierigkeiten in seiner Beziehung mit Daisy.
Der Film folgt einer langsamen Erzählweise und bietet auch inhaltlich kaum Einstiegspunkte für Jüngere. Die in einer Episode des Dramas angelegten Kriegshandlungen können jüngere Kinder zwar kurzzeitig erregen, jedoch verbleiben angesichts ihrer Kürze bei 150 Minuten Gesamtspielzeit kaum Entfaltungsmöglichkeiten einer nachhaltigen Ängstigung. Auch geht von der abgebildeten Kriegszeit keine wirkliche Bedrohung für die Protagonisten aus. Der Film bietet mit vielen ruhigen Sequenzen genug Entlastungsmomente. Die Thematik des permanenten Abschiednehmens infolge des gegenläufigen Älter- bzw. Jüngerwerdens der Filmfiguren scheint anfänglich etwas tragisch, allerdings untermauern diese Storyelemente die Einordnung der Geschichte im fantastischen Genre. Selbst jüngere Kinder erkennen dies und leiten keine konkreten Bedenken für ihre Lebenswirklichkeit ab. Somit werden ausreichend Distanzierungsmöglichkeiten bereitgehalten. Da insgesamt keine ängstigenden oder desorientierenden Momente für jüngere Kinder erkannt wurden, konnte dem Antrag auf Ausstrahlung im Tagesprogramm entsprochen werden. (Stand: Dezember 2021)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Sex and the City 2
Die auf die gleichnamige Fernsehserie beruhende US-amerikanische Filmkomödie erzählt neue und turbulente Abenteuer der vier New Yorker Freundinnen. Die wenigen Zoten prägen den Film nicht signifikant und werden überdies von jüngeren Kindern kaum verstanden werden. Vielmehr ist der Film von Themen wie Freundschaft, Treue und gegenseitigem Respekt geprägt. Ein desorientierendes oder gar ängstigendes Potenzial wurde vom FSF-Prüfausschuss nicht erkannt. (Stand: April 2013)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Sex Crime Stories – Paula im True-Crime-Fieber
Sex-Expertin Paula Lambert beleuchtet gemeinsam mit ihrem Gast Alexander Stevens, Anwalt für Sexualstrafrecht, sexuell motivierte, teils skurrile reale Fälle, die vor Gericht gelandet sind.
Die Sendung enthält:
- moderate Darstellung von diskriminierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
- moderate Darstellung/Thematisierung sexueller Handlungen oder Gesten
Die Mehrzahl der Episoden wurde für das Hauptabendprogramm (Ausstrahlung ab 20.00 Uhr), verbunden mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren, freigegeben.
Eine Episode wurde aufgrund ihrer für Kinder evtl. überfordernden Themen erst für das Spätabendprogramm (Ausstrahlung ab 22.00 Uhr), verbunden mit einer Altersfreigabe ab 16 Jahren, freigegeben.
Eine Episode wurde auch für jüngere Kinder nicht als entwicklungsbeeinträchtigend bewertet und für das Tagesprogramm, verbunden mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren, freigegeben.
Mehr zur Serie bietet der Blick in die Programmprüfung auf mediendiskurs.online.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Sex Video Privat von Harry S. Morgan
Der Moderator Harry S. Morgan zeigt Ausschnitte aus seiner Serie Happy Video Privat, in der jede Folge drei Hausbesuche Morgans bei jeweils drei Paaren zeigt. Vor dem Hintergrund des häuslichen Ambientes (Sofa, Schlafzimmer) erscheinen die Paarbeziehungen als glaubwürdig, die Sexualität somit eingebettet in Beziehungszusammenhänge. Aufgrund des privaten Charakters und der stellenweise präsenten O-Töne wirken die Sexszenen in Teilen grob und aufdringlich, gehen aber angesichts ihrer Kürze und des Fehlens expliziter Einzelbilder nicht über das im Nachtprogramm übliche hinaus und erfüllen nicht die Kriterien für Pornografie.
Ab 18 Jahren / Nachtprogramm (23.00 – 6.00 Uhr)
Sexplanation
Sexplanation ist ein Aufklärungsformat, das hauptsächlich an Jugendliche gerichtet ist. Im Mittelpunkt stehen vier Personen in ihren Mittzwanzigern – Kati, Marco, Muharrem und Laura –, die gemeinsam in einer Wohngemeinschaft leben. Jede Episode behandelt ein spezifisches Thema (wie Identität, Internet, Konsens, Lust, Beziehungen und Safer Sex), das von einer Moderatorin eingeführt und mit Zahlen aus Studien untermauert wird.
Das Format enthält:
- zurückhaltende Darstellung/Thematisierung sexueller Handlungen oder Gesten
- leicht belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen
- moderate Darstellung/Thematisierung sexueller Handlungen oder Gesten
- moderate Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
Die Darstellung übersteigt nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger. Das Wohl jüngerer Kinder steht einer Platzierung im Tagesprogramm nicht entgegen. Eine Episode wurde mit einer Schnittauflage für die Ausstrahlung im Hauptabendprogramm (ab 20.00 Uhr) versehen.
Mehr zu Serie und Freigabe bietet der Blick in die Programmprüfung.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Shades of Blue
Die Krimiserie handelt von einer korrupten Polizeieinheit in New York City. Der Fokus liegt dabei auf Polizistin Harlee Santos, die vom FBI gezwungen wird, ihre bestechlichen Kollegen zu bepitzeln.
Die US-amerikanische Krimiserie folgt einem konventionellen Erzählstil mit einigen gewalthaltigen Szenen, die vom Gewaltniveau dem üblichen des Hauptabendprogramms entsprechen und nicht übermäßig drastisch inszeniert sind, teils ins Off gelegt wurden. Eine nachhaltige Ängstigung ab 12-Jähriger kann dadurch ausgeschlossen werden. Obgleich die Hauptfigur Harlee in ein korruptes System eingebunden ist, wird dieses insgesamt nicht befürwortend dargestellt. Auch plagen Loman, ihren jüngeren integren Kollegen, Gewissensbisse und es wird gegen die bestechliche Polizeitruppe ermittelt. Von daher werden sozialethisch desorientierende Wirkungsrisiken für ein Publikum ab 12 Jahren nicht vermutet – die Serie wird für die Ausstrahlung im Hauptabendprogramm freigegeben. (Stand: Oktober 2016)
Weitere Informationen zur Krimiserie Shades of Blue im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Shaft – Noch Fragen?
Der Actionthriller Shaft ist ein Remake der gleichnamigen Blaxploitaition Kultfilm-Reihe aus den 1970er-Jahren. John Shaft ist Polizist und ermittelt in einem brutalen Mord an einem dunkelhäutigen Collegestudenten.
Da die ursprüngliche sozialethisch desorientierende Aussage des ungebrochenen Helden Shaft, der mit den Mitteln der Selbstjustiz arbeitet, nach wie vor im Original gegeben ist, kann der Film nicht für eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm freigegeben werden. Die handelnden Figuren lassen sich keinem klaren Gut-Böse-Schema zuordnen, die Unterschiede zwischen Fiktion und Realität verschwimmen. Vor allem aber der Aspekt, Gewalt als einzige Möglichkeit der Problemlösung anzusehen und auszuüben und dies auch ein Stück weit zu genießen, lässt den Film für unter 16-Jährige Jugendliche in der Orientierungsphase nicht als geeignet erscheinen. Hinzu kommt, dass die rassistischen Vorurteile des Films nur unzureichend eingeordnet werden, womit der Realitätsbezug des Films zu sehr eine Projektion auf reale Situationen und Einstellungen bietet. Es wurde eine Freigabe für das Spätabendprogramm entschieden. (Stand: Juni 2017)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Shameless – Nicht ganz nüchtern
Die komödiantische Dramaserie erzählt im Stil einer Sitcom die Geschichte der Familie Gallagher in Chicago. Der alleinerziehende Vater, ein notorischer Trinker und Schürzenjäger, überlässt seine sechs Kinder größtenteils sich selbst, während die älteste Tochter Fiona sich um den Familienzusammenhalt kümmert.
Die Serie enthält einige traurige und tragische Momente, aber auch eine Reihe an witzigen Pointen. Politisch unkorrekt, vulgär und tabubrechend werden soziale, familiäre und sexuelle Themen verhandelt. Trotz aller Gegensätze ist der Umgang untereinander respektvoll. Zwar kommt es zwischen den Heranwachsenden (und auch den Erwachsenen) häufig zu sexuellen Anspielungen und Bemerkungen, diese sind aber meist überzogen und schrill, so dass eine direkte Übertragung in die hiesige Lebenswelt auszuschließen ist. Einzelne Folgen, in denen die derbe Situationskomik in Verbindung mit ernsthaften Themen (Sex mit Minderjährigen, Drogen, Lynchjustiz) von ab 12-Jährigen nicht klar eingeordnet werden kann, wurden ab 16 Jahren freigegeben. (Stand: Dezember 2013)
Weitere Informationen zur Serie Shameless – Nicht ganz nüchtern im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Shape of Water – Das Flüstern des Wassers
Das romantisch-skurrile Fantasy-Märchen spielt in den 1960er-Jahren zur Zeit des Kalten Krieges und handelt von der stummen Labormitarbeiterin Elisa, die sich mit einer in einem Wassertank lebenden und gefangen gehaltenen Kreatur anfreundet.
Die vorliegende Filmversion wurde senderseitig um gewalthaltige Spitzen gekürzt, sodass eine übermäßige Ängstigung ab 12-Jähriger nicht mehr anzunehmen ist. Zur Entlastung tragen zahlreiche Szenen sowie die klare Gut-Böse-Zeichnung der Protagonisten und das Happy End bei, das eine positive Botschaft beinhaltet. Insgesamt ergeben sich durch klassische Fantasyelemente wie Wunder- oder Heilkräfte selbst bei Verletzungsszenen keine Realitätsanklänge für Zuschauende. Die in der Vergangenheit inszenierte Handlung des Films greift damalige gesellschaftliche Missstände auf, bspw. Diskriminierung von Homosexuellen und Rassismus. Ab 12-Jährigen wird jedoch zugetraut, diese Umstände in den historischen Kontext einordnen zu können. Außerdem führen die klaren Charaktere durch den Film und lassen kaum Fehlinterpretationen zu. Die gekürzte Filmfassung kann im Hauptabendprogramm ausgestrahlt werden. (Stand: April 2020)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Shazam!
Der Fantasyfilm erzählt die Geschichte vom rebellischen Teenager Billy, der sich mittels magischer Kräfte zum Superhelden verwandeln kann. Nach anfänglichem Spaß muss er gegen Schurken kämpfen und erkennt so letztlich den Wert von Freundschaft und Familie.
Der eindeutig als fiktional deklarierte Film verbindet Coming-of-Age-Motive mit einer Fantasystory. Er wurde senderseitig um Gewaltspitzen und bedrohliche Szenen minimiert, sodass die vorgelegte Schnittfassung keine intensiven, potenziell nachhaltigen Gewaltbilder oder Bedrohungsmomente mehr enthält. Verbliebene gewalthaltige Aktionen weisen kaum reale Bezüge auf, gehen ausschließlich von den bösen Figuren aus und bleiben erfolglos. Mögliche belastende Aspekte (u.a. Vertrauensverlust) werden durch die Fiktionalisierung und Überhöhung zumutbar. Zudem werden fantastisch angelegte Bedrohungsmomente und Actionsequenzen oft selbstironisch bzw. humorvoll gebrochen. Entlastend wirken weiterhin die positiven Botschaften des Films (Vertrauen, Zusammenhalt), die starken Protagonisten und die bunt zusammengesetzte Patchworkfamilie – all diese Positionen bieten einen orientierenden Rahmen. Hinzu kommt das gute Ende. Entwicklungsbeeinträchtigende Risiken für ein jüngeres Publikum werden somit nicht vermutet, sodass die gekürzte Fassung eine Freigabe für das Tagesprogramm erhält. (Stand: Januar 2022)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Shooter
Im Actionfilm Shooter wird der Scharfschütze Bob Swagger gebeten, ein Attentat auf den Präsidenten zu vereiteln. Dabei gerät er in die Falle seiner Widersacher und wird beschuldigt, das Attentat selbst verübt zu haben. Fortan verfolgt Bob das Ziel, die wahren Täter zu finden und seine Unschuld zu beweisen.
Bei der actionreichen Handlung, in der sich Swagger genretypisch in der Rolle des Einzelkämpfers wiederfindet und eine politische Verschwörung aufdeckt, geht die Gewalt nicht über das dramaturgisch notwendige Maß hinaus. In der Originalfassung wird die von Swagger gezielt ausgeübte Vergeltung, mit der er die Drahtzieher des Komplotts kaltblütig hinrichtet, sehr kritisch gesehen. Die Darstellung des einseitig an Gewalt orientierten Konfliktverhaltens lassen eine Notwehrhandlung klar vermissen, was ab 16-Jährige in ihrer Entwicklung und in ihren sozialen Mustern beeinträchtigen kann. In der nun erneut vorgelegten, stark bearbeiteten Fassung bietet die Figur des Protagonisten keine negativen Identifikationsreize mehr, die zur Übernahme von sozial problematischen Haltungen, von falschen Werten und Normen führen könnte. Gewaltszenarien wurden wesentlich gekürzt und die Botschaft der legitimierten Selbstjustiz ist getilgt, sodass die Gesamtaussage des Films die kritische Botschaft hervortreten lässt. Jugendliche ab 16 Jahren können aufgrund ihrer Medienerfahrung diese Filmversion genregemäß einordnen und sich distanzieren. (Stand: November 2017)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Shutter Island
Die US-Marshalls Teddy Daniels und Chuck Aule erreichen 1954 die Insel Shutter Island, auf der sich ein Krankenhaus für psychisch gestörte Schwerverbrecher befindet. Dort sollen sie das rätselhafte Verschwinden einer Patientin aufklären, doch Teddy klagt immer häufiger über Kopfschmerzen und starke Albträume. Als sie die Insel aufgrund eines Unwetters nicht verlassen können, stoßen sie auf mysteriöse Zwischenfälle und einen geheimen 67. Patienten.
Senderseitig wurden drastische Angst- und Gewaltbilder bereits entfernt. Die Handlung konzentriert sich so vermehrt auf die Frage: Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Was als Genremix aus Krimi und Mystery beginnt, endet als Psychothriller. Medienerfahrene ab 12-Jährige sind in der Lage die komplexe Handlung einzuordnen. Die düstere Grundstimmung des Films und die emotional belastende Geschichte um Teddys verstorbene Familie wird als zu anspruchsvoll für jüngere Kinder eingeschätzt und entsprechend ab 12 Jahren und für das Hauptabendprogramm entschieden. (Stand: Mai 2017)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Sieben
Ein von den sieben Todsünden besessener Serienkiller ermordet seine Opfer auf bestialische Weise, um sie für ihre Vergehen zu betrafen.
Der vorliegende Thriller hat 22 Jahre nach seiner Entstehung kaum an suggestiver Kraft, an Wirkungsmächtigkeit und Ängstigungspotenzial eingebüßt. Das Wirkungsrisiko der Gewaltbefürwortung bzw. -förderung wird nicht gesehen, da eine Faszination an Gewalt oder der Omnipotenz des Täters nicht begründet anzunehmen ist – der Film verfügt über starke und attraktive Protagonisten, die die abstoßend inszenierte Gewalt noch einmal deutlich als verabscheuungswürdig und bekämpfenswert einordnen und bewerten. Die grauenvollen Folterungen und Morde wurden nicht szenisch umgesetzt, sondern sind lediglich über die – allerdings sehr eindringlich und drastisch visualisierten – Gewaltfolgen in Gestalt grausam zugerichteter Toter bzw. fast schon Toter in Verbindung mit schockierenden verbalen Erläuterungen zum Verbrechenshergang indirekt dargestellt. Dies sowie eine durchgängig belastende, Ausweglosigkeit suggerierende Stimmung und der nicht gezeigte Horror, der die Vorstellungskraft des Zuschauers überantwortet und diesen mit solchen Bildern entlässt, überfordert ein Publikum ab 12-Jahren. Die vorliegende Filmfassung wurde ab 16 Jahren freigegeben. (Stand: März 2017)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Sieben Tage Sex
In dieser Real-Life-Dokumentation werden Paare, deren Liebesleben nach Jahren nicht mehr recht funktionieren will, motiviert, an sieben aufeinanderfolgenden Tagen miteinander zu schlafen und darüber zu berichten. Die Inszenierung ist – anders als der Titel vermuten lässt – nicht voyeuristisch gestaltet: Sex wird nicht gezeigt und stimulierende Posen halten sich bildlich im Rahmen dessen, was im Tagesprogramm akzeptabel ist. Auch die verbale Ebene ist sehr zurückhaltend: An keiner Stelle werden Sexpraktiken detailliert verbal beschrieben und es wird kein sexueller „Leistungsdruck“ propagiert. Vom Grundeindruck her wird eheliche Harmonie präsentiert. Kinder erfahren beim Zusehen dieser Episode, von der sie nicht unmittelbar angesprochen werden, dass Erwachsene in ihrem Privatleben hier und da Probleme haben und dass es Lösungen dafür gibt. Vor diesem Hintergrund entscheid der FSF-Prüfausschuss für eine Freigabe im Tagesprogramm/ab 12 Jahren. Eine Freigabe ab 6 Jahren wurde angesichts der Komplexität der behandelten Beziehungsfragen abgelehnt. (Stand: April 2013)
Weitere Informationen zu Sieben Tage Sex im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
The Signal
Das Science-Fiction-Drama um drei Jugendliche, die in die Fänge von Außerirdischen geraten, bietet mit all seinen plötzlich auftretenden Verwandlungen, Superkräften und Cyborgs viel Raum für Interpretationen und lässt viele Fragen offen.
Der senderseitig um Gewaltbilder gekürzte Film bettet seine rätselhafte Handlung in lange Erzählbögen mit einigen Horroreffekten und verbliebenen kurzen Gewaltspitzen. Die Fiktionalität der Filmstory und somit die Einordnung in den realitätsfernen Science-Fiction-Kosmos ist eindeutig. Einige Bilder wirken klaustrophobisch und es wird eine beunruhigende technoide Zukunft gezeichnet – diese Inszenierungen gestalten sich jedoch nicht nachhaltig ängstigend. Die Dramaturgie und die künstlerische Gestaltung liefern viele Entlastungs- und Distanzierungsmöglichkeiten, sodass die wenigen verbliebenen Schock- und Gewaltszenen nicht das normalerweise im Hauptabendprogramm gezeigte Niveau übersteigen und als verkraftbar für ein Publikum ab 12 Jahren bewertet werden. Zudem wird ein klar erkennbares Gut-Böse-Schema angeboten, Gewalt geht immer von den bösen Figuren aus. Da insgesamt keine Beeinträchtigungen für die Altersgruppe ab 12 Jahren vermutet werden, ist eine Ausstrahlung der Schnittfassung im Hauptabendprogramm möglich. (Stand: Januar 2022)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Signos – Im Zeichen der Rache
In der argentinischen Krimiserie übt der geachtete Dorfarzt Antonio Cruz Rache an einer ganzen Reihe hochgestellter Persönlichkeiten aufgrund eines traumatischen Kindheitserlebnisses um seine Mutter. Dabei geht es um Doppelmoral und Vertuschung eines Verbrechens.
Die dialogstarke Serie präsentiert mit ihrem älteren ambivalenten Protagonisten keine typische Identitätsfigur für Kinder. Orientierung finden jüngere Zuschauer eher an der Polizistin und Stiefschwester Antonios Maria-Laura. Das zentrale Rachemotiv in Verbindung mit dem Element der Selbstjustiz spielt bei der Bewertung der Serie eine große Rolle. Das Risiko einer möglichen Desorientierung wurde von Ausschuss jedoch nicht gesehen, da sich aus diesen Szenen keine Übertragungsgefahren auf die Lebenswelt hiesiger Jugendlichen ergeben. Hinzukommen einige Bilder z.T. erschreckenden Inhalts, die allerdings in Länge und Intensität nicht das ansonsten übliche Niveau im Hauptabendprogramm überschreiten. Neben der ruhigen Erzählweise tritt das humorvolle und skurrile provinzielle Figurenensemble mit seinen dörflichen Problemen als weiteres Distanzierungsmoment zutage. (Stand: Dezember 2016)
Weitere Informationen zur Krimiserie Signos – Im Zeichen der Rache im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Silver Linings
Komplexe Beziehungsdramedy mit Happy End: Beim eigentlichen Versuch seine Ehe zu retten, verliebt sich der psychisch labile Pat ausgerechnet in die Frau, die ihm dabei helfen soll, seine Ehefrau zurückzugewinnen.
Die Grundstimmung der dialogorientierten Handlung ist bis auf ein paar wenige Ausnahmen positiv. Obgleich der Held in manchen Szenen überreagiert, so wird doch durchgängig kein Moment der Beeinträchtigung für 12-Jährige und jüngere Kinder gesehen, denn der komödiantische Kontext bietet schnell Entlastung. Außerdem wird Pats Auftreten von allen Beteiligten klar als überzogen und falsch definiert, überdies schämt er sich selbst dafür und versucht mit Erfolg sich zu ändern. Die Geschichte dürfte insgesamt als realitäts-und alltagsfern wahrgenommen werden. Keine der Filmfiguren wirkt bedrohlich, zudem bieten sie wenig Identifikationspotential für kleinere Kinder. Unter 12-Jährigen wird die wirkliche „Dramadimension“ des Helden noch nicht begreifbar. Zur Figurenzeichnung wird teils auf eine rüde Sprache zurückgegriffen, die allerdings nicht dominiert und somit nicht das Wohl jüngerer Kinder beeinträchtigt. Ältere Kinder können dem Humor der Komödie folgen und sich durchaus über das tw. unangemessene und kindische Verhalten des Protagonisten amüsieren. (Stand: April 2015)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Sin City
Der auf der gleichnamigen Comicvorlage basierende Thriller erzählt drei Geschichten in Sin City, einer Stadt, in der die Protagonisten mit dem Einsatz extrem brutaler Mittel gegen ihre Feinde kämpfen.
Der vorwiegend in schwarz-weiß abgebildete, mit wirkungsvoll versehenen Farbspritzern gespickte Film besticht durch seine Bildästhetik. In einer jugendaffin inszenierten surrealen und nihilistisch anmutenden Welt ist die Ausübung von Gewalt allgegenwärtig und lässt diese als etwas Faszinierendes erleben, zudem wird sie als einziges Konfliktlösungsmittel angeboten. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse. Der Prüfausschuss schloss allerdings aus, dass die gezeigten gewalttätigen Verhaltensweisen von hiesigen Jugendlichen ab 16 Jahren eins zu eins übernommen würden, da sie die im Film enthaltene Gesellschaftskritik erkennen. Die comichaften Einstellungen lassen den Film als reines artifizielles Kunstprodukt wahrnehmen, das kaum in die hiesige Alltagswelt ausstrahlt. Die monologisierenden älteren Herren, die sich selbst teils als „Versager“ bezeichnen, haben auf Jugendliche nur begrenztes Identifikationspotenzial. Da die senderseitige Schnittbearbeitung zum Verzicht der härtesten Gewaltspitzen führte, gewannen entlastende Momente an Gewicht. Eine Spätabendprogrammierung der vorliegenden Version ist möglich. (Stand: Januar 2018)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Ab 18 Jahren / Nachtprogramm (23.00 – 6.00 Uhr)
Sindbad
Die Abenteuerserie ist eine modernisierte Fassung des morgenländischen Märchens, die optisch modern und spannungsreich die Abenteuer von Sindbad dem Seefahrer erzählt und mit fantastischen Elementen ausschmückt.
Die Struktur der Handlung ist trotz turbulenter Szenen auch für unter 12-Jährige Kinder klar durchschaubar. Da die Spannungsbögen relativ kurz gehalten sind, kommen Zweifel am guten Ausgang des Geschehens für die Protagonisten kaum auf. Bedrohungsmomente und spannende Situationen wechseln mit entlastenden Passagen. Mystische Wesen wie Dämonen sind erkennbar artifiziell. Die einzelnen Episoden beinhalten einige moderate Kampf- und Tötungsszenen, die unblutig in Szene gesetzt sind und Details weitgehend aussparen. Aufgrund des realitätsfernen Settings und der klaren Einbettung in die Abenteuer- und Fantasywelt können diese Bilder auch von jüngeren Kindern verkraftet werden.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Sisi
Im Mittelpunkt des RTL-Mehrteilers stehen die frühen Jahre von Elisabeth, von ihren Geschwistern Sisi genannt, der späteren Kaiserin von Österreich-Ungarn, und ihre Liebe zu Kaiser Franz Joseph I.
In der Neuinterpretation der österreichischen Historienverfilmung aus den 1950er-Jahren wird Sisi als moderne junge Frau vorgestellt, die sich gut informiert und auch Interesse an Politik zeigt. Kaiser Franz hingegen wirkt des Öfteren düster, da er mit den damaligen Ereignissen zu kämpfen hat. Beide fühlen sich einander innig zugeneigt. Der Film lässt sich anhand des Settings klar dem historischen Genre verorten und bietet mit seiner langsamen Erzählweise und seiner sichtbaren Fiktionalität zahlreiche Distanzierungs- und Relativierungsmöglichkeiten. Mit Sisi wird zudem eine verlässliche Orientierungsfigur etabliert. Kurze Schockmomente, Gewaltdarstellungen und eine leichte Ästhetisierung in Form von kriegerischen Slow-Motion-Szenen sind enthalten. Da sie jedoch deutlich die brutale und grausame Seite des Krieges zeigen, beinhalten sie keine gewaltfaszinierende Wirkung. Es addieren sich Erotikdarstellungen, die in der Mehrheit dezent inszeniert wurden, sodass auch hier keine nachhaltig beeinträchtigenden Wirkungen für ein Publikum ab 12 Jahren vermutet wird. Eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm ist möglich. (Stand: Dezember 2021)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Skiptrace
Seit Langem ist Detective Bennie Chan dem skrupellosen Gangsterboss Victor Wong auf den Fersen. Nachdem Bennies Patentochter Samantha das Verbrechersyndikat verärgert, versucht er sie lebend aus dem Schlamassel herauszuholen.
In leichter und humoristischer Machart – dessen fiktive Handlung schon von der jungen Zuschauergruppe dechiffriert werden kann – dreht sich die Actionkomödie um die Jagd nach einem Verbrecherboss und den Kampf gegen dessen Schergen. In der gekürzt vorliegenden Version sind Gewalthandlungen verblieben, jedoch enthalten sie auf der Bildebene keine blutigen Bilder und zeigen auch keine Verletzungen oder übermäßige Schmerzen. Zudem werden die kurzen Bedrohungsmomente umgehend aufgelöst. Genretypisch befinden sich die Protagonisten zwar ständig in Gefahr, bleiben dabei aber gewitzt und weitgehend angstfrei, sodass der kindliche Zuschauer keine Angst um den souverän agierenden Helden haben muss. Zudem relativieren Slapstick und Situationskomik die Wirkungen der vorhandenen Gewaltmomente. Eine Ängstigung selbst jüngerer Rezipienten ist demzufolge nicht zu befürchten, und letztlich gewinnt auch – wie zu erwarten – das Gute und die Bösewichte werden bestraft. Eine Ausstrahlung im Tagesprogramm ist möglich. (Stand: Juli 2019)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Skyline – Der Tag des Angriffs
In diesem US-amerikanischen Endzeitfilm überfällt ein Konglomerat außerirdischer Maschinenwesen über Nacht die Menschheit. Eine Gruppe junger Erwachsener kämpft fortan ums eigene Überleben.
Ab 12-Jährigen dürfte die Endzeitproblematik aus Film und Literatur weitgehend bekannt sein, so dass sie dieses Thema klar dem fiktionalen Genre zuordnen können. Da die Aliens sehr schnell in die Filmhandlung eingeführt werden, bleibt für die Entwicklung der Charaktereigenschaften der Protagonisten kaum Zeit. Dies sowie der Verzicht auf dramatisch lang inszenierte Einstellungen leidender Menschen verhindert ein starkes, potenziell belastendes Mitfühlen jugendlicher Zuschauer mit den Hauptdarstellern, sondern schafft vielmehr Distanz. Auch der Umgang mit dem genreuntypischen, wenig hoffnungsversprechenden Schluss dürfte aufgrund der eindeutig auszumachenden Fiktionalität der Story und der oberflächlich inszenierten sowie eindeutig nicht als Identifikationsfiguren angelegten Protagonisten keine nachhaltige Wirkung entfalten. Die sich in der Originalfassung steigernde Bedrohung, die ab 12-Jährige zu stark hätte erregen und ängstigen können, wurde senderseitig für die Ausstrahlung im Hauptabendprogramm bearbeitet. (Stand: April 2014)
Weitere Informationen zum Film Skyline – Der Tag des Angriffs im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Slasher
Die 30-jährige Sarah Bennett kehrt in das Haus ihrer Eltern zurück, in dem in der Halloweennacht 1988 ihre Eltern brutal niedergemetzelt wurden. Erneut beginnt eine grausame Mordserie nach dem gleichen Muster. Der inhaftierte damalige Mörder Tom Winston hilft Sarah, Einblicke in die Gedanken des Mörders zu gewinnen, der sich in das gleiche finstere Kostüm des „Vollstreckers“ hüllt wie seinerzeit Winston.
Die Horrorserie erzählt mit den genretypischen Mitteln die Geschichte einer Kleinstadt voller Lügen und Geheimnisse. In der ersten Staffel wurde die Handlung – wie für das Genre üblich – über weite Strecken eher ruhig und dialogreich inszeniert, um dann in klar abgrenzbaren dramaturgisch begründeten Gewaltspitzen recht drastische Morde zu zeigen. Im Serienverlauf der ersten Staffel verlieren die Gewaltspitzen an Intensität. Die sehr formattypische und stark konstruierte Story um Vergeltung nach der Bibel bietet sowohl eine klare fiktionale, artifizielle und realitätsferne Einordnung als auch Entlastung, z.B. mittels der mutigen Hauptdarstellerin. Die Spannungsmomente können in recht vorhersehbarer Art von älteren Jugendlichen gut verkraftet werden. Auch die vorgeführte Selbstjustiz – die Ermordung von Opfern, die alle Schuld auf sich geladen haben – wird im Serienverlauf kritisch dargestellt, weshalb in vielen Episoden keine nachhaltige Entwicklungsbeeinträchtigung für die Altersgruppe der ab 16-Jährigen vermutet wird. Im Verlauf der zweiten und dritten Staffel ziehen die Gewaltspitzen der Splatterszenen jedoch an, sodass etliche Folgen nur eine Freigabe ab 18 Jahren erhielten. Splatterszenen (Folter/Sadismus), die deutlich über das dramaturgisch notwendige Maß hinausgehen und das Potenzial beinhalten, verrohend zu wirken, müssen für eine Fernsehausstrahlung entfallen. (Stand: August 2019)
Ab 18 Jahren / Nachtprogramm (23.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Slasher: Guilty Party
In die kanadischen Wälder zieht es eine Gruppe junger Freunde. Fünf Jahre zuvor arbeiteten sie hier in einem Ferienlager als Betreuer und brachten damals eine Betreuerin um. Nun wollen sie die Spuren verwischen. Dabei wird einer nach dem anderen getötet.
Die Serie beinhaltet viele intensive Gewalt- und Splatterszenen mit drastischen und blutigen Details und kann jüngere Zuschauer massiv ängstigen und verstören. Die Gewaltszenen sind eingebettet in eine mit vielen Rückblenden versehene Erzählung, die über lange Strecken ruhig und dialogstark ist und an gängige im Jugendmilieu angesiedelte Horror- und Splatterfilme erinnert. Die Episoden unterscheiden sich hinsichtlich gewalthaltiger Szenen in ihrer Intensität und Drastik. Viele Gewaltaktionen sind im Rahmen des Genres vorhersehbar, von ihnen geht keine gewaltbefürwortende Wirkung aus, weil die Empathie klar aufseiten der Opfer liegt. In anderen Szenen, z.B. in einer längeren, sadistischen Folterszene, wird Gewalt zynisch in einem Ausmaß zelebriert, dass selbst älteren Jugendlichen die Einordnung und notwendige Distanz nicht zugetraut werden kann. Diese Szenen müssen für eine Ausstrahlung im Fernsehen entfallen. (Stand: Dezember 2017)
Ab 18 Jahren / Nachtprogramm (23.00 – 6.00 Uhr)
Sleeper Cell
In der Thrillerserie wird der Undercoveragent Darwyn in eine islamistische Terrorzelle eingeschleust, um Anschläge zu verhindern.
Die Serie ist ruhig inszeniert und richtet sich an ein politisch interessiertes, erwachsenes Publikum. Aufgrund der komplexen Thematik, des nötigen Vorwissens und fehlender Identifikationsmöglichkeiten dürfte sie Jugendliche frühestens ab einem Alter von etwa 14 Jahren ansprechen. In langen Dialogpassagen werden religiöse und innerreligiöse Konflikte erläutert. Die differenzierte Figurenzeichnung macht deutlich, dass es sich bei den Islamisten um eine radikale Splittergruppe handelt. Als positives Gegengewicht steht der muslimische FBI-Agent, der den Kampf für Respekt und Toleranz in seiner Religion aufnimmt. Religiöse Vorurteile werden so nicht geweckt oder verstärkt. Gewalt wird im Kontext der Serie klar verurteilt, die durchgehend bedrohliche, latent gewalthaltige Atmosphäre kann auf jüngere Zuschauer aber ängstigend wirken. Ab 12-Jährigen wird zugetraut, der vielschichtigen Handlung zu folgen und die vereinzelten Gewaltmomente ohne Beeinträchtigung zu verarbeiten. Einige wenige ausgespielte Gewalt- und Tötungsszenen (z.B. eine Steinigung) können aber auch ältere Kinder stark belasten und müssen für eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm entfernt werden. (Stand: Januar 2015)
Weitere Informationen zur Thrillerserie Sleeper Cell im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Sleepy Hollow
Im Mittelpunkt der Fantasy-Mysteryserie stehen ein aus dem 18. Jahrhundert auferstandener Soldat und seine aus der Jetztzeit stammende Komplizin, die zusammen im Team das Übernatürliche, aus der Vergangenheit ebenfalls überlieferte Böse zu bekämpfen versuchen.
Die Serie ist mit den klassischen Bedrohungsmomenten des Horrorgenres ausgestattet, denn der Zuschauer wird Zeuge von zahlreichen blutigen Morden, die sich im Städtchen Sleepy Hollow ereignen. Diese werden z.T. auch drastisch inszeniert, Gewaltspitzen jedoch rechtzeitig aus dem Bild ins Off verlagert. Durch die in den letzten Jahren vermehrt ausgestrahlten Mystery- und milden Horrorformate haben ab 12-Jährige bereits Erfahrung mit dem Genre machen können. Weitere Argumente für die Freigabe ab 12 Jahren sind die komödiantischen Szenen, der deutlich sichtbare Fantasycharakter und damit eine unverkennbare Alltagsferne sowie die klare Gut-Böse-Zeichnung der Serie. Diese Elemente sorgen für Entlastung und schaffen Distanz zu den Gewaltszenen, weshalb das Risiko einer übermäßigen Angsterzeugung nicht anzunehmen ist. (Stand: Februar 2014)
Weitere Informationen zur Serie Sleepy Hollow im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Slip
Mae Connor scheint ein perfektes Leben zu führen. Doch hinter der Fassade bröckelt es – vor allem in ihrer langjährigen Ehe. Aufregend wird es, als Mae bemerkt, dass Orgasmen sie in Paralleluniversen katapultieren können.
Die Serie enthält:
- moderate Darstellung/Thematisierung sexueller Handlungen
- moderate Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
- zurückhaltende Darstellung/Thematisierung von Drogen(-Konsum)
- problematische Sprache
- zurückhaltende Darstellung/Thematisierung von Gewalt
Die vorgelegten, geprüften Episoden wurden für das Hauptabendprogramm (ab 20.00 Uhr), verbunden mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren freigegeben. Eine Episode wurde ab 16 Jahren bzw. für eine Ausstrahlung im Spätabendprogramm (ab 22.00 Uhr) freigegeben, kann jedoch nach einer Schnittbearbeitung ebenfalls im Hauptabendprogramm ausgestrahlt werden.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Small Soldiers
In der Komödie Small Soldiers geht es um einen spontanen Kriegsausbruch zwischen zwei mit Militärchips ausgestatteten Spielfigurenarmeen. Den Film, der mit einer Ironisierung von Klischees aus Kriegsfilmen spielt, werden jüngere Kinder im Detail nicht verstehen. Es gibt zahlreiche komödiantische Elemente, die für jüngere Kinder verständlich und witzig sind und als entlastend gewertet wurden. Die Winzigkeit der Figuren, die die Fiktionalität der Geschichte verdeutlicht, dürfte auch jüngeren Kindern während des Showdowns die Gewissheit vermitteln, dass letztlich alles gut geht und die Menschen siegen werden. Außerdem ist die Nebenhandlung einer sich entwickelnden Freundschaft zwischen Christy und Alan entlastend, auch die deutliche Unterscheidbarkeit von Gut und Böse bietet jüngeren Kindern eine klare Orientierung.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Smallville
Die auf dem Superman-Comic basierende Serie erzählt von den Jugendjahren des späteren Superhelden und funktioniert gleichsam als Adoleszenzgeschichte, als Entwicklungsetappe, in der der Superheld sich selbst und seine Kräfte entdeckt, sein Herkommen und seine familiäre Identität kennenlernt und vor allem schon erste Bekanntschaften mit Freund und Feind der späteren Jahre macht. Die dargestellten Kämpfe und Abenteuer sind dem Fantasygenre klar zuzuordnen, hier kommen magische Waffen, fiktive Stoffe wie Kryptonit und übernatürliche Fähigkeiten der Protagonisten zum Einsatz. Dies und die überwiegend deutliche Zuordnung der Charaktere in Gut und Böse wurden als entlastend für Kinder gewertet. Szenen, in denen Protagonisten in Gefahr schweben, sind schnell wieder vorbei, da Clarke sofort zur Stelle ist und das Unrecht der Welt erfolgreich bekämpft. Meist enden die Episoden mit langen Dialogszenen, die das Gesehene noch einmal moralisch einordnen und so auch einen versöhnlichen Ausklang für Kinder schaffen. Dennoch verfügen einige der geprüften Episoden aus den angegebenen Staffeln über wenige Gewaltspitzen oder eine klaustrophobe Atmosphäre, die Kinder nachhaltig ängstigen könnten und deshalb für die Ausstrahlung im Tagesprogramm entfernt werden müssen bzw. nicht für das Tagesprogramm freigeben wurden. (Stand: Juni 2015)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Snapped – Wenn Frauen töten
Im Mittelpunkt der Non-Fiction-Serie über die Straftaten von Frauen in den USA steht die Geschichte von Mandy, die zusammen mit ihrem Geliebten ihren früheren Mann getötet hat. Mit Hilfe einer durcherzählenden Off-Stimme, von Reenactment, Tatortfotos, dokumentarischen Aufnahmen und Interviews (Familienangehörige, Ermittler u. a.) werden auf sachliche und seriöse Weise die Lebenswege der Beteiligten, die Entwicklung der Ereignisse und die Aufklärung des Verbrechens geschildert. Am Ende erhalten die Täter ihre Strafe.
Da eine Beeinträchtigung für die Zuschauer ab 12 Jahren einstimmig nicht gesehen wurde, kann die Serie im Hauptabendprogramm ausgestrahlt werden. Aufgrund verbaler Schilderungen des Mordes und des familiären Kontexts, durch die unter 12-Jährige übermäßig geängstigt werden können, wurde eine weitergehende Freigabe für das Tagesprogramm abgelehnt. (Stand: Juni 2015)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Snitch – Ein riskanter Deal
In dem US-amerikanischen Drama – welches auf einer wahren Begebenheit beruht – versucht John Matthews, die über seinen Sohn Jason verhängte Haftstrafe aufgrund angeblichen Drogenhandels zu verkürzen, indem er sich auf einen Handel mit der Staatsanwaltschaft einlässt. Durch einen Undercover-Einsatz im brutalen Milieu der mexikanischen Drogenkartelle soll Matthews die wahren Drogenbosse ausliefern.
Die alltagsferne, aber durchaus realistisch gezeichnete und durchgängig bedrohliche, oft in düsteren Bildern erzählte komplexe Handlung richtet sich zwar nicht explizit an jüngere Kinder, bietet aber durch die im Vordergrund stehenden verschiedenen Familienbezüge entsprechende Anknüpfungspunkte. In der vorliegenden Schnittfassung des Senders wurde zwar das Gewaltmaß stark reduziert, die Gefahr einer übermäßigen Angsterzeugung (um das Wohl von Vater und Sohn; dramatische Ausweglosigkeit der Situation) und sozialethischen Desorientierung für unter 12-Jährige ist dennoch gegeben. Der Actionstreifen wird daher für das Hauptabendprogramm, für Zuschauer ab 12 Jahren freigegeben. (Stand: November 2015)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Snowfall
Die Dramaserie handelt vom Aufkommen der Crack-Welle in L.A. in den 1980er-Jahren. In einem der drei separat angelegten Handlungsstränge wird die Verstrickung der CIA in Drogenhandel und südamerikanische Politik erzählt.
Die vorliegenden Episoden warten mit einigen drastischen und suggestiven Szenen von Drogenkonsum, Sex und Gewalt auf. Die Hauptfigur Franklin ist sympathisch inszeniert, nimmt selbst keine Drogen, beschließt aber fortan nicht mehr nur mit Gras, sondern auch mit Kokain zu dealen. Im Hinblick auf die Verarbeitungsfähigkeiten unter 16-Jähriger erscheint die Ambivalenz dieses jungen Protagonisten in Verbindung mit vielen Szenen, die vordergründig drogenpositiv wirken, problematisch. Die gezeigten Gewaltszenen charakterisieren das Milieu als riskant und gewaltgeprägt – können ab 12-Jährige auch kurzzeitig irritieren, eine nachhaltige Ängstigung wird jedoch nicht vermutet. Ausnahme bildet die erste Episode, hier können diese Gewaltsequenzen auf ein Publikum unter 16 Jahren eventuell noch übermäßig ängstigend wirken, weshalb der Pilot für das Spätabendprogramm freigegeben wurde. (Stand: Januar 2018)
Weitere Informationen zur Dramaserie Snowfall im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Snowpiercer
Der Science-Fiction-Film beschreibt eine dystopische Gesellschaft während einer Eiszeit. Die Überlebenden umkreisen in einem Zug den Globus und teilen sich in Arm und Reich. Als erneut Kinder von den Reichen entführt werden, kommt es zur Rebellion.
Die häufigen Gewaltexzesse in Form von Tötungs- und Kampfszenen schaffen für ab 12-Jährige ein zu belastendes Gesamtbild, in dem es nur wenige Ruhe- und Dialogphasen sowie kein entlastendes Ende gibt. Die gesellschaftskritische Aussage kann von dieser Altersgruppe nur bedingt entschlüsselt werden, da der Fokus der Handlung auf Gewalt liegt. Der Film wurde vom Sender umfangreich geschnitten eingereicht, ist aber nach wie vor gewaltgeprägt. Deshalb konnte auch die Schnittfassung nur für das Spätabendprogramm ab 16 Jahren freigegeben werden. (Stand: Mai 2016)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Der Soldat James Ryan
In dem 1944 spielenden Kriegsdrama geht es um die Rettung des US-Soldaten James Ryan, der in den Wirren des Zweiten Weltkrieges als einziger von vier Brüdern lebend zu seiner Mutter zurückkehren soll.
Der Film zeigt ausführlich Gewalt, vor allem in den Anfangsszenen, die die Landung von US-Truppen in der Normandie visualisieren. Die ungeschönten und brutalen Kriegsbilder wirken abschreckend. Wie die Soldaten, die der kriegerischen Auseinandersetzung nicht ausweichen können, möchte sich der Zuschauer dieser Gewalt entziehen.
Mit Rücksicht auf Kinder ab 12 Jahren wurden extreme Gewaltbilder vor allem in diesen ersten 20 Minuten des Films sorgfältig entfernt, ohne den Szenen ihre abschreckende Wirkung zu nehmen.
Obwohl der Film in seiner Gesamtaussage eher pathetisch und ambivalent ist, gibt es immer wieder Szenen, die existenzielle Bedrohungs- und Belastungssituationen zeigen und die Sinnlosigkeit des Krieges vor Augen führen. Nicht strategisch-taktische Überlegungen stehen im Vordergrund, sondern die an einem Krieg beteiligten Menschen. Der Film ist nicht aus der Perspektive von Kindern und Jugendlichen erzählt, die Protagonisten sind Erwachsene. Die Zuschauenden werden nicht mit Gefühlen des Verlustes oder der Trauer zurückgelassen, sondern der Rührung.
Mit der Rettung in letzter Minute gibt es ein starkes Entlastungsmoment. Auch im mittleren Filmteil sorgen lange Ruhephasen für Entspannung. Insgesamt bietet die bearbeitete Fassung mit Blick auf 12-Jährige hinreichend Entlastungsmomente und kann im Hauptabendprogramm ausgestrahlt werden. (Stand: November 2017)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
The Son
Die im 19. und 20. Jhd. spielende Westernserie dreht sich um die Figur und Familiengeschichte des Eli McCullough, der mit seinem konsequenten Streben nach Macht zu einem der mächtigsten Männer des Landes wird. In Staffel 2 stößt seine Enkelin auf ein Familiengeheimnis, während Eli skrupellos um den Machterhalt kämpft.
Die ruhig erzählte Dramaserie wendet sich mit ihrer historischen Darstellung an ein erwachsenes Publikum. Hierbei erschweren heftige Zeitsprünge einem jugendlichen Publikum die Orientierung im Plot. Gewalt- und Spannungsspitzen kommen vor, denn die Geschichte der USA wird als Geschichte der Gewalt erzählt – allerdings in einem klar historischen Rahmen, mit einem aufklärerischen Charakter. Die kurzen gewalthaltigen Schockmomente werden als dramaturgisch begründet eingeschätzt. Ein Publikum ab 12 Jahren ist in der Lage, diese Szenen historisch zu verorten und der Grad der gezeigten Gewaltintensität übersteigt nicht die Verarbeitungsfähigkeiten dieser Altersgruppe. Übermäßig inszenierte Gewaltspitzen müssen für eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm entfallen. Zudem bietet die von Dialogen vorangetriebene Handlung ausreichend Ruhephasen. Insgesamt sorgen die anspruchsvolle, sehr ernste Dramaturgie und Geschichte für Distanzierung und Einordnung, gleichzeitig dürfte unter 16-Jährigen der Einstieg in die Serie schwerfallen. (Juli 2019)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Sons of Anarchy
Die lose an Shakespeares Hamlet angelehnte Dramaserie um den fiktiven Motorradclub Sons of Anarchy bietet eine komplexe Handlung um Bandenkriminalität und zahlreiche Gewaltszenen und -exzesse, an denen auch Protagonist Jax Anteil hat.
Die Vielzahl drastischer und blutiger Bilder schließt eine Freigabe für unter 16-Jährige klar aus – die zynische Handlung und die Menge an unüblich brutalen Szenen würde jüngere Jugendliche überfordern. Auch eine Freigabe ab 16 Jahren kommt in der Regel nur für Schnittfassungen in Betracht, bei denen die brutalsten Gewaltspitzen entfernt wurden. Wesentlich ist dabei, dass ab 16-Jährigen Distanzierungsmomente zur gezeigten Gewalt geboten werden, indem die sympathische Hauptfigur beispielsweise eher nachdenklich denn aggressiv agiert und bei Tötungen und Selbstjustiz nicht zu erleben ist. Epidsoden, die extrem drastische Darstellungen von brutaler Gewalt enthalten, in denen das Selbstjustiz-Motiv ausgespielt wird und erfolgreich scheint, während Momente des Zweifels in den Hintergrund rücken, werden für Jugendliche nicht freigegeben. Vermutet wird hier, dass die Darstellung von Grausamkeiten einer Empathievermittlung entgegenwirken und Jugendliche im Sinne einer Desensibilisierung bzw. Verrohung sozialethisch desorientieren könnten. (Stand: April 2015)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Ab 18 Jahren / Nachtprogramm (23.00 – 6.00 Uhr)
Spartacus
Diese Action- und Martial-Arts-Serie zeichnet die Lebensgeschichte des Gladiators und Sklaven Spartakus nach und setzt dabei weniger auf historische Genauigkeit, sondern auf die Effekte drastischer Gewaltdarstellungen, expliziter sexueller Inhalte sowie sexualisierter und grober Sprache.
In Staffel 01 bis 02 bilden lange Dialoge über Liebe oder Gerechtigkeit ein Gegengewicht zu den heftigen Gewaltdarstellungen, so dass bei den meisten Episoden eine Freigabe ab 16 Jahren/Spätabendprogramm, in der Regel unter Schnittauflagen, möglich war. In einzelnen Folgen wie auch in Staffel 03 haben die Gewaltdarstellungen dagegen eine so hohe Drastik und Ästhetisierung, dass eine Verrohung bzw. Desensibilisierung bei älteren Jugendlichen nicht auszuschließen ist. Spekulative Bilder mit Gewalt verherrlichender Tendenz wurden daher z.T. auch für die Ausstrahlung im Nachtprogramm entfernt.
Weitere Informationenzur Serie Spartacus im fsf blog.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Ab 18 Jahren / Nachtprogramm (23.00 – 6.00 Uhr)
Die Spezialisten: Sons of Guns
Die Dokumentationsserie zeigt die Basteleien, Experimente und Schießübungen einer Gruppe von Waffennarren im US-amerikanischen Waffenladen „Red Jacket“, der landesweit für Waffenentwicklungen und Restaurationsarbeiten berühmt ist.
Die Episoden sind im Grundton nicht belastend oder aggressiv, die Bildebene ist überwiegend wenig martialisch, der Umgang miteinander vernünftig und gleichberechtigt. Ein Vergnügen an Zerstörung wird meist gegen Ende der Episoden deutlich, wenn die gebastelten Waffen unter freiem Himmel erprobt werden, wobei der Spaß an der Technik im Vordergrund steht – die Waffen werden nie gegen Menschen oder Tiere gerichtet. Ab 12-Jährige, die bereits eine ethisch-moralische Haltung zum Waffeneinsatz gegen Menschen gefunden haben, können das Format als Sympathiewerbung für einen US-amerikanischen Waffenladen einordnen und distanziert betrachten, zumal die Episoden für deutsche Kinder und Jugendliche als deutlich alltagsfern zu bewerten sind. Für unter 12-Jährige wird dagegen die ungebrochene und gänzlich unreflektierte Waffenbegeisterung, die in diesem nicht-fiktionalen Format transportiert wird, als eine grundsätzlich falsche Orientierung und damit als entwicklungsbeeinträchtigend eingeschätzt.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Spider-Man
Die Animationsserie zeigt die Anfänge des begabten Schülers Peter Parker, welcher von einer genetisch veränderten Spinne gebissen wurde und seitdem mit seiner neuen Identität als „Spider-Man“, einer Mischung aus Spinne und Mensch, leben muss.
Jede Episode handelt von der Bekämpfung eines anderen Superhelden. Die sich deutlich an Kinder unter 12 Jahren richtende Serie wird von einem langsamen Erzähltempo getragen und weist viele Wiederholungen auf. Wenige sich schnell auflösende Spannungsspitzen sind vorhanden, aber diese actionreicheren Passagen werden durch Spider-Mans witzige Sprüche gebrochen. Die von den positiven Identifikationsfiguren ausgehende Gewalt wird nur im Notfall zur Selbstverteidigung mit den mildesten Mitteln eingesetzt. Da die Figur des Spider-Man jedoch bekannt ist, schafft dies Vertrauen in einen guten Ausgang. Somit liegt kein angsterzeugendes Bedrohungsgefühl vor. Vielmehr steht der zentrale Held für positive Werte, für Loyalität und den starken Glauben an das Gute. Eine klare Zuordnung der guten und verlässlichen Charaktere versus der bösen Schurken ist gegeben. Für 6-Jährige erscheinen die zur Prüfung vorgelegenen Episoden problemlos verkraftbar. (Stand: Dezember 2017)
Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Spiderman – Die Sexparodie
Die Handlung des vorliegenden Films knüpft an die Geschichte von Spiderman an und zeigt einen Helden, der während seines Rachefeldzuges in die erotischen Fänge einer schwarzen Witwe gerät. Die Erzählung bildet den Rahmen für vier längere Sexszenen (insgesamt ca. 40 Minuten). Es wird sich typischer Kostüme bedient, wobei im Gesamteindruck die erotischen Anteile die parodieartigen Anteile deutlich dominieren. Der Film wurde insgesamt als grenzwertig im Hinblick auf den Pornografieverdacht angesehen. Zwei Sexszenen mussten massiv verkürzt werden, um den Eindruck einer auf reine Triebabfuhr reduzierten, entpersönlichten Sexualität als mechanischer Arbeitshandlung zu zerstreuen.
Ab 18 Jahren / Nachtprogramm (23.00 – 6.00 Uhr)
Spiel mit der Angst
Das idyllische Leben des Ehepaars Neil und Abby Randall ändert sich schlagartig, als ihre kleine Tochter Sophie von einem Unbekannten entführt wird. Um ihr Kind wiederzusehen, müssen sich die Eltern den Forderungen des Entführers für 24 Stunden beugen.
Der senderseitig für die Primetime gekürzte Rachethriller enthält ein gewisses Gewaltniveau, dessen Spannungsspitzen durch mehrere Schnitte entsprechend des FSK-Jugendentscheides entschärft wurden. Die verbliebenen Gewalthandlungen gehen fast ausschließlich vom Entführer aus, Neil und Abby wenden Gewalt meist nur reaktiv an. Im Handlungsverlauf wird immer wieder die Bedrohung der kleinen Sophie thematisiert – allerdings verbal und nicht auf der Bildebene visualisiert. Es werden v.a. die Ängste der erwachsenen Hauptfiguren aufgegriffen, eine Identifikation jüngerer Zuschauer mit ihnen scheint jedoch unwahrscheinlich. Zum Filmende löst sich die Gefahr auf und erweist sich als Täuschung. Insgesamt ist der Plot sehr alltagsfern und konstruiert konzipiert und bietet ab 12-Jährigen entsprechende Distanzierungsmomente. Zwar zeigen alle Figuren ein sozialethisch abweichendes Verhalten, dennoch wird dieses im Hinblick auf die Probleme und seelischen Verletzungen der Protagonisten eingeordnet und ausführlich erklärt. Das moralisch verwerfliche Gebaren aller Beteiligten führt zum Ende für Keinen zu Glück oder Zufriedenheit. Ab 12-Jährigen wird zugemutet, dass sie die Konfliktlösung nicht als „normal“ bzw. sozial akzeptiert wahrnehmen. Der FSF-Prüfausschuss sprach sich entsprechend für eine Freigabe ab 12 Jahren im Hauptabendprogramm aus. (Stand: Juli 2020)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Spreadsheet
Lauren, eine geschiedene Mutter mit zwei Kindern, ist auf der Suche nach unverbindlichem Sex. Zusammen mit ihrer besten Freundin Alex entwickelt sie eine Exceltabelle ("Spreadsheet"), um ihr Liebesleben inmitten des Chaos ihres Lebens zu organisieren und abwechslungsreich zu gestalten.
Die Serie enthält:
- leicht problematische Sprache
- leicht belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen
- zurückhaltende bis moderate Darstellung/Thematisierung sexueller Handlungen
- zurückhaltende bis moderate Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
- zurückhaltende bis moderate Darstellung/Thematisierung von Drogen(-Konsum)
Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger. Bei fünf der geprüften acht Episoden wurde eine Freigabe für das Tagesprogramm, verbunden mit der Altersfreigabe ab 12 Jahren, entschieden, da das Wohl jüngerer Kinder einer Platzierung im Tagesprogramm nicht entgegen steht.
Mehr zur Serie bietet der Blick in die Programmprüfung.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Spy – Susan Cooper
Susan Cooper hat einen Schreibtischjob bei der CIA. Um ihren Kollegen aus den Fängen einer Verbrecherorganisation zu retten, schlüpft sie in die Rolle der Undercover-Agentin.
Sie führt souverän durch den Film, obwohl vormals keiner an ihre Fähigkeiten glaubte. Damit ist die Protagonistin der übermütigen Komödie auch für jüngere Kinder eine anschlussfähige Identifikationsfigur. Gewaltspitzen wurden bereits vom Sender entfernt. Obwohl weiterhin viele Statisten umkommen, sind diese Szenen für Kinder nicht mehr ängstigend. Durch die positiven Auflösungen von Spannungsbögen, die komödiantische Übertreibung und Absurdität des Films bieten sich auch für unter 12-Jährige ausreichend entlastende Momente. Die verwendete Sprache ist vereinzelt vulgär, wirkt aber aufgesetzt und wenig vorbildhaft. Einer Platzierung im Tagesprogramm kann daher zugestimmt werden. (Stand: April 2017)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Der Staatsfeind
Der rechtschaffene Kommissar Robert Anger wird unverschuldet zum meist gesuchten Verbrecher Deutschlands. Vom ursprünglichen Jäger wird er zum Gejagten und muss seine Unschuld beweisen.
Mit dem filmischen Topos korrupter Polizei- und Geheimdiensteinheiten dürfte das Zielpublikum des Hauptabendprogramms soweit vertraut sein, dass diesbezügliche Darstellungen zu keinen ernsthaften Zweifeln an der Rechtsstaatlichkeit führen werden. Mit der dialoglastig erzählten und leicht zu durchschauenden Story und der Dramaturgie – die trotz aller Bedrohungen am Ende ein Art Happy End suggeriert –, wartet der Film mit erkennbar genretypisch-fiktiven, alltagsfernen und kaum zur Identifikation einladenden Handlungselementen und Figuren auf, die einem Publikum ab 12 Jahren insgesamt ausreichend Distanz und Entlastung bieten. Der TV-Film enthält einige – allerdings nicht detailreich inszenierte – Gewalt- und Bedrohungssituationen, die jedoch nicht über das im Hauptabendprogramm Mögliche hinausgehen. (Stand: Mai 2018)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Stalker
In der Psychothriller-Serie Stalker geht es um notorische Stalker, die ihre Opfer mit perfider Gnadenlosigkeit verfolgen. Im Mittelpunkt stehen die Ermittler Jack Larsen und Beth Davis der neu ins Leben gerufenen Sondereinheit „Threat Assessment Unit“.
Die als typisch daherkommende US-amerikanische Kriminalserie ist eher ruhig und dialoglastig inszeniert. Die vielen Gespräche zwischen den sich erst kennenlernenden Beamten sollen Entlastung bieten. Durchbrochen werden die Dialoge durch die z.T. eindringlich inszenierten Einzelbilder und Gewaltspitzen rund um die Kriminaltaten (Überfälle und Mord). Ab 12-Jährigen wird zugetraut die abgebildeten Bedrohungsszenarien zu verkraften, da die Polizisten ihr Möglichstes tun, um die Täter zu fassen, was am Ende auch zuverlässig gelingt. Ebenso ist die Altersgruppe in der Lage, eindeutig negativ konnotierte Gewalthandlungen der Stalker auch als solche einordnen zu können. Einige zu bedrohliche Szenen (Vergewaltigung) müssen für die Programmierung im Hauptabendprogramm entfernt werden. (Stand: Januar 2015)
Weitere Informationen zur Thrillerserie Stalker im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Stan Lee's Lucky Man
Im Zentrum der Serie steht der spielsüchtige und zuweilen ambivalent wirkende Ermittler der Londoner Mordkommission Harry Clayton. Ein ihm zugesteckter geheimnisvoller Armreif hilft ihm, Verbrechen aufzuklären.
Die Serie beinhaltet eine ruhige Erzählweise, eine überwiegend helle Inszenierung und mit Londons Kulisse einen relativ hohen Schauwert. In der Regel handelt es sich bei den aufzuklärenden Verbrechen um Morde, die oft dezent oder gar nicht in Szene gesetzt sind. Dabei wurden die Ermittlungsarbeiten dialogreich inszeniert und rahmen sowie schwächen punktuelle Gewaltspitzen in ihrer Wirkung. Harry ist kein kind- oder jugendaffiner Charakter, somit stellt er für jüngere Zuschauer unter 12 Jahren kaum ein attraktives Identifikationsangebot dar. Bei der Platzierung im Tagesprogramm – bei der das Wohl jüngerer Kinder unter 12 Jahren berücksichtigt werden muss – wurden für potenziell übermäßig angsterzeugende Einzelbilder Schnittauflagen erteilt. (Stand: Mai 2017)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Star Trek Beyond
Im dritten Teil der Star-Trek-Neuauflage für das Kino wird die Crew der Enterprise in einen Hinterhalt gelockt und von der finsteren Kreatur Krall und seinen Handlangern bedroht.
Dabei werden dem jungen Zuschauer in Blockbuster-Manier spektakuläre Effekte, rasante Action, fulminante Weltraumschlachten sowie ein bombastischer Soundtrack und ein dämonischer Bösewicht geboten. Die Crew der Enterprise bietet positive Identifikationsfolien, die orientierend und gegen eine mögliche Beeinträchtigung wirken. Doch auch nach der senderseitigen Schnittbearbeitung heftiger Gewaltspitzen verbleibt ein äußerst spannendes, streckenweise düsteres Weltraumabenteuer mit Kämpfen, Schusswechseln und Bedrohungssituationen, die in ihrer Länge für jüngere Kinder vereinzelt herausfordernd sein können. Nach einhelliger Sicht im FSF-Prüfausschuss bieten verlässliche Heldenfiguren, die märchenhafte Fantasyrahmung und das positive Ende ausreichend Entlastung, sodass aufkommende Ängste aufgefangen und Anspannungen wieder abgebaut werden können. Da eine nachhaltige Ängstigung jüngerer Kinder nicht vermutet wird, kann die vorliegende geschnittene Filmfassung im Tagesprogramm ausgestrahlt werden. (Stand: Juni 2018)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Star Trek Into Darkness
Das Abenteuer reiht sich in die bekannte Star Trek-Reihe ein, bei der sich alles um das Raumschiff Enterprise mit Captain Kirk, Spock etc. dreht. Angriffe müssen abgewehrt und das Überleben der Crewmitglieder gegenüber feindlichen Rassen gesichert werden.
Das farbige Fantasyspektakel beinhaltet eine ausgeklügelte und verwobene Handlung – technisch perfekt inszeniert. Filme der Star Trek-Reihe haben aufgrund ihrer Bekanntheit im Science-Fiction-Genre (TV-Serien, Kinofilme, Merchandising-Produkte, Computerspiele) sicherlich für Kinder ab 6 Jahren eine hohe Attraktivität. Dabei ist den Helden der Enterprise die Sympathie der jungen Rezipienten gewiss. Sie stellen quasi eine Familie dar, in der es zu Auseinandersetzungen kommt, deren Mitglieder aber immer wieder füreinander einstehen und die positive Identifikation ermöglichen. Das bildgewaltige Actionszenario enthält nach wie vor einige Kampf- und gewalthaltige Szenen, die jedoch um drastische Spitzen vermindert wurden. Dennoch verlangt das durchgängig hohe Spannungspotenzial jüngeren Kindern unter 12 Jahren bei der Rezeption einiges ab. Actionszenen werden aber entweder schnell aufgelöst oder durch andere Gestaltungsmittel relativiert. Dazu werden über die eindeutig realitätsferne und episch breit angelegte Handlung Distanzierungsmöglichkeiten geboten. Zur Entlastung tragen neben den längeren ruhigen Passagen auch die warmen menschlichen Aspekte wie der Zusammenhalt der Crew, klare Orientierungs- und positive Identifikationsfiguren bei. Ergänzt wird dies durch die positive Auflösung am Ende des Films mit sozialethisch vorbildlicher Einordnung. (Stand: Februar 2019)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Star Trek Prodigy
Im Mittelpunkt der animierten Science-Fiction-Serie steht eine bunt gemischte Fantasy-Teenager-Gruppe, die in einem ausrangierten Sternenflottenschiff die Galaxie erkundet und dabei viele Abenteuer erlebt.
Die Serie enthält
- angedeutete Darstellung/Thematisierung von Gewalt
- kurze belastende oder erschreckende Szenen
Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 6-Jähriger.
Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Star Trek XI
Im elften Teil der Star Trek-Reihe kommt der feindlich gesinnte Romulaner Nero zurück aus der Zukunft, um die Erde zu zerstören. Kirk und Spock eilen mit der U.S.S. Enterprise zu Hilfe, geraten jedoch unter Dauerbeschuss. Letztlich siegt das Gute über das Böse.
Die vom Sender gekürzt vorgelegte Filmfassung wurde um etliche Gewaltspitzen reduziert. Dennoch kommen in dem rasant geschnittenen Film Action- und spannungsreiche Szenen sowie Kampfhandlungen vor und sorgen für kurzzeitige Aufregung bei einem jüngeren Publikum. Die erregenden Momente sind im Wechsel mit ruhigeren und längeren Dialogpassagen arrangiert, sodass jüngeren Kindern Entlastung geboten wird und eine länger anhaltende erregende oder ängstigende Wirkung nicht befürchtet wird. Zusätzlich sorgen humorige Einlagen für Entspannung. Im Fokus stehen die Themen Tapferkeit, Mut und Freundschaft. Aufgrund seines realitätsfernen Settings kann der Science-Fiction-Film schon von jüngeren Kindern klar dem Fantasygenre zugeordnet werden. Das eindeutige Gut-gegen-Böse-Schema bietet Orientierung und die Unverwundbarkeit der Helden sowie das versöhnliche Ende sind selbst für jüngere Kinder vorhersehbar. Somit ist die um etliche Gewaltszenen bereinigte Schnittfassung nicht geeignet, jüngere Kinder nachhaltig zu ängstigen, weshalb sie im Tagessprogramm ausgestrahlt werden kann. (Stand: Dezember 2021)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Star Wars Rebels
Die US-amerikanische Computeranimationsserie spielt im fernen Star-Wars-Universum von George Lucas. Klar zu identifizierende Helden stehen den bösen Antihelden gegenüber, die zudem in ihrer dunklen Aufmachung ästhetisch eindeutig zu erkennen sind.
Die der FSF vorgelegten Episoden können von jüngeren Kindern inhaltlich in den Grundzügen verstanden werden. Kritisiert werden z.B. die deutliche Waffenpräsenz und die Lautstärke der Kämpfe. Jedoch die Unverletzlichkeit der Protagonisten, Humor, eine phantasievolle und wirklichkeitsfremde Ausgestaltung und ein gutes Ende sind für Grundschulkinder entlastende Momente und lassen den zweifelsohne hohen Actionanteil der Zeichentrickserie auch für ab 6-Jährige als verkraftbar erscheinen. Die Vielzahl der actionhaltigen Szenen überschreitet auch nicht das inzwischen im Kinderprogramm übliche Maß. Die Helden setzen Gewalt primär zu ihrer Verteidigung ein. Die Kampfszenen wirken deutlich fiktional überhöht und sind auch für jüngere Kinder eindeutig als realitäts- und alltagsfern einzuordnen. Die Gefahr einer Übertragung des dargebotenen Umgangs mit Gewalt auf reale Situationen und Lebenseinstellungen wird nicht gesehen, zumal das Gut-Böse-Schema eindeutig ist und auch jüngeren Kindern Orientierung bietet. (Stand: August 2014)
Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Star Wars – Das Erwachen der Macht
Star Wars – Das Erwachen der Macht lautet der siebte Teil der Science-Fiction-Saga, bei dem es nach wie vor um den andauernden Kampf zwischen der hellen und der dunklen Seite der Macht in einem fiktiven Universum geht.
Die meisten bisherigen Filme aus der Reihe wurden für ein Publikum ab 6 oder ab 12 Jahren in Verbindung mit der Ausstrahlung im Tagesprogramm freigegeben. Es wird angenommen, dass jüngeren Zuschauern die Inhalte der Star Wars-Saga, die Erzählweise und die Figuren bekannt sind. Die Protagonisten folgen einer klaren Gut-Böse-Zuordnung. Identifikationsfiguren werden von den positiv besetzten Protagonisten repräsentiert und transportierten moralische Tugenden wie Solidarität, Freundschaft und Zusammenhalt – dies kann auch von jüngeren Kindern gut erfasst werden und wirkt entlastend gegenüber zahlreicher aufregender Passagen. Actionszenen wechseln sich mit ruhigen oder humorvollen Sequenzen ab, wohingegen die dramatischen Szenen ganz ohne Gewaltspitzen oder erschreckende Details auskommen. Das Geschehen bleibt immer deutlich im fantastischen Rahmen der Science-Fiction-Erzählung – jüngeren Kindern werden somit wenig Anknüpfungspunkte an ihre eigene Lebensrealität geboten. Insgesamt sind keine nachhaltigen Beeinträchtigungen auf jüngere Zuschauer unter 12 Jahren anzunehmen, einer Tagesplatzierung konnte zugestimmt werden. (Stand: Oktrober 2016)
Weitere Informationen zum Science-Fiction-Abenteuer Star Wars – Das Erwachen der Macht im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Star Wars – Rogue One
Der VIII. Teil der erfolgreichen Science-Fiction-Reihe Star Wars ist ein Prequel zu Episode IV und spielt damit kurz vor Luke Skywalkers erstem Einsatz im Sternenkrieg.
Die Star Wars-Reihe zieht im Allgemeinen bereits jüngere Kinder unter 12 Jahren an, so auch dieser wuchtige Science-Fiction-Film. Die mit ihren langen und opferreichen Kampfszenen versehene Abenteuergeschichte, bei denen auch sämtliche Protagonisten am Ende ihr Leben lassen, fordert jüngeren Kindern einiges ab. Aufgrund der Länge der Kämpfe, z.B. einen 30‑minütigen Showdown, wurde über eine mögliche nachhaltige Ängstigung auf unter 12‑Jährige diskutiert. Mit diesen ängstigenden und spannenden Szenen werden jüngere Kinder durchaus mitgehen, allerdings wird eine nachhaltige Wirkung über die Rezeption des Films hinaus nicht angenommen. Denn Kinder werden mit hoffnungsgebenden Äußerungen, einer zurückhaltend inszenierten Explosion und beruhigender Musik mit einem versöhnlichen Ende aus dem Film entlassen. Hinzu kommen Elemente wie die klare Genrezuordnung, der Bekanntheitsgrad der Saga, die lockeren Sprüche nach spannenden Szenen und starke Identifikationsfiguren, die für ausreichend Entlastung sorgen. Eine Platzierung im Tagesprogrammierung ist möglich. (Stand: Mai 2017)
Weitere Informationen zu Star Wars – Rogue One gibt es im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Star Wars – The Clone Wars
Diese US-amerikanische Animationsserie ist ein Ableger der populären Star Wars-Saga von George Lucas und wartet weitgehend mit dem bekannten Personal der Star Wars-Filme auf. Unermüdlich kämpfen die Klon-Bataillone unter der Führung der Jedi-Ritter für Gerechtigkeit, dabei müssen sie mit ständig neuen Tücken ihrer Gegner, der gewaltigen Droiden-Armeen, rechnen. Fantastische Schlachten in fantastischen Lebenswelten beherrschen die Serie – sie sind der Erde und ihren Schauplätzen sehr unähnlich und können kaum umstandslos auf die Lebenswelt von Kindern übertragen werden. Die Jedi-Ritter stehen nicht für Kraft und Zerstörungskompetenz, sondern zeigen Alternativen zum Kampf wie Freundschaft und Liebe. Übertriebene Kampfeslust der jüngeren Jedis wird von den älteren Meistern oftmals gerügt. Kinder werden in dieser Weltraumsaga mit einer Reihe von monströsen Figuren konfrontiert, die unheimlich sind. Eine nachhaltige Ängstigung durch die fantastischen Kampf- und Bedrohungsszenarien ist aber nicht zu vermuten. Episoden, in denen die Jedis nicht helfen können und sich das Böse schmerzlich austobt, wurden im Hauptabendprogramm platziert.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Star-Crossed
Zehn Jahre vor dem Handlungsbeginn der US-amerikanischen Science-Fiction-Serie ist ein Raumschiff mit Außerirdischen auf die Erde gestürzt. Seitdem leben die Aliens interniert und abgeschottet von der Menschenwelt. Nun sollen einige Jugendliche, darunter Roman, in eine Highschool integriert werden. Der Außerirdische und das Menschenmädchen Emery verlieben sich dort ineinander. Die Liebe steht unter keinem guten Stern, da sich die beiden Spezies nicht besonders wohlwollend gegenüber stehen.
Die Serie bietet als Genremix zwischen Science-Fiction und Teenie-Highschool-Soap Anschlussmöglichkeiten an die Lebenswelt von Jugendlichen. Sie enthält einige wenige, z.T. auch drastische Gewaltspitzen, die Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren aber nicht nachhaltig ängstigen. Es gibt einen klar erkennbaren fiktionalen Charakter und die Serie hat weder in ihrer Machart noch in ihrer thematischen Umsetzung eine angsterzeugende oder desorientierende Wirkung für ab 12-Jährige. (Stand: Mai 2015)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Starbuck
David Wosniak ist 42 Jahre alt und arbeitet als Fahrer für die Fleischerei seines Vaters. Er ist ein Taugenichts, der sich am liebsten vor sämtlichen Verantwortungen drückt. Als seine Freundin schwanger wird, trennt sie sich von ihm, weil sie ihm die Vaterrolle nicht zutraut. Nach eine Weile erfährt er von einem Anwalt, dass er Vater von 533 Kindern ist – als junger Mann hat David sein Leben eine Weile lang unter dem Pseudonym „Starbuck“ durch Samenspenden finanziert. Und jetzt streben 142 seiner 533 Kinder eine Sammelklage an, um ihren leiblichen Vater persönlich kennenzulernen. Der sympathische Loser David Wosniak lernt Verantwortung für sich und seine 144-köpfige Großfamilie zu übernehmen.
Der FSF-Prüfausschuss diskutierte einige wenige potenziell bedrohliche Szenen, jedoch wurden diese als verkraftbar auch für jüngere Kinder eingeschätzt, da umgehend eine positive Auflösung folgt. Starbuck ist ein liebenswerter, wertkonservativer Familienfilm und erhielt eine Altersfreigabe ab 6 Jahren. (Stand: Mai 2015)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Stephen Kings Es
Eine Gruppe ehemaliger Freunde findet sich 30 Jahre nach der Begegnung mit dem mordenden Clown Pennyswise zusammen, um ihn endgültig zu besiegen.
Der Horrorfilm ist deutlich in die Jahre gekommen, weshalb die altmodischen Spezialeffekte auch von ab 12-Jährigen leichter als Trickeffekte zu erkennen sind. Denn diese erinnern aus heutiger Sicht vielmehr an vorhersehbare Geisterbahnelemente, die zwar kurzzeitig erschrecken, aber nicht nachhaltig ängstigen. Inhaltlich behandelt der Film Themen wie Freundschaft, Vertrauen und Zusammenhalt im Kampf gegen das Böse. Somit werden Distanzierungsmomente mit positiven Botschaften vermittelt, wie z.B. die Überwindung von Ängsten und bedrohlichen Situationen durch die Verbundenheit der Helden. Dies ist oft getragen von ruhigeren Dialogszenen, die im Wechsel zu den gruseligeren Momenten für Entlastung sorgen. Auch die (zumeist) positive Szenenauflösung wirkt einer nachhaltigen Ängstigung entgegen. Insgesamt sind die Protagonisten und das Ambiente als wenig jugendaffin einzustufen. Mehrheitlich wurde eine übermäßige Ängstigung der ab 12-Jährigen nicht vermutet. Diese Altersgruppe verfügt bereits über Genreerfahrung mit gruseligen und spannenden Thrillern, sodass sie sich von dem dargebrachten deutlich fiktionalen Geschehen ausreichend distanzieren und das Gesehene verarbeiten können. (Stand: November 2018)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Stephen Kings Es – Teil 1
Nachdem der "Club der Verlierer", bestehend aus sieben Kindern, 30 Jahre zuvor vermeintlich den Horrorclown Pennywise bekämpft hat, taucht der Angst und Schrecken verbreitende Clown wieder auf. Die mittlerweile erwachsenen Freunde nehmen erneut den Kampf auf.
Die Horrorszenen aus dem fast 30 Jahre alten Film wirken vor dem Hintergrund heutiger Darstellungskonventionen und Sehgewohnheiten altmodisch und visuell zurückhaltend. Auf der anderen Seite hat der Horror schon eine gewisse psychologische Tiefe, weil er an reale Traumata appelliert (Verlust eines geliebten Menschen, sexuelle Bedrohung) und diese auf einer symbolischen Ebene anspricht. Dadurch entsteht ein für 12-Jährige schwer zu greifender, verstörender Assoziationsraum. Aber der Film bietet aus heutiger Sicht auch viele Distanzierungsmomente, z.B. die etwas hölzern wirkende Machart, das Setting vieler Szenen in den 50er-Jahren, und positive Botschaften, z.B. Überwindung von Ängsten und bedrohlichen Situationen durch Freundschaft und Zusammenhalt. Deshalb erscheint auch das offene Ende des ersten Teils als verkraftbar für ein Publikum ab 12 Jahren, einer Ausstrahlung im Hauptabendprogramm wird stattgegeben. (Stand: November 2017)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Der Sternwanderer
Als Beweis seiner Liebe verspricht der junge Tristan seiner Angebeteten Victoria einen Stern zu bringen, der hinter die Mauer des Dorfes ins Reich der Feen, Hexen und Zauberer gefallen ist. Auf den jungen Helden wartet eine lange Reise, die voller Gefahren, Wunder und Geheimnisse ist.
Der Fantasyfilm wurde in einer geschnittenen Fassung von der FSF für das Tagesprogramm freigegeben. Er ist ein bildgewaltiges und modernes Märchen, das selbst in der Schnittfassung noch viele Szenen und Spannungsmomente enthält, die jüngere Kinder sehr fordern und ängstigen können. Eine nachhaltige und übermäßige Ängstigung wurde jedoch aufgrund der eindeutigen Gut-Böse-Charakterisierung und der entlastenden, romantischen Freundschafts- und Liebesgeschichte nicht angenommen. Entlastend wirken zudem die beschaulichen, fast poetischen Momente, häufig mit längeren Dialogpassagen. Auch jüngeren Zuschauern dürfte sich das Fiktionale, Märchenhafte und Magische fernab der eigenen Lebensrealität erschließen. (Stand: Dezember 2015)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Der stille Krieg – Wettrüsten unter Wasser
Die Dokuserie beschreibt den Kampf zwischen den Amerikanern und Briten gegen die Sowjets während des Kalten Krieges in den 1970er und 1980er-Jahren. Ehemalige Offiziere beider Seiten berichten über ihre Erfahrungen während des nuklearen Rüstungswettlaufs.
Die Dokumentation lässt auf beiden Seiten die Zeitzeugen und ihre Sicht auf das damalige Geschehen zu Wort kommen und erläutert den politischen Hintergrund bzw. wie der Wettlauf um taktische Manöver und technischen Fortschritt sich durch die jeweils gefühlte Bedrohung wechselseitig hochschaukelte. Es werden keine Bilder gezeigt, die eine ängstigende Wirkung entfalten können. Eine gewaltbefürwortende Haltung wird nicht transportiert, denn Krieg wird nicht als Konfliktlösungsmittel propagiert. Da die dargestellte Lebensrealität des Militärs vom Alltag junger Zuschauer völlig entrückt ist, werden ausreichend Distanzierungsmöglichkeiten geboten. Auch Kinder unter 12 Jahren werden erkennen können, dass es sich hier um ein abgeschlossenes Geschehen der Vergangenheit handelt, weshalb das Format für eine Ausstrahlung im Tagesprogramm freigegeben werden konnte. (Stand: Juni 2018)
Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Stirb langsam
Bei einem Besuch seiner getrennt lebenden Frau in L.A. gerät der Polizist John McClane auf einer Weihnachtsfeier in eine Geiselnahme. Nach einem zunächst ausweglos erscheinenden Kampf gelingt es McCLane, die Verbrecher zu eliminieren.
Der Actionfilm von 1987 enthält viele Gewaltszenen und weist einen beträchtlichen Waffeneinsatz auf. Die Mehrheit des Prüfausschusses sah eine Desensibilisierung und Ängstigung sensibler 12-Jähriger jedoch nicht gegeben, da viele entlastende Argumente vorhanden sind, wie bspw. die klare Gut-Böse-Zeichnung der Charaktere, die eine eindeutige Einordnung und Orientierung ermöglicht. Gewalt werde ausschließlich reaktiv und zur Gefahrenabwehr angewendet. Während der Gefahrenmomente sind die Geiseln in keiner konkreten Bedrohungssituation zu sehen. Zudem ist es insgesamt für ein 12-jähriges Publikum vorhersehbar, dass der aus zahlreichen weiteren Actionfilmen bekannte Held Bruce Willis weitestgehend unbeschadet aus der Gefahrensituation hervorgehen und das schlimme Ereignis ein gutes Ende nehmen wird. Hinzu kommt, dass sich die Sehgewohnheiten seit den 1990er-Jahren verändert haben, somit wirkt der Film ein wenig „in die Jahre gekommen“ – das allerdings trägt zu einer zusätzlichen Distanzierung des Gesehenen bei. Eine gegenüber dem Original gekürzte Fassung wird für eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm für ein Publikum ab 12 Jahren freigegeben. (Stand: Oktober 2021)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Stirb langsam 2
Der Polizist John McClane befindet sich auf dem Washingtoner Flughafen, um seine Frau abzuholen. Dabei gerät er ins Visier von Terroristen, die den Flughafen in ihre Gewalt bringen, um einen südamerikanischen Drogenbaron zu befreien, der an die USA ausgeliefert werden soll.
Der rasant inszenierte Actionfilm wurde der FSF in einer bearbeiteten Fassung vorgelegt, in der übermäßig lange Gewaltpassagen verkürzt, grausame Tötungsszenen entfernt und schockierende Bilder von Gewaltfolgen in ihrer Wirkung abgeschwächt wurden. Eine Gewaltfaszination ist nun weniger anzunehmen, da Momente, die z.T. auch eine gewisse Gewaltlust des Helden zeigen, reduziert wurden und so der Notwehrcharakter der Aktionen McClanes stärker in den Vordergrund tritt. Eine klare Figurenzeichnung lässt die Protagonisten eindeutig den Guten oder den Bösen zuordnen. Die verbleibende Action erscheint dem Prüfausschuss angesichts der deutlich erkennbaren Fiktionalität und Übertriebenheit der Inszenierung für ein Publikum ab 12 Jahren verkraftbar. (Stand: Dezember 2014)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Stirb langsam 4.0
Ein Hackangriff droht die Computernetzwerke des Landes lahmzulegen, woraufhin Bruce Willis alias John McClane zur Hilfe gerufen wird. Die vierte Teil der Stirb langsam-Reihe ist ein mit aufwendigen Stunts inszenierter Actionfilm.
Die FSF hat eine umfassende Schnittfassung geprüft, aus der Gewaltspitzen, Zynismen sowie rassistische und frauenfeindliche Tendenzen entfernt wurden. Damit liegt der Schwerpunkt auf den Action- und nicht mehr auf den Gewaltszenen. Für ab 12-Jährige bieten McClanes Tochter und ihr Freund Matt sympathische Identifikationsfiguren, die sich für das Gute einsetzen. Die Handlung des Films ist vorhersehbar, die "Vaterfigur" McClane und die "Sohnfigur" Matt vermitteln zudem emotionale Sicherheit, dass ihre Mission gut ausgehen, u.a. die entführte Tochter befreit wird. Insgesamt überwiegt der fiktionale Charakter des Films, der für über 12-Jährige verkraftbar ist. (Stand: April 2017)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben
Im fünften Teil der Stirb langsam-Filmreihe mit Actionheld Bruce Willis alias Detective John McClane dreht sich alles um eine angebliche Geheimakte, die nicht in die falschen Hände geraten soll. An einigen mit dieser Geheimakte in Verbindung stehenden Verbrechen ist diesmal Johns Sohn Jack beteiligt. Beide kämpfen zusammen um ihr Leben.
Trotz Vorlage einer bearbeiteten Fassung des Kinofilms wurde der Prüfausschuss mit unzähligen gewalthaltigen Actionszenen konfrontiert, die den Plot als waffenverliebte Materialschlacht erscheinen lässt. Die überhöhte Actiondarstellung im typischen Bruce-Willis-Stil und weitere durchchoreografierte Stunts wurden allerdings als Relativierungs- und Entlastungsmomente gesehen. Zudem wird davon ausgegangen, dass das Verblüffen über die gut gemachten Special Effects im Vordergrund stehen soll und Zuschauer ab 12 Jahren mit entsprechender Genrekenntnis nicht überfordert werden. Auch einzelne verbliebene Schockmomente befinden sich im Rahmen dessen, was sonst im Hauptabendprogramm vorzufinden ist. Das überzogen, realitätsferne und comichaft inszenierte Geschehen, die Vater-Sohn-Beziehung und der eindeutig fehlende Bezug zur kindlichen Lebenswirklichkeit bieten ausreichend Auflockerung und Entlastung. Die hier mit Gewalt und Zerstörungslust „gelösten“ Probleme überschneiden sich nicht mit den von Kindern real zu lösenden Problemen. Detailliert in Szene gesetzte Gewaltspitzen müssen für die Platzierung im Hauptabendprogramm entfallen. (Stand: Januar 2015)
Weitere Informationen zum Actionfilm Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben gibt es im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Stirb langsam – Jetzt erst recht
Stirb langsam – Jetzt erst recht erzählt von der Fehde zwischen dem Verbrecher Simon und dem Inspektor McClaine. Dabei ist McLaine der Gejagte, weil er immer wieder auf die nur schwer zu befriedigenden Forderungen Simons eingehen muss, um so schlimmere Attentate zu verhindern.
Der rasant geschnittene und mit zahlreichen Gewaltszenen versehene Actionfilm wurde senderseitig um etliche Gewaltspitzen für eine Programmierung im Hauptabendprogramm gekürzt. Da zwischen den jeweiligen Höhepunkten wenig Zeit zur Ruhe bleibt, besteht während fast des ganzen Films eine höhere Anspannung, die allerdings für ab 12-Jährige durchaus verträglich ist. Die verbliebenen Gewalt- und Actionszenen sind in das Handlungsgeschehen eingebettet und klar dem Actiongenre zuzuordnen. Eine Übertragung des Filmgeschehens auf das eigene Leben der jugendlichen Zuschauer scheint aufgrund der eindeutigen Irrealität der Handlungen unwahrscheinlich. Der durchweg sympathische Protagonist McClaine und sein Helfer Zeus sorgen für viele humorvolle Momente, die entlastend wirken. Letztendlich siegt die Gerechtigkeit über das Verbrechen, das Gute besiegt das Böse. Von einer gewaltbefürwortenden oder ängstigenden Wirkung auf die Altersgruppe ist nicht auszugehen. (Stand: Juli 2018)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Storm Hunters
Der Katastrophenfilm handelt von einem Tornado in Oklahoma und seinen Auswirkungen auf eine Highschool sowie eine Gruppe junger Dokumentarfilmer.
Die vorliegende senderseitig stark gekürzte Filmversion fokussiert sich besonders auf Dramatik und Effekte. Der Einsatz heroischer Musik lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass es sich um ein filmisches Heldenepos handelt. Die gezeigte Action ist nicht spekulativ in Szene gesetzt. Die Gefahr durch Wirbelstürme in den Weiten einer von Kleinstädten geprägten Landschaft wirkt auf junge deutsche Zuschauer eher abstrakt. An einigen Stellen ist das Katastrophenszenario eventuell kurzzeitig ängstigend, potenziell überfordernde Spitzen wurden allerdings vom Antragsteller entschärft. Außerdem werden die Figuren zu wenig ausgeleuchtet, als dass man Sympathie oder überhaupt eine Position zu ihnen aufbauen könnte und zusätzlich wirkt das Happy End entlastend. Eine übermäßige Ängstigung ist demzufolge nicht zu vermuten, sodass diese geschnittene Fassung im Tagesprogramm platziert werden kann. (Stand: Februar 2017)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Die Story meines Lebens
Die Reportagereihe Die Story meines Lebens stellt in jeder Episode zwei spektakuläre Lebenswege vor, die gekennzeichnet sind von dramatischen Wendungen, welche schließlich jedoch zu einem guten Ende führen.
Obwohl alle Lebensgeschichten einen dramatischen Plot aufweisen – eine Mutter, deren Kinder entführt wurden; Kinder, die die Ermordung ihrer Eltern erlebten; eine Frau, die einen Bombenanschlag überlebte o.ä. –, werden Kinder ab 12 Jahren diese Reportage ohne nachhaltige Ängstigung verfolgen können. Die Geschichten sind zurückhaltend inszeniert und für 12-Jährige nachvollziehbar hergeleitet, die Spannungsmomente werden durch Kommentierungen und Wiederholungen relativiert. Weiterhin kommt dem Rezeptionsvermögen von 12-Jährigen entgegen, dass die Geschichten vom guten Ende her entwickelt werden, indem eine überwundene Vergangenheit geschildert wird. Für ein jüngeres Publikum können die behandelten Themen und Darstellungen von Gewalttaten und -folgen jedoch zu belastend und ängstigend sein. (Stand: August 2014)
Mehr Informationen zur Dokumentation Die Story meines Lebens gibt es im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
The Strain
Dr. Ephraim Goodweather und sein Team vom "Center for Disease Control" stehen im Mittelpunkt der US-amerikanischen Mysteryserie. Sie werden gerufen, als am New Yorker Flughafen JFK eine Maschine landet, in der unter mysteriösen Umständen alle Menschen ums Leben gekommen sind. Die Ursache scheint ein Virus zu sein, der sich von New York aus in der ganzen Welt ausbreitet.
Die bisher von der FSF geprüften Episoden bieten neben einer ausführlichen Figurenzeichnung und dem Ausbreiten verschiedener Handlungsstränge auch einiges an Gewalt sowie eine zunehmende Bedrohungsdichte – die allerdings klar im Fantasy- und Mysterybereich verortet sind. Im Ausschuss diskutierte Gewaltspitzen wurden als realitätsfern und irreal eingestuft, so dass eine nachhaltige Ängstigung von Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren für die Episoden 01 – 03 nicht angenommen wurde. Spätere Episoden der ersten Staffel beinhalten u.a. Horrorelemente und eine Vielzahl weiterer Bedrohungsmomente, auch ein unklares Gut-Böse-Schema innerhalb eines düsteren Gesamtszenarios, so dass diese Episoden erst für das Spätabendprogramm freigegeben wurden. (Stand: Februar 2015)
Weitere Informationen zur Dramaserie The Strain gibt es im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Die Straßen von Berlin
Die Berliner Ermittlergruppe „Sonderkommission Organisierte Kriminalität“ klärt spektakuläre Verbrechen um Schmuggel, Prostitution oder Menschenhandel auf.
Die sichtlich in die Jahre gekommene TV-Serie wirkt heute in Dramaturgie und Inszenierungsweise etwas unbeholfen, weist aber einige wuchtige Actionsequenzen und explizite Gewaltdarstellungen auf. Diese Szenen, die als bildliche Spitzen inszeniert sind und in ihrer Unvermitteltheit durchaus erschrecken können, müssen für die Ausstrahlung im Hauptabendprogramm entfernt werden. Die verbliebenen Bilder sind ohne blutige oder sonst schockierende Details und überfordern die Altersgruppe ab 12 Jahren nicht. Desorientierende Verhaltensweisen wie das selbstjustizielle Vorgehen des einen Beamten werden im Kontext relativiert und erscheinen nicht vorbildhaft. Vereinzelt soll eine flapsige und zotige Redeweise der Polizisten den rauen Umgangston anzeigen, wirkt aber gekünstelt und ist nicht bestimmend.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Die strengsten Eltern der Welt
Die strengsten Eltern der Welt stammen aus fernen Ländern und sollen schlecht erzogene deutsche Teenager resozialisieren.
Das Serienschema sieht vor, zunächst die Teenager als "Terrorkids" vorzuführen, die dann durch die Erfahrungen in der fremden Kultur geläutert und schließlich von ihren deutschen Familien mit offenen Armen wieder aufgenommen werden. Die dramatischen Szenen zu Beginn, in denen die Jugendlichen ihre Verkommenheit (Rauchen, Alkohol trinken) und ihre Respektlosigkeit zeigen, werden durch den Kontext der Sendung aufgefangen. Eine entwicklungsbeeinträchtigende Wirkung wird mehrheitlich für keine Altersgruppe angenommen. Eskaliert der Streit, häufen sich verbale Ausfälle oder werden Handgreiflichkeiten angedeutet, spricht dies gegen eine uneingeschränkte Freigabe im Tagesprogramm, dann erfolgt die Freigabe ab 6 oder ab 12 Jahren im Tagesprogramm. Episode fünf der vierten Staffel erhielt sogar nur eine Freigabe ab 12 Jahren verbunden mit einer Ausstrahlung im Hauptabendprogramm.
Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Strike
In der Kriminalserie nutzt Privatdetektiv Cormoran Strike zum Lösen seiner Fälle seine Erfahrung als Special Investigation Branch Investigator. Zusammen mit seiner neuen Assistentin Robin bilden sie ein unschlagbares Team.
Die Handlung ist von einem typischen Krimiplot getragen, bei der die Ermittlungsarbeit der beiden Protagonisten im Mittelpunkt steht. Dabei wird die Story in einem langsamen Erzähltempo und dialogstark vorangetrieben. Im Episodenverlauf nimmt die Intensität an gewalthaltigen bzw. möglicherweise verstörenden Bildern zu, sodass nur die ersten Episoden eine Freigabe für eine Ausstrahlung im Tagesprogramm erhielten. In Flashbacks eingebettete, moderate Gewaltspitzen können Kinder ab 12 Jahren bereits als eine Art verfremdeter Inszenierung erkennen und somit als künstlerisches Element in einem fiktionalen Geschehen einordnen. Übersteigen Drastik und Ausmaß des Gezeigten die Verarbeitungsfähigkeiten der Altersgruppe, müssen diese Bilder für eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm entschärft werden. Der insgesamt ruhige Handlungsverlauf, der oftmals von einem versöhnlichen Ende geprägt ist, bietet genügend entlastende und distanzierende Momente, die einer nachhaltigen Beeinträchtigung für ab 12-Jährige entgegenwirkt. (Stand: Juli 2019)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Strike Back
In dieser hart inszenierten Actionserie mit realitätsnahen Plots, in denen es um den Kampf einer britischen Spezialeinheit gegen islamistische Terrorgruppen geht, werden explizite Darstellungen von teilweise ausgesprochen brutalen Gewalthandlungen gezeigt. Die dramaturgische und visuelle Umsetzung wirkt in Einzelszenen sehr ausgespielt, mitunter sogar ansatzweise spekulativ. Die Protagonisten vermitteln Lust an der Ausübung von Gewalt und sind sehr körperbetont inszeniert. Virilität und Brutalität scheinen im als problematisch bewerteten Männlichkeitsbild der Serie Hand in Hand zu gehen. Insgesamt ist nicht auszuschließen, dass auch bei genrekompetenten 16-Jährigen eine Gewaltfaszination bzw. -abstumpfung hervorgerufen bzw. verstärkt werden kann, weshalb der FSF-Prüfausschuss je nach den Spezifika der einzelnen Episoden für eine Freigabe im Spätabend- oder Nachtprogramm plädierte. Hinweise auf eine etwaige Sendeunzulässigkeit wurden nicht erkannt, weil das Gewalthandeln der Protagonisten an ein Mandat gebunden ist, einem Gut-Böse-Schema unterliegt und die Gewaltszenen in den narrativen Rahmen eines Actionplots eingebunden sind. (Stand: April 2013)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Ab 18 Jahren / Nachtprogramm (23.00 – 6.00 Uhr)
Suicide Squad
Der Film spielt im Batman-Universum und dreht sich um eine Truppe hochgefährlicher inhaftierter Comic-Schurken, die im Auftrag der US-Regierung für einen Sonderauftrag als Team zusammengestellt werden.
Der gekürzt zur Prüfung eingereichte Action-Fantasy-Film verzichtet auf drastische Gewaltspitzen und einige herabwürdigende Sprachbilder. Zu Beginn recht martialisch und waffenstrotzend anmutend, entwickelt sich der Film in der zweiten Hälfte immer mehr zu einem Fantasymärchen in Computerspiel-Ästhetik. Dazu tragen vor allem die grellen Farben, die typischen Comic-Ausstattungen, Kostümierungen und das Auftauchen bekannter Figuren wie Batman oder Joker bei. Dies lässt das Abenteuer für ab 12-Jährige als reines "Popcorn-Kino" erscheinen, das keinerlei eindringliche oder nachhaltige Wirkmacht entfaltet. Und so werden auch die Eindrücke aus der ersten Hälfte hinreichend abgefedert und konterkariert. Denn ab 12-Jährige sind in der Lage, diese Entwicklung nachzuvollziehen und den Film mitsamt aller für sich genommen bedenklichen Gewalttendenzen in einer vollkommen fiktionalen, auf Action- und Spannungs-Effekte setzenden Märchenwelt einzuordnen. Auch wenn Erholungsphasen selten vorkommen, helfen Überzeichnungen und Gags immer wieder, die Szenerie aufzulockern. So bleibt die Spannung insgesamt verkraftbar, entlastend wirkt letztlich auch das Happy End. (Stand: Januar 2019)
Weitere Informationen zum Actionfilm Suicide Squad gibt es im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Suits
Im Zentrum der Anwaltsserie steht der hochintelligente und mit einem fotografischen Gedächtnis ausgestattete junge Mike Ross, der ohne Juraabschluss für den brillanten New Yorker Staranwalt und Egomanen Harvey Specter Episode für Episode juristische Fälle bearbeitet. Außerdem gibt es Konflikte mit seinem Freund Trevor, der nicht aufhört, mit Marihuana zu dealen und Harveys Rivale Louis sitzt ihm im Nacken.
Die Serie ist in keiner Weise kindaffin, sondern richtet sich an Jugendliche oder Erwachsene, die Spaß an den intellektuellen Plänkeleien und am Wortwitz haben, die sich im Mit- und Gegeneinander des Kanzleilebens ergeben. Die Handlung wird rein verbal vorangetrieben, Gewalt- und Actionmomente gibt es nicht. Auch Inhalte, die Kinder ängstigen könnten, sind nicht enthalten. Der Missbrauch von Drogen wird nur kurz im Rahmen des Konflikts zwischen Mike und Trevor thematisiert und negativ bewertet. Das Rechtssystem wird mit Tricks und Kniffen weit zu Gunsten der Mandanten ausgelegt, aber nicht grundsätzlich in Frage gestellt. Desorientierende Botschaften werden nicht vermittelt. (Stand: Februar 2014)
Weitere Informationen zur Serie Suits im fsf blog.
Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Die Super Nanny
In der Coachingsendung Die Super Nanny widmet sich die Diplom-Pädagogin Katharina Saalfrank gravierenden Erziehungsproblemen von Familien. Nach einer einführenden Darstellung der jeweiligen Konflikte, begibt sie sich in die Familien, um die beobachteten Probleme anzusprechen, aufzudecken und schließlich zu lösen.
Aus Jugendschutzsicht ist wesentlich, ob die Darstellung von Kindesmisshandlung oder Vernachlässigung innerhalb aggressiver Familienszenarien eine Verletzung der Menschenwürde darstellt und die Sendung somit als sendeunzulässig einzustufen ist. Keine der bislang vorgelegten Folgen wurde als unzulässig eingestuft, sondern in der Regel ab 12 Jahren und für das Hauptabendprogramm freigegeben. Begründet wird dies mit dem deutlich kommunizierten Ziel der Sendung, die u.U. unter dem Gesichtspunkt der Menschenwürde bedenkliche Situation des Kindes zu verändern. Werden entwürdigende Erziehungspraktiken gezeigt, so geht es darum, diese anzuprangern und den Erziehenden ihr falsches Verhalten vor Augen zu führen. Insoweit können Szenen, die die Misshandlung von Kindern zeigen, innerhalb der Sendung eine wichtige Funktion einnehmen und den Zuschauer für das Thema Kindesmisshandlung sensibilisieren. Allerdings können sich intensive Bilder der leidenden Kinder durch Wiederholung oder gestalterische Verstärkung gegenüber der kritischen Absicht verselbständigen. Im Sinne der Kinder und zum Schutz ihrer Persönlichkeitsrechte sollten entsprechende Leidensbilder daher nicht kontextlos eingesetzt, sondern eingeordnet werden und den Zuschauer grundsätzlich für das Kind einnehmen. War dies in einer Folge nicht der Fall, wurden Schnittauflagen verhängt. Bilder, die die Demütigung und physische oder psychische Misshandlung eines Kindes zeigen, zielen auf Empathie und Mitleid und sind mitunter schwer zu ertragen. Kinder ab 12 Jahren können die belastenden Szenen verkraften, sofern sie innerhalb der Sendung adäquat eingeordnet werden. Bei Kindern unter 12 Jahren ist zu befürchten, dass sie durch die Darstellung und die z.T. harten verbalen Auseinandersetzungen verunsichert und nachhaltig geängstigt werden können.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Das Supertalent
Die Show präsentiert ein buntes Gemisch aus Gesang, Tanz, Zirkusnummern und Peinlichkeiten, die von einer prominenten Jury launig kommentiert werden.
Für ab 12-Jährige bieten der Rahmen, das ganze Format und auch die Figur von Dieter Bohlen ausreichende Distanzierungsmomente an. Der FSF-Prüfausschuss befand hinsichtlich des Formats als grundsätzlich problematisch, dass v.a. die schlechten Darbietungen von den Beteiligten vor Ort nicht nur mit lauten Buhrufen sondern auch mit z.T. hämischen Kommentaren bedacht werden. Entlastend ist jedoch, dass die Kandidaten freiwillig teilnehmen und der Charakter des selbstverantworteten Handelns ersichtlich ist und dass die Teilnehmer mit den schlecht bewerteten Darbietungen, sich durch die Buhrufe und Schmähungen nicht beeindrucken lassen und selbstbewusst bzw. nicht gekränkt oder gedemütigt wirken.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Surrogates – Mein zweites Ich
Im Science-Fiction-Actionthriller Surrogates wird FBI-Agent Tom Greer auf den Mörder eines humanoiden Roboters angesetzt – die künstlichen Wesen haben die Aufgaben der überwiegend bewegungsunfähigen Menschen übernommen.
Der Film knüpft an mediale Erfahrungen jugendlicher Zuschauer an, die sich für virtuelle Welten interessieren. Das trifft in erster Linie für die Altersgruppe der ab 12-Jährigen zu, die auch gerne Actionfilme konsumiert. Mit aufwändigen Mitteln wird eine kühle Kunstwelt inszeniert, in der nur noch rudimentäre Überreste von menschlichem Leben existieren. Im Hauptabendprogramm trifft der Film auf einen genrekompetenten Zuschauerkreis, der sowohl die düstere Stimmung als auch die Vielzahl an brutalen Gewaltszenen (tote Menschen mit blutunterlaufenen Augen, Tritte gegen Kopf) einer konstruierten Welt zuzuordnen weiß. Eine Freigabe für das Tagesprogramm kommt nicht in Betracht, weil Kinder unter 12 Jahren nicht in jedem Fall unterscheiden können, wer Mensch und wer Maschine ist und welche Idee hinter der Geschichte steckt. Auf diese Altersgruppe wirken die Gewaltaktionen ängstigend, unerheblich, ob sie sich gegen Avatare oder gegen "reale" Menschen richten. (Stand: März 2015)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Surviving Evil – Im Angesicht des Bösen
In der Doku-Serie Surviving Evil – Im Angesicht des Bösen werden Fälle rekonstruiert, in denen Frauen Opfer grausamer Gewaltverbrechen wurden und überleben konnten.
Die Episoden bestehen meist aus Interviewsequenzen der Opfer und anderer Beteiligter sowie aus Nachinszenierungen des Tathergangs. Ein starkes Augenmerk der Kommentare liegt auf der Stärke der Frauen und ihre Weigerung, sich durch die Täter unterkriegen zu lassen. Dennoch verfügen die Episoden oft über eine hohe Gewaltintensität in Bild und verbaler Beschreibung, die durch die Alltagsnähe des Geschehens noch eine größere Wirkung entfaltet. 16-Jährige verfügen über entsprechende Meidungs- und Verarbeitungsstrategien, um den entwickelten Angstszenarien mit hinreichender Distanz begegnen zu können. Als entlastendes Moment für diese Altersgruppe wird außerdem gewertet, dass die Dramaturgie durchschaubar ist, das Überleben der Opfer wird durch den Titel und die Interviewsequenzen der Überlebenden deutlich gemacht. Der Täter wird nicht als positiv dargestellt und die Auswirkungen seiner Tat nicht verharmlost, Gewalt wird immer als abschreckend und grausam inszeniert. (Stand: Juli 2015)
Weitere Informationen zu True-Crime-Formaten wie Surviving Evil im fsf blog.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Swimming with Sharks
Die Dramaserie begleitet eine Praktikantin mit starkem Karrierewillen durch Hollywood, der fast jedes Mittel, so auch Sex, recht ist, um an ihr etwas unklares Ziel zu gelangen.
Die Serie enthält:
- belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen (einzelne Episoden)
- moderate Darstellung von diskriminierenden Verhaltensweisen/Wertebildern (einzelne Episoden)
- moderate Darstellung/Thematisierung sexueller Handlungen oder Gesten (einzelne Episoden)
- moderate Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern (einzelne Episoden)
- problematische Sprache (einzelne Episoden)
Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger.
Mehr zu der Serie und der Freigabe bietet der Blick in die Programmprüfung.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Swinger Wives
Die Dokusoap zum Sexualkonzept Swingen stellt vier Paare, ihre Lebenszusammenhänge und Alltagswelten vor.
Die einzelnen Protagonisten erläutern ihre Beweggründe und präsentieren unterschiedliche Perspektiven auf das Swingen. Möglichkeiten und Grenzen des Swingens werden ausführlich miteinander aber auch mit Familienangehörigen, Pastoren und Freunden ausgewogen diskutiert. Sowohl die sprachliche als auch bildliche Ebene sind unaufdringlich und nicht spekulativ. Jüngere Kinder werden zudem weder die Darstellung noch die gebotenen Inhalte interessieren.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Switch Reloaded
Die Comedyserie parodiert mit ihrem gleichbleibenden Darstellerensemble diverse Fernsehformate und -serien. Überbetonungen, Zuspitzungen und ein derber sowie teils schwarzer Humor in Wort und Bild bestimmen die Inszenierung. Der klamaukhafte Grundton ist für Zuschauer trotz möglicherweise mangelnder Genre-, Sendungs- und Sujetkenntnisse auf Anhieb zu erkennen und lässt darum keine Beeinträchtigung für unter 12-Jährige vermuten. Schnitte erfolgten bei Szenen, in denen durch die Art der Inszenierung bei jüngeren Kindern entweder eine sozialethische Desorientierung oder eine übermäßige Angsterzeugung anzunehmen sind. Damit konnte eine Freigabe für das Tagesprogramm ab 12 Jahren erfolgen. (Stand: April 2016)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Sword Art Online
In dem japanischen Animeformat testet der junge Protagonist Kazuto Kirigaya ein Virtual-Reality-Spiel mit vielen anderen Teilnehmern und kämpft darin ums Überleben gegenüber Monstern. Eingetaucht in die mittelalterliche Fantasywelt des Onlinespiels bemerkt Kazuto, dass sich der Spielverlauf um Leben und Tod in die Realität überträgt.
Die Serie wartet mit einer sich in einer virtuellen Parallelwelt stattfindenden Story auf, dessen Dechiffrierung für jüngere Kinder nicht unbedingt auszumachen ist. Über weite Strecken findet sich in dem Format eine helle, ruhige und harmonische Erzählweise. Dennoch gibt es Gewaltdarstellungen, wie z.B. Folter oder brutale Kämpfe, die in ihrer expliziten und ausgespielten Inszenierung für eine Ausstrahlung im Tagesprogramm entfallen müssen, da sie geeignet sind, jüngere Kinder potenziell nachhaltig zu ängstigen. Die verbliebenen Gewaltdarstellungen werden mit Hinsicht auf ein langes und beruhigendes Happy End als verkraftbar für jüngere Kinder eingeschätzt, sodass sie sich von den kurzen Anspannungen erholen können. Die Schnittfassungen der vorgelegten Episoden können im Tagesprogramm laufen. (Stand: März 2018)
Weitere Informationen zum Animeformat Sword Art Online gibt es im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Sym-Bionic Titan
Um Prinzessin Ilana vor dem sadistischen General Modula zu schützen, wurde sie gemeinsam mit dem Elitesoldaten Lance und dem Roboter Octus vom Planeten Galaluna in einer fernen Galaxie auf die Erde geschickt. Hier geht das Trio nun in Sherman/Illinois zur Highschool und versucht, nicht aufzufallen. Allerdings müssen die drei Helden, die sich verwandeln und zusammen einen riesigen Roboter bilden können, immer wieder gegen feindliche Aliens kämpfen.
Der an die Serie Power Rangers angelehnte Plot lässt das Geschehen zwischen den humorvoll dargestellten Eingewöhnungsversuchen der Teenager in einer ihnen unbekannten Welt und ihren Kämpfen gegen unterschiedliche Feinde pendeln. Die regelmäßigen Kampfszenen enthalten genretypische, fantastische Gewaltaktionen und kurze Bedrohungsmomente. Die übermenschlichen Kräfte der Hauptfiguren sorgen für Entlastung. (Stand: August 2013)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Die Säulen der Erde
Das Historiendrama im England des 12. Jahrhunderts zeigt das Schicksal verschiedener Menschen, insbesondere des Baumeisters Tom Builder und seiner Familie.
Es zeichnet ein düsteres Sittengemälde um Intrigen- und Machtspiele in Staat und Kirche und beinhaltet zahlreiche gewaltsame Auseinandersetzungen und Grausamkeiten mit z.T. blutigen Details, die gegen die beantragte Freigabe der Originalfassung im Tagesprogramm sprachen. Eine Freigabe ab 12 Jahren im Tagesprogramm gilt nur für die vom Sender eingereichte geschnittene Fassung.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
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