FSF-Altersfreigaben
Über 40.000 Prüfungen hat die FSF bisher durchgeführt. Hier finden Sie die Altersfreigaben und Begründungen zu einer Auswahl von Entscheidungen. Bei Fragen zu anderen Titeln wenden Sie sich bitte an unsere Jugendschutz-Hotline.
Programme mit U
Die Unbestechlichen
US-Thriller um die Zeit der Prohibition der 1930er-Jahre. Nach einem Bombenanschlag soll Chicago gesäubert werden. Eine kleine Truppe fähiger Männer versucht mit allen Mitteln, Al Capones Geschäfte den Garaus zu machen.
Bei dem in die Jahre gekommenen klassischen Kriminalfilm handelt es sich um einen herausragend besetzten Filmklassiker, der jede Menge Gewalt aufbietet. Alle betreffenden Szenen und Sequenzen lassen sich von der Altersgruppe der ab 12-Jährigen klar dem Genre des US-amerikanischen Polizei- und Gangsterfilms zuordnen. Daher wirkt das zeithistorische Setting und Al Capones Bekanntheitsgrad als klassischer Gangsterboss distanzierend. Die dargebotene Gewalt findet ausschließlich im abgeschlossenen „Gangsterkosmos“ statt, Übertragungseffekte oder Einstellungsveränderung sind bei Heranwachsenden aufgrund der historischen Distanz und fehlenden Anknüpfung an die hiesige reale Lebenswelt nicht zu erwarten. Gewalt geht immer vom Bösen aus, sodass ein klares Gut-Böse-Schema erkennbar ist. Zudem wird auf drastische Gewalt- oder Gewaltfolgenbilder verzichtet. Die Schusswechsel und Feuergefechte sind entsprechend der heutigen Sehgewohnheiten von der medienkompetenten Altersgruppe der ab 12-Jährigen verkraft- und einordenbar. Aufregenden Szenen folgen ruhige, teils gibt es auch humorige Einlagen, die für Entlastung sorgen. Die Figur des brutalen Verbrechers Al Capone bietet für heutige ältere Kinder kaum Identifikationspotenzial. Der über 30 Jahre alte Gangsterfilm enthält ausreichend Distanzierungs- und Entlastungsmomente, sodass er für das Hauptabendprogramm freigegeben werden kann. (Stand: Mai 2021)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Uncle Grandpa
Die US-amerikanische Zeichentrick-Fernsehserie richtet sich mit ihren Geschichten und ihrem Humor gezielt an Kinder. Im Mittelpunkt stehen Uncle Grandpa und seine Freunde Pizza-Steve, ein sprechendes Pizzastück mit Sonnenbrille, ein Tiger, der mit Hilfe eines Regenbogens fliegen kann und der stets gelangweilte Dinosaurier Mr. Gus. Gemeinsam helfen sie Kindern bei der Lösung von allerlei Problemen.
Die Serie arbeitet meist mit einfachen Bilderwitzen und Wortspielen, slapstickartigen Gags und surrealen Bildern und Handlungsverläufen. Berührungspunkte zum Alltag und zur Lebenswirklichkeit von Kindern gibt es deshalb kaum. Gewalt- oder Bedrohungsszenen sind cartoonhaft überzeichnet, so dass sie für ab 6-Jährige keine Überforderung darstellen dürften. Für Kinder im Vorschulalter (unter 6 Jahren) könnte jedoch die recht temporeiche, schrille und zum Teil hektische Machart ängstigend wirken.
Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Und lockt Lolita – Deutschlands erstes Teenie-Bordell
Die Dokumentation beschäftigt sich mit dem Thema Lolitafrauen und stellt das Bordell "Teenyland" in Köln vor, das für Phantasien der Kunden mit "Klassenraum, Prinzessinnenzimmer" und ähnlichen jugendlichen Elementen ausgestattet ist. Die erwachsenen Frauen kleiden sich absichtlich jung, um die Phantasie der Männer anzuregen. Für die männliche Sehnsucht nach Jugend, Unberührtheit und Unschuld tritt beispielhaft der 80-jährige Rolf Eden auf, der stolz auf seinen Erfolg bei jungen Frauen verweist. Da die Dokumentation keinen Aufforderungscharakter besitzt, wird eine schwere Jugendgefährdung mit der Folge eines Sendeverbotes verneint. Prostitution wird nicht verherrlicht oder verharmlost; ein starker Anreiz, dem Beispiel der Jungprostituierten zu folgen, ist für Jugendliche nicht gegeben; sowohl die gezeigten Frauen wie auch der 80-jährige Eden bieten hinreichend Distanzierungsmöglichkeiten. Gewalt zur Durchsetzung sexueller Interessen wird nicht legitimiert, die Menschenwürde nicht berührt. Ganz offensichtlich verkehren alle Beteiligten freiwillig und in gegenseitigem Respekt miteinander. Andere Tatbestände für die Unzulässigkeit der Sendung erkannte der Ausschuss nicht. Entsprechend wurde eine antragsgemäße Freigabe für das Nachtprogramm entschieden. Die relativ unkritische Darstellung von Prostitution sowie unkommentiert bleibende Äußerungen zu ungeschütztem Geschlechtsverkehr sprechen allerdings gegen eine frühere Freigabe ab 16 Jahren.
Ab 18 Jahren / Nachtprogramm (23.00 – 6.00 Uhr)
Undateable
Im Mittelpunkt der Comedyserie steht Danny Burton, ein gutaussehender und selbstbewusster Typ, dem es egal ist, was andere über ihn denken. Deshalb beschließt er, eine Gruppe von jungen Männern, die alle kein Glück bei Frauen haben, zu trainieren.
Die Serie ist geprägt von sexuellen Anspielungen, bei denen Geschmacksgrenzen strapaziert werden. Männliche Verhaltensweisen, die Frauen sexuell abturnen, werden gezeigt, besprochen und kommentiert. Ihr flapsiges Auftreten macht aber auch jüngeren Kindern deutlich, dass die jeweiligen Statements nicht wirklich ernst zu nehmen sind, weshalb die sich „falsch“ verhaltenden Männer nicht als Vorbild für reales Verhalten taugen. Weder die präsentierten Verhaltensweisen noch die Art und Weise der Präsentation erscheinen geeignet, Kinder sozialethisch zu desorientieren. Aus diesem Grund ist eine Ausstrahlung im Tagesprogramm ohne Altersbeschränkung möglich. (Stand: August 2016)
Ab 0 Jahren
Undead Unluck
Fuuko Izumo ist es leid, dass ihre außergewöhnliche Fähigkeit anderen Menschen Unheil bringen. Sie sucht nach einem Weg, diesem Schicksal ein Ende zu setzen. Als sie Andy trifft, einen Mann, der sich nach dem Tod sehnt, aber nicht sterben kann, findet sie einen Grund, weiterzuleben. Gemeinsam schließen sie sich der Union an – einer Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, unbekannte Phänomene unter Kontrolle zu bringen und die Welt davor zu schützen.
Die Serie enthält:
- drastische Darstellung/Thematisierung von Gewalt
- stark belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen
- intensive Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
- intensive Darstellung/Thematisierung von Alkoholkonsum
Insgesamt übersteigt die Darstellung der vorgelegten, geprüften Episoden nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 16-Jähriger. Die comichaft und/oder satirisch überzeichnete Inszenierung ermöglicht eine distanzierte Wahrnehmung.
Mehr zur Serie und Freigabe bietet der Blick in die Programmprüfung.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Under the Dome
In der Mysteryserie Under the Dome wird eine US-amerikanische Kleinstadt eines Tages und ohne erkennbaren Grund durch eine unsichtbare, schalldichte Kuppel von der Außenwelt abgeschnitten. Regeln des Zusammenlebens und ethisch-moralische Werte sind in dieser Ausnahmesituation permanent für jeden Einzelnen und die Gemeinschaft auf dem Prüfstand gestellt.
Die Serie ist aufgrund ihrer Wirklichkeitsferne für ab 12-Jährige eindeutig als Science-Fiktion-Realität zu erkennen. Diese fiktionale Welt dient als Hintergrund zum Aushandeln von moralischen Fragen, die auch in gewalthaltigen Bedrohungsszenen dargestellt werden. Diese Momente sind aber von langen Dialogszenen gerahmt und werden in der Regel durch klare Positionierungen und Problemlösungen beendet. Ambivalente Persönlichkeiten eignen sich nicht als Identifikationsfiguren und können von ab 12-Jährigen als zur Dramaturgie gehörend erkannt werden. Ihnen gegenüber stehen aktive und reflektierte positive jugendliche Charaktere. Trotz einiger ängstigender Momente ist mithin keine entwicklungsbeeinträchtigende Wirkung bei ab 12-Jährigen zu befürchten. Für jüngere Kinder sind die Bedrohungsmomente sowohl auf inhaltlicher als auch auf der bildlichen und akustischen Ebene zu belastend und ängstigend.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Undercover
Im Mittelpunkt der bulgarischen Mafiaserie steht der junge Undercoveragent Martin Hristov, der den Kampf gegen die organisierte Kriminalität aufnimmt.
Die Serie lebt von ihrer bedrohlichen Grundatmosphäre und einem hohen Maß an Spannung. Beide Faktoren sind dem Thema angemessen. Die im Mafiamilieu spielende Handlung wird entscheidend durch Dialoge getragen, Actionarmut wechselt sich mit kurzen, heftigen Gewaltspitzen ab. Die gezeigte Gewalt ist in die Dramaturgie und Charakterzeichnung der Figuren plausibel eingebunden und wird sparsam und erwartbar in Szene gesetzt. Romantik und Situationskomik sorgen für Entlastung. Eine klare Figurenzeichnung und die positive Haltung des Protagonisten bieten Orientierung für ab 12-Jährige. Dieser Altersgruppe wird zugetraut, die Gewaltszenen im erkennbar fiktionalen und alltagsfernen Kontext zu verkraften. Jüngere würden durch die düstere Atmosphäre und die Bilder von Gewalt dagegen stark verängstigt. Eine Freigabe für das Tagesprogramm kommt daher nicht in Betracht. (Stand: November 2014)
Mehr Informationen zur Mafiaserie Undercover im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Undercover Underage
Die Doku-Serie Undercover Underage begleitet Roo Powell und das Team ihrer gemeinnützigen Organisation SOSA dabei, wie sie die Identität von pädophilen Tätern, die sich online zu sexuellen Handlungen mit Minderjährigen verabreden, ermitteln. Dazu schlüpfen die Mitarbeiterinnen des Teams in die Rollen verschiedener Mädchen im Alter von 12 bis 15 Jahren, um den potenziellen Tätern ihre Straftaten nachzuweisen und ihnen Fallen zu stellen, die zu ihrer Festnahme führen.
Das Format enthält:
- drastische Darstellung/Thematisierung von Gewalt
- stark belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen
- explizite Darstellung/Thematisierung sexueller Handlungen oder Gesten
- intensive Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
- sehr problematische Sprache
Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 16-Jähriger.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Der Unerbittliche – Dirty Harry III
Der Actionfilm ist der dritte der Dirty-Harry-Reihe und beschreibt die sehr zweifelhaften und brutalen Ermittlungsmethoden des Inspektor Callahan im Kampf gegen eine gewalttätige und brutal mordende Gang.
Der ehemals indizierte Film ist heute durch Veränderungen der Sehgewohnheiten und der Film- und Medienlandschaft nicht mehr geeignet, ältere, medienerfahrene Jugendliche schwer zu gefährden und zu desorientieren. Die teilweise unrealistische und überzogene Darstellungsform und die zum Teil langatmige, ausgedehnte Erzählweise des Films wirken klar distanzierend, die Anreize zur Identifikation erscheinen aufgrund der zeitlichen Distanz gering.
Ab 18 Jahren / Nachtprogramm (23.00 – 6.00 Uhr)
Unfall, Selbstmord oder Mord?
Die True-Crime-Serie dokumentiert in dramatisierender Form Kriminalfälle und schildert deren Ermittlungsverlauf.
Die Serie enthält:
- zurückhaltende bis moderate Darstellung/Thematisierung von Gewalt
- belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen
- leichte bis moderate Darstellung von desorientierenden und/oder diskriminierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Unforgettable
Das von Al Burns geführte Team der Mordkommission greift bei seinen Ermittlungen stets auf die außergewöhnliche Gedächtnisleistung des Teammitglieds Carrie Wells zurück. Die Polizistin Carrie kann jede erlebte Szene fotografisch genau aus dem Gedächtnis abrufen und dadurch z.B. Widersprüche in Zeugenaussagen oder bislang unklare Zusammenhänge aufdecken.
Diese besondere Erinnerungsleistung ist immer nach demselben Muster in Form von Flashbacks inszeniert. Die realitätsferne Art der Inszenierung bietet jüngeren Kindern die Möglichkeit, sich von dem Gezeigten zu distanzieren und hebt den fiktiven Charakter der Serie hervor. Die meisten Episoden sind stark dialoglastig und es überwiegen ruhige Passagen, in denen das Ermittlungsteam Tathergänge erschließt. Häufig wird der Zusammenhalt des Teams hervorgehoben, was für die jüngere Zuschauergruppe weitere entlastende Momente mit sich bringt. Die Ermittler sind integer und verhalten sich grundsätzlich regelkonform. Vor diesem Hintergrund wurden zehn Episoden ohne weitere Bearbeitung für das Tagesprogramm freigegeben. Drastische Bilder und Gewaltspitzen, die jüngere Zuschauergruppen überfordern und nachhaltig belasten könnten, wurden in elf weiteren Episoden durch Schnitte so bearbeitet, dass eine Ausstrahlung im Tagesprogramm möglich ist. Lediglich die elfte Episode erhielt eine Freigabe für das Hauptabendprogramm, da die insgesamt düstere und bedrohliche Stimmung sowie die thematisierte Schizophrenie der Täterin als zu bedrohlich und intensiv für jüngere Zuschauergruppen eingestuft wurde. (Stand: Juli 2013)
Weitere Informationen zu Unforgettable im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Unfriend
Der Horrorfilm dreht sich um die beliebte Studentin Laura, die über ihr Facebook-Profil Opfer einer Stalkerin wird und deren Freunde einer nach dem anderen auf rätselhafte Weise sterben.
Im Rahmen der intensiven und bedrohlichen Atmosphäre des Social-Media-Horrors werden zahlreiche jugendaffine Themen wie Freundschaft, Liebe und Mobbing aufgegriffen, sodass die Alltagsnähe der Inszenierung eine distanzierte Rezeption erschwert. Jedoch wurde der fantastische Handlungsstrang als entlastend gewertet, denn je mehr okkulte Mächte als Erklärungsansatz herangezogen werden, desto unwahrscheinlicher ist, dass Kinder und Jugendliche das Geschehen auf ihre Lebensrealität beziehen. Senderseitig wurde der Film umfangreich bearbeitet und von Schockeffekten, Horrorbildern und Tötungen entschärft. Eine nachhaltige, über die Rezeption des Films hinausgehende Ängstigung wird dementsprechend nicht vermutet, weshalb der Film für das Hauptabendprogramm freigegeben werden konnte. (Stand: November 2017)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Die Ungehorsame
Das Drama besteht aus einer Rahmenhandlung, die eine Gerichtsverhandlung zeigt, in der eine Frau des Mordes angeklagt wird. In Rückblenden wird die Geschichte dieser zunächst selbstbewussten Frau erzählt, die im Laufe der Handlung immer mehr ihre Eigenständigkeit verliert. Nach einer glücklichen und liebevollen Anfangszeit mit ihrem Ehemann, beginnt er sie zunehmend zu isolieren und zu verängstigen. Es folgen körperliche und seelische Misshandlungen. In Notwehr tötet sie ihn dann gemeinsam mit ihrem Sohn.
Nach ca. einer Stunde unproblematischer Fernsehunterhaltung zieht die abgebildete häusliche Gewalt in der zweiten Hälfte des Films merklich an. Rückblenden zeigen die physischen und psychischen Gewaltakte: Die Protagonistin wird mehrfach brutal geschlagen und getreten sowie starker psychischer Gewalt ausgesetzt. Schließlich töten Mutter und Sohn in Notwehr den Vater mit einer Tranchiergabel. Bis auf die Schlusssequenz wird das im Hauptabendprogramm übliche Maß an Gewaltdarstellungen nicht überschritten, zudem gibt es zahlreiche entlastende Momente (lange Hinführung, psychologische Betreuung während bzw. nach der Zeugenaussage des Jungen, empathische Aufarbeitung). Der heftige finale Schlusskampf allerdings muss für die Programmierung im Hauptabendprogramm entfallen, um die besondere Drastik zu entschärfen und die Sendung für ein Publikum ab 12 Jahren freigeben zu können. (Stand: März 2015)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Unstoppable – Außer Kontrolle
Der spannende Actionfilm um einen führerlosen mit Chemikalien beladenen Zug, den es zu stoppen gilt, behandelt zwar eine drohende Gefahr, bleibt aber in der Vorstellung von der Katastrophe relativ abstrakt. In der ersten Hälfte wechseln Spannung und Entlastung, während dann die Spannung über eine lange Zeit anhält. Kinder können sich an den positiven Helden orientieren, die durchweg Zuversicht vermitteln, den außer Kontrolle geratenen Zug zu stoppen. Erfolglosen Versuchen folgt jeweils eine Entlastung durch das kontrollierte Agieren der Helden, sodass es immer einen Ausweg gibt. Zugespitzte Situationen, die Kinder nachhaltig ängstigen könnten, wurden durch die sorgfältige Schnittbearbeitung des Senders entschärft, so dass der FSF-Prüfausschuss für eine Freigabe ab 12 Jahren und eine Ausstrahlung im Tagesprogramm entschied. Einer Freigabe ab 6 Jahren wurde aufgrund des hohen Spannungsniveaus und der nicht kindgerechten Inszenierung nicht zugestimmt.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Unwanted
In der Dramaserie Unwanted rettet ein Kreuzfahrtschiff 28 schiffbrüchige Migrant*innen. Die Urlauber*innen an Bord werden unerwartet mit der harten Realität der Fluchtmigration konfrontiert, während die aufgenommenen Passagiere alles tun, um nicht nach Afrika zurückgeschickt zu werden.
Die Serie enthält:
- moderate Darstellung/Thematisierung von Gewalt
- belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen
- moderate Darstellung von diskriminierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
- moderate Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
Die Darstellung übersteigt nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger.
Mehr zur Serie bietet der Blick in die Programmprüfung.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Utopia
Im Mittelpunkt der Science-Fiction-Serie steht das Rätsel um die Graphic Novel The Utopia Experiments, die in der Zukunft liegende Katastrophen prophezeit. Auf der Suche nach dem Manuskript, das sich in den Händen einer kleinen Gruppe von Comicfans befindet, schrecken zwei Psychopathen vor nichts zurück.
In einem alltagsnahen, aber auch visuell überhöhten Serienkosmos bietet die jugendaffine Serie einige Identifikationsfiguren, aber auch psychopatische genretypische Kunstcharaktere. Die surreale Gestaltung, schrille Farben und experimentelle Musik schaffen Distanz. Die Figuren lassen sich leicht in Gut und Böse einordnen. Die von den "Guten" ausgeführte Gewalt findet immer aus Notwehr statt, dementsprechend wird Gewalt nicht befürwortend oder faszinierend dargestellt und ist dramaturgisch im Rahmen des Verschwörungsplots gut eingebettet. Drastische Folter- bzw. Gewaltszenen wurden bereits senderseitig gekürzt. Ab 16-Jährigen wird zugetraut, den Spannungsboden und die verbliebenen Gewaltspitzen gut verkraften zu können. Für jüngere Jugendliche birgt die Serie ein zu hohes Ängstigungspotenzial. (Stand: März 2017)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Überleben hinter Gittern
Die Dokumentation Überleben hinter Gittern schildert die Zustände des US-amerikanischen Stateville-Gefängnisses. Dabei werden verschiedene Schwerverbrecher und ihre Beziehungen zu Mithäftlingen, Familie und Wärtern vorgestellt. Sensibel wird thematisiert, dass auch Mörder Menschen sind, die soziale Kontakte und menschliche Nähe zum Überleben benötigen, ohne ihre Verbrechen zu verharmlosen. Desorientierende Vorstellungen von Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten werden nicht vermittelt. Gewaltdarstellungen werden auf der Bildebene zurückhaltend gezeigt, die Gewalttaten der Verbrecher und sexuelle Übergriffe unter den Insassen nur verbal beschrieben und deutlich kritisiert. Eine Ängstigung jüngerer Kinder ist aufgrund der Darstellungsweise nicht zu vermuten, zumal sich keine Überschneidungen mit der Alltagswelt und Lebenswirklichkeit hiesiger Kinder und Jugendlicher finden.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Überleben im Sumpf
Im Herzen von Louisiana befindet sich das größte Sumpfgebiet der USA. Die hier lebenden Menschen bestreiten ihren Lebensunterhalt seit Generationen mit der Alligatorenjagd.
Die amerikanische Dokureihe begleitet deren Alltag, in dem die Jagd und somit auch der Gebrauch von Schusswaffen eine zentrale Rolle spielen. Aus europäischer Sicht wirkt die Alltäglichkeit und Häufigkeit des Waffengebrauches befremdlich, besonders dann, wenn auch Kinder bereits damit in Kontakt kommen. Allerdings wird der Waffengebrauch klar im Rahmen der Jagd thematisiert, das Töten von Tieren geschieht nicht aus Lust, sondern dient dem Zweck der Nahrungsbeschaffung und wird bildlich nur zurückhaltend präsentiert. Das Geschehen ist auch für Kinder eindeutig einem anderen Kulturkreis zuzuordnen. Trotz einiger Dramatisierungen ergeben sich auch für jüngere Zuschauer unter 12 Jahren keine nachhaltigen Beeinträchtigungen. (Stand: Juni 2015)
Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
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