FSF-Altersfreigaben
Über 40.000 Prüfungen hat die FSF bisher durchgeführt. Hier finden Sie die Altersfreigaben und Begründungen zu einer Auswahl von Entscheidungen. Bei Fragen zu anderen Titeln wenden Sie sich bitte an unsere Jugendschutz-Hotline.
Programme mit W
Wahre Lügen
Zwei erfolgreiche Unterhaltungsstars des amerikanischen Fernsehens der 1950er-Jahre werden zusammen mit einer weiblichen Leiche in einem Hotelzimmer aufgefunden. Die Täterschaft kann ihnen nicht nachgewiesen werden. Zwanzig Jahre später untersucht eine junge Journalistin den Mordfall und erhält tiefere Einblicke in das Leben der beiden gescheiterten Existenzen, das geprägt war von Drogenkonsum, schnellem Sex und jeder Menge Partys.
Das historische Setting wirkt distanzierend, und es gibt für Kinder und Jugendliche keine attraktiven Identifikationsfiguren. Die Scheinwelt der Stars, einschließlich Alkohol, Drogen, Frauen und Medienmaschinerie, ist klar als solche zu dechiffrieren. Sie bietet keinerlei Faszinationspotenzial, sondern wirkt abschreckend und zeigt deutlich, dass die Protagonisten an ihrem Lebensstil und ihren Schuldgefühlen zugrunde gehen. Szenen von ausschweifender Sexualität und Drogenkonsum wurden für die TV-Ausstrahlung verkürzt. Die verbliebenen Sexszenen sind nicht detailliert inszeniert, einige wenige Gewaltmomente sind kurz und aus der Distanz aufgenommen. Der Konsum von Drogen erscheint nicht positiv, sondern als unangenehmer Kontrollverlust, so dass die Gefahr einer Verharmlosung nicht besteht. Ab 12-Jährige sind in der Lage, den fiktionale Charakter des Dramas zu erkennen und die Geschehnisse entsprechend einzuordnen. (Stand: April 2015)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
The Walking Dead
Die Serie erzählt die Geschichte einer kleinen Gruppe von Menschen, die nach der Apokalypse in einer verseuchten Welt unter Zombies ums Überleben kämpft.
Viele Episoden der Zombie-Dystopie bieten neben der üblichen Suche nach Sicherheit und Nahrung und dialogorientierten Passagen genretypische Auseinandersetzungen zwischen Menschen und Zombies und enthalten zahlreiche in der Gewaltdarstellung zum Teil drastische, blutige und splatterartige Szenen. Ab 16 Jahren – z.T. unter Schnittauflagen – können Folgen freigegeben werden, die keine gewaltbefürwortenden Botschaften transportieren. Die gezeigten Gewaltaktionen sind als Notwehrhandlungen erkennbar und können von älteren Jugendlichen in die alltagsfernen Extrem- bzw. Ausnahmesituationen als solche eingeordnet werden. Ab Staffel drei zieht das Gewaltpotenzial merklich an – die Gewalthandlungen sind zunehmend drastisch und detailliert dargestellt. Nach wie vor richtet sich die Gewalt oftmals gegen die von den Menschen visuell deutlich unterscheidbaren Zombies, sodass die Fiktionalität weitgehend präsent bleibt und Distanz schafft. Einige der Protagonisten artikulieren jedoch eine offene, gegenüber vorangegangenen Staffeln deutlich gesteigerte Gewaltlust, die teilweise sehr blutige Formen annimmt und eindringlich inszeniert ist. Hinzu kommen gehäuft auch Gewaltaktionen von Menschen gegen Menschen, wobei auch die Protagonisten zunehmend Tötungshemmungen überwinden. Die von den Feinden der Gruppe ausgehende Gewalt trägt z.T. äußerst grausame bis sadistischen Züge. Je nach Intensität, Drastik und Selbstzweckhaftigkeit bzw. kontextueller Einbettung der Gewalthandlungen wurden die einzelnen Episoden ab 16 bzw. zunehmend häufig auch ab 18 Jahren freigegeben. Auch in Staffel sieben werden drastische Gewaltexzesse gezeigt, die allerdings von Feinden der Gruppe ausgehen und sehr abstoßend wirken – das die Gewalt und Grausamkeit vom Zuschauer abgelehnt wird, spricht gegen eine Sendeunzulässigkeit. (Stand: Oktober 2016)
Weitere Informationen zur Serie The Walking Dead im fsf blog.
Ab 18 Jahren / Nachtprogramm (23.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
The Walking Dead: Daryl Dixon
Im Spin-off der Serie The Walking Dead muss Daryl Dixon in Frankreich um sein Überleben kämpfen. Die Zombie-Dystopie bietet genretypische Auseinandersetzungen zwischen Menschen und Untoten, den Menschengruppen untereinander und Diskurse über Moral, Menschlichkeit, Vergebung und Liebe.
Die Serie enthält:
- drastische Darstellung/Thematisierung von Gewalt
- stark belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen
- intensive Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
- intensive Darstellung/Thematisierung von Drogen(-Konsum)
Die Darstellung übersteigt nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 16-Jähriger.
Mehr zur Serie und Freigabe bietet der Blick in die Programmprüfung.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
The Walking Dead: Dead City
Die aus der Ursprungsserie The Walking Dead bekannten Maggie und Negan reisen in das postapokalyptische Manhattan, das lange vom Festland abgeschnitten war, um Maggies Sohn zu retten. Die Stadt ist voller Toter und Einwohner, die New York City zu ihrer eigenen Welt gemacht haben.
Die Serie enthält:
- drastische bis vereinzelt sehr drastische Darstellung/Thematisierung von Gewalt
- stark belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen
- intensive Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern (einzelne Episoden)
Die Inszenierung knüpft an bekannte Genrekonventionen an und relativiert die Wirkung. Bei einem Teil der Episoden übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 16-Jähriger. Einzelne Episoden wurden wegen ihrer enthaltenen sehr drastischen Gewaltdarstellungen für das Nachtprogramm, verbunden mit einer Altersfreigabe ab 18 Jahren freigegeben.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Ab 18 Jahren / Nachtprogramm (23.00 – 6.00 Uhr)
The Walking Dead: The Ones Who Live
Das Spin-off der Serie The Walking Dead enthüllt das Schicksal von Rick Grimes und Michonne. Bereits in Staffel 9 der Mutterserie wurden die beiden Liebenden voneinander getrennt. Im Spin-off finden sie nun wieder zusammen. Wie seine Vorgänger bietet auch diese Zombie-Dystopie genretypische Auseinandersetzungen zwischen Menschen und Untoten.
Die Serie enthält:
- intensive Darstellung von diskriminierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
- drastische Darstellung/Thematisierung von Gewalt
- stark belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen
- intensive Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
- explizite Darstellung/Thematisierung sexueller Handlungen oder Gesten
Der fiktionale Kontext ermöglicht eine distanzierte Wahrnehmung und relativiert die Wirkung. Die Darstellung übersteigt nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 16-Jähriger.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Mehr über den Beitrag und seine Freigabe erfahren Sie in der Rubrik Blick in die Prüfungen.
Wanted
Ein vom Leben gebeutelter Account Manager erfährt, dass er der Sohn eines getöteten Auftragskillers ist, von den Mördern seines Vaters verfolgt wird und über außergewöhnliche sensorische Fähigkeiten verfügt.
Der auf Comic-Büchern von Mark Millar beruhende Film Wanted ist eine schrille Collage aus Actionfilmen der jüngeren Vergangenheit und wirkt wie ein fantastisches, computergeneriertes Actionspiel. Die Heldengeschichte verzichtet weitgehend auf Logik und Realismus. Stattdessen eröffnet sich eine perfekt inszenierte, durchchoreografierte Ästhetik, deren Realitätsferne von ab 16-Jährigen erkannt und zur Distanzierung genutzt werden kann. Gestorben wird häufig, allerdings zeigt der Film weniger drastische Gewaltszenen als effektgeladene, computergenerierte Kampfkunst mit spektakulären Kamerafahrten und Superzeitlupe. Die übermenschlichen Fähigkeiten der Protagonisten unterstreichen die Fiktionalität der Handlung. Übermäßig drastische Details und gewaltbefürwortende Tendenzen wurden in der vorliegenden Fassung reduziert. Ab 16-Jährige verfügen über hinreichend Medien- und Genrekompetenz, um das Actionspektakel nicht auf das reale Leben zu übertragen, weshalb die vorliegende Filmfassung für eine Spätabendprogrammierung freigegeben wird. (Stand: Dezember 2015)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
War Pigs
In War Pigs geht es um eine Gruppe US-Soldaten, die 1944 nach Deutschland geschickt wird, um in geheimer Mission Hitlers Geheimwaffe, eine Superkanone V3, auszuspionieren.
Der Genremix aus Abenteuer-, Kriegsfilm und Buddy-Movie weist im Gegensatz zu anderen Kriegsfilmen eine weitestgehend heitere Tonlage auf – lässt allerdings auch Kritik am Krieg und tiefere historische Zusammenhänge außen vor. Der historische Hintergrund dient lediglich als Folie für eine Heldengeschichte über US-amerikanische Underdogs, die gegen zahlenmäßig überlegene Nazis kämpfen. Die Rollen für Gut- und Böse sind einfach verteilt und somit deutlich erkennbar. Die Einordnung des Kriegsgeschehens als surreal und daher wenig wirkmächtig gelingt ab 12 Jährigen durch den einfach aufgebauten Plot und erkennbar oberflächlich inszenierte Charaktere, die sich nicht zur Identifikation eignen. Die vorliegende Schnittfassung verzichtet auf die von der FSK angeführten Gewaltspitzen, die zur Altersfreigabe ab 16 Jahren führten. Daher ist eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm möglich. (Stand: Juni 2017)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
War Tapes – Kriegstagebücher aus dem Irak
Die Kriegsdokumentation zeigt Eindrücke und Erlebnisse im Irak-Krieg 2004 aus der Perspektive dreier US-amerikanischer Soldaten, lässt Mütter und Ehefrauen zu Wort kommen, beobachtet die Heimkehr der Männer und macht deutlich, wie sich ihre Einstellungen verändert haben. Gemessen an dem Versprechen, authentische Eindrücke zu schildern, wird der Krieg durch die Kameraarbeit der Soldaten verhältnismäßig „sauber“ dargestellt. Der Film enthält relativ wenig Bilder von Gewalt und Gewaltfolgen, das Leiden wird eher zurückgedrängt als in den Vordergrund gespielt. Die politische Positionierung im Hinblick auf den Krieg und seine Legitimität bleibt ebenso dem Zuschauer überlassen wie die kritische Einordnung problematischer Aussagen der Soldaten, die z.T. etwa ohne jedes Unrechtsbewusstsein ihren Tötungswillen zum Ausdruck bringen, offen übersteigerten Hass auf Aufständische oder Ressentiments gegenüber der irakischen Bevölkerung zeigen. Zuschauer unter 16 Jahren sind mit der Verarbeitung der Inhalte überfordert und könnten ein tendenziell eher verharmlostes Bild des Krieges und der Gewalt gewinnen. Ab 16-Jährige sind dagegen in der Lage, das Geschehen als eingeschränkten Blick auf den Krieg zu erkennen und die z.T. zynischen Äußerungen der Soldaten als Versuch zu verstehen, mit dem Unerträglichen umzugehen.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Warehouse 13
Warehouse 13 handelt von einem Ermittlerteam des Secret Service, das sich dem Aufspähen von wundersamen Artefakten widmet, die bedrohliche Fähigkeiten besitzen und zu diesem Zweck von bösen Menschen eingesetzt werden.
Die Serie richtet sich an medienerfahrene Zuschauer, da die Handlungslogik z.T. verworren und die Szenerien um das Warehouse und sein Personal etwas skurril sind. Ab 12-Jährige verfügen jedoch in der Regel über ausreichend Medienkompetenz, um das Geschehen als fiktional und wirklichkeitsfremd einzuordnen. Die Episoden 27-35, die senderseitig bereits gekürzt eingereicht wurden, erhielten eine Freigabe ab 12 Jahren in Verbindung mit der Ausstrahlung im Tagesprogramm. Die wenigen hier enthaltenden bedrohlichen Situationen bzw. Gewaltszenen sind sehr zurückhaltend umgesetzt und werden durch die deutliche Realitätsferne sowie das mit Sicherheit, Souveränität und Humor agierende Warehouse-Team entschärft. Eine übermäßige Ängstigung auch für Kinder unter 12 Jahren wurde daher ausgeschlossen. (Stand: April 2013)
Weitere Informationenzur Serie Warehouse 13 im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Wasser für die Elefanten
Bildgewaltiges Melodram, das zur Zeit der Großen Depression in den USA spielt. Erzählt wird eine Dreiecksgeschichte zwischen einem despotischen Zirkusdirektor, seiner Ehefrau und einem jungen Elefantenpfleger.
Der Film wurde vorab vom Antragsteller sehr umfangreich und sorgfältig geschnitten bei Szenen, die laut FSK potenziell übermäßig ängstigend auf Kinder unter 12 Jahren wirken könnten (Misshandlung von Tieren, aus dem Zug werfen von Menschen, Gewalthandlungen). In der vorliegenden Schnittfassung erkannten die Mitglieder des Prüfausschusses keine Hinweise auf eine etwaige entwicklungsbeeinträchtigende Wirkung auf Kinder unter 12 Jahren. (Stand: März 2015)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Wasteland
Die tschechische Dramaserie erzählt die Geschichte des Ortes Pustina, der zugunsten des Kohletagebaus dem Erdboden gleichgemacht werden soll. Die Bewohner sind sich uneins und schließlich verschwindet die Tochter der sich gegen die Bergbaugesellschaft widersetzenden Bürgermeisterin.
Die Serie richtet sich deutlich an ein Erwachsenenpublikum, kann aber auch für ein interessiertes jüngeres Publikum ab 12 Jahren punktuell schon Anknüpfungspunkte bieten. Realitätsnah, düster und ernst inszeniert entfaltet der Serienplot eine trostlose Atmosphäre und bietet mit ihr ein Geflecht aus zahlreichen, mitunter ambivalenten Charakteren und Beziehungen, die zunächst nicht leicht zu durchschauen sind. Das Figurenensemble wirkt eher bedrückend – ein starkes Gegengewicht liefert die engagierte Bürgermeisterin Hana, die sich als souveräne Identifikationsfigur anbietet und die Story trägt. Die verwendete Sprache ist milieubedingt derb. Ebenso gibt es Szenen, die Gewalt enthalten. Einige Gewaltspitzen werden für ein Publikum ab 12 Jahren als zu drastisch und übermäßig ängstigend eingeschätzt, diese Bilder müssen für eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm entfallen. Im Laufe der Geschichte wird der Blick zunehmend auf das Leben der Jugendlichen im Erziehungsheim gerichtet. Themen wie Freundschaft, Rivalität und Drogenkonsum treten zutage. Problematische Botschaften werden nicht vermittelt, da diese Thematik kritisch eingeordnet wird und nicht positiv oder handlungsanleitend in die Geschichte eingebunden ist. (Stand: Dezember 2019)
Weitere Informationen zur Thrillerserie Wasteland im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Watchmen
Basierend auf den gleichnamigen DC-Comics spielt Watchmen in einer realistischen Welt mit alternativer Geschichtsschreibung, in der Polizisten ihr Gesicht hinter Masken verbergen müssen, um sich und ihre Familien vor einer terroristischen Organisation zu schützen.
Komplex und mit Zeitsprüngen versehen erzählt die Science-Fictionserie von einem alternativen Amerika mit einer realitätsfernen Gesellschaftsform, in der es bspw. Tintenfische vom Himmel regnet. Die innerhalb dieser comichaft surrealen Rahmung vorkommenden dunklen und actionreichen Gewaltszenen können für die Altersgruppe ab 12 Jahren u.U. belastend und herausfordernd sein. Wird die Gewalt kontextgebunden in die gesellschaftskritische Story eingebunden und nicht selbstzweckhaft ausgespielt, kann ab 12-Jährigen zugetraut werden, den überhöhten und realitätsfernen Comic-Kosmos zu erkennen und die Folge genregemäß einzuordnen, was zur Entlastung und Distanzierung des Gesehenen beiträgt. Auch wird mit der tatkräftigen und positiven Protagonistin eine starke Orientierungsfigur geboten. Die in einigen Episoden möglicherweise ängstigenden Momente werden somit als verkraftbar und nicht nachhaltig ängstigend für ab 12-Jährige eingeschätzt. Episoden, deren präsentierte Gewaltspitzen zu explizit inszeniert wurden, müssen für die Ausstrahlung im Hauptabendprogramm gekürzt werden bzw. erhalten eine Freigabe für das Spätabendprogramm. (Stand: Dezember 2019)
Weitere Informationen zur Serie Watchmen gibt es im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Wayne
Die Serie spielt in den USA und zeichnet das Leben des jugendlichen Wayne, der in prekären Verhältnissen lebt. Nach dem Tod seines Vaters begibt er sich mit seiner Freundin auf einen Roadtrip, um den Pontiac seines Vaters zurückzuholen.
Die Dramedy rückt einen sympathischen 16-jährigen Antihelden ins Zentrum, der ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsbewusstsein besitzt. Umgesetzt bedeutet dies, dass er häufig gewalttätig (re-)agiert, um seine Ziele durchzusetzen. Dabei geht er oft zu weit und handelt auch nicht immer aus Notwehr. Zwar gibt es durchaus humorige Elemente, die auch in der Inszenierung einiger Gewalthandlungen vorhanden sind, es wird jedoch bezweifelt, dass diese für ab 12-Jährige hinreichend relativierend wirken und immer als Humor offensichtlich werden. Wayne besitzt aufgrund der Figurenzeichnung als unangepasster, sympathischer Typ und durch sein attraktives Äußeres ein hohes Identifikationspotenzial für Heranwachsende. Zudem erleben hiesige Zuschauende ab 12 Jahren in der Pubertät ähnliche Herausforderungen, daraus ergeben sich Anschlussmöglichkeiten. Die jugendaffine Machart der Serie verstärkt diese Wirkmacht. Die Mehrheit vermutet daher sowohl eine gewaltbefürwortende als auch eine desorientierende Wirkung auf 12-Jährige – auch eine übermäßige Ängstigung konnte nicht ausgeschlossen werden. Somit werden die Mehrzahl der geprüften Episoden für ein Publikum ab 16 Jahren freigegeben. (Stand: April 2021)
Weitere Informationen zur Dramedy im fsf blog.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Wayward Pines
Secret Service-Agent Ethan Burke verschlägt es in die verschlafene Kleinstadt Wayward Pines in Idaho, wo er das Verschwinden zweier Kollegen untersuchen soll. Bald wird ihm bewusst, dass er den Ort nicht einfach wieder verlassen kann. Er beginnt, die dunklen Geheimnisse der vermeintlich unschuldigen Stadt zu entdecken.
Die Serie entwickelt ein mysteriöses Spiel, in dem der Zuschauer immer wieder herausgefordert wird, zwischen Realität und Traumwelt des Protagonisten zu unterscheiden. Das skizzierte Kleinstadtleben wirkt unheimlich und bedrückend, die Figuren sind undurchsichtig und wirken zum Teil bedrohlich. Der Suspense erschließt sich allerdings eher älteren Zuschauern. Kinder werden sich von der Serie aufgrund fehlender Identifikationsfiguren kaum angesprochen fühlen. Die Serie wird ruhig erzählt, die Gewaltmomente sind überwiegend kurz. Enthalten sind einzelne blutige Gewaltdarstellungen, die auf ab 12-Jährige schockierend wirken können. Die Gewaltakte werden aber nicht zelebriert und nicht durch Kameraführung oder Bildausschnitt hervorgehoben. Da der fiktionale Charakter ab 12-Jährigen hinreichend deutlich ist, wird von einer nachhaltigen ängstigenden Wirkung dieser Szenen nicht ausgegangen. (Stand: Mai 2015)
Weitere Informationen zur Thrillerserie Wayward Pines im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Weed Wars – World´s Largest Medical Marijuana Dispensary
Die Dokumentation präsentiert eine umsatzstarke medizinische Marihuana-Apotheke in den USA und stellt die verschiedensten Arbeitsabläufe und Probleme rund um den Anbau und Verkauf von Cannabis dar. Aufgrund des Themas stehen positive Effekte des Cannabis- und Marihuana-Konsums hinsichtlich ihrer gesundheitsfördernden und schmerzlindernden Wirkungen bei verschiedensten medizinischen Indikationen im Vordergrund. Aber auch zu anderen als medizinischen Zwecken werden Anbau, Handel und Konsum von Marihuana überwiegend positiv beschrieben und alle kritischen Aspekte in Verbindung mit Drogenkonsum ausblendet. 16-Jährige sind in der Lage, das Ausschnitthafte der Darstellung zu erkennen, problematischer Einzelbotschaften zu relativieren und sich von dem Geschehen im Sinne einer Gesameinschätzung auch zu distanzieren. Bei unter 16-Jährigen kann die verharmlosende Darstellung des Drogenkonsums desorientierende Einstellungen befördern.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Weinberg
Im Zentrum der Thrillerserie Weinberg steht ein Unbekannter, der an Gedächtnisverlust leidet, und der sich der Aufklärung mysteriöser Ereignisse sowie die eines Mordes an der Weinkönigin in dem Weindorf Kaltenzell annimmt.
Die Serie arbeitet mit einer permanenten Stimmung von Grusel und Spannung. Die dargestellten Szenen eines Dorflebens mit all den Intrigen und Streitigkeiten werden in den ersten Episoden überwiegend angedeutet, vieles bleibt dem Zuschauer verborgen. Die bedrückende Atmosphäre wird über die Tonebene erzeugt, bedrohliche Einzelbilder und -szenen treten erst zum Staffelende hin auf, es gibt dennoch ausreichend Entlastungsmomente. So werden vorhandene Gewaltmomente schnell aufgelöst und erhalten eine negative Einordnung. Auch die fehlenden Identifikationsfiguren bieten Distanzierung. Ab 12-Jährige können die Serie ohne Entwicklungsbeeinträchtigung rezipieren, da sie die gewollte fiktionale Überhöhung erkennen, somit kann eine Freigabe für das Hauptabendprogramm erfolgen. Einer Tagesprogrammierung stehen die ängstigenden Inhalte und die bedrückende Atmosphäre, die jüngere Kinder überfordert, entgegen. (Stand: August 2016)
Weitere Informationen zur Thrillerserie Weinberg im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Das weiße Band
Das außergewöhnliche Drama wird aus der Perspektive eines Dorfschullehrers erzählt und wirft einen detaillierten Blick auf das Zusammenleben in den 1910-er Jahren. Dabei konzentriert es sich auf die typischen Zwänge und latente sowie offene Aggressionen, die von Erwachsenen und Kindern ausgelebt werden. Die Erzählweise ist durchgehend behutsam, dennoch wird aufgrund der bedrückenden Gesamtatmosphäre und der zahlreichen kindlichen Protagonisten eine Ängstigung unter 12-Jähriger angenommen. Deshalb wurde die Freigabe für Zuschauer ab 12 Jahren im Hauptabendprogramm erteilt. (Stand: April 2013)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Das weiße Schweigen
Der Thriller beruht auf dem wahren Fall der zwischen 1999 und 2005 von Krankenpfleger Niels Högel in verschiedenen Kliniken in Deutschland begangenen Mordserie.
Der Film enthält:
- moderate Darstellung/Thematisierung von Gewalt
- belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen
Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger.
Mehr zum Film bietet der Blick in die Programmprüfung.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Wenn aus Kindern Mörder werden
Das britische Doku-Format geht der Frage nach, was Kinder zu grausamen Tötungsdelikten bewegt und setzt sich aus „Experten“-Interviews, nachgestellten Szenen und Originalaufnahmen zusammen.
Die Kriminalfälle werden nüchtern und sachlich und ohne gewaltbefürwortende Tendenzen präsentiert. Alle Taten werden als verwerflich dargestellt und der rückblickende Fokus verdeutlicht, dass von den verurteilten Tätern keine Gefahr mehr ausgeht. Die Opfer werden nicht oder nur gepixelt gezeigt. Die ruhige, keineswegs sensationsheischende Erzählweise mit den einordnenden Kommentaren wirkt einer möglichen ängstigenden Wirkung ab 12-Jähriger entgegen. Die Fallschilderungen schließen mit der Verurteilung der Täter ab und eine Stigmatisierung von Personen oder Gruppen erfolgt nicht, weshalb auch eine desorientierende Wirkung auf Kinder und Jugendliche ausgeschlossen wird. Jüngere Zuschauer könnten durch die Nachinszenierungen der Verbrechen stark verängstigt werden, eine Ausstrahlung im Tagesprogramm kommt daher nicht in Betracht. (Stand: März 2016)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Wenn der Postmann zweimal klingelt
Der Thriller handelt von der tragischen Liebe zwischen dem Vagabunden Frank und der mit seinem Arbeitgeber verheirateten Cora während der Depressionszeit. Beide sehen für ihre Liebe als einzige mögliche Lösung nur den Mord des Ehemanns.
Der senderseitig bearbeitete Film verzichtet auf ausgespielte Gewalt- und Sexszenen. Gezeigt werden mehr oder weniger gescheiterte Existenzen, die innerlich zerrissen sind und deren Verhalten nicht zum erwünschten Ziel führt. Dabei wird der Mord an dem im Wege der Liebesbeziehung stehenden Ehemann nicht als adäquates Mittel dargestellt und nicht moralisch gerechtfertigt. Frank und Cora stellen weder Identifikationsfiguren noch Vorbilder da, sie eignen sich nicht einmal als Sympathiefiguren – ihr Tun ist weder nachahmens- noch erstrebenswert. Insgesamt sind Thema und Protagonisten nicht kinder- oder jugendaffin inszeniert, die Story hat nichts mit ihrer Lebenswelt gemein, sodass diese Altersgruppe keinen Zugang zur Filmhandlung finden wird. Neben den ambivalenten Charakteren führt das historische Ambiente zu einer distanzierten Betrachtung des Films, sodass insgesamt für Kinder ab 12 Jahren keine Bedenken gesehen werden. (Stand. Mai 2018)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Wentworth
In der australischen Dramaserie werden die typischen Schwierigkeiten und Zustände in einem Frauengefängnis gezeigt: Einordnen in die Rangordnung, Revierkämpfe, Drogenschmuggel, Mord, etc. Neben der Präsentation menschlicher Abgründe werden aber auch Werte wie Freundschaft und Zusammenhalt verhandelt.
Die dicht erzählte Serie in einem Frauengefängnis spielend präsentiert aufgrund der dargestellten Umstände und Machtverhältnisse sowohl einige gewalthaltige Bilder als auch bedrohliche Szenen, teils durch Rückblenden mit deutlichen Gewaltspitzen. Diese Fashbacks können wegen ihrer aufgegriffenen Themen (häusliche Gewalt, Demütigung, Vergewaltigung, Mordversuch) belastend für ab 12-Jährige sein. Die verfremdete Inszenierung sowie die deutlich erkennbare Fiktionalität des Genres wirken jedoch distanzierend und werden für die Ausstrahlung im Hauptabendprogramm als verträglich für diese Altersgruppe gewertet. Ab 12-Jährige grenzen den dargestellten Handlungsort, das Gefängnis, klar von der eigenen Lebenswelt ab. (Stand: Januar 2017)
Weitere Informationen zur Dramaserie Wentworth im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Wer ist Hanna?
Der artifizielle und sich aus den unterschiedlichen Genres Agententhriller, Roadmovie, Action- und Teenagerfilm bedienende Filmmix erzählt vom Prozess des Erwachsenwerdens eines genmanipulierten und zur Kämpferin erzogenen Mädchens.
Die senderseitig um drastische Gewaltdarstellungen gekürzte Filmfassung zeigt eine recht unerschütterliche Heldin, die zwar aufgrund ihrer Jugendlichkeit Identitätsfigur sein könnte, allerdings in ihrer Künstlichkeit eine lebensferne Figur abgibt, die das Einfühlen schwierig macht. Ein klares Gut-Böse-Schema der Charaktere, das surreale Filmsetting, welches die alltags- und realitätsferne Handlung unterstreicht, und der Wechsel von längeren ruhigen Passagen auf spannende Szenen bieten ausreichend Distanzierungsmomente für Zuschauer ab 12 Jahren. Dargestellte Gewaltszenarien, in denen Hanna tötet, geschehen aus Notwehr und nicht aus der Lust am Töten. Eine Beeinträchtigung für die Altersgruppe der ab 12-Jährigen wird nicht gesehen, eine Freigabe für das Tagesprogramm kommt aufgrund der Vielzahl an Gewalthandlungen und ängstigenden Momenten jedoch nicht in Betracht. (Stand: Januar 2017)
Weitere Informationen zum Agententhriller Wer ist Hanna? im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Westworld
Die dystopische Science-Fiction-Serie spielt in einem futuristischen Freizeitpark und handelt von der Koexistenz zwischen Menschen und humanoiden Robotern. In einer authentisch anmutenden Wild-West-Kulisse sind zahlenden Spielern keine moralischen Grenzen gesetzt, an lebensechten Androiden können sie der Mord- und Sexlust freien Lauf lassen.
Der stetige Wechsel zwischen Zeit-, Raum- und Perspektive sowie die sich ständig wiederholenden Handlungsabläufe im Freizeitpark stellen das Fantastische der Geschichte heraus und schaffen so eine Distanz zum Geschehen. Die eindeutig negativ konnotierten Gewaltdarstellungen werden meist überzeichnet und theatralisch inszeniert und sind als Spezialeffekte zu erkennen. Älteren Kindern ab 12 Jahren wird aufgrund ihrer bereits erworbenen Medienkompetenz zugetraut, die hier kurz eingeblendete, aber z. T. roh dargebotene Brutalität an den Opfern als Gewalt an Robotern und nicht an Menschen zu dechiffrieren. Einer möglichen Ängstigung ab 12-Jähriger steht entgegen, dass sie keine wirkliche emotionale Bindung zu den Figuren aufbauen. Entlastend tritt hinzu, dass es keine jugendaffinen Protagonisten gibt, die eine Identifikationsmöglichkeit bieten. In einzelnen Episoden nehmen Drastik und Dichte der abgebildeten Gewalthandlungen aber so stark zu, dass diese Folgen entweder für ein Publikum ab 16 Jahren freigegeben werden oder um einzelne Szenen für eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm gekürzt werden müssen. (Stand: Februar 2017)
Weitere Informationen zur Science-Fiction-Serie Westworld im fsf blog.
*Informationen über digitale Vorsperren als Alternative zur Vergabe von Sendezeitbeschränkungen im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
What a Man
Der brave und sensible Lehrer Alex wird von seiner Freundin betrogen, die auf Machos steht. Alex' Freund soll einen harten Kerl aus ihm machen, aber alle Versuche – Tattoos, Boxtraining, Lektionen im Anbaggern – schlagen fehl, Alex kann nicht raus aus seiner Haut. Gut so, denn Freundin Nele erkennt, wie liebenswert ihr Kumpel Alex eigentlich ist. Nachdem einige Hürden genommen sind, werden die beiden ein Paar.
Die romantische Komödie thematisiert den mitunter unübersichtlichen Weg zu einer liebevollen, intakten Beziehung zwischen Mann und Frau. Auf einer oberflächlichen Ebene werden Rollenklischees und Geschlechterstereotypen durchgespielt und komödiantisch stark überzeichnet. Jüngere Zuschauer wird die Liebesthematik der Erwachsenen kaum erreichen, aber ihnen dürfte immerhin deutlich werden, dass die Figuren nicht umstandslos realitätstüchtig und vorbildlich sind. Für sich genommen fragwürdig-problematische Stellen – eine Reihe von rüden sexuellen Sprüchen und einige Darstellungen von Sex – werden im Kontext eingeordnet und entfalten keine desorientierende Wirkung. Eine grobe Sprache geht von den negativen oder komischen Charakteren aus, während Sympathiefigur Alex in seinem Vokabular vollkommen unaggressiv ist und sich höflich und gewählt ausdrückt. Geschlechterrollenklischees werden visuell wie auch durch die beiden Hauptfiguren wirkungsvoll konterkariert. Letztlich vermittelt der Film ein traditionelles Beziehungskonzept, das die Partner auf wechselseitige Treue, Akzeptanz des Anderen, Geborgenheit, erfüllte Sexualität und inniges Verständnis verpflichtet. (Stand: April 2014)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Whistleblower – In gefährlicher Mission
Drama mit dem Thema Menschenhandel: Zwei junge ukrainische Mädchen landen aufgrund falscher Versprechungen im Nachkriegs-Bosnien der 1990er-Jahre und sogleich im Prostitutionssumpf. Die Heldin, eine amerikanische Polizistin, versucht während einer UN-Mission vor Ort, den missbrauchten und misshandelten Mädchen zu helfen. Überdies kommt sie jedoch zu weitaus brisanteren Erkenntnissen, die das System des Menschenhandels, was schon fast gar nicht mehr möglich ist, noch perfider aussehen lassen.
Der senderseitig bearbeitete Film erhielt eine Altersfreigabe ab 12 Jahren und darf im Hauptabendprogramm ausgestrahlt werden. Es entfielen v.a. gewaltbetonte Szenen (z.B. Vergewaltigung, Kopfschuss) und Nacktbilder der Opfer. Der Prüfausschuss entschied sich trotz der düsteren Grundstimmung dafür, weil Kindern dieses Alters zumutbar ist, diese im Film geschilderten Realitäten – was die in Krisen- und Kriegsgebieten lebenden Menschen u.U. erleiden müssen – zu erfahren, auch wenn einige Details als belastend empfunden werden könnten. Damit dient der Film der eigenen Auseinandersetzung mit dem Rechts- und Gerechtigkeitsempfinden des Zuschauers und setzt sich dafür ein, auch gegen Widerstände für das Gerechte einzutreten. Eine nachhaltige Ängstigung für 12-Jährige wird aufgrund des insgesamt eher zurückhaltenden Inszenierungsstils nicht gesehen. Auch werden keine gewaltbefürwortenden Aussagen propagiert. (Stand: April 2015)
Mehr Informationen zum Politdrama Whistleblower – In gefährlicher Mission im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
White Collar
White Collar ist eine amerikanische Krimiserie, die sich um den gewissenhaften FBI-Ermittler Burke und den unkonventionellen ehemaligen Kunstdieb Caffrey dreht, die nun gemeinsam ermitteln. Hier werden nicht krimitypische Gewaltverbrechen behandelt, sondern Kunstdiebstahl, Fälschung oder Betrug aufgedeckt.
Prägend ist der humorvolle Grundton und Dialogwitz. Durch die Alltags- und Realitätsferne der Handlung bieten sich wenig Anknüpfungspunkte für ab 6-Jährige. Zudem werden Werte wie Freundschaft, Ehrlichkeit, Vertrauen und partnerschaftliche Liebe positiv dargestellt. Von einer Desorientierung ist nicht auszugehen, da sich der eigentlich kriminelle und verurteilte Caffrey gegenüber seinem Ermittlungspartner kooperativ zeigt. Caffrey nutzt dabei zwar regelmäßig das ihm entgegengebrachte Vertrauen bis an die Grenzen aus, doch wird dies immer positiv aufgelöst. Schreck- oder Spannungsmomente sind kurz und werden häufig humorvoll gebrochen. Potenziell ängstigende Gewaltdarstellungen werden für eine Ausstrahlung im Tagesprogramm entfernt. Von einer nachhaltigen oder übermäßigen Ängstigung wird deshalb nicht ausgegangen. (Stand: April 2017)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
The White Lotus
Die Luxusresorts „The White Lotus“ versprechen ihren exklusiven Gästen in aller Welt einen traumhaften Aufenthalt – ob auf der berühmten Insel Maui oder dem Sehnsuchtsziel Sizilien. In der Emmy-prämierten Comedy-Serie werden anhand verschiedener Gäste Reichtum und Beziehungen zwischen den Reichen und Schönen gesellschaftssatirisch thematisiert.
Der FSF lagen einzelne Episoden der Staffeln 1 und 2 vor. Diese enthalten:
- moderate Darstellung/Thematisierung sexueller Handlungen oder Gesten
- moderate Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern und/oder moderate bis intensive Darstellung/Thematisierung von Drogen(-Konsum)
- problematische Sprache
Die satirisch überzeichnete Inszenierung ermöglicht eine distanzierte Wahrnehmung. Überwiegend übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger. Zwei der geprüften Episoden wurden wegen der intensiven Darstellung von Drogenkonsum bzw. wegen der expliziten Darstellung von Sexualität erst ab 16 Jahren freigegeben.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
The White Queen
The White Queen erzählt den dramatischen Kampf um die Krone von England im 15. Jahrhundert.
Basierend auf der historischen Geschichte des jungen Königspaares Edward und Elizabeth, liefert die alltags- und realitätsferne Serie Handlungsfiguren mit geringem Identifikationspotential und eine überschaubare Handlung. Sie enthält wenige, teilweise drastische Gewalt- bzw. Gewaltfolge-, Schreck und Sexszenen, die aber aufgrund von hinreichenden Distanzierungs- und Entlastungsmomenten als nicht nachhaltig ängstigend für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren eingeschätzt wurden. Zu drastische oder detaillierte Gewaltsequenzen wurden vom FSF-Prüfausschuss mit umfangreichen Schnittauflagen belegt. (Stand: Februar 2015)
Weitere Informationen zur Dramaserie The White Queen gibt es im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Who am I
Deutsches Coming-of-Age-Drama um eine erste große, verschmähte Liebe und eine Hackergruppe, die sich mit dem BND und der russischen Cybermafia anlegt.
Der Film wartet mit jugendaffinen Themen wie Liebe, Freundschaft und Partys auf, eingebettet in das coole Ambiente der Cyber-/Hackerszene. Eine schnelle Bildmontage, actionreiche Szenen und treibende Musik lassen ihn für ein jugendliches Publikum attraktiv und spannend erscheinen. Dazwischen gibt es jedoch immer wieder romantische und sehr ruhige Sequenzen. Drastische Gewaltbilder wurden durch den Sender reduziert, sodass ängstigende Bilder und Szenen von Drogenmissbrauch nicht mehr vorhanden sind. Einige fiktionale Visualisierungen können düster oder auch unheimlich wirken und verlangen unter 12-Jährigen einiges ab, sind aber für die Altersgruppe nicht nachhaltig verstörend, sodass eine Entwicklungsbeeinträchtigung nicht befürchtet wird. Außerdem folgen darauf meist entlastende und ruhige Erzählpassagen. Da jedoch die Thematik alles andere als kindaffin ist, werden unter 12-Jährige auch durch die komplexe Erzählweise eher aus der Handlung aussteigen. Das Happy End bietet ein weiteres Entlastungsmoment. (Stand: März 2017)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Who wants to fuck ...
Who wants to fuck my girlfriend (bzw. in späteren Folgen: my boyfriend, my lesbian girlfriend, my mother, teacher u.a.) parodiert Game- und Beziehungsshows der hiesigen Fernsehlandschaft mit der provokanten Spieleanordnung, nach der zwei Personen darum wetten, wessen Partner/-in der/die „Geilste“ sei. Zum Punktesammeln werden die Männer oder Frauen ins Café, ins Bordell, in den Sex-Shop oder auf den Straßenstrich geschickt, und es gewinnt, wer die meisten eindeutigen Angebote bekommt. Während der Moderator Uwe Wöllner alias Christian Ulmen eine Kunstfigur darstellt, sind die Kandidatinnen und Kandidaten reale Personen. Für Jugendliche ab 16 Jahren ist der parodistische Charakter der Sendung offensichtlich, so dass ernsthafte Übertragungseffekte auf das reale Verhalten nicht zu befürchten sind. Die „Spiele“ sind klar inszeniert, die beteiligten Frauen wirken souverän und beherrschen stets die Situation. Der sexualisierte Sprachgebrauch ist sehr explizit und reich an eindeutigen Wortschöpfungen wie z.B. „Resteficken“. Wird die parodistische Grundhaltung noch nicht erkannt, kann das vermittelte Bild von Sexualität im Kontext von Spiel, Wettkampf und Konkurrenz desorientierend wirken. Kinder und Jugendliche zwischen 12- und 15 Jahren, deren Geschlechterrollenidentität sich pubertätsbedingt erst entwickelt, sind daher mit der geballten Ladung an Sexualisierung überfordert. (Stand: Mai 2013)
Weitere Informationen zu Who wants to fuck ... im fsf blog.
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Wie ein wilder Stier
Das Boxerdrama zeigt Aufstieg und Niedergang des ehemaligen Boxweltmeisters im Mittelgewicht Jake la Motta und stellt deutlich die psychologische Studie des selbstzerstörerischen und gewalttätigen Mannes und nicht die Kämpfe in den Mittelpunkt.
Es wird deutlich, dass La Motta wie im Ring auch im Privatleben keine andere Möglichkeit kennt, als Konflikte mit Gewalt zu lösen. Diese Hilflosigkeit und soziale Unzulänglichkeit lässt Distanz zur Figur aufbauen, die auch deshalb wenig vorbildhaft und identifikationsstiftend wirkt, weil sie am Ende scheitert. Die Kämpfe sind intensiv in Szene gesetzt, zielen in der Umsetzung aber nicht auf eine positive Faszination, sondern auf die schonungslose Darstellung des harten Sports, der Schläge, Verwundungen und Schmerzen. Brutale Gewaltspitzen, die auf ab 12-Jährige verstörend wirken könnten, wurden für die Ausstrahlung im Hauptabendprogramm entfernt. Das Alter des Filmes, die Realitätsferne und die überwiegend schwarz-weißen Bilder schaffen weiter Distanz zum Handlungsgeschehen. Insofern sind auch die dargestellten Geschlechtsrollenmuster als historisch und abwegig einzuordnen. Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 12 und 16 Jahren verfügen über die erforderliche Medienkompetenz, um den Film ohne Beeinträchtigung wahrnehmen und angstfrei verarbeiten zu können.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Wild Republic
In der deutschen Serie geht es um eine Gruppe jugendlicher Straftäter, die bei einem Sozialisierungsprogramm in den Alpen Ungeheuerliches erleben. Es geschehen mehrere Morde. In Rückblicken werden die kriminellen Karrieren der einzelnen Beteiligten erzählt.
Die Serie wird von einer düsternden und langsamen Erzählweise getragen, die mehrere intensive Gewaltszenen beinhaltet. Diese wirken teils roh und brutal, werden jedoch nicht übermäßig ausgespielt, zudem wurde auf die Inszenierung blutiger Details oder eindringlicher Leidensdarstellungen verzichtet. Die alltagsfernen Inhalte werden ausreichend differenziert von ab 12-Jährigen wahrgenommen, weshalb eine nachhaltige Ängstigung oder Desorientierung bei der Altersgruppe nicht vermutet wird. Eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm ist möglich. (Stand: April 2021)
Weitere Informationen zur Drama-Adventure-Serie im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Witches of East End
Die Fantasyserie ist klar im Hexenmilieu angesiedelt und deutlich von der Lebensrealität hiesiger älterer Kinder und Jugendlicher zu unterscheiden. Lange Dialogszenen wechseln sich ab mit einigen spukigen, teils fantasyhaft überhöhten Geisterbahneffekten, wie z.B. ausgestoßene Flüche und deren Wirkungen auf die Betroffenen, Zauberrituale und besonders inszenierte Fertigkeiten der East-End-Hexen. Vereinzelte Kämpfe sind nicht lang ausgespielt. Die Visualisierung mystischer Rituale mit z.T blutigen Bildern und auch die dargestellten Visionen und Träume mit Gewalthandlungen und kurzen Schockeffekten können von ab 12-Jährigen im Rahmen der Fantasygeschichte verkraftet und als fiktional erkannt und eingeordnet werden. Jüngere Zuschauer sind mit der Verarbeitung dieser Szenen dagegen überfordert und würden durch sie nachhaltig geängstigt. Bei Episoden, deren inszenierte Gewaltspitzen über das im Hauptabendprogrammtaugliche Maß hinausgehen, müssen entweder Kürzungen der drastischen Gewaltmomente oder die Platzierung der Sendung im Spätabendprogramm erfolgen. (Stand: Mai 2014)
Bei der Neuvorlage der ersten Staffel und einer beantragten Tagesfreigabe wurden die ursprünglich für das Hauptabendprogramm freigegebenen Episoden bereits senderseitig um änstigende Szenen entschärft, sodass keine Entwicklungsbeeinträchtigung für Kinder angenommen wird – einer Tagesplatzierung kann stattgegebenen werden.
Mehr Informationen zur Fantasyserie Witches of East End im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Witness to Murder – Digitale Zeugen
Die True-Crime-Reihe dokumentiert, wie das relativ neue Betätigungsfeld der digitalen Forensik dabei helfen kann, Verbrechen aufzuklären und die Täter:innen zu überführen.
Das Format enthält:
- (leicht) belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen
- zurückhaltende bis moderate Darstellung/Thematisierung von Gewalt
- leichte bis moderate Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger. Bei vier der sieben geprüften Folgen steht nach einer Schnittbearbeitung das Wohl jüngerer Kinder einer Platzierung im Tagesprogramm nicht entgegen.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Wo ist Fred
Der Film erzählt die Wandlung des Normalo-Biedermann Fred, der sich über Einschränkungen und Nachteile von Behinderten zunächst keine Gedanken macht, im Laufe des Films jedoch Verständnis aufbringt, hinzu kommt dass sich eine attraktive junge Frau in ihn als Rollstuhlfahrer verliebt. Bei der Beurteilung diese Komödie war vornehmlich zu entscheiden, ob Behinderte hier möglicherweise diffamiert werden, so dass Kinder und Jugendliche sozialethisch desorientiert werden können. Der Prüfausschuss verneinte dies einhellig. Der Humor dieser Liebeskomödie geht eindeutig, auch für Kinder erkennbar, nicht auf Kosten von Behinderten, sondern im Gegenteil auf Menschen, die Behinderte diskriminierend behandeln oder sich auf einer oberflächlichen Ebene als behindertenfreundlich ausgeben. Zwar gibt es den ein oder anderen derben Witz; diese zielen aber eher auf menschlich unangenehmes Verhalten. Behinderte werden nicht zu besseren Menschen stilisiert, sondern in ihrem Charakter ernst genommen so wie sie sind – gerade darin liegt auch eine Qualität des Films. (Stand: Mai 2014)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Wolfman
Eine Serie von blutigen Todesfällen hält die Menschen in dem US-amerikanischen Horrorfilm im Jahr 1891 im englischen Blackmoor/Hampshire in Atem. Dorfbewohner werden zerfleischt und völlig entstellt aufgefunden. Es gibt Gerüchte, nach denen ein alter Fluch Menschen bei Vollmond in blutrünstige Werwölfe verwandelt.
Die Originalfassung des Filmes wurde umfangreich bearbeitet. Dies hat den Charakter des Filmes entscheidend verändert, Splatter- und Schockelemente wurden weitgehend entfernt. Die verbliebenen Action- und Gewaltmomente werden ältere Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren in ihren Bann ziehen, aber keine nachhaltigen Ängstigungen bewirken. Das historische Setting und die fantastische Geschichte bieten ausreichend Möglichkeiten, um auch härtere Gewaltaktionen distanziert wahrnehmen zu können. Eine Freigabe für das Tagesprogramm wurde abgelehnt, da die noch enthaltenen Schock- und Gruselelemente sowie die gruselig-mysteriöse Gesamtstimmung jüngere Kinder nachhaltig ängstigen könnten. (Stand: Februar 2015)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Wolverine: Weg des Kriegers
Der jugendaffine Actionfilm basiert auf dem ersten Teil der US-amerikanischen Wolverine-Comics und ist ein Prequel zu den X-Men-Filmen. Diesmal geht der Mutant Logan, auch bekannt als Wolverine, nach Japan, wo er sich in die Tochter des Yakuza-Chefs verliebt. Gleichzeitig führt Logan einen eigenen inneren Kampf gegen seine Existenz als unsterblicher Mutant mit Supermacht.
Der Film zeigt existenzielle Bedrohungen, erhebliche Verletzungen und martialische Kämpfe, die in Bild und Ton effektvoll inszeniert sind. Die Gewaltszenen sind aber weder selbstzweckhaft, noch werden explizite Grausamkeiten dargeboten. Trotz der zahlreichen dramatischen Kampfszenen und der durchgängig düsteren Atmosphäre kann der Film von ab 12-Jährigen daher verkraftet werden. Die Altersgruppe kann das Genre zur Relativierung des Gesehenen heranziehen und die fantastische Handlung eindeutig als Fiktion dechiffrieren. Auch mit der Ambivalenz des Helden können ältere Jugendliche bereits umgehen. Unter 12-Jährige sind mit der wuchtigen Inszenierung dagegen klar überfordert und würden durch die Bedrohungs- und Gewaltszenen übermäßig geängstigt. Eine Freigabe für Kinder unter 12 Jahren kommt daher – auch unter Schnittauflagen – nicht in Betracht. (Stand: Mai 2015)
Weitere Informationen zum Actionfilm Wolverine: Weg des Kriegers im fsf blog.
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Wonderful Pistachios: Wie knackst Du die Nuss?
Die Kampagne Wonderful Pistachios: Wie knackst du die Nuss? zeigt in verschiedenen Spots, wie man auf unkonventionelle Art und Weise eine Pistazie von ihrer Schale befreien kann. Der z.T verwendete „schwarze“ Humor wird sich trotz seiner Doppeldeutigkeit ("Mach's mit Köpfchen") Kindern erschließen, allerdings in keiner desorientierenden oder Gewalt befürwortenden Art und Weise. Insgesamt wirken Setting und Protagonisten weder ängstigend noch bösartig. Es sind weder Verletzungen, noch Anzeichen von Schmerzhaftigkeit in Mimik und Gestik der Protagonisten auszumachen. Wirklichkeits- bzw. Alltagsferne der Inhalte überzeugten den Prüfausschuss, dem Antrag auf Ausstrahlung innerhalb des Tagesprogramms zuzustimmen. Kein Schüler, so die Auffassung im Ausschuss, wird sich aufgrund dieser Spots angehalten sehen, etwa einen Mitschüler in ähnlicher Weise zu malträtieren, es sei denn – verabredungsgemäß – im Scherz. Eine Nachahmungsgefahr oder eine Anregung zu ähnlichem verächtlichen Verhaltensmaßnahmen im Schulalltag ist somit nicht zu befürchten.
Ab 0 Jahren
Workaholics
In dieser Comedy-Serie stehen drei Freunde im Mittelpunkt, die nicht erwachsen werden wollen bzw. die viel Spaß an pubertären Streichen und Grenzüberschreitungen haben. Geprägt sind die einzelnen Episoden, mal mehr und mal weniger, durch absurde Sprüche, sexualisierte Sprache, Konsum von illegalen Drogen und Alkohol sowie Fäkalhumor. Es gibt keinen groben Scherz oder Streich, vor dem die Jungs zurückschrecken. Dabei gehen sie an die Grenzen der Belastbarkeit ihrer Freundschaft, die aber am Ende immer siegt und hält. Da die Freigabe ab 6 Jahren, verbunden mit einer Ausstrahlung im Tagesprogramm, beantragt war, drehte sich die Diskussion im FSF-Prüfausschuss bei den einzelnen Episoden immer wieder um die Frage, inwieweit Kinder den Comedy-Charakter durchschauen können bzw. inwieweit dieser geeignet ist, die gezeigten problematischen Verhaltensweisen hinreichend zu relativieren, sodass keine sozialethisch desorientierende Wirkung auf Kinder ausgeht. Dies wurde bei den vorliegenden Episoden unterschiedlich gewertet.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
World War Z
In dem US-amerikanischen Katastrophen-Horrorfilm versucht der ehemalige UN-Mitarbeiter Gerry Lane nach dem Ausbruch einer Zombie-Pandemie den Ursprung der Seuche herauszufinden und zur Rettung der Welt ein entsprechendes Gegenserum zu entwickeln. Dabei geht es ihm auch um die Rettung seiner Familie. Insbesondere in den ersten 60 Minuten des Zombie-Endzeitszenarios gibt es sehr dicht inszenierte Bedrohungsmomente, heftige Kampfszenen und lang anhaltende Spannungsbögen, in denen die Familie des Protagonisten Lane akut bedroht ist. Für kindliche Zuschauer bieten sich mit den beiden kleinen Töchtern Figuren, an die sie emotional anschließen können. Im letzten Teil lässt das starke Bedrohungspotenzial zwar etwas nach, da alles auf die Rettung der Welt zusteuert, was angesichts der langen ängstigenden Passagen aber nicht hinreichend entlastend wirken kann. Das realitätsnahe Setting im ansonsten klar fantastischen Plot erinnert an aktuelle Nachrichtenbilder (Flüchtlingsströme, Epidemien) und kann diffuse Alltagsängste verstärken. Besonders Szenen von Massenpanik und Massentötungen können unter 16-Jährige nachhaltig belasten und ängstigen. Die Bilder von Zombie-Strömen, die massenhaft vernichtet werden müssen, transportieren darüber hinaus gewaltbefürwortende Botschaften, die von jüngeren Zuschauern nicht angemessen eingeordnet werden können. Eine Freigabe ab 12 Jahren kommt daher nicht in Betracht. (Stand: Oktober 2015)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Die wundersamen Reisen des Karl Pilkington
Karl Pilkington wird von seinen Freunden in die Länder der sieben Weltwunder geschickt und muss dort Aufgaben bewältigen, die sie ihm stellen. In jeder Folge der Dokusoap bereist er ein anderes Land und beschreibt seine Erlebnisse. Dabei macht er sich einerseits häufig über Land und Leute lustig, bietet andererseits aber selbst oft Anlass zur Belustigung. Sein Verhalten legt in keiner Hinsicht eine positive Identifikation nahe.
Kinder unter 12 Jahren dürften zwar nicht in der Lage sein, den Humor des Formats vollständig zu durchschauen, eine nachhaltige Entwicklungsbeeinträchtigung wird jedoch ausgeschlossen. Einer Programmierung im Tagesprogramm steht daher nichts entgegen. Lediglich eine Folge, in der Pilkington wiederholt eine problematische Einstellung gegenüber homosexuellen Männern zeigt, sollte möglichst nicht von unter 12-Jährigen gesehen und daher erst im Hauptabendprogramm gezeigt werden.
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
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