FSF kompaktFür die PressePressearchivFSF-Tätigkeitsbericht 2022

Neue Mitglieder, neue Verfahren, erhöhte Transparenz:

Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) zieht eine positive Bilanz

Pressemitteilung vom 21.04.2023

Pistol oder Der Schrei der Schmetterlinge auf Disney+; 1883 oder Mayor of Kingstown auf Paramount+; Tales of the Walking Dead oder The Dreamer auf Magenta TV: Immer mehr Streaming-Plattformen nutzen die Angebote der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) für ihre Jugendschutzprüfung. Das betont Claudia Mikat, Geschäftsführerin der FSF, im aktuellen Tätigkeitsbericht der gemeinnützigen Organisation, der am 20. April 2023 vorgelegt wurde.

Danach war das Jahr 2022 auch im Jugendmedienschutz von Veränderungen geprägt. Die FSF hat ihre Prüfverfahren reformiert und technische Klassifizierungstools integriert, die Prozesse vereinfachen und die Transparenz der Prüfung erhöhen. Die Entscheidung wird aber nicht von einem Algorithmus bestimmt, sondern weiterhin von Menschen. „Für eine differenzierte Jugendschutzbewertung braucht es die menschliche Expertise“, sagt Claudia Mikat, Geschäftsführerin der FSF.

„Automatisierte Bewertungen bieten nur sehr grobe Kategorien und werden dem Gegenstand und auch den Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen oft nicht gerecht.“

Dass sich immer mehr Anbieter mit ihren Produkten an die FSF wenden, zeigt, dass es durchaus Bedarf an dieser Form der Bewertung und an zusätzlichen Informationen gibt. Neben den Altersfreigaben und Hinweisen zu den Gründen bietet die FSF ausführliche Bewertungstexte und Rezensionen zu ausgewählten Angeboten. Durch die erfolgte Harmonisierung der gesetzlichen Rahmenbedingungen können FSF-Entscheidungen zudem zuverlässig in Freigaben für die DVD- oder Kinoauswertung überführt werden. „Besonders freut uns natürlich, wenn Anbieter nicht nur ihre Inhalte durch die FSF bewerten lassen, sondern sich für eine Mitgliedschaft entscheiden – wie das Telekom-Streamingportal MagentaTV, das seit heute ebenfalls Mitglied der FSF ist“, sagt Claudia Mikat.

Für eine Mitgliedschaft gibt es gute Gründe: Mit ihren Aktivitäten bietet die FSF ein Forum für den gesellschaftlichen Diskurs über Entwicklungen im Medienbereich. Sie gibt die Fachzeitschrift mediendiskurs mit Themen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis heraus, bietet einen wöchentlichen Newsletter mit aktuellen Meldungen aus dem Bereich des Kinder- und Jugendmedienschutzes an und unterhält eine Beschwerdestelle. Lehrende finden auf der medienpädagogischen Bildungsplattform Medienradar Materialien für den Unterricht, ein breites Schulungs- und Zertifizierungsangebot wird gemeinsam mit der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) organisiert und richtet sich an Mitarbeitende in Unternehmen. Fachveranstaltungen wie medien impuls in Kooperation mit der FSM oder das Sommerforum Medienkompetenz in Kooperation mit der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) runden das Angebot ab.
 


Über die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF)

Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF) ist die anerkannte Selbstkontrolleinrichtung der privaten Fernsehanbieter. Kern ihrer Arbeit ist die Prüfung von Sendungen unter Jugendschutzgesichtspunkten vor der Ausstrahlung. Darüber hinaus fördert sie den wissenschaftlichen Diskurs über Medienwirkungen und erstellt neben inhaltlichen Fachpublikationen zahlreiche Materialien für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit.