Artikel

Birgit Goehlnich, Claudia Mikat, Patrick Seyboth, Kai Mihm:

12 oder 16?

The Green Hornet in der Jugendschutzdiskussion

In: tv diskurs. Verantwortung in audiovisuellen Medien, 15. Jg., 4/2011 (Ausgabe 58), S. 16-19

Ob Filme bzw. Fernsehsendungen bereits ab 12 oder erst ab 16 Jahren freigegeben werden können, wird oft kontrovers diskutiert. Die Entwicklungsunterschiede in der Phase zwischen Kindheit und Jugend sind enorm, und die Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen im Umgang mit bestimmten Medieninhalten, Genres oder Gewaltinszenierungen werden recht unterschiedlich eingeschätzt. Umso wichtiger erscheint es, die hinter den Freigaben stehenden Vermutungen offenzulegen. Selten eignen sich Filme so gut für die Debatte zwischen 12 und 16 wie das Beispiel The Green Hornet (USA 2011). Der Film erzählt die turbulente Actiongeschichte um das Superheldenduo Britt und Kato, die in einem unzerstörbaren Auto Verbrechen bekämpfen und schließlich dem diabolischen Superschurken der Stadt das Handwerk legen. Der Mix aus Comicelementen und realistischer Gewaltinszenierung lässt divergierende Lesarten zu: Der Film hat alle im FSK-Verfahren möglichen Instanzen durchlaufen und wurde auch auf der Jahrestagung der Jugendschutzsachverständigen der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) und der Prüferinnen und Prüfer der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) kontrovers diskutiert. Die unterschiedlichen Erwägungen für eine Freigabe ab 12 und ab 16 werden im Folgenden nachgezeichnet.

 

< zurück