Artikel
Lena Hirschhäuser, Moritz Rosenkranz:
Exzessive Internetnutzung in Familien
In: tv diskurs. Verantwortung in audiovisuellen Medien, 16. Jg., 4/2012 (Ausgabe 62), S. 14-19
Der vorliegende Artikel gibt Auszüge der Zusammenfassung der Studie Exzessive Computer- und Internetnutzung in Familien (EXIF) – Zusammenhänge zwischen der exzessiven Computer- und Internetnutzung Jugendlicher und dem (medien-) erzieherischen Handeln in den Familien wieder. Durchgeführt wurde die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte EXIF-Studie an der Universität Hamburg. Hintergrund ist, dass es in manchen Familien im Zuge der ausufernden Mediennutzung von Jugendlichen zu Konflikten kommt, die häufig mit einer hohen Belastung für alle Familienmitglieder einhergehen. Die Eltern sind besorgt, weil ihre Kinder zahlreiche Stunden in digitalen Welten verbringen und schulische Verpflichtungen, soziale Kontakte sowie Freizeitbeschäftigungen vernachlässigen. Der exzessive Gebrauch von Medien wird in Anlehnung an die Suchtdiagnose (gemäß der Kriterien für Sucht in den Diagnosemanualen psychischer Störungen nach ICD-10, DSM-IV-TR) aktuell primär aus klinisch-therapeutischer Perspektive erforscht. Anfragen von Eltern und Lehrern in Beratungsstellen verweisen jedoch darauf, dass ein Großteil der Fälle, in denen die exzessive Computer- oder Internetnutzung zu einem manifesten familialen Problem geworden ist, (medien-) erzieherischer Maßnahmen bedarf. In diesem Forschungsprojekt steht deswegen die Untersuchung der Zusammenhänge zwischen exzessiver Computer- und Internetnutzung von Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren und der familialen Interaktion im Mittelpunkt.