Artikel
Gabriele Klein:
Hip-Hop: Coolness und Hipness seit mehr als 20 Jahren
In: tv diskurs. Verantwortung in audiovisuellen Medien, 10. Jg., 3/2006 (Ausgabe 37), S. 28-31
Es war im Orwellschen Jahr 1984: Hip-Hop hatte seinen ersten global verbreiteten Medienauftritt im Rahmen der Eröffnungsfeier
der XXIII. Olympischen Sommerspiele in Los Angeles. Die schwarze Jugend- und Subkultur repräsentierte US-amerikanische
Populärkultur und sollte fortan zum beständigen Exportschlager der US-amerikanischen Kulturindustrie und zum
erfolgreichsten Genre der US-amerikanischen Musikindustrie werden. Im Zuge von Globalisierung und Medialisierung hat sich
Hip-Hop bis heute weltweit zu der erfolgreichsten und beständigsten Popkultur entwickelt. Eine ehemals schwarze jugendliche
Subkultur als Evergreen: ein Paradox oder Ausdruck postkolonialer Kultur? 22 Jahre nach ihrem ersten globalen Medienauftritt
waren es dann auch wieder Hip-Hopper, die bei der Eröffnung der Fußballweltmeisterschaft in der Münchner Allianz-
Arena neben bayrischen Schuhplattlern „die Welt zu Gast bei Freunden“ begrüßten.