ProgrammprüfungFSF-Altersfreigaben

FSF-Altersfreigaben mit Jugendschutzinformationen

Die ProgrammInfos der FSF sind Jugendschutzinformationen zu Angeboten im privaten Fernsehprogramm und auf Streamingportalen. Sie beinhalten die Altersfreigaben der FSF sowie das Maß möglicher Wirkungsrisiken in den Kategorien Angst, Gewalt, sozialethische Desorientierung, Sex und Sprache. Einige ProgrammInfos bieten darüber hinaus einen Blick in die geprüften Beiträge und eine ausführlichere Erläuterung der Freigabe.

Hier kann nur eine kleine Auswahl aus annähernd 40.000 Prüfungen geboten werden. Falls Sie sich für die Altersfreigabe eines Films, einer Serie oder einer Sendung interessieren, die Sie hier nicht finden, wenden Sie sich bitte an unsere Jugendschutz-Hotline.

Bitte beachten Sie: Die Altersfreigabe ist keine pädagogische Empfehlung, sondern meint das Alter, für das ein Medieninhalt nach Einschätzung der FSF nicht entwicklungsbeeinträchtigend wirkt.

 

Programme mit H

Halbe Brüder

D 2015
Komödie

Halbe Brüder erzählt die komische Geschichte dreier Männer, die während der Testamentseröffnung ihrer Mutter erfahren, dass sie Halbbrüder sind. Auf den ersten Blick haben die drei Jungs nichts gemeinsam. Doch während eines gemeinsamen Roadtrips auf den Spuren ihrer leiblichen Eltern nähern sie sich einander an.
In der umfangreich um diskriminierende Kraft- und Fäkalausdrücke gekürzten Filmfassung geht es vorwiegend um Situationskomik, mit Vulgarismen gespickten Slapstick und die Darstellung sympathischer Antihelden, die sich selbst mit zahlreichen Ausdrücken bombardieren und letztlich doch liebevoll miteinander umgehen. So sollte auch jüngeren Kindern klar werden, dass es sich hier eher um Bestandteile eines (Rap-)Jargons handelt, in dem Begriffe nicht ihren ursprünglichen Bedeutungsinhalt transportieren. Unernst, Realitätsferne und die Überzeichnung der Charaktere können Kinder unter 12 Jahren dem komödiantischen Genre zuordnen, weshalb eine entwicklungsbeeinträchtigende Wirkung auf unter 12-jährige Zuschauer nicht anzunehmen ist. (Stand: September 2017)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Hammer of the Gods

GB 2013
Action

Historienepos im frühen Mittelalter: Der Krieger Steinar macht sich im Auftrag seines Vaters, des Königs der Wikinger, auf den Weg, seinen einst verbannten Bruder Hakan hinsichtlich der Thronnachfolge zu finden. Seine Suche führt ihn durch das feindliche Britannien – in dieser Zeit entwickelt sich Steinar zu einem zielstrebigen, aber auch unbarmherzigen Thronfolger.
Die sorgfältige Bearbeitung des FSK-18-Filmes schwächt das Gewaltniveau merklich, so dass eine Freigabe für das Spätabendprogramm trotz langer Kampfszenen, die immer noch einiges an Gewalt und Blut zeigen, stattgegeben werden konnte. Die Handlungen sind nachvollziehbar im geschichtlichen Kontext angesiedelt, das historische Setting wirkt rau und wenig detailorientiert, trägt aber gleichermaßen zur Distanzierung bei. Eine Gewaltbefürwortung bzw. -förderung konnte nicht festgestellt werden, da die Sequenzen zumeist in den dramaturgischen Rahmen eingebettet sind oder zur Charakterisierung der Protagonisten beitragen. Alltagsbezüge, die in problematischer Weise wirken könnten, wurden mit Blick auf die Jugendliche ab 16 Jahren nicht mehr gesehen. (Stand: März 2015)  

Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)

Hancock

USA 2008
Action

Die Actionkomödie Hancock erzählt die Geschichte eines heruntergekommenen Superhelden. Fulminante Actionszenarien, in denen die Protagonisten Opfer von Gewalt werden, stehen vor allem gegen Ende des Films im Vordergrund und folgen zeitlich relativ schnell aufeinander. Ruhige, entlastende Szenen sind demgegenüber selten. Andererseits ist die Verlässlichkeit der Helden und die Gewissheit in den positiven Ausgang selbst im letzten Filmdrittel nicht verletzt und etwaige Irritationen werden alsbald aufgelöst. Die Sympathieträger des Films nehmen einen sehr großen Raum ein, während Szenen, in denen Gauner und Ganoven zu sehen sind, äußert kurz gehalten sind. Vielmehr wird das kämpferische Geschick, die extreme Körperbeherrschung sowie die übermenschliche Körperkraft der Superhelden demonstriert. Die TV-Fassung, in der die gewaltbetonten Elemente wie auch die begleitenden Zynismen erheblich zurückgenommen wurden, kann daher im Tagesprogramm ausgestrahlt werden.

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

The Handmaid's Tale (Staffel 5)

USA seit 2017
Drama

Die Drama-Serie handelt von einer dystopischen Zukunft, in der gebärfähige Frauen gezwungen werden, als Konkubine unter einem fundamentalistischen, theokratischen Diktator zu leben. 

Die Serie enthält:

  • belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen (vereinzelt: stark belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen)
  • moderate Darstellung/Thematisierung von Gewalt (vereinzelt: drastische Darstellung/Thematisierung von Gewalt)
  • moderate Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern (vereinzelt: intensive Darstellung/Thematisierung von Selbstschädigung)

Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger. Bei einzelnen Episoden wurde eine Freigabe für das Spätabendprogramm (ab 16 Jahren) erteilt.

Mehr zur Serie bietet der Blick in die Programmprüfung auf mediendiskurs.online.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)

The Handmaid's Tale (Staffel 3)

USA seit 2017
Drama

In der dystopisch angelegten Serie hat ein christlich-fundamentalistisches Regime die Macht übernommen, das Frauen brutal unterjocht und aufgrund der weit verbreiteten Unfruchtbarkeit "Gebärmägde" wie Sklavinnen zum Arterhalt in die Häuser der mächtigsten Familien steckt. Eine dieser Mägde ist die Hauptfigur June.
Obwohl The Handmaid’s Tale als dystopisches Format Jugendliche ansprechen könnte, lassen der Look der Serie, das Alter und die spezifische Problemkonstellation der Heldin keine hohe Jugendaffinität der Serie vermuten. Die Handlung wird in Zeitsprüngen und verschachtelter Dramaturgie erzählt und aus dem Off von der Ich-Erzählerin June kommentiert. Die Sprünge in der Handlung sind durch die verschiedenartigen Stilrichtungen der Zeit und die andersartigen Settings leicht zu unterscheiden. Eine Verwechslungsgefahr mit aktuellen Bezügen oder eine Übertragung auf den Lebensalltag hiesiger Jugendlicher wird daher nicht vermutet. Das entworfene Schreckensszenario wird in keiner Weise als vorbildhaft dargestellt. Insgesamt bestimmt eine ruhige Erzählweise die Geschichte, oft auch in hellen Bildern, Erinnerungsbilder wurden teils mit Weichzeichner verstärkt. Kurze, ausreichend zurückhaltend umgesetzte Gewaltspitzen sind in ruhige und entlastende Passagen eingebettet. Die Heldin bleibt durchgängig souverän und stark. Letztlich handelt es sich um eine hoch dramatische, düstere Geschichte, die dem Zuschauer einiges abverlangt, allerdings auch ein interessantes Reflexionsangebot bietet. In den meisten Episoden wurde Gewalt in Bildern oder Szenen nicht so drastisch inszeniert, dass es ab 12-Jährige, die bereits relativ kompetent mit potenziell ängstigenden Medieninhalten umgehen können, überfordert. Die Episoden, in denen dies nicht zutrifft, die Drastik zunimmt und die bedrohlich wirkende Stimmung und die ständige Gefahr für die Sympathieträgerin June von ab 12-Jährigen nicht angemessen eingeordnet werden könnten, wurde ein Freigabe für das Spätabendprogramm entschieden. (Stand: September 2019)

Weitere Informationen zur Serie The Handmaid's Tale gibt es im fsf blog.

 

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)

Hangover

USA 2009
Komödie

Die Slapstickkomödie handelt von einem zukünftigen Bräutigam, der nach seinem ausgeuferten Junggesellenabschied in Las Vegas spurlos verschwunden ist. Die verkaterten Kumpels versuchen den Abend zu rekonstruieren und den Bräutigam aufzutreiben.
Vorgelegt wurde eine geschnittene Fassung von Hangover – eine Slapstickkomödie voller skurriler Anekdoten, Wortwitz, Zoten und Gags, die insgesamt als absolut politisch inkorrekt zu werten ist. Die tollpatschigen Figuren werden jedoch so schräg und überzeichnet dargestellt, dass selbst Kinder unter 12 Jahren deren Inszenierungscharakter erkennen, was hinreichend entlastend wirkt. Der Umgang mit Drogen wird größtenteils verbalisiert und nicht ins Bild gesetzt. Der Konsum wird nicht verherrlicht, sondern es werden die negativen Folgen in den Mittelpunkt gerückt. Gegenüber der Originalfassung enthält die geschnittene Version viel weniger zotige Sprüche und Bedrohungsszenarien. Keiner der Protagonisten kommt ernsthaft zu schaden oder wendet selbst Gewalt an. Da keine Beeinträchtigungen für Zuschauer unter 12 Jahren zu erwarten sind, ist eine Ausstrahlung im Tagesprogramm möglich. (Stand: Juli 2017)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Hannibal

USA ab 2013
Psychothriller

In der Psychothrillerserie Hannibal ermittelt der junge FBI-Agent Will Graham gemeinsam mit seinem Psychiater Dr. Hannibal Lecter nach Serienmördern. Graham ist als Profiler so erfolgreich, weil er sich in die Psyche der Mörder hineinversetzen kann. Lecter ist insgeheim ein Killer, der mit Vorliebe die Organe seiner Opfer verzehrt. Anders als in den Spielfilmen zu Hannibal erleben die Zuschauer in dieser Serie den jungen Lecter in „freier Wildbahn", an der Seite des Mannes, der ihn einmal verhaften soll.
Hannibal enthält drastische, zum Teil ästhetisierte Opferbilder, Tötungs- und Sterbeszenen. Die Serie wird jedoch nicht primär von der Faszination an Gewaltszenen getragen, sondern eher von der Enthüllung der kranken Psyche der Täter. Die Erzählstruktur ist sehr komplex, die Rollen der Protagonisten teilweise irritierend. So stellt der FBI-Agent Graham keine moralisch verlässliche Orientierungsfigur dar, denn er empfindet die Tötungsvorstellungen, die ihn immer wieder heimsuchen, zum Teil als lustvoll. Gewaltbefürwortende Tendenzen enthält die Serie dennoch nicht. Das Thema Kannibalismus ist in der Serie unterschwellig stets präsent, bleibt jedoch an die Figur Lecter gebunden und wird visuell nur verhalten umgesetzt. Für ab 16-Jährige sind die Gewaltszenen sowie die Thematisierung des Kannibalismus-Tabus aufgrund der distanzierenden Dramaturgie und der artifiziellen Ästhetik jedoch verkraftbar. Sofern einzelne Gewaltspitzen nicht hinreichend relativiert werden, wurden hierfür Schnittauflagen erteilt. Eine weitergehende Freigabe ab 12 Jahren kommt nicht in Betracht, weil der Tabubruch des Kannibalismus in irritierender Weise kultiviert wird. (Stand: Oktober 2021)

Weitere Informationen zur Serie Hannibal im fsf blog.

Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)

Happyish

USA 2015
Comedy

Die tragik-komische Gesellschaftssatire erzählt von dem depressiven Hauptcharakter Thom Payne, der seinen Job in einer Werbeagentur verliert und gemeinsam mit seiner Familie versucht, in dem irrsinnigen Alltag nicht unterzugehen.
Die stark dialogorientierte Serie enthält auf sprachlicher Ebene eine Vielzahl an vulgären, sexuellen und sexistischen Anspielungen, ist gespickt mit Tabubrüchen, Ironie und schwarzem Humor. Die vielen zotigen Gespräche unter den Erwachsenen beziehen sich ausschließlich auf Erwachsenenprobleme, die Kinder – zumal jüngere – nicht tangieren und die sie nicht verstehen können. Eine desorientierende Wirkung des groben Sprachgebrauchs, der in der Fülle der langen Dialoge an Wirkung verliert, ist daher nicht zu befürchten, zumal die positive Eltern-Kind-Beziehung, der hohe Stellenwert der Familie und die vermittelten Werte entlastend sind. Die Serie wird für Zuschauer ab 12 Jahren freigegeben und kann auch im Tagesprogramm platziert werden. (Stand: September 2016)

Weitere Informationen zur Comedyserie Happyish im fsf blog.

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Harry Potter und der Feuerkelch

Teil 4
Großbritannien, USA 2005
Fantasy / Mystery

Der vierte Teil der Verfilmung der Harry-Potter-Romane von J.K. Rowling – Harry muss sich als Zauberlehrling beweisen und auch dem bösen Lord Voldemort trotzen – setzt die märchenhaft und spannend erzählte Geschichte der literarischen Vorlage in eindrucksvolle Bilder um und zieht Erwachsene wie Kinder in seinen Bann. Der Film enthält Szenen, die jüngere Kinder ängstigen können, insbesondere die lange finale Bedrohungssequenz im Irrgarten mit dem sich anschließenden blutigen Ritual auf einem Friedhof. Die zentralen Figuren werden existenziell bedroht und zeigen deutlich ihre Angst, ein Sympathieträger wird getötet und Harry entkommt nur knapp dem Tod. Ab 12-Jährige können die Ängste durch den Ausgang der Geschichte abbauen. Im Tagesprogramm wird mit Rücksicht auf jüngere Kinder nur eine bearbeitete Fassung des Films ausgestrahlt. (Stand: April 2013)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Teil 3
Großbritannien, USA 2003
Fantasy

Im dritten Teil des berühmten Fantasyabenteuers fürchtet Harry um sein Leben, denn der gefürchtete Mörder Sirius Black ist dem Gefängnis Askaban entflohen und nun hinter ihm her. Doch der Zauberlehrling muss nicht allein kämpfen. Harry und seine Freunde halten immer zusammen, helfen sich gegenseitig und ergänzen einander durch ihre Kompetenzen. Sie avancieren zu wichtigen Identifikationsfiguren für Kinder und Jugendliche, denn sie haben Sinn für Gerechtigkeit, kluge Ideen und Mut, sich gegen Ungerechtigkeiten aufzubegehren. Die senderseitig gekürzte Fassung enthält keine Szenen, die geeignet sind, Kinder unter 12 Jahren nachhaltig in ihrer Entwicklung zu beeinträchtigen. Aufgrund der positiven Grundtendenz des Fantasyfilms, der klar zu erkennenden Gut-Böse-Charakterisierung, ausreichend ruhiger Entlastungsmomente und der eindeutig auszumachenden Märchenwelt können selbst jüngere Kinder unter 12 Jahren gefährliche Szenen als nicht übermäßig bedrohlich einschätzen und vorausahnen, dass sich Harry aus jeder noch so gefährlichen Situation retten wird. (Stand: April 2013)

Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Harry Potter und der Halbblutprinz

Teil 6
Großbritannien 2008
Fantasy

Im sechsten Teil der Harry Potter-Verfilmung rückt die Vergangenheit Lord Voldemorts in den Mittelpunkt. Hermine, Ron und insbesondere Harry nehmen den Kampf gegen den dunklen Zauberer auf.
Entsprechend der Buchvorlage nimmt die Bedrohung der guten Seite durch den bösen Lord Voldemort in diesem Teil der Reihe zu, weshalb die Atmosphäre düsterer, das Geschehen dramatischer und actionhaltiger ist als in den ersten Teilen. Für die Ausstrahlung im Tagesprogramm wurde allerdings eine Fassung vorgelegt, in der Bedrohungsszenarien und unheimliche Einzelbilder, die Kinder erschrecken und ängstigen könnten, entfernt bzw. abgemildert wurden. Verbliebene bedrohliche Situationen wirken spannend, bieten aber keine schockierenden Einzelbilder, die jüngere Kinder nachhaltig belasten und ängstigen können. Die Entlastungsangebote treten so stärker in den Vordergrund: Der Kampf gegen dunkle Mächte bewegt sich in einem vorhersehbaren Rahmen, den Protagonisten stehen viele Helfer und Freunde zur Seite, die an den Sieg des Guten über das Böse glauben. Harry und seine Freunde kämpfen aktiv gegen das Böse an und sind – durch die Schnittbearbeitung – im vorliegenden Teil auch nicht dauerhaft direkt bedroht. Heitere Momente um erste Verliebtheiten und diesbezügliche Verwirrtheiten durchbrechen die Bedrohungssituationen. Die Liebesgeschichten zwischen Harry und Ginny sowie zwischen Hermine und Ron konterkarieren die Spannung und bilden entlastende Handlungsstränge. Somit konnte die Schnittfassung für die Ausstrahlung im Tagesprogramm freigegeben werden. (Stand: Dezember 2017)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Harry Potter und der Orden des Phoenix

Teil 5
Großbritannien 2007
Mystery

Im fünften Teil der Harry Potter-Fantasysaga findet der Zauberlehrling Harry in den Sommerferien Unterschlupf beim „Orden des Phönix“, einer Widerstandsgruppe, die sich gegen den dunklen Lord Voldemort stellt und ihn zu besiegen versucht. Als die Schulzeit wieder beginnt, schwebt die Zauberschule Hogwarts immer mehr in Gefahr, von Voldemort zerstört zu werden.
Durch die vorgenommenen Schnitte des Senders wurden dem Film nahezu alle Bedrohungsszenen entnommen, die jüngere Kinder unter 12 Jahren nachhaltig verängstigen könnten. Harry Potter und seine Freunde sind starke Protagonisten, die Orientierung und Sicherheit bieten. Während der magischen Kampfszenen erfährt Potter von seinen Freunden und Mitstreitern viel Unterstützung, sodass er nie allein dasteht. Die wenigen verbliebenen Gewalthandlungen gehen immer von der bösen Seite aus und sind negativ konnotiert. Der Film endet ruhig und entlässt seine Zuschauer in eine friedliche Atmosphäre. (Stand: August 2017)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (1)

Teil 7
Großbritannien, USA 2010
Fantasy

In diesem Teil der bekannten Filmsaga müssen Harry, Hermine und Ron allein versuchen, das Geheimnis der Unsterblichkeit von Voldemort zu entschlüsseln. Dem Fantasyfilm wurden vom Sender zu spannungsreiche und ängstigende Szenen entnommen, sodass er in der Wirkung entschärft und für eine Ausstrahlung im Tagesprogramm geeignet ist. Gegen eine nachhaltige Angsterzeugung sprechen daneben die Länge des Films und die unzähligen Dialoge, die einem emotionalen Sog entgegenstehen. Entlastend wirkt ferner, dass durch den hohen Bekanntheitsgrad Harry Potters als unbesiegbaren Helden der fantastischen Geschichte ein gutes Ende wahrscheinlich ist. (Stand: Apil 2013)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (2)

Teil 8
Großbritannien, USA 2010
Fantasy

Im achten Teil der Harry-Potter-Reihe wollen Harry und seine Freunde die letzten Horkruxe finden, um Voldemort endgültig zu besiegen.
Der letzte Teil des bildgewaltigen Blockbuster-Fantasy-Abenteuers wartet mit spektakulären Schauwerten und einem intensiven Soundteppich auf. Mit seinen fulminanten Fahrten und Verfolgungsjagden durch die Fantasiewelten entfaltet er einen Sog, der die jungen Zuschauer in eine unheimliche Welt voller unerwarteter Wendungen entführt. Trotz der senderseitigen Kürzungen einiger drastischer Action- und Kampfszenen sind einige partiell ängstigende Momente verblieben und stellen neben der Auseinandersetzung mit dem Thema Tod sicher eine Herausforderung an die Verarbeitungsfähigkeiten jüngerer Kinder dar. Jedoch ist auf das entschlossene, verlässliche und unverletzliche Dreiergespann Harry, Ron und Hermine Verlass, denn zusammen bieten sie im Kampf gegen das Böse auch den schlimmsten Gegnern die Stirn. Durch die Schnittbearbeitung geraten Themen wie Freundschaft, Zusammenhalt und Loyalität gegenüber düsteren und gewalthaltigen Szenarien dominierend in den Vordergrund und bieten neben dem ausgewogenen Wechsel zwischen Actionsequenzen und ruhigen, dialoggeprägten Passagen ausreichend Entlastung. Somit können etwaige Ängste oder Erregungszustände kindlicher Zuschauer effektiv abgebaut werden. Zudem wird das Filmerlebnis positiv durch ein Happy End gerahmt. (Stand Dezember 2018)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Hass auf der Haut

USA 2011
Dokumentation

Die Dokumentation Hass auf der Haut handelt von dem US-Amerikaner Bryon Widner, der 16 Jahre lang in verschiedenen US-amerikanischen Neonazi- und Skinhead-Organisationen aktiv tätig war und sich nun nach gelungenem Ausstieg aus der Szene von zahlreichen rassistischen Tattoos auf seinem Gesicht, Hals und Händen mithilfe einer Laserbehandlung befreit.
Dem grundsätzlichen Verbot der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen steht hier entgegen, dass die gelegentlich gezeigten Nazisymbole keinen werbenden Charakter haben, sondern vielmehr der Ausstieg aus solchen Organisationen behandelt und befürwortet wird. Bei Kindern ab 12 Jahren und Jugendlichen, auch Gefährdungsgeneigten, ist durch die Rezeption dieser Dokumentation keine sozialethische Desorientierung zu besorgen: Eingangs recht nüchtern vom Protagonisten geschilderte Straftaten werden zumindest im weiteren Verlauf eindeutig als Fehlverhalte eingeordnet. Die Naziideologie wird zudem durchgängig abgelehnt. Alkoholmissbrauch und Sex mit Minderjährigen werden verbal aufgegriffen, jedoch eindeutig als falsch bewertet. Ebenso ist keine nachhaltige Ängstigung bei dieser Altersgruppe zu befürchten, da die in der Rückschau gezeigten Gewalthandlungen Opfer und Täter in hinreichender Distanz darstellen. Die Bilder der Laserbehandlung sind intensiv, für 12-Jährige jedoch auszuhalten, ihnen ist der Hintergrund dieser OP hinreichend verständlich. Für jüngere Kinder können die OP-Bilder hingegen zu belastend sein. Auch werden ihnen die geschilderten Zusammenhänge und die Auseinandersetzung mit den rassistischen Ideologien – mangels schulischer Vorkenntnisse – nicht verständlich sein. (Stand: Juli 2014)

Mehr Informationen zur Dokumentation Hass auf der Haut im fsf blog.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Das Haus der Träume

D 2022
Drama

Angesiedelt im Berlin der 1920er-Jahre erzählt die Serie die Geschichte des ersten Kreditkaufhauses Deutschlands.

Die Serie enthält: 

  • leicht belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen (vereinzelt: belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen) 
  • leichte Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern(vereinzelt: moderate Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern)
  • zurückhaltende Darstellung/Thematisierung sexueller Handlungen oder Gesten(vereinzelt: moderate Darstellung/Thematisierung sexueller Handlungen oder Gesten) 

Der historische Kontext ermöglicht eine distanzierte Wahrnehmung und relativiert die Wirkung. Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12‑Jähriger. Das Wohl jüngerer Kinder steht einer Platzierung im Tagesprogramm überwiegend nicht entgegen, bei einzelnen Episoden wurde eine Freigabe für das Hauptabendprogramm erteilt. 

Mehr zur Serie bietet der Blick in die Programmprüfung auf mediendiskurs.online.

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Hawaii Five-O

Staffeln 01 – 06: diverse Episoden
USA ab 2010
Krimi

Die Actionkrimiserie schildert die Fälle einer hawaiianischen Polizeispezialeinheit, die sich mit unterschiedlichen Vergehen wie Terrorismus und Entführung befasst. Trotz des exotischen Schauplatzes findet das Geschehen klar erkennbar in einem zeitgenössischen Rahmen statt, unmittelbare Alltagsprobleme sind aber nicht berührt.
Die Serie ist actionlastig und wenig dialogstark inszeniert und macht mit ihren vier Protagonisten klare Identifikationsangebote. Den reichlich vorhandenen Bildern von Gewalt stehen in der Regel ausreichend Entlastungsmomente im Sinne von Buddy-Movie-Szenen gegenüber, so dass Angstreaktionen bei ab 12-Jährigen nicht zu erwarten sind. Zuweilen überschreitet die vom Five-0-Team ausgehende Gewalt das Verhältnismäßige und werden Folteraktionen zur Informationsbeschaffung durch die positiv besetzten Protagonisten nicht kritisch eingeordnet. Auf unter 16-Jährige können diese gewaltbefürwortenden Aussagetendenzen desorientierend wirken. (Stand: August 2013)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)

The Heart Guy

Australien 2016
Komödie

 

Nachdem der selbstverliebte Chirurg Hugh Knight in Sydney seine Chirurgenlizenz verliert, bleibt ihm nichts anderes übrig, als fortan als Allgemeinmediziner in seinen Heimatort zurückzukehren. Dort erwarten ihn seine chaotische Familie und seine Exfreundin, die inzwischen mit seinem Bruder verheiratet ist.
Die australische Serie ist ein Genremix aus Comedy und Arztserie. Die Operationen und Notfalleinsätze sind mitunter blutig inszeniert, jedoch verkraftbar für ab 12-Jährige. Hugh Knights Alkohol- und Drogenkonsum kann von unter 12-Jährigen – bei denen noch nicht unbedingt Vorkenntnisse über die Risiken und möglichen negativen Folgen des Drogenkonsums vorausgesetzt werden können – möglicherweise nicht eingeordnet werden. Für eine Ausstrahlung im Tagesprogramm müssen diese möglicherweise sozialethisch desorientierenden sowie einige blutige Szenen entfernt werden. (Stand: Mai 2017)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Die Hebamme

D 2013
Drama

Im Mittelpunkt des Dramas steht eine angehende Hebamme, die sich Ende des 18. Jahrhunderts in Marburg im männlich dominierten Berufsfeld bewähren muss. Außerdem terrorisiert ein Serienmörder die Stadt.
Die teilweise sehr lang und blutig ausgespielten Geburtsszenen sind intensiv, aber nicht effekthascherisch. Sie zeigen die Erfahrungswirklichkeit der damaligen Gebärenden authentisch und können aufgrund der historischen Distanz von ab 12-Jährigen bereits eingeordnet werden. Die Mordszenen sind als Schockeffekte eingestreut, wirken flashartig und sind zum Teil durch Horrorelemente verfremdet. Sie werden aber nicht in allen Details oder zeitlich extensiv ausgespielt. Da auch hier über die historische Verortung der Verbrechen eine Distanzierung möglich ist, erscheinen die Szenen für ab 12-Jährige verkraftbar. Entlastend ist insgesamt die Emanzipationsgeschichte der jungen Protagonistin, die eine positive Orientierungsfigur darstellt: Sie zeigt Mut und Willensstärke und setzt ihre mitfühlende Art gegen die kalte klinische Praxis der Männer durch. Für eine Platzierung im Tagesprogramm wurden sämtliche bedrohlichen und möglicherweise ängstigenden Szenen ausnahmslos auf das dramaturgische Mindestmaß reduziert, sodass nachhaltige Wirkungsrisiken für Kinder unter 12 Jahren ausgeschlossen werden. (Stand: März 2014)

Weitere Informationen zum Film Die Hebamme im fsf blog

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Heidepark Soltau

D 2011
Werbung

Der Trailer wirbt für den Besuch des Freizeitparks Heidepark Soltau und zeigt einen Mann auf dem Weg zu einer Stahlachterbahn, der sogenannten Krake – ihm begegnen Menschen mit weit aufgerissenen Mündern und werwolfsähnlich fletschenden Zähnen. Mit einer grau-blauen Kolorierung und horrortypischen Szenarien greift der Trailer Elemente des Horrorgenres auf. Während sich 12-jährigen Zuschauern der beabsichtigte Geisterbahneffekt vor dem Hintergrund der Fun-Park-Atmosphäre grundsätzlich problemlos erschließt, sind die Gruseleffekte für jüngere Zuschauer nicht rational erklärbar und Angst auslösend, zumal keine positive Auflösung erfolgt.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Helgoland 513

D 2024
Drama

Helgoland 513 spielt im Jahr 2039 und zeigt eine düstere Zukunftsvision. Nach einer verheerenden Pandemie, die die Menschheit dezimiert hat, ist die Nordseeinsel Helgoland zu einem der letzten Rückzugsorte geworden. Doch auch hier herrscht ein harter Überlebenskampf.

Die Serie enthält:

  • moderate bis drastische Darstellung/Thematisierung von Gewalt
  • zum Teil sehr belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen 
  • moderate bis intensive Darstellung von diskriminierenden Verhaltensweisen/Wertebildern 
  • moderate bis intensive Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern

Der fiktionale Kontext ermöglicht eine distanzierte Wahrnehmung und relativiert die Wirkung. Der FSF lagen drei Episoden der Serie zur Prüfung vor. Zwei Episoden wurden für das Hauptabendprogramm (ab 20.00 Uhr), verbunden mit einer Freigabe ab 12 Jahren, freigegeben. Eine Folge erhielt eine Freigabe für das Spätabendprogramm (ab 22.00 Uhr), verbunden mit einer Altersfreigabe ab 16 Jahren.

Mehr zur Serie und Freigabe bietet der Blick in die Programmprüfung.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)

Hell on Wheels

Staffeln 01 – 05: diverse Episoden
USA ab 2011
Western

Die Handlung der im Jahre 1965 spielenden Westernserie, die das Leben der Pioniere im Wilden Westen beim Bau der Eisenbahn verfolgt, können Kinder ab 12 Jahren als historisch einordnen.
Genaue Milieuschilderungen der zeitlichen Umstände mit den Konflikten zwischen den jeweiligen Gruppierungen und Schichten (Schwarze, Weiße, Indianer, Prostituierte, Arbeiter, Bürgertum) charakterisieren die Serie und machen deren Qualität aus. Überschreitungen heute gültiger Normen wie etwa Rassismus oder Selbstjustiz sind im historischen Kontext zu sehen und nicht positiv konnotiert. Der Rachefeldzug des Hauptprotagonisten Cullen gegen die Mörder seiner Familie dominiert die Handlung nicht. Ein gewisses Maß an ungeschminkter Gewalt und Brutalität ist in den vorgelegten Episoden durchaus enthalten, jedoch wirken diese Gewaltszenen in ihrer Inszenierung eher abstoßend denn faszinierend. Einige Gewaltakte übersteigen jedoch aufgrund ihrer detaillierten Darstelltung und Intensität die Verarbeitungsfähigkeit von ab 12-Jährigen, weshalb sie für eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm bearbeitet wurden. (Stand: April 2013)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Hello Ladies

Staffel 01: Eps. 01, 04
USA 2012
Comedy

Die amerikanische Comedyserie dreht sich um den Webdesigner Stuart, der äußerst hartnäckig – doch meist erfolglos – versucht, Frauen kennenzulernen.
Die Serie zielt auf ein erwachsenes Publikum und die Charaktere dienen für Kinder nicht als Identifikationsfiguren. Auch die schnellen Dialoge dürften jüngere Zuschauer nicht ansprechen. Das Format enthält weder gewalthaltige noch ängstigende Momente. Stuart und seine Freunde treffen jedoch gern sexuell konnotierte Aussagen, verwenden vulgäre Ausdrücke und Zoten, die letztlich aber nicht als sozialethisch desorientierend eingeschätzt wurden – sie sind, zumal im Comedy-Kontext, als verbale Entgleisungen zu erkennen und befördern keine negativen Werthaltungen. Für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren ist deutlich auszumachen, dass ein solches Verhalten weder zum Erfolg führt noch nachahmenswert ist. (Stand: Mai 2015)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Hero: 108

Staffel 1: Eps. 01 – 03
USA, CHN 2010
Animation

Der Schurke High Roller kann, seitdem er vom Blitz getroffen wurde, mit Tieren reden. Nun hasst er die Menschen und will sie mithilfe einer Armee aus dem Territorium der Tiere vertreiben. Ihm gegenüber steht das „erste Kommando“, dessen Mission es ist, den Kampf zwischen Menschen und Tieren zu beenden.
Die rasante Animationsserie zeigt zahlreiche Kampfszenen und lärmende Auseinandersetzungen, die spielerisch und realitätsfern wirken, die jüngeren Zuschauer aber stark herausfordern. Erwartungen werden auf den Kopf gestellt, wenn etwa Häschen auf wohlwollende Annäherung mit Gewalt reagieren und Möhrenlutscher sich zu Waffen verwandeln. Über allen fantastischen Turbulenzen steht die Botschaft für ein friedliches Miteinander. (Stand: August 2013)

Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Der Herr der Ringe – Die Gefährten

USA 2000
Fantasy

Der auf den gleichnamigen Roman Tolkiens basierende Film handelt von phantastischen Welten in ferner Zukunft und einem Ring, der seinem Besitzer unermessliche, aber böse Kräfte verleiht. Im Kampf um den Besitz des Ringes soll dessen Macht zerstört werden.
Märchenhafte Figuren, fantastische Landschaften und Bauten lassen den Fantasycharakter des Filmes deutlich hervortreten. Der Kampf zwischen Gut und Böse; eine abenteuerliche Reise voller Gefahren und andere fantastische Elemente sind auch jüngeren Kindern bereits aus anderen Erzählkontexten bekannt. Entsprechend ist es auch ihnen möglich, zwischen Realität und Fiktion klar zu trennen. Allerdings gerät das Szenario nach der märchenhaften Einführung zunehmend bedrohlich, und ein steter Wechsel von spannenden und entspannenden, heiteren oder ruhigen Passagen mutet jüngeren Kindern einiges zu. Die umfangreiche Schnittbearbeitung trägt dem Rechnung, indem lang anhaltende Kampfszenen und bedrohliche Situationen entfernt oder verkürzt wurden. Die verbliebenen Gewaltszenen oder auch erregende Spezialeffekte können jüngere Kinder kurz erschrecken, angesichts der vielen Entlastungsmomente aber nicht nachhaltig verstören oder ängstigen. Letztlich lösen sich alle Bedrohungen im Verlauf des Filmes auf, die Gefahren werden überwunden und Freundschaft siegt. (Stand: Dezember 2017)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs

USA, NZ 2003
Fantasy

Der letzte Teil der Herr der Ringe-Trilogie endet im finalen Kampf Gut gegen Böse. Nur gemeinsam schaffen Menschen, Elfen, Hobbits, Zwerge, und allerlei andere fabelhafte Wesen, Sauron und seine schier unendliche Schar an Orks zu besiegen.
Die umfassend bearbeitet eingereichte Fassung des Fantasyfilms wurde um etliche Gewaltspitzen gekürzt und damit die Drastik der Darstellung erheblich gemindert. Weiterhin nimmt der gewaltige Kampf einen Großteil des dreistündigen Films ein. Kurze Bedrohungsmomente sind in der Schnittfassung verblieben, die jüngere Kinder kurzzeitig erschrecken können, dennoch werden die Verarbeitungsfähigkeiten unter 12-Jähriger in Bezug auf ein Ängstigungspotenzial nicht überschritten. Zahlreiche Entlastungsmomente wirken einer möglichen Entwicklungsbeeinträchtigung entgegen. So wird bspw. die düstere Handlung immer wieder von humorvollen, hoffnungsvollen und ruhigen Passagen unterbrochen, es liegt ein klares Gut-Böse-Schema vor, wobei das Böse deutlich zurückweicht und es gibt einen einordnenden und distanzschaffenden Kommentar. Außerdem ist davon auszugehen, dass die Mehrheit der Zuschauer die Geschichte bereits kennt und über das Happy End Bescheid weiß. Der durchweg fantastische Kontext erlaubt es, jüngeren Kindern das Geschehen als realitätsfern wahrzunehmen und fern der eigenen Alltagswelt zu verorten. Auch verstärkt die gewaltige Tricktechnik die Fiktionalität. Zudem bietet die häusliche Betrachtung des Films dem jungen Zuschauer die Möglichkeit, jederzeit aus dem Geschehen auszusteigen. (Stand: Juli 2018)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Der Herr der Ringe – Die zwei Türme

USA, NZ 2002
Fantasy

Der zweite Teil der Herr der Ringe-Trilogie baut im Wesentlichen auf den ersten Teil auf. Die Kenntnis der verschiedenen Erzählperspektiven, Figuren und Konflikten wird vorausgesetzt.
Das düstere Fantasyepos wurde der FSF in einer massiv bearbeiteten Fassung vorgelegt, in der auf viele tragende Schlachtenszenen und drastische Einzelbilder verzichtet wird. In den verbliebenen Schlachtenszenen wurden Gewaltspitzen umfassend entfernt. Die fast 30-minütige Kürzung wirkt sich auf die Verständlichkeit und Wirkmächtigkeit des Films aus – unter Jugendschutzgesichtspunkten wird dies allerdings als entlastend gewertet, weil die emotionale Anteilnahme abnimmt und fraglich ist, ob Kinder tatsächlich tiefer in die Handlung einsteigen und sich in die Situation einzelner Figuren hineindenken und -fühlen, wenn sie die komplexen Erzählstränge nicht verstehen und sich zudem keine Identifikationsmöglichkeiten auftun. Die ebenfalls verbliebenden kurzzeitig ängstigenden Momente und Figuren lassen sich klar dem Fantasygenre zuordnen, somit bieten sich auch keine Anschlussmöglichkeiten für reale Situationen und Ängste. Die Gefahr einer übermäßigen Ängstigung unter 12-Jähriger wird mehrheitlich nicht gesehen und der stark gekürzte Film für eine Ausstrahlung im Tagesprogramm freigegeben. (Stand: Dezember 2016)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Herr Glööckler sucht das Glück

D 2023
Reportage/Dokumentation

Die Doku-Soap Herr Glööckler sucht das Glück  begleitet den schillernden Modedesigner und Unternehmer Harald Glööckler dabei, wie er nach der Trennung von seinem langjährigen Partner einen neuen Lebensabschnitt in Berlin beginnt.

Das Format enthält:

  • leichte Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern
  • leicht problematische Sprache

Die Darstellung übersteigt nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger. Das Wohl jüngerer Kinder steht einer Platzierung im Tagesprogramm nicht entgegen.

Mehr zur Serie bietet der Blick in die Programmprüfung

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Herz aus Stahl

USA 2014
Action

In den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs tritt eine mutige fünfköpfige Mannschaft mit ihrem Panzer den Kampf gegen die letzten Offensiven der Deutschen Wehrmacht an.
Der Actionfilm wurde vom Sender umfangreich bearbeitet und der FSF zur Prüfung für eine Freigabe für die Hauptabendprogrammschiene vorgelegt. Diskutiert wurden v.a. Aspekte der Gewaltbefürwortung verbunden mit einer möglichen Desorientierung. Die Brutalität und Drastik des Krieges werden klar und unvermittelt dargestellt. Jedoch werden die Gewaltakte und das düstere, klaustrophobische Kriegsszenario für die Altersgruppe der ab 12-Jährigen als zumutbar gewertet, da sie in einem gewissem Rahmen nötig sind, um die Barbarei des Krieges als abstoßend zu demonstrieren. Eine gewaltbefürwortende Tendenz wird trotz einiger genretypischer Ästhetisierungen relativiert, da fast alle der sehr ambivalent und abgestumpft gezeichneten Charaktere sterben. Hingegen reagiert der sich als Identifikationsfigur andienende „humane“ Norman mit Entsetzen auf die Gräuel des Krieges und überlebt. Sein Verhalten konterkariert das roh inszenierte Handeln der anderen und durchbricht die quasi als im Krieg alternativlos dargestellte Gewaltspirale. Lange Dialogpassagen sorgen zudem für eine kritische Einordnung des Sujets. In der Gesamtwirkung bleibt der Actionfilm in der geschnittenen Fassung für ab 12-Jährige herausfordernd, wird aber nicht als nachhaltig gewaltbefürwortend oder sozialethisch desorientierend eingeschätzt. (April 2021)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Hier kommt Honey Boo Boo

Staffel 01: Eps. 01, 04, 09
USA 2012
Dokumentation

Die Realitydoku über eine offenbar in prekären Verhältnissen lebende Familie geht erstaunlich deskriptiv vor, wobei darauf Wert gelegt wurde, die dargestellten Personen nicht vorzuführen. Sehr offen spricht die gesamte Familie – und allen voran das jüngste Kind Alana – über die Verhältnisse, ihre Träume und Wünsche. Eine voyeuristische Kameraperspektive wird nicht eingenommen. Der "Honey Boo Boo"-Clan lebt offenbar glücklich vor sich hin, was sich auch dem Zuschauer vermittelt. Der Prüfausschuss konnte keinerlei Jugendschutzrelevanz entdecken. Es werden keine fragwürdigen Verhaltensweisen propagiert und die Regie verzichtet auch auf den "erhobenen Zeigefinger", etwa was den Umgang mit Übergewicht oder Essgewohnheiten angeht. Auch jüngere Kinder können die Serie ohne jedwede Entwicklungsbeeinträchtigung sehen, weshalb die FSF-Altersfreigabe einhellig auf "ohne Altersbeschränkung" festgelegt wurde.

Ab 0 Jahren

The Hills Run Red

USA 2009
Horror

The Hills Run Red handelt von einem Filmstudenten und seiner Crew auf der Suche nach einem verschollenen Horrorstreifen, dabei werden einer nach dem anderen eingefangen, gefoltert und getötet. Während die Film-im-Film-Szenen in ihrer Künstlichkeit stets erkennbar sind und für Distanz sorgen, gibt es im Filmverlauf eine Aneinanderreihung brutaler Gewalt- und Folterszenen mit drastischen und sehr realitätsnah inszenierten Details, die z.T. die Täterperspektive einnehmen und auch das Lustvolle an der Gewalt herausstellen. Insofern sah der Ausschuss eine Verherrlichung von Gewalt nicht in der Gesamtaussage, wohl aber in der Aneinanderreihung und Inszenierung einzelner Szenen, in denen "die einzelnen Darstellungen von Gewalt derart breit und in grausamen Details ausgespielt sind, dass sie weit über das dramaturgisch Notwendige hinausgehen" (§ 30 Abs. 1 Nr. 1 PrO-FSF).

Keine Fernsehfreigabe

Hin und Weg

D 2014
Tagikomödie

Im Mittelpunkt der Tragikomödie steht ein junger Mann, der unheilbar an ALS erkrankt ist und sein Leben unter ärztlicher Aufsicht in Belgien – denn hier ist Sterbehilfe legal – beenden möchte. Zu diesem Zweck begibt er sich mit seinen Freunden auf eine letzte gemeinsame Radtour von Frankfurt nach Oostende, wobei seine Begleiter erst nach dem Reisestart vom eigentlichen Zweck ihrer Tour erfahren und Mühe damit haben, die Entscheidung ihres Freundes zu akzeptieren und von ihm Abschied zu nehmen.
Der Film schlägt über weite Strecken einen milden, melancholischen Ton an, der häufig von aufheiternden Momenten durchbrochen wird, jedoch gestaltet sich das Geschehen des letzten Drittels zunehmend bedrückend. Zwar wird es durchaus befürwortet, dass sich Kinder im Zusammenhang mit einem Film wie diesem mit dem Thema Tod auseinandersetzen, die emotionale Wucht der Szenen gegen Ende wurde hingegen als nachhaltig ängstigend und überfordernd für Kinder unter 12 Jahren gewertet. Deshalb wurde die Tragikomödie zwar einstimmig für das Hauptabendprogramm ab 12 Jahren, jedoch nicht für das Tagesprogramm freigegeben. (Stand: September 2015)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Hindenburg

D 2010
Drama

Der TV-Zweiteiler erzählt eine fiktive Geschichte rund um den realen Absturz der Hindenburg im Jahre 1937. Im Fokus der Filmhandlung steht die sich an Bord des Luftschiffs befindliche Bombe zu finden und zu entschärfen.
Zuerst werden die mitwirkenden Personen und ihre Geheimnisse in dem sich langsam entwickelnden Katastrophendrama vorgestellt. 12- bis 15-Jährige können die dargebotene Geschichte eindeutig als Fiktion auf einer historischen Folie erkennen. Die abgebildete Katastrophe, die im Absturz und Brand des Zeppelins endet und z.T. auch verbrannte Menschen zeigt, übersteigt nicht die im Rahmen eines tragischen Unglücks inszenierten Geschehnisse und individuellen Schicksäle, die für ab 12-Jährige als zumutbar erachtet werden. Die vorhandenen Gewaltszenen beschränken sich auf ein Minimum (Kampf, Folterszene, Notwehrtötung), deren Inszenierungen dramaturgisch gut eingebunden sind und die trotz der teilweise deutlichen Darstellungsweise für ab 12-Jährige verkraftbar erscheinen. Eine Freigabe für das Tagesprogramm kam nicht in Betracht, da eine übermäßige Angsterzeugung bei unter 12-Jährigen nicht ausgeschlossen werden kann. (Stand: Dezember 2014)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Hinter den Kulissen: Scarface

USA 2012
Dokumentation

Thema des Dokumentarfilms ist das Remake des Gangsterfilmklassikers Scarface, das in den 1980er-Jahren produziert wurde und zum Kultfilm avancierte.
Der Film richtet sich an ein filminteressiertes Publikum und ordnet sein Sujet umfassend und kenntnisreich ein. Dabei werden auch spektakuläre Gewaltszenen in exemplarischen Ausschnitten gezeigt. Für ab 12-Jährige ist die Einordnung verständlich und umfassend genug, um Ängste abzubauen bzw. sind die Ausschnitte nicht lang genug, um die gewaltbefürwortende Wirkung des Films zu vermitteln. Unter 12-Jährige können einige drastische Einzelszenen dagegen nicht adäquat verarbeiten und nachhaltig geängstigt werden.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

His Dark Materials

USA, Großbritannien ab 2019
Abenteuer

Basierend auf der gleichnamigen Buchreihe spielt die Serie His Dark Materials in einer Parallelwelt, in der die 13-jährige Lyra einem dunklen Geheimnis auf die Spur kommt.
Die Episoden übergreifend erzählte Serie mit ihrer magischen Welt richtet sich an ältere Kinder. Neben der starken kindlichen Protagonistin, die den Kindern als souveräne Identifikationsfigur Orientierung bietet, beinhaltet der historisierende Serienkosmos mit seinen sprechenden Tieren, Luftschiffen und Zeitsprüngen einen deutlich erkennbaren Fantasiecharakter. Die geheimnisvollen Orte und Ereignisse wirken immer mal wieder unheimlich, aber eben auch deutlich realitätsfern. Einige Spannungsspitzen und Schreckmomente sind vorhanden, insgesamt jedoch erscheinen die der FSF zur Prüfung vorgelegten Episoden tagesprogrammtauglich und werden im Hinblick auf das Wohl jüngerer Kinder als nicht übermäßig belastend eingeschätzt, da die fantastischen Elemente die Alltagsferne betonen und übermäßig drastische Bildeindrücke nicht enthalten sind, bzw. umgehend aufgelöst und entlastet werden. Die Mehrheit der Episoden erhält eine Freigabe für Kinder ab 12 Jahren (Tagesprogramm). Eine Episode kann nur unter Schnittauflagen im Tagesprogramm laufen. (Stand: Februar 2020)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Hit the Floor

Staffeln 01 – 03
USA ab 2013
Drama

Die US-Dramaserie erzählt von den privaten und beruflichen Konflikten amerikanischer Teenager eines Cheerleader-Teams, insbesondere der Heldin Ahsha Hayes. Zur Erfüllung ihres Traums, ein (Cheerleader-) „Devil Girl“ zu werden, lässt sie sich auf z.T. unmoralische Mechanismen im Team ein. Neben den Dramamomenten (Alkoholsucht, Prostitution, häusliche Gewalt) kommen in der zweiten Staffel verstärkt Krimielemente ins Spiel, wodurch sich die Konflikte zuspitzen.
Hit the Floor dürfte vor allem Teenager und jüngere Erwachsene ansprechen. Die stark dialogorientierte Handlung wird von Intrigen, Liebesdramen und unmoralischen Machenschaften vorangetrieben, deren Inszenierung jedoch oft überhöht, konstruiert und wirklichkeitsfremd wirkt und somit fernab der Lebenswelt hiesiger Jugendlicher angesiedelt ist. Auffällig sind die perfekten Körperbilder und das Spiel mit Klischees. Hauptfigur Ahsha eignet sich in ihrer zurückgenommenen und ehrlichen Art als Vorbild für junge Zuschauerinnen. Fester und als entlastend zu bewertender Bestandteil der Episoden ist mindestens eine Tanzeinlage der „Devil Girls“. Kritische Äußerungen und Handlungen bleiben nicht unkommentiert oder positiv konnotiert stehen, sodass keine entwicklungsbeeinträchtigende Wirkung für Kinder unter 12 Jahren anzunehmen ist. Es gibt erotische Einsprengsel, die jedoch so dezent sind, dass eine Tagesprogrammierung möglich ist. Vereinzelte, nicht korrekt einzuordnende Charakterzeichnungen und sprachlich desorientierende Inhalte müssen für die Ausstrahlung im Tagesprogramm bearbeitet werden. (Stand: August 2015)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 0 Jahren

Hitman: Agent 47

USA 2015
Action

Hitman: Agent 47 erzählt die actionreiche Geschichte eines durch Genmanipulation erschaffenen Auftragsmörders namens Agent 47. Neben ihm sollen weitere und stärkere Supersoldaten produziert werden, was Agent 47 verhindert.
Der Actionfilm enthält trotz der Kürzungen von Gewaltspitzen durch den antragstellenden Sender noch zahlreiche Tötungen und gewaltbetonte Sequenzen. Dennoch bietet der Film für ein Publikum ab 12 Jahren viele Distanzierungsmomente. So erinnert er mit seiner ästhetisch völlig überhöhten Darstellung von Gewalt, den choreografierten Stunts und der Superheldenstory eher an ein Computerspiel, denn an die hiesige Lebenswirklichkeit. Die durchweg realitätsfern inszenierte Story ist schnell (als solche) zu erfassen, die Charaktere sind zu flach angelegt, als dass dem Film eine hohe Wirkmacht zugeordnet werden kann. Agent 47 kämpft als mögliche Identifikationsfigur dabei gegen eindeutig böse Gegner. Da die ursprünglich zu einer Freigabe ab 16 Jahren führenden Szenen entfernt wurden, enthält die vorliegende Fassung in der Summe keine beeinträchtigenden Inhalte für ab 12-Jährige. (Stand: Oktober 2017)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Der Hobbit – Eine unerwartete Reise

Neuseeland, USA 2012
Fantasy

Bei diesem neuseeländischen Fantasyfilm handelt es sich um den ersten Teil einer dreiteiligen Verfilmung des Romans Der Hobbit von J.R.R. Tolkien aus dem Jahr 1937. Alle drei Teile bilden das Prequel zur Der Herr der Ringe-Trilogie.
Zur Prüfung vorgelegt wurde eine stark gekürzte Filmfassung, in der die bildgewaltigen Schlachtenszenen auf ein bloßes Schlachtengetümmel reduziert wurden. Gruselige Figuren und verbliebene bedrohliche Szenen werden ausnahmslos gebrochen, weil Kontrahenten immer auch ein wenig lächerlich wirken und die Überlegenheit sowie der unverbrüchliche Zusammenhalt der Helden verlässlich dafür sorgt, dass sie davonkommen. Der märchenhafte, auch für jüngere Kinder erkennbar deutlich fiktionale Charakter des Films ermöglicht ihnen eine gewisse Distanzierung und bietet keine Übertragungseffekte in die eigene Lebenswirklichkeit der Zuschauer. Der Rhythmus von spannenden und eher ruhigen Szenen kommt den Verarbeitungsfähigkeiten jüngerer Kinder entgegen, stellt allerdings aufgrund seiner Länge von drei Stunden eine Herausforderung für junge Rezipienten dar. Insgesamt wird keine entwicklungsbeeinträchtigende Wirkung auf jüngere Kinder vermutet, weshalb die Schnittfassung eine Freigabe für die Ausstrahlung im Tagesprogramm erhielt. (Stand: Dezember 2017)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Die Hochzeits-Crasher

USA 2005
Komödie

Die turbulente Komödie um zwei Scheidungsschlichter, die sich auf fremden Hochzeiten einschleichen, um Frauen aufzureißen, ist in keiner Weise kindaffin.
Weder die ausnahmslos erwachsenen Protagonisten noch die gezeigten Beziehungen bieten Anknüpfungspunkte für Kinder, und auch der Sprachwitz wird für sie kaum zu entschlüsseln sein. Bis auf wenige Ausnahmen wurden sprachliche Vulgarismen und direkte sexualbezogene Äußerungen für die Ausstrahlung im Tagesprogramm entfernt. Es verbleiben einzelne Zoten und irritierende Momente, die aber im insgesamt überzogenen und klamaukigen Rahmen keine problematischen Einstellungen transportieren. Auch das Bild von Sexualität wird durch die skurrilen Charaktere nicht ernsthaft geprägt. Moralisch wird eindeutig Stellung bezogen: Die wahllosen Flirts erscheinen letztlich als armselig, der tyrannische Verlobte wird außer Gefecht gesetzt, am Ende siegt die Liebe. Einzelne Gewaltausbrüche fallen aus dem komödiantischen Gesamteindruck heraus und wurden für die Tagesprogrammierung entfernt.

 

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Home Invasion

USA 2015
Action

In dem Actiondrama werden eine Frau und ihr Ziehsohn von Einbrechern bedroht, deren Ziel der Raub des Safeinhalts ist. Sie leben von der Außenwelt abgeschlossen auf einer Halbinsel, deren Verbindung zum Festland gekappt wurde.
Der um potenziell ängstigende Gewaltdarstellungen gekürzt eingereichte Actionfilm bildet ein langes und sich sukzessiv steigerndes – unrealistisch inszeniertes – Bedrohungsszenario ab, das sich fast die gesamte Handlung durchzieht. Leid und Angst der Sympathiefiguren werden nicht über die Maße ausgespielt, auch bleiben die „Guten“ stets handlungsfähig und wehrhaft. Ihnen wird somit eine gewisse Stärke attestiert, die dem Zuschauer Entlastung bringt und die Zuversicht erweckt, dass die Geschichte gut enden wird. Hinzukommt die Figur des Sicherheitsbeamten, der die beiden Sympathiefiguren professionell und ruhig an den Tätern vorbei navigiert. Ein klares Gut-Böse-Schema lässt erkennen, dass Gewalt nur von den Antagonisten ausgeht und die positiv besetzten Personen nur in Notwehr und widerwillig zu Gewalt greifen. Insgesamt wird die Story um die Einbruchsituation als konstruiert und eher alltagsfern wahrgenommen. Ab 12-Jährigen wird zugetraut, das deutlich fiktionale Geschehen distanziert einzuordnen und ohne Entwicklungsbeeinträchtigung zu rezipieren. (Stand: Februar 2019)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Homeland

USA ab 2011
Drama

Die Politthriller-Serie dreht sich um die CIA-Agentin Carrie Mathison und ihre Kollegen im Kampf gegen den Terror verschiedener islamistischer Gruppierungen. Die Handlungsorte liegen im Nahen Osten, den USA und Europa.
Die Serie richtet sich vornehmlich an ein politisch interessiertes Publikum und arbeitet nach dem klassischen Suspense-Prinzip. Der Zuschauer kennt viele Geheimnisse der Protagonisten und ist damit einigen Figuren im Wissen voraus. Gleichzeitig werden durch unerwartete Wendungen Überraschungsmomente inszeniert. Die Episoden sind über weite Strecken ruhig erzählt und konzentrieren sich dialogisch auf die Handlungsentwicklung und Figurenzeichnung. Die komplexen politischen Konnotationen, Beziehungen und die ambivalenten Charaktere sind für Zuschauer unter 16 Jahren weniger ansprechend. Die Serie enthält kaum Gewalthandlungen, die allerdings drastisch im Inhalt, jedoch kurz und kontextgebunden inszeniert sind. Vereinzelt wurden Gewaltspitzen für die Ausstrahlung im Hauptabendprogramm entfernt. Damit wird keine übermäßige Ängstigung für ab 12-Jährige vermutet. Aufgrund der Realitätsnähe der Geschichte und den Gewaltszenen kommt eine Freigabe für unter 12-Jährige nicht in Betracht. (Stand: Mai 2016)

Weitere Informationen zur Serie Homeland im fsf blog

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)

Hooten & the Lady

Großbritannien 2016
Abenteuer

Im Mittelpunkt der britischen Abenteuerserie stehen die adlige Museumskuratorin Alexandra und der Glücksritter Odysseus Hooten, die sich auf der Suche nach archäologischen Schätzen immer wieder begegnen. Während für Alexandra die Wissenschaft im Vordergrund steht, erhofft sich Hooten einen Gewinn – trotz ihrer Unterschiedlichkeit halten die Protagonisten in den entscheidenden Momenten aber zusammen.
Für Kinder ab 12 Jahren beinhalten die spannenden und gefährlichen Handlungsstränge kein Ängstigungspotenzial. Gewalthandlungen sind negativ konnotiert und auch die Gefahr der Nachahmung wird durch die Realitätsferne des Erzählten als gering eingeschätzt. Durch den leichten und komödiantischen Erzählton, die schnellen und verständlichen Auflösungen von Spannungsbögen und das jeweilige Happy End sind auch für unter 12-Jährige ausreichend entlastende Momente gegeben. Einer Platzierung im Tagesprogramm kann daher zugestimmt werden. (Stand: April 2017)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Hornbach: Alles fürs Projekt ...

D 2012
Werbung

Die sehr kurzen Werbefilme für die Firma Hornbach folgen dem klassischen Ansatz einer "Vorher-Nacher-Schau": Im ersten Teil des jeweiligen Werbespots wird ein untätiger Handwerker angedeutet, der offenbar aufgrund von Langeweile auf dumme, kindische Ideen kommt (z.B. Fußnägel mit der Gartenschere schneiden, Nasenhaare lang ziehen); im zweiten Teil legt der Handwerker dann mit seiner „Heimwerker-Arbeit“ los, wobei jeweils für die Firma Hornbach und ihre Produkte geworben wird. Risiken einer entwicklungsbeeinträchtigenden Wirkung auf Kinder wurden nicht erkannt. Die Spots besitzen keinen Nachahmungsanreiz, da die gezeigten Tätigkeiten schlicht ekelig und abstoßend auf Kinder wirken und die Protagonisten keine Identifikationsfiguren für Kinder darstellen. Eine übermäßige Angsterzeugung konnte auch ausgeschlossen werden, da angedeutete Gefahren (z.B. ein vom Himmel fallendes Paket) in keinem Moment realistische Züge annehmen, sondern sich sofort auflösen.

Ab 0 Jahren

Hostel

USA 2005
Horror

In dem Horrorfilm verschlägt es drei junge amerikanische Rucksacktouristen in ein Hostel in Bratislava, in der Hoffnung, in der slowakischen Hauptstadt auf junge, freizügige Frauen zu treffen. Stattdessen geraten sie jedoch einer nach dem anderen in die Fänge eines Menschenhändlerrings, der sich darauf spezialisiert hat, Menschen an skrupellose reiche Bieter zu verkaufen, die ihre ersteigerte „Ware“ in den dafür zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten zu Tode foltern dürfen.Der dem Genre „Torture Porn“ zugehörige Film zeichnet sich durch sehr explizite Gewaltdarstellungen und perfide Gewalt- und Angstszenarien aus. Zwar sind durch die Schnittbearbeitung deutliche Kürzungen im Bereich der Gewaltdarstellung zu erkennen; trotzdem sind die verschiedenen Folterungen durch Skalpell, Bohrmaschine oder Kettensäge weiterhin sehr intensiv und werden genüsslich ausgespielt. Auch brutale Details wie die Darstellung eines aus dem Gesicht hängenden Auges werden in der vorliegenden Fassung nicht ausgespart. Es wird die Gefahr einer Desensibilisierung gegenüber Gewalt und einer Faszination an dem gezeigten Gewaltgeschehen vermutet und eine Freigabe erst ab 18 Jahren entschieden. (Stand: November 2015)

Ab 18 Jahren / Nachtprogramm (23.00 – 6.00 Uhr)

Hot Chick – Verrückte Hühner

USA 2002
Komödie

Eine hübsche junge Cheerleaderin findet sich plötzlich in dem Körper eines unmotivierten 30-jährigen Mannes wieder und sie versucht alles, diese Aktion rückgängig zu machen – so die Rahmenhandlung dieser Teenie-Komödie. Hot Chick– Verrückte Hühner trifft den Geschmack des jugendlichen, insbesondere des weiblichen Publikums und dürfte auch für Kinder unter 12 Jahren durch das Spiel mit vertrauten männlichen und weiblichen Rollenklischees sehr unterhaltsam sein. Die Story hat mit ihrer einfachen Struktur, angereichert mit Slapstickeinlagen und peppiger Musik keinen ernsthaften Bezug zur Lebensrealität unter 12-Jähriger. Eine Adaption problematischer Verhaltensweisen ist daher unwahrscheinlich. Sexuelle Aspekte werden so verklausuliert erörtert, dass sie sich in erster Linie den Kindern erschließen dürfte, die sich bereits für diese Themen interessieren und über einige Kenntnisse verfügen. Eine Gewaltszene, in der ein am Boden liegendes Opfer lange und überdeutlich getreten wird, wurde für die Ausstrahlung im Tagesprogramm mit einer Schnittauflage belegt.

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis

Großbritannien 2007
Action

Der Londoner Polizist Angel wird in die kleine Provinz Stanford versetzt. Als sich in der makellosen dörflichen Idylle bizarre Unfälle mit tödlichem Ausgang mehren, wittert Angel eine Mordserie.
Die komödiantische und actiongeladene Polizeifilm-Persiflage wurde gekürzt vorgelegt. Entfernt wurden drastische Splatterszenen, wodurch das Komödiantische und Theaterhafte sowie die zahlreichen ironischen Brechungen deutlich in den Vordergrund rücken und die Alltagsferne hervorheben. Die Stilmittel des Genrefilms, u.a. schwarzer Humor, sind aufgrund bereits erworbener Genrekompetenz von ab 12-Jährigen zu entschlüsseln und führen zu ausreichend Entlastung. In den verbliebenen Gewaltmomenten, in denen der Hauptdarsteller involviert ist, kommt niemand zu Tode, alle Bösewichte werden verhaftet und Todeskämpfe werden nicht abgebildet. Ernstzunehmende Freude an Gewaltausübung, Zerstörung oder Verletzung von Menschen wird somit nicht vermittelt, eine mögliche Gewaltbefürwortung bzw. -förderung oder übermäßige Ängstigung wird nicht gesehen. Auch birgt der Antiheld, den niemand leiden mag, kein Identifikations- oder Nachahmungspotenzial. Die sehr artifizielle und verdichtete Erzählweise enthält somit zahlreiche Distanzierungsangebote. Einem Publikum ab 12 Jahren wird zugetraut, den Persiflage-Charakter zu erkennen und die Actionkomödie ohne Beeinträchtigung im Hauptabendprogramm rezipieren zu können. (Stand: Juni 2020)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Hotel Portofino

GB 2022
Drama

Die Drama-Serie Hotel Portofino handelt von der Unternehmenstochter Bella Ainsworth, die im Italien der 1920er-Jahre ein kleines luxuriöses Hotel eröffnet. Zeitgleich verbreitet sich Mussolinis Faschismus in der Gesellschaft. 

 Die Serie enthält: 

  • zurückhaltende Darstellung/Thematisierung von Gewalt 
  • leicht belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen 

Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger. Das Wohl jüngerer Kinder steht einer Platzierung im Tagesprogramm nicht entgegen. 

Mehr zur Serie bietet der Blick in die Programmprüfung auf mediendiskurs.online.

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

House of Cards

USA ab 2012
Drama

In der US-Politserie House of Cards geht es um den machtgierigen Kongressabgeordneten Francis Underwood, der mit allen Mitteln versucht, seine politische Karriere voranzutreiben.

Die Serie lebt von der Inszenierung einer Vielzahl hinterlistiger Intrigen, politischer Konfrontationen, skrupelloser Charaktere sowie von sehr komplexen Figurenkonstellationen, die für Kinder unter 12 Jahren schwer nachvollziehbar sind und thematisch für diese Altersgruppe auch uninteressant erscheinen. Die Inhalte sind ruhig arrangiert, dialoglastig und in einer den Kindern alltagsfernen Weise dargestellt, zudem werden keine Identifikationsfiguren geboten. In den von der FSF geprüften Episoden ist aus Sicht des Jugendschutzes wichtig, inwieweit unter 12-Jährige von zwei kurzen Sexszenen (Eps. 01, 07) irritiert sein könnten. Der Verzicht von Nahaufnahmen sowie die anschließende Abbildung der harmonischen Beziehung der jeweils zwei Agierenden lässt keine <link fsf.de/programmpruefung/themen/sozialeth-desorientierung/ 500x500 external-link-new-window "sozialethische Desorientierung">sozialethisch desorientierenden Beeinträchtigungen</link> aufkommen. Die negativen Eigenschaften Underwoods, mit denen er jedoch seine Ziele erreicht, werden Kinder unter 12 Jahren aufgrund des generellen mangelnden Verständnisses der Serieninhalte nicht als vorbildhaftes und nachzueiferndes Verhalten einordnen. (Stand: November 2013)

Weitere Informationenzur Serie House of Cards im fsf blog

Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

House of Hammer

USA 2022
Dokumentation/Reportage

House of Hammer spielt an auf die Horror-Filmreihe der Hammer-Studios, doch diesmal ist der Horror real. Die Dokuserie beleuchtet die sexuellen Übergriffe und Skandale um Armie Hammer, indem sie die Stimmen seiner Opfer in den Fokus rückt.

Die Serie enthält:

  • moderate bis drastische Darstellung/Thematisierung von Gewalt 
  • belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen 
  • moderate bis intensive Darstellung von diskriminierenden Verhaltensweisen/Wertebildern 
  • moderate Darstellung/Thematisierung sexueller Handlungen oder Gesten 
  • moderate Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern 
  • teilweise sehr problematische Sprache

Alle drei Episoden lagen der FSF zur Prüfung vor. Zwei Episoden erhielten eine Freigabe ab 12 Jahren, verbunden mit der Ausstrahlung im Hauptabendprogramm (ab 20.00 Uhr). Eine Folge wurde für das Spätabendprogramm (ab 22.00 Uhr), verbunden mit einer Altersfreigabe ab 16 Jahren versehen. 

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)

House of the Dragon

USA 2022
Fantasy

Das Prequel spielt etwa 200 Jahre vor der Geschichte von Game of Thrones (172 Jahre vor der Geburt von Daenerys Targaryen) und handelt vom aufkommenden Erbfolgekrieg innerhalb des Herrscherhauses Targaryen, der später als sogenannter „Tanz der Drachen“ (Dance of the Dragons) in die Geschichtsbücher einging und den allmählichen Niedergang des Hauses einleitete.

Die Serie enthält:

  • moderate bis z.T. drastische Darstellung/Thematisierung von Gewalt
  • belastende bis z.T. stark belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen
  • moderate Darstellung/Thematisierung sexueller Handlungen oder Gesten (einzelne Episoden)
  • moderate bis intensive Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern (einzelne Episoden)

Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger bzw. bei einzelnen Episoden ab 16-Jähriger. Die wenigen Episoden, die für unter 16-Jährige als entwicklungsbeeinträchtigend bewertet wurden, werden im Hauptabendprogramm (ab 20 Uhr) in einer bearbeiteten Fassung gezeigt, bei der Gewaltspitzen eingekürzt wurden.

Mehr zur Serie und Freigabe bietet der Blick in die Programmprüfung.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)

How to Get Away with Murder

USA 2014
Krimi

Im Mittelpunkt der Dramaserie stehen eine autoritäre Juraprofessorin, die zugleich auch Strafanwältin ist, und eine Gruppe von Jurastudenten, die sie beim Aufbau ihrer jeweiligen Verteidigungsstrategie vor Gericht bei realen Fällen unterstützen soll.
Die Serie ist temporeich und sehr dialoglastig inszeniert. Ähnlich wie bei einem Gerichtsprozess haben zahlreiche Dialoge Schlagabtausch-Charakter, was den Einstieg für unter 12-Jährige erschwert. Für ältere Kinder gibt es aber viele Anschlussmöglichkeiten und die Studenten sind für diese Altersgruppe attraktive Identifikationsfiguren. Die Gewaltszenen der ersten zwei Episoden überschreiten nicht das im Hauptabendprogramm übliche Niveau vergleichbarer Krimiserien, allerdings für unter 12-Jährige können sie eine potenziell nachhaltige Ängstigung bedeuten (z.B. Bild einer blutüberströmten Leiche). Die desorientierenden Inhalte und die unübersichtliche Handlung – die jüngere Kinder nicht verfolgen können und so außen vor bleiben – sprechen gegen eine Freigabe für das Tagesprogramm. Die dritte Episode wird für das Tagesprogramm freigegeben, da keine ängstigenden Bilder oder detailreich inszenierte Gewaltmomente, wie oben beschrieben, vorkommen. Zudem gibt es zahlreiche Entlastungsmomente. (Stand: Juli 2015)

Weitere Informationen zur Krimiserie How to Get Away with Murder gibt es im fsf blog.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Human Target

Staffel 01: Eps. 05, 06
USA 2010
Action

Diese Serie präsentiert Christopher Chance, eine Art Batman ohne Fledermauskostüm für Notfälle aller Art mit Kenntnissen, Fähigkeiten und Körperbeherrschung à la James Bond. Der Prüfausschuss sah eine gut gemachte, rasant geschnittene Actionepisode, in der der Held "Chance" die überragende Rolle spielt. Gewalt wird von seiner Seite immer nur reaktiv eingesetzt. Zwar sind einige Sequenzen durchaus drastisch (Autofahrt, Schusswechsel zu Beginn, Prügelei in der Bibliothek), gleichwohl wird immer wieder sofort Entlastung durch humorvolle Passagen oder nüchterne Ermittlungsarbeit geboten. Zum Schluss obsiegt das Gute. Eine Gewaltbefürwortung wird einhellig verneint.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Human Trafficking – Menschenhandel

Zweiteiler
Kanada, USA 2005
Drama

Unter dem Deckmantel einer Modelagentur werden junge Frauen zur Prostitution gezwungen. Eine engagierte Agentin der Immigrationsbehörde versucht mit ihrem Team, dem Menschenhandel ein Ende zu setzen.
Der Film schildert das Geschäft schonungslos, aber nicht voyeuristisch. Gezeigt werden eine Reihe von Gewalthandlungen – Einschüchterungen, Demütigungen und Schläge, denen die Mädchen hilflos ausgesetzt sind – sowie das Leiden und die Ängste der Opfer. Diese Szenen sind bedrückend und erschütternd, nehmen aber die Perspektive der misshandelten Mädchen ein und rufen Mitgefühl hervor. Besonders eindringliche Szenen, die ab 12-Jährige nachhaltig belasten könnten, wurden für die Fernsehausstrahlung ab 20.00 Uhr entfernt. Überdies bietet die starke Figur der Ermittlerin Hoffnung auf Rettung. Der Altersgruppe wird daher zugetraut, die fiktionale Geschichte angemessen zu verarbeiten. (Stand: November 2014)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Hung – Um Längen besser

Staffel 03: Eps. 01, 05, 06
USA 2011
Comedy

Im Mittelpunkt der US-amerikanischen Comedyserie Hung steht Ray Drecker, Geschichtslehrer und Basketballtrainer, der aus der finanziellen Not in die Sexbranche einsteigt. In der dritten Staffel eröffnen Ray und seine Zuhälterin Tanya ein Wellnesscenter für Frauen, um Kundschaft an Land zu ziehen. Zwischenzeitlich müssen sie gegen harte Konkurrenz kämpfen.
In der Sendung geht es überwiegend um Sexualität und Prostitution, was sich auch in verbalen Beschreibungen und bildlichen Darstellungen niederschlägt. Die erste und sechste Episode der dritten Staffel enthalten deutliche Momente einer Verharmlosung von Prostitution, was für unter 16-Jährige eine negative Auswirkung im Bereich der sozialethischen Desorientierung haben könnte. In der fünften Episode (St. 03) fehlen explizite Sexszenen und sind mehrere Distanzierungs- und Relativierungsangebote zu sehen, die für ab 12-Jährige nötig sind, um die negative Zeichnung von Sexualität und Beziehung ohne Beeinträchtigung einordnen zu können. (Stand: Juni 2015)

Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

The Hunt for Raoul Moat

GB 2023
Krimi

Die dreiteilige Krimiserie basiert auf dem realen Fall eines Mannes, der sich im Jahr 2010 nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis auf einen brutalen Rachefeldzug begibt, der schließlich die größte Fahndung in der Geschichte der britischen Polizei auslöst. Problematisiert werden in der Serie auch Dynamiken auf Social Media und in Internetforen, wo die Presse Sympathie für den Täter bekundet. 

Die Serie enthält: 

  • moderate Darstellung/Thematisierung von Gewalt 
  • belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen 
  • moderate Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern und/oder moderate Darstellung/Thematisierung von Drogen(‑Konsum)

Durch die Charakterisierung wird problematisches Verhalten eingeordnet und erscheint tendenziell abstoßend und abschreckend. Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger. 

Mehr zu Serie und Feigabe bietet der Blick in die Programmprüfung.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Hunter Killer

USA 2018
Action

Ein innerrussischer Putschversuch zieht einen provokativen Anschlag auf das im Nordmeer liegende US-amerikanische U-Boot USS Tampa Bay nach sich. Um einen drohenden Dritten Weltkrieg zwischen den beiden Großmächten abzuwenden, startet ein US-Himmelfahrtskommando zur Verteidigung.
Der ursprünglich ab 16 Jahren freigegebene Anti-Kriegsfilm wurde senderseitig gekürzt und Gewaltspitzen gründlich entfernt. Das Spannungs- und Gewaltniveau bleibt hoch – es wird jedoch keine übermäßige Ängstigung ab 12-Jähriger vermutet. Eine mögliche gewaltbefürwortende Wirkung wird nach eingehender Diskussion ausgeschlossen, da die gezeigte Gewalt nicht spekulativ, drastisch oder ausgespielt inszeniert ist. Sie bleibt genretypisch und ab 12-Jährige können diese Szenen angemessen einordnen und verkraften. Mit dem U-Boot-Kapitän als Orientierungsfigur wird das typische Freund-Feind-Schema in positiver Weise durchbrochen. Der Actionfilm enthält neben seiner pazifistischen Gesamtaussage zusätzlich die Botschaft, den Menschen im Feind zu erkennen. Insgesamt wirkt die alltagsferne, fiktionale Handlung distanzierend; der positive Ausgang bietet nach dem spektakulären Showdown Entlastungsmöglichkeiten. Aus dem Grund wird eine Entwicklungsbeeinträchtigung ab 12-Jähriger nicht vermutet. (Stand: Oktober 2021)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Hustle – Unehrlich währt am längsten

Staffel 01: Eps. 01 – 03
GB 2004
Drama

Eine Gang sympathischer Gentleman-Betrüger nimmt für den jeweils großen Coup unangenehme Zeitgenossen aus, die auf zweifelhafte Weise zu Reichtum gekommen sind. Die Gaunerkomödie erzählt eine immer wieder erfolgreiche Geschichte von Edelgangstern, die mit Einfallsreichtum die fiesen Reichen reinlegen und auch mal den Geschröpften etwas von der Beute zukommen lassen.
Spannung und Action halten sich in Grenzen, die Anregung für die Verfolgung der Serie ist eher das Vergnügen an den Finessen der Gangmitglieder, angereichert mit etwas Schadenfreude. Ausstattung und Musik unterstreichen gefällig den freundlichen Grundton der Serie. Jugendliche und ältere Kinder können an der britischen Spielart der Gaunerkomödie sicher Gefallen finden und leicht den meist verbal erklärten Finten der Gangmitglieder folgen. Jüngere Kinder dürften durch die unübersichtliche Handlung, die Dialoge und Anspielungen in Ihrer Wahrnehmungs- und Verarbeitungsfähigkeit noch überfordert sein, werden aber keinen Schaden nehmen.

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Höllische Diäten

D 2010
Dokumentation

In der Dokumentation über Essstörungen werden fünf Frauen vorgestellt, die unter Magersucht, an Fettsucht oder an Sportanorexie leiden und bereits verschiedene Erfahrungen mit Diäten und Therapien gemacht haben. Die Frauen schildern reflektiert ihre Krankheit und ihren Leidensweg. Ihre Schicksale werden sachlich kommentiert, wobei der Fokus auf den Faktoren liegt, die die Sucht bedingen, z.B. mangelndes Selbstbewusstsein. Auch auf die fatalen Folgen der jeweiligen Krankheit wird eingegangen. Die Thematik ist für Kinder sehr aktuell – derzeit leidet jedes fünfte Kind zwischen 11 und 17 Jahren an Essstörungen – und wird hier insgesamt angemessen beleuchtet. Fragwürdige Diäten oder sonstige Methoden des übermäßigen und gesundheitsschädigenden Abnehmens werden in der Sendung nicht befürwortet. Operative Fehlentscheidungen und gesundheitsbeeinträchtigende Auswirkungen von Maßnahmen werden erwähnt. Die Protagonistinnen werden nicht vorgeführt, der Lächerlichkeit preisgegeben oder peinlich in Szene gesetzt. Desorientierende Wirkungsrisiken auf Kinder werden daher nicht gesehen. Einige Operationsbilder am Ende der Folge können erschrecken, im gegebenen sachlichen Kontext aber nicht stark ängstigend wirken. (Stand: Mai 2014)

Mehr Informationen zur Dokumentation Höllische Diäten im fsf blog.

Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Hüter der Erinnerung – The Giver

USA 2014
Science-Fiction

Der 16-jährige Jonas lebt in einer Welt ohne Kriege und Armut, aber auch ohne Emotionen und Individualität. Allein der Hüter der Erinnerung kennt die Vergangenheit und damit Gefühle wie Schmerz und Liebe. Als Jonas zum Nachfolger des Hüters berufen wird, beginnt er, die Welt und die Menschen um ihn herum zu hinterfragen.
Der Science-Fiction-Film ist durch eine eher langsame, behutsame Erzählweise geprägt. Das futuristische und damit klar erkennbar fiktionale Handlungssetting sowie die Tatsache, dass einige Handlungselemente unbeantwortete Fragen aufwerfen, lassen keine Bezüge zur Lebenswelt hiesiger Kinder herstellen. Die Hauptfigur Jonas tritt aufrichtig und loyal auf, seine Handlungen sind darauf ausgerichtet, der Menschheit Emotionen und ein Gefühlsleben zurückzugeben. Dies wird tw. mittels kurzer rasant inszenierter Sequenzen gestaltet, die jedoch durch die heldenhafte Motivation des Protagonisten relativiert werden. Die vorliegende Schnittfassung enthält keine drastischen Darstellungen oder Szenen, die sehr junge Zuschauer verschrecken oder nachhaltig ängstigen könnten. Kurze erregende Momente sind vorhanden, jedoch z.T. für ein junges Publikum kaum dechiffrierbar und lösen sich zudem in einem ausführlich ausgespielten Happy End auf. Der thematisch als „erziehungszuträglich“ gewertete Science-Fiction konnte in dieser Schnittfassung für das Tagesprogramm freigegeben werden. (Stand: September 2019)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

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