ProgrammprüfungFSF-Altersfreigaben

FSF-Altersfreigaben mit Jugendschutzinformationen

Die ProgrammInfos der FSF sind Jugendschutzinformationen zu Angeboten im privaten Fernsehprogramm und auf Streamingportalen. Sie beinhalten die Altersfreigaben der FSF sowie das Maß möglicher Wirkungsrisiken in den Kategorien Angst, Gewalt, sozialethische Desorientierung, Sex und Sprache. Einige ProgrammInfos bieten darüber hinaus einen Blick in die geprüften Beiträge und eine ausführlichere Erläuterung der Freigabe.

Hier kann nur eine kleine Auswahl aus annähernd 40.000 Prüfungen geboten werden. Falls Sie sich für die Altersfreigabe eines Films, einer Serie oder einer Sendung interessieren, die Sie hier nicht finden, wenden Sie sich bitte an unsere Jugendschutz-Hotline.

Bitte beachten Sie: Die Altersfreigabe ist keine pädagogische Empfehlung, sondern meint das Alter, für das ein Medieninhalt nach Einschätzung der FSF nicht entwicklungsbeeinträchtigend wirkt.

 

Programme mit R

R.E.D. – Noch älter. Noch härter. Noch besser.

Teil 2
USA 2013
Comedy

Genau wie der erste Teil basiert die Fortsetzung ebenso auf dem gleichnamigen Comic. In der turbulenten Actioncomedy beschäftigen sich Ex-CIA-Agent Frank Moses und sein ehemaliger Kollege Marvin Boggs mit der Operation „Nightshade“ und werden sowohl vom FBI als auch mehreren Profikillern über den halben Erdball gejagt.
Die rasante Actionkomödie mit einer Vielzahl an gewalthaltig inszenierten Momenten wurde bereits senderseitig bearbeitet eingereicht. Dennoch müssen für eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm weitere zynische Gewaltspitzen und jene Sequenzen, die in ihrer dramaturgischen Form der Einbettung auch desensibilisierend wirken könnten, entfernt werden. Ausreichend Relativierung bietet die humoristische Brechung der temporeichen Action- und Gewaltinszenierung. Der Witz des Films trägt zur Entlastung bei und wird bereits von einem Publikum ab 12 Jahren verstanden. Eine Übertragung des Gezeigten in die eigene Lebenswirklichkeit wird ausgeschlossen, nicht zuletzt weil das Setting, die Figuren und die Handlung an sich wenige Bezüge zu Leben und Alltag hiesiger Jugendlicher aufweisen. In dieser bearbeiteten Fassung ist eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm möglich. (Stand: Februar 2018)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

R.E.D. – Älter. Härter. Besser.

USA 2010
Actionkomödie

In der Actionkomödie geht es um den pensionierten CIA-Agenten Frank Moses, der wegen einer früheren Mission aus dem Jahre 1981 in Guatemala von der CIA umgebracht werden soll. Mithilfe seines alten Teams versucht er herauszufinden, wer seine Ermordung in Auftrag gegeben hat und warum.
Die Filmgeschichte wurde genretypisch mit allerhand Actionszenen, Zynismus und Satire ausgestattet. Konflikte werden überwiegend mit Waffen gelöst, eine positive Bewertung von Gewalt kann der Prüfausschuss in der vorgelegten gekürzten Fassung jedoch nicht feststellen. Zahlreiche und detailliert dargestellte Gewaltspitzen wurden auf der Bild- und Tonebene entfernt, sodass mögliche angsterzeugende und gewaltbefürwortende Momente auf ein für 12-Jährige verkraftbares Maß reduziert wurden. Das Setting des Films ist fern der kindlichen Lebenswelt gestaltet, Humor bricht an vielen Stellen immer wieder das actionlastige Geschehen und bringt Entlastung, die überzeichneten Filmfiguren unterstreichen den fiktionalen Charakter des Films. Eine Freigabe für das Tagesprogram kam nicht in Betracht, da jüngere Kinder mit der Rezeption und Verarbeitung der Actionkomödie klar überfordert wären. (Stand: November 2014)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Ransom

USA, Kanada, Frankreich 2016
Krimi

In einer Privatfirma für Krisenbewältigung muss die aufstrebende Verhandlungsführerin Maxine Carlson ihre Fähigkeiten der Krisenintervention immer wieder aufs Neue unter Beweis stellen.
Die überwiegend dialoglastige Serie konzentriert sich auf die Präsentation nahezu gewaltfreier Lösungen in bedrohlichen Fällen wie Entführung, Geiselnahme oder Selbmordattentate. Spannungsreich und mit einigen emotional belastenden Momenten werden die bedrohlichen Situationen inszeniert, die dann mit Raffinesse und deeskalierendem Einsatz von Kommunikation aufgelöst werden. Insgesamt lassen das Setting, die Dramaturgie und Spannungsführung und die verlässlichen Protagonisten keine übermäßige Ängstigung ab 12-Jähriger vermuten. Eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm ist möglich. (Stand: März 2017)  

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Ray Donovan

USA ab 2013
Drama

Im Zentrum des Familiendramas steht der titelgebende ‚Problemlöser‘ Ray Donovan, der für eine angesehene Anwaltskanzlei Probleme von Klienten diskret und teilweise am Rande der Legalität beseitigt. Die Beziehung zu seinem Vater Mickey, einem Gauner, ist von abgrundtiefem Hass geprägt. Ray macht Mickey für die gestörten Existenzen seiner Brüder Terry und Bunchy und für den Selbstmord seiner Schwester verantwortlich. Mickey dagegen sinnt nach seiner Haftentlassung auf Rache gegen Ray, der ihn ins Gefängnis brachte.
Die Serie offenbart dunkle Familiengeheimnisse und zeigt ambivalente Persönlichkeiten in ihren seelischen, sozialen und gesellschaftlichen Verwicklungen und Verkrüppelungen. Tragfähige Identifikationsangebote mit übertragbaren Handlungsmustern werden jedoch nicht geboten. Unsensibles und unsoziales Verhalten wie auch vereinzelte sexistische Sprüche gehen allein von den negativ charakterisierten Figuren aus und besitzen so kein desorientierendes Potenzial. Einige kurze Gewaltbilder sind relativ zurückhaltend inszeniert. Sie können jüngere Zuschauer nachhaltig ängstigen, sind von ab 12-Jährigen im fiktionalen Kontext aber zu verkraften und einzuordnen. (Stand: Februar 2014)

Weitere Informationen zur Serie Ray Donovan im fsf blog.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Real Steel – Stahlharte Gegner

USA 2011
Action

Der Film handelt vordergründig um Boxkämpfe, in denen Roboter gegeneinander eingesetzt werden. Eigentlich geht es aber um die Entwicklung einer Vater-Sohn-Beziehung.
Der typische Familienfilm ist auf die Verarbeitungsfähigkeiten von Kindern im Grundschulalter zugeschnitten und bietet für sie eine spannende und stark emotionalisierende Vater-Sohn-Geschichte mit positiver Botschaft. Die Figur des Sohnes Max stellt eine ideale Projektionsfläche für kindliche Allmachtsfantasien dar und kann der Ich-Stärkung junger Zuschauer dienen. Aufgrund der diversen Kampfsituationen und Spannungsmomente stimmte der Ausschuss mehrheitlich für eine Freigabe ab 12 Jahren im Tagesprogramm, nur eine Minderheit sprach sich für eine Freigabe ab 6 Jahren aus.

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Reality Affairs – Bordellchefin oder Oma?

D 2010
Reality

Die Geschichte um die ehemalige Prostituierte Trixie greift das im täglichen Fernsehprogramm beliebte Thema halbseidener Geschäfts- bzw. Erwerbsmodelle auf. Das in der vorliegenden Folge gezeichnete Bild empfand der Ausschuss aber als ausreichend oberflächlich und distanziert, um es Kindern unter 12 Jahren zumuten zu können. Zwar geht es um eine ehemalige Prostituierte, die als Bordellchefin neu anfangen will, wodurch sich (gestellte) Einblicke in das entsprechende Milieu ergeben. Diese sind in der vorliegenden Folge aber eher zurückhaltend und setzen zum Verständnis Kenntnisse voraus, die Kinder kaum haben dürften. Konflikte werden nach anfänglichen Schwierigkeiten rein kommunikativ gelöst, die Bildebene ist harmlos. Teile des Ausschusses sahen in der hölzernen Machart und der geringen schauspielerischen Leistung der Protagonisten erhebliches Distanzierungspotenzial, was die Wirkmächtigkeit des Gezeigten zusätzlich reduziert.

Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Reality Affairs – Hurencasting mit Folgen

D 2008
Reality

Die Episode Hurencasting mit Folgen der Doku-Soap-Reihe Reality Affairs zeigt ein verzerrtes Bild von Prostitution, insbesondere durch die verharmlosende Schilderung Trixies, was die Arbeit in dieser Art Bar angeht ("das 10-fache verdienen", "Champagner fließt in Strömen"). Prostitution erscheint als legitimer Lebensentwurf und wird ebenso von Cousine Alex nicht relativiert (Prostitution ist immer noch besser als "vom Amt" zu leben). Der Ausschuss erkannte eine verharmlosende Darstellung der Prostitution als lukrativ und völlig unproblematisch. Die gleichzeitig immanenten Facetten und Risiken der Tätigkeit blieben unzureichend dargestellt, sodass Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren den Eindruck gewinnen könnten, diese Tätigkeit sei üblich und allgemein akzeptiert und stelle eine einfache und attraktive Alternative zu anderen Arbeiten dar.

Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)

Reckless

Staffel 01: Eps. 01 – 13
USA 2014
Krimi

Die US-amerikanische Anwaltserie erzählt mit vertrauten Mitteln aus Krimi- und Dramagenre von Verbrechen und Korruption. Dem Charlestoner Police Department – ein dichter Filz aus Machtmissbrauch und sexuellen Übergriffen, bis hin zur Vergewaltigung einer Kollegin – stehen die Anwältin Jamie Sawyer und der Staatsanwalt Roy Rayder gegenüber. In jeder Episode wird ein Fall vor Gericht verhandelt, der angesprochene Sexskandal wird episodenübergreifend erzählt.
Die Serie beinhaltet Erwachsenenkonflikte, die dialogorientiert inszeniert sind. Durch ihre Realitäts- und Alltagsferne ergeben sich kaum belastende Anknüpfungspunkte für unter 12-Jährige. Die beiden integren und starken Protagonisten bieten ein Gegengewicht zu den klar zu identifizierenden, falsch handelnden Personen. Einige Episoden enthalten drastische Gewaltspitzen oder ein hohes Spannungsniveau, was unter 12-Jährige überfordern und übermäßig ängstigen kann. Diese Folgen müssen im Hauptabendprogramm platziert oder für eine Ausstrahlung im Tagesprogramm bearbeitet werden. Sind ängstigende Bilder nur kurz zu sehen und stehen sie im Kontext mit entlastenden Momenten, werden Wirkungsrisiken nicht mehr gesehen, weshalb auch die Ausstrahlung im Tagesprogramm möglich erscheint. (Stand: Juni 2015)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Rectify

USA 2013
Drama

Der zu Unrecht verurteilte Daniel Holden wird nach 19 Jahren Haft freigesprochen, eine DNA-Analyse bestätigt seine Unschuld am Mord seiner damals 16-jährigen Freundin. Staffel eins schildert die ersten sieben Tage seiner Rückkehr in den Heimatort.
Die Serie greift keine speziell für Kinder und Jugendlichen interessanten Themen auf und bietet keinerlei Anknüpfungspunkte an deren Lebenswelt. Auch die langsame Erzählstruktur der Serie dürfte jüngere Zuschauer eher wenig ansprechen. Konflikte werden vor allem auf der Dialogebene entwickelt und von allen Seiten beleuchtet. Eine Identifikation mit der Hauptfigur Daniel kann aufgrund der Geschichte ausgeschlossen werden. Einige verwirrende Darstellungen von Sexualität und Schilderungen von sexueller Gewalt können jüngere Zuschauer verstören und ängstigen. Ab 12-Jährigen wird aber zugetraut, diese Szenen zu verkraften und einzuordnen. Die dargestellte Gewalt (Vergewaltigung, Mord, Suizid) ist größtenteils zurückhaltend inszeniert und kann von der Altersgruppe adäquat verarbeitet werden. Einzelne, unvermittelte Gewaltspitzen können auch ältere Kinder ängstigen und müssen für die Platzierung im Hauptabendprogramm entfernt werden. (Stand: Januar 2015)

Weitere Informationen zur Dramaserie Rectify im fsf blog.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Red Hill

Aus 2009
Western

Police Officer Shane Cooper zieht mit seiner Familie in das beschauliche Red Hill, um dort ein ruhiges Leben zu führen. Plötzlich taucht Jimmy Conway, ein entflohener Mörder, auf und nimmt während seiner Blutrache das Gesetz in die eigene Hand.

Red Hill lag der FSF in gekürzter Fassung vor. Da die Gewaltinszenierung in der vorliegenden Schnittfassung nicht mehr suggestiv wirkt und der Rache-Plot klar im Westerngenre verortet ist und keinen Anreiz zur Übertragung auf reale Situationen und Einstellungen bietet, konnte dem Ausnahmeantrag auf eine Freigabe ab 16 Jahren einhellig entsprochen werden. Obgleich auch diese Version noch zahlreiche Gewaltmomente enthält, weisen ihre Ausgestaltungen nicht auf eine Gewaltbefürwortung hin. Der Zuschauer wird zwar durch Kameraführung und Inszenierung ein Stück weit dazu verleitet, die Perspektive des Mörders einzunehmen, in dieser „Lenkung“ des Blickwinkel steckt jedoch keine Zustimmung zur Gewalt, zumal die Brutalität des Killers auch Empathie für die Opfer stiftet. Außerdem liegt mit der Figur des Shane Cooper eine stetige Gegeninstanz vor, die versucht ausnahmslos alle Konflikte gewaltfrei und gesetzestreu zu lösen. Shane wirkt somit klar als Orientierungsfigur, während vom Killer keinerlei Anziehung ausgeht. Als entlastend werden die klare Fiktionalität gewertet und dass letztlich keine Werte und Gesetze in Frage gestellt werden. Ab 16-Jährigen wird durch ihre bereits erworbene Genrekompetenz zugetraut, das Geschehen eindeutig gegenüber Alltagsszenarien abgrenzen zu können und eine differenzierte Haltung zu den Vorkommnissen einzunehmen. (Stand: November 2015)

Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)

Red Widow

USA 2013
Drama

Die Dramaserie handelt von einer zur russischen Mafia gehörenden Großfamilie, deren Familienoberhaupt plötzlich erschossen wird. Um sich und ihre Familie vor Vergeltungsaktionen zu schützen, lässt sich Marta, die Frau des ermordeten Mannes, auf illegale Machenschaften mit dem verfeindeten Mafiaboss ein.
Das gezeichnete Milieu der Drogenmafia könnte jüngere Kinder partiell ängstigen und zu Irritationen führen. Doch die Erzählweise der Handlung unterstützt indirekt den vertrauten Wertekanon der Altersgruppe der ab 12-Jährigen. Mit der entschlossenen und souveränen Heldin Marta, die keinen Zweifel daran lässt, ihre Familie zu beschützen und für die an sie herangetragenen Probleme Lösungen zu finden, wird eine starke Orientierungsfigur geboten. Wenige Gewaltdarstellungen sind vorhanden, jedoch finden sich kaum dramatische Gewaltspitzen. Sofern sie mal vorkommen, wurden sie in den Handlungskontext eingebunden und sind für ab 12-Jährige erkennbar fiktional abgebildet. Insgesamt enthalten die FSF-geprüften Episoden kein entwickungsbeeinträchtigendes Potenzial für Heranwachsende ab 12 Jahren, sodass eine Freigabe für das Hauptabendprogramm entschieden werden konnte. (Stand: Dezember 2020)

Weitere Informationen zur Dramaserie Red Widow im fsf blog​​​.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Red: Werewolf Hunter

USA 2010
Fantasy

Eine völlige Alltagsferne und relative Spannungslosigkeit kennzeichnen diesen Werwolf-Film, in dem sich alles um Red, Rotkäppchens Nachfahrin, und ihre unaufhörliche Jagd nach Werwölfen dreht. Die Tötungen sind nicht ausgespielt, sondern behutsam in Szene gesetzt. Einige künstlich inszenierte Leichenbilder erreichen nicht das Niveau eines üblichen, im Hauptabendprogramm platzierten Forensikkrimis. Nicht nur Jugendliche, sondern auch ältere Kinder ab 12 Jahren können den Film ohne Weiteres als irrealen Fantasyfilm einordnen und demnach auch ohne jede Entwicklungsbeeinträchtigung rezipieren. Zahlreiche Kampfszenen, Szenen, in denen Menschen an Decken angekettet sind, Bilder von Toten oder die vielen Sequenzen im dunklen Wald und in der verlassenen Stadt können Kinder unter 12 Jahren nachhaltig ängstigen, weshalb eine weitergehende Freigabe für das Tagesprogramm abgelehnt wurde.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

The Regular Show

Staffel 01: Eps. 01 – 03
USA 2010
Animation

Der 1,80 m große Blaurabe Mordecai und der hyperaktive Waschbär Rigby sind so etwas wie Hausmeister, verbringen ihre Tage jedoch lieber mit allerlei absurden Spielen, die schnell außer Kontrolle geraten. So kann es passieren, dass Portale zu anderen Dimensionen geöffnet, Dämonen durch Spielautomaten gerufen oder Kollegen aus Versehen auf den Mond geschickt werden.
Die Serie weist zahlreiche fantasievolle Absurditäten auf, und die frechen Hauptfiguren mit ihrem unbezähmbaren Spieldrang sprechen kindliche Zuschauer an. Schnitt und Kameraführung sind hektisch, die musikalische Untermalung ist seicht. Obwohl die burschikose Sprache der Figuren eher an die Sprache von Jugendlichen erinnert, ist die Handlung der einzelnen Episoden kindgerecht aufgebaut, größtenteils verständlich und für jedes Alter leicht als Fiktion erkennbar.  

Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Reign

USA 2013
Drama

In dem Historiendrama um Mary Stewart, Königin von Schottland, geht es um schwerwiegende, aber alltagsfremde Konflikte in ferner Vergangenheit, die sehr wortreich in theatralischer Sprache und gelegentlich auch mit drastischer Gewalt gelöst werden. Aufgrund des märchenhaften Geschehens sollten ab 12-Jährige die enthaltenen Gewaltszenen verkraften. Das Genre bietet zahlreiche entlastende und distanzierende Momente an: sowohl auf der Bildebene (Kostüme, Drehorte, Requisite), durch die ungebräuchliche Sprache als auch auf der inhaltlichen Ebene durch gegenwartsferne soziale Beziehungen und Probleme. Eine Entwicklungsbeeinträchtigung ab 12-Jähriger kann daher ausgeschlossen werden. Für jüngere Kinder werden die zum Teil blutigen Gewaltdarstellungen hingegen noch als nachhaltig angsterzeugend bewertet, weshalb eine Freigabe für das Tagesprogramm nicht in Frage kommt. (Stand: Februar 2015)

Mehr Informationen zur Dramaserie Reign im fsf blog.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Die Reise zum Mittelpunkt der Erde

USA 2008
Abenteuer

Auf den Spuren des verstorbenen Bruders bzw. Vaters begeben sich der Vulkanologe Trevor und sein Neffe Sean auf die Reise zum Mittelpunkt der Erde. Sie gelangen ins Erdinnere und in Jules Vernes imaginierte Welten und begegnen einer Reihe von Gefahren, die sie mit Intelligenz, Mobiltelefonen, Chemiekenntnissen und Solidarität meistern.
Der actiongeladene Abenteuerfilm beinhaltet viele Spannungsmomente und zeigt auch Gewalt, die aber immer nur als Reaktion auf bedrohliche Fabelwesen wie fliegende Fische, überdimensionale fleischfressende Pflanzen oder Seeschlangen daherkommt. Fast alle der teilweise rasanten Abenteuer sind in ihrer bildlichen Umsetzung von Sportarten der Gegenwart oder Jahrmarkt-Fahrgeschäften inspiriert. Der Erzählton ist insgesamt heiter und leicht, das Fantastische der Geschichte ist auch von jüngeren Kindern zu durchschauen. Für die Tagesprogrammierung wurden ängstigende Momente wie etwa Albtraumsequenzen entfernt und die Bedrohlichkeit von Gefahrensituationen minimiert. (Stand: August 2013)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Reservoir Dogs

USA 1992
Thriller

Der Quentin-Tarantino-Thriller über einen aus dem Ruder gelaufenen Juwelenraub aus dem Jahre 1992 präsentiert eine Vielzahl an gewalthaltigen Momenten und expliziten Gewaltszenen. Dennoch sind Jugendliche in der Lage, das Selbstverständnis von Gewalt und Tötung im Film gemäß ihrer Seherfahrungen und Genrekenntnisse mit der gebotenen Distanz zu betrachten. Die artifiziell inszenierten Werke Tarantinos sind der Altersgruppe nicht unbekannt. Das Fehlen heroischer Identifikationsfiguren, die stilisierte klar zu erkennende fiktionale Machart und das fatale Ende des Films werden als Faktoren gesehen, gewaltfördernden Impulsen bei ab 16-Jährigen effektiv entgegenwirken. Auch bieten die verschachtelte Narration, die endlosen Flashback-Segmente, die entrückten Kunstfiguren und die ausgiebigen soziokulturellen Dialogszenen zahlreiche Entlastungs- und Distanzierungsangebote, sodass eine nachhaltige Beeinträchtigung für ein Publikum ab 16 Jahren nicht vermutet wird. (Stand: April 2018)

Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)

Resident Evil: Degeneration

Japan 2008
Animation

Nach einem biologischen Terroranschlag verbreitet sich rasant ein Virus, das die Menschen in Zombies verwandelt. Eine Spezialtruppe versucht mit allen Mitteln, die Katastrophe auf den Flughafen zu begrenzen. Das bedeutet, dass die Zombies per Kopfschuss umgebracht werden müssen.
Der actionreiche und teilweise düstere Animationsfilm lag in einer gekürzten Filmfassung vor. Durch die umfangreichen Kürzungen wurden Detailbilder von Tötungen, zynische Kommentierungen von Gewaltszenen und eine Selbstjustizszene erfolgreich entschärft. Zwar sind einige erschreckende Gewalt- und Actionszenen verblieben, eine nachhaltige Ängstigung geht aber von diesen Gewaltdarstellungen nicht mehr aus. Die Optik des in die Jahre gekommenen Animationsfilms wirkt mittlerweile veraltet und somit distanzierend auf ein Publikum ab 12 Jahren. Hinzu kommen die vorhersehbare und klar als fiktiv einzuordnende Handlung und die sehr eindeutige Gut-Böse-Zeichnung der Figuren. Die distanzierenden Merkmale rufen bei älteren Kindern ab 12 Jahren keine emotional belastende Wirkung hervor, weshalb diese Schnittfassung für das Hauptabendprogramm freigegeben werden konnte. (Stand: Juli 2018)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Resident Evil: Extinction

Teil 3
USA 2007
Action

Der dritte Teil der Resident Evil-Reihe zeichnet ein apokalyptisches Endzeitszenario, in dem ganz Amerika von einem tödlichen Virus heimgesucht wird. Alles Lebendige stirbt und die Menschen verwandeln sich in Untote. Es gibt einige wenige Überlebende.
Der ursprünglich im Original ab 18 Jahren freigegebene Actionfilm wurde senderseitig sorgfältig bearbeitet. Drastische Tötungs- und Metzelszenen wurden verkürzt bzw. entfernt und um blutige Details und Splatterbilder bereinigt. Sowohl hinsichtlich der Quantität als auch der Qualität der Gewaltdarstellungen kann eine abstumpfende Wirkung auf 16-Jährige nicht mehr begründet angenommen werden. Deutlich im Vordergrund steht nun die Fiktionalität der Filmhandlung, die Übertragungseffekte auf reale Situationen und Einstellungen hiesiger Jugendlicher unwahrscheinlich macht. Zuschauer ab 16 Jahren haben bereits eine ausgeprägte Medienkompetenz und besitzen die Fähigkeit, Inhalte distanziert wahrzunehmen, zumal, wenn das Irreale so deutlich in den Vordergrund tritt wie im vorliegenden Film. Eine Ausstrahlung im Spätabendprogramm dieser Schnittfassung ist möglich. (Stand: Juli 2018)

Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)

Resurrection

USA 2014
Mystery

In der Dramaserie taucht der ertrunken geglaubte Jacob nach 32 Jahren plötzlich wieder auf – allerdings noch immer im Alter seines Todeszeitpunkts, als achtjähriger Junge. Jacob ist nicht der einzige Verstorbene, der in die amerikanische Kleinstadt Arcadia zurückkehrt.
Die Serie dürfte für ab 12-Jährige interessant sein, da sich gerade Jugendliche in ihrer pubertären Entwicklungsphase mit den Themen Tod und dem Unmöglichen einer Wiederkehr von den Toten beschäftigen, die durchaus ängstigendes Potenzial bergen. Dennoch bieten die Haupthandlungsstränge dem Genre entsprechend durch Alltags- und Realitätsferne ausreichend Distanzierungsmöglichkeiten und auch wenig Anknüpfungspunkte an die Lebenswelt von 12-bis 16-Jährigen. Die mögliche Identifikationsfigur Jacob agiert durchgängig souverän und auch weitere Protagonisten agieren verlässlich positiv. In den überwiegend ruhig erzählten Episoden werden einige wenige dramatische, latent bedrohliche, unheimliche und ängstigende Momente präsentiert, die jedoch nicht geeignet sind, Zuschauer ab 12 Jahren zu beeinträchtigen. Eine Freigabe für das Tagesprogramm wird aufgrund der genannten Momente abgelehnt, da eine übermäßige Angsterzeugung für unter 12-Jährige zu befürchten ist. (Stand: Mai 2015)

Weitere Informationen zur Mysteryserie Resurrection gibt es im fsf blog

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

The Return of the First Avenger: The Winter Soldier

USA 2013
Science-Fiction

Im zweiten Teil des Action-Epos versucht der aus den Marvel-Comics bekannte Captain America eine Verschwörung abzuwenden.
Das realitätsferne Superhelden-Setting sowie die längeren Dialoge zwischen den Protagonisten wirken auf jüngere Kinder entlastend, entschärfen jedoch nicht die hohe Bedrohungsdichte und den intensiven Spannungsbogen der Handlung. Gegenüber der Originalfassung wurden vom Sender zahlreiche drastische Szenen und Gewaltspitzen entfernt oder gekürzt, was jedoch nicht die Gesamtwirkung des Films als hartes und gewaltaffines Actionspektakel verändern konnte. Kinder unter 12 Jahren können von den langen Gewaltszenen, die sich in Zweikämpfen, Schusswechseln und kriegsähnlichen Zuständen äußern und mitunter eine mögliche Gewaltbefürwortung implizieren, überfordert und übermäßig geängstigt werden. Aus diesem Grund wurde eine Freigabe ab 12 Jahren und eine Platzierung im Hauptabendprogramm entschieden. (Stand: Mai 2016)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

The Revenant – Der Rückkehrer

USA 2016
Western

Der in der amerikanischen Wildnis im Winter spielende Western handelt vom übermenschlichen Überlebenswillen des Jägers Hugh Glass, der bei einer Expedition von seinen Jagdbegleitern zurückgelassen wird, die ihn im Kampf mit einem Bären für todgeweiht hielten.
Präsentiert wird ein mitreißend inszenierter Überlebenskampf in einem absolut alltagsfernen Setting. Dies sowie der historische Kontext und die ins Surreale gehende künstlerische Überhöhung innerhalb der Inszenierung bieten sowohl Entlastung als auch Relativierung. Besonders drastische Bilder und Gewaltspitzen wurden senderseitig gekürzt. Der Realismus und die Drastik der negativ konnotierten Gewaltdarstellungen wirken zwar immer noch stark, sind aber nicht geeignet, in die Lebenswelt von hiesigen Kindern und Jugendlichen einzudringen und sie so nachhaltig zu beeinträchtigen – vor allem bleibt entscheidend, dass der Held die Odyssee überlebt. Das Rachemotiv wird nicht als sozialethisch desorientierend eingeschätzt, da kein Anreiz zur Übertragung auf reale Situationen und Einstellungen gesehen wird. Die Botschaften des Films in einer klaren moralischen Orientierung und dem Bekenntnis zu Empathie und Menschlichkeit erleichtern die Verarbeitung der vorhandenen Gewaltmomente für ab 12-Jährige. Eine Hauptabendprogrammierung dieser Schnittfassung wird stattgegeben. (Stand: Februar 2018)

Weitere Informationen zu The Revenant gibt es im fsf blog.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Revenge

Staffel 01: Eps. 01 – 03, 17
USA 2011
Drama

Revenge ist eine Dramaserie mit typischen Soap-Elementen, die in der mondänen amerikanischen Welt der Reichen und Schönen angesiedelt ist und das Rachemotiv der Hauptfigur in den Mittelpunkt rückt: Amanda Clarke kehrt unter dem falschen Namen Emily Thorne zurück in die Hamptons, um ein mysteriöses Verbrechen an ihrer Familie zu rächen. Für ab 12-Jährige bietet die Serie hinreichend Distanzierungsmomente: Die skizzierte US-amerikanische Lebenswelt der upper-class-Erwachsenen ist von der Realität deutscher Kindern und Jugendlichen weit entfernt. Eine sozialethische Desorientierung bezüglich des Rachemotivs ist für ab 12-Jährige aufgrund der inhaltlichen Konstruktion der Geschichte und der Alltagsferne nicht zu vermuten. Einzelne Folgen der Serie enthalten wenige spannende, bedrohliche oder gewalthaltige Momente, die jedoch nicht geeignet sind, Kinder ab 12 Jahren nachhältig zu ängstigen; vereinzelt sprachen diese Elemente aber gegen eine Ausstrahlung im Tagesprogramm.    

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Revolution

USA 2012
Science-Fiction

Die Science-Fiction-Serie skizziert ein Endzeitszenario nach einem weltweiten Stromausfall und zeigt den damit verbundenen Kampf um das Überleben.
Die zentralen Charaktere um das Mädchen Charlie, dessen Vater in das Ende der Elektrizität verwickelt war, unterscheiden sich zwar deutlich von den „bösen“ Figuren, entwickeln sich in Notwehrsituationen aber ebenfalls zu Kämpfern, die routiniert töten. Das Recht des Stärkeren wird mit Gewalt auf allen Seiten durchgesetzt. Zum Teil sind den Gewalt- und Bedrohungsszenen ausreichend Entlastungs- und Distanzierungsmomente entgegengestellt, so dass ab 12-Jährigen die Verarbeitung des alltagsfernen Stoffs, der einer klassischen Katastrophenfilm-Dramaturgie folgt, zugetraut wurde – einzelne Gewaltspitzen wurden dabei mit Schnittauflagen belegt. In einzelnen Folgen überwiegt dagegen die Gewaltprägung so deutlich, zeigt eine Massierung von Folter, Hinrichtungen, Selbstjustiz, Gefechten und Bombenfallen, dass nur eine Freigabe ab 16 Jahren in Betracht kam. (Stand: November 2014)

Mehr zur Science-Fiction-Serie Revolution im fsf blog

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)

Der Rhein-Ruhr-Ripper

Vierteiler
D 2021
Dokumentation

Das True-Crime-Doku-Format berichtet vom Lebensweg und von den grausamen Verbrechen des Serienmörders Frank Gust. Es kommen viele Stimmen zu Wort, vom Täter sind sehr viele originale Bild- und Tonaufnahmen integriert, teilweise auch Homevideos.
Der FSF-Prüfausschuss sah einhellig v.a. in der narrativen Gesamtanlage der Serie eine sozialethische Desorientierung. So setzen die Episoden auf den Schauwert grausamer Details der Taten und nehmen recht deutlich die Täterperspektive Gusts als Mittel der Spannungserzeugung ein. Der FSF-Prüfausschuss sah durch die, von den Gewalttaten faszinierte, spekulative Aufbereitung der Gust-Story auch Risiken einer Desensibilisierung für unter 18-Jährige. Die Serie ist für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren entwicklungsbeeinträchtigend, die sich zudem in diesem Alter noch in Orientierungsphasen befinden und hier mit verstörenden sexuellen Details eines Serienmörderlebens konfrontiert werden, wobei immer auch der Eindruck einer Normalität im Unnormalen suggeriert wird. Simple, oft problematische Kausalitäten werden naiv behauptet und nicht kritisch beleuchtet. Ebenso sind bei genannter Altersgruppe auch Aspekte einer Ängstigung nicht außer Acht zu lassen, da die Taten eine außerordentliche Grausamkeit aufweisen. Der Prüfausschuss bewertete alle vier Episoden wegen der Brutalität und durch den spekulativen Gesamtkontext für unter 18-Jährige als höchst problematisch. Die dokumentarische Form bietet wenig Entlastendes oder Erhellendes, dafür aber viel spektakuläre, erschütternde Gewaltdetails mit psychologisierendem Aroma. (Stand: Juni 2021)

Weitere ausführliche Informationenzu dem Vierteiler Der Rhein-Ruhr-Ripper gibt es im fsf blog.

Ab 18 Jahren / Nachtprogramm (23.00 – 6.00 Uhr)

Richter Alexander Hold

D 2013
Scripted Reality

Die Gerichtsshow Richter Alexander Hold präsentiert fiktionale Fälle nach einem wiederkehrenden Muster in einer (pseudo-) dokumentarischen, dramatisierten Form, die ausschließlich im Gerichtssaal spielt. Richter Alexander Hold wirkt als moralische Instanz, die versucht die Wahrheit über das Geschehene herauszufinden. Auf eine realitätsnahe Nachstellung der Fälle, die verhandelt werden, verzichtet die Serie.
Der für das Reality-TV typische Mix fiktionaler Inhalte mit vermeintlich dokumentarischen Erzählweisen ist für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren aufgrund der existierenden Flut derartiger Mischformen leicht zu durchschauen. Bei Unter-12-Jährigen kann jedoch kein entsprechendes Formatverständnis vorausgesetzt werden, so dass die Show von der fraglichen Altersgruppe unter 12-Jähriger möglicherweise für eine realistische Darstellung des deutschen Rechtssystems gehalten werden wird – diese Vermischung ist jedoch nicht an sozialethisch desorientierende Inhalte oder Botschaften gekoppelt. Zwar werden Umgangsformen und Abläufe im Gerichtssaal verzerrt und dramatisiert dargestellt; hinsichtlich der Repräsentation von Rechtsnormen muss der Gerichtsshow jedoch insofern eine aufklärerische Komponente attestiert werden, als sie den „Geist des Gesetzes“ in plakativer und allgemeinverständlicher Form vermittelt: Die kriminellen Straftaten werden nicht beschönigt, sondern als gesellschaftlich abweichend und als zu verurteilendes Fehlverhalten dargestellt, das vor Gericht bestraft wird. Richter Alexander Hold zeigt in einfacher und lockerer Sprache auf, welche Folgen kriminelle Handlungen für alle Beteiligten haben können und welche Möglichkeiten bestehen, von einer Beschuldigung im Laufe der Verhandlung freigesprochen zu werden. Am Ende jeder Episode erfolgt die abschließende und nachvollziehbare Bewertung des Richters nach der Urteilsverkündigung. Durch die schlichte Anlage der Serie, die klare Rollenverteilung und die ritualisierten Abläufe von der Befragung der Zeugen, der Suche nach Widersprüchen und der Wahrheit über den Verlauf der einzelnen Vorgänge ist gewährleistet, dass in den vorliegenden Fällen sozial unverträgliche Werte und Orientierungen nicht vermittelt werden.
Vereinzelte dramatische Ereignisse (z.B. Geiselnahme) in wenigen Episoden wurden im Kontext des Formates und der Vermischung von Realität und Fiktion als potenziell ängstigend eingeschätzt. Aufgrund der letztlich wenig spektakulären Inszenierung aber auch für das Tagesprogramm freigegeben.

Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Ridiculousness

USA ab 2011
Reality / Show

In der Unfall- und Stuntshow Ridiculousness werden kurze Amateurvideos aus dem Internet über Sportaktionen, Unfälle und Missgeschicke von Moderator und Skateboarder Rob Dyrdek zynisch kommentiert. Angelehnt an die erfolgreiche Jackass-Serie, deren Erfinder Jeff Tremaine auch Ridiculousness produziert hat, lautet das Motto: Je gefährlicher, schmerzhafter oder unkorrekter, desto besser. Das kinder- und jugendaffine Format nimmt Selbstverletzungen billigend in Kauf und frönt der Schadenfreude über Missgeschicke anderer. Schmerz und Leiden werden verharmlost und als witzige Pointe präsentiert. Die Veröffentlichung der z. T. mutwillig provozierten Unfälle schafft trotz der eingeblendeten Warnhinweise hohe Übertragungs- und Nachahmungsanreize. Der mitunter deftige bis rohe Sprachgebrauch unterstützt den voyeuristischen Charakter der Show. Bei unter 16-Jährigen wird die Gefahr der Nachahmung und der Desensibilisierung gegenüber menschlichem Leiden gesehen. Einige Folgen mit starkem Aufforderungscharakter der gezeigten Stunts wurden auch für ältere Jugendliche nicht freigegeben. (Stand: April 2013)

Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Ab 18 Jahren / Nachtprogramm (23.00 – 6.00 Uhr)

Ritter aus Leidenschaft

USA 2001
Abenteuer

Mittelalterliche Geschichte um einen Jungen aus einfachen Verhältnissen, der sich mit Tüchtigkeit und etwas List in den Ritterstand kämpft.
Der Film enthält zwar viele Action- und Kampfszenen, aber auch sehr viele entlastende Passagen, in denen die Spannung abklingt, in denen Familien-, Freundschafts- oder Liebesmotive verhandelt werden. Bei den Kampfszenen werden keine Verletzungen sichtbar; ein einfacher Humor, der in seiner Lustigkeit auch von jüngeren Kindern verstanden werden kann, wirkt ebenfalls entlastend. Da seine Kindheitsgeschichte in einer Rückblende erzählt wird, bieten sich hier für jüngere Kinder durchaus identifikatorische Momente mit einer Figur an, um die man niemals fürchten, sondern nur freudig mitbangen darf. Diese Art von Spannungserzeugung ist durchaus auch Kindern unter 12 Jahren zuzumuten. (Stand: Dezember 2014)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Rizzoli and Isles

Staffeln 01, 02, 04: diverse Episoden
USA ab 2011
Krimi

In der Krimiserie lösen die forsche und impulsive Polizistin Jane Rizzoli und die kühl und wissenschaftlich vorgehende Gerichtsmedizinerin Dr. Maura Isles gemeinsam Mordfälle. Die Freundschaft der beiden Frauen, die mit viel Humor und Herzenswärme bei der Bostoner Polizei ihren Dienst tun, steht im Vordergrund. Für eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm wurden einige Gewaltspitzen und bedrohliche Szenen bearbeitet, die verbliebenen Szenen können von ab 12-Jährigen ohne Beeinträchtigung verarbeitet werden. Eine frühere Platzierung im Tagesprogramm kommt nur bei den Episoden in Betracht, die umfangreich hinsichtlich belastender Bilder gekürzt und entschärft wurden. Da sich die Serie an ein erwachsenes bis jugendliches Publikum richtet, ist ihnen die Machart in Charakteristik und Dramaturgie – Beziehungsstruktur des Ermittlerteams und die Aufklärung einzelner Fälle – aus dem Vorabendprogramm geläufig. (Stand: April 2013)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Roadkill

Großbritannien 2020
Drama

Politische Intrigen in Großbritannien: Die Dramaserie Roadkill zeigt das Leben und Handeln des fiktiven Politikers Peter Laurence. Charakterlich bringt er einige Schwächen mit, beim Volk kommt er an.
Mit ihrem Sujet richtet sich die dialogstarke und eher ruhig inszenierte Serie an ein erwachsenes Publikum. Jüngere Zuschauende werden hier kaum Anschluss finden. Enthalten sind kurze angedeutete Sexszenen, sexuelle Handlungen sind jedoch nicht sichtbar. Wenige Schreckmomente und vereinzelte Gewaltszenen kommen vor, entfalten aber keine ängstigende Wirkung auf ein Publikum ab 12 Jahren. Der Umgang mit Drogen wird moderat abgebildet, wobei das Thema Drogenmissbrauch eindeutig negativ eingeordnet wird. Auch wenn die Serie streckenweise etwas düster anmutet, birgt sie insgesamt für ab 12-Jährige kein entwicklungsbeeinträchtigendes Potenzial. Einer Freigabe für das Hauptabendprogramm – für ein Publikum ab 12 Jahren –  konnte somit entsprochen werden. In zwei Episoden wurde sogar eine Freigabe ab 12 Jahren für das Tagesprogramm entschieden. (Stand: Januar 2021)

Mehr Informationen zur britischen Miniserie Roadkill gibt es im fsf blog

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Robin Hood

D 2013
TV-Movie

In der modernen Version der Legende vom Rächer der Armen wechselt Polizist Alex die Seiten und wird Anführer einer Gruppe von Rebellen, um Rache zu nehmen und eine Bank zu vernichten, deren betrügerische Machenschaften seine Schwester in den Suizid trieben. Das erbeutete Geld wird an Bedürftige verschenkt und auch die Liebe spielt eine Rolle in dem TV-Movie.
Die Geschichte bietet trotz der beklemmenden zeitkritischen Bezüge zahlreiche entlastende, melodramatische und dialogorientierte Momente und hat mit Alex eine klare Hauptfigur. Gegen eine Freigabe im Tagesprogramm sprechen insbesondere die deutlichen Gewaltspitzen, der komplette Showdown und das aus Kindersicht fehlende Happy End für die kleine Nichte von Alex.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Robin Hood – König der Diebe

USA 1991
Abenteuer

Der Film erzählt die mittelalterliche Legende des edlen Rebellen Robin Hood, der von den Reichen nimmt, um den Armen zu geben.
Robin Hood – König der Diebe entfaltet seine Geschichte um den Sieg des Guten über das Böse in einer historischen, teils phantastischen, absolut realitätsfernen Welt. Aufgrund der deutlichen Verortung im Abenteuergenre und einer fernen Epoche dürfte das Geschehen auch von jüngeren Kindern klar als Fiktion zu erkennen sein, die mit der eigenen Lebenswelt keine Berührungspunkte hat. Die x-te Verfilmung dieses Stoffes ist in vielen Motiven stark karikierend und überzeichnet Figuren z.T. bis ins Komische. Gut und Böse sind so klar gegenübergestellt, dass sich selbst die jüngeren Zuschauer an dieser Konstellation orientieren können. Die Identifikationsfiguren zeigen keine durchgängig gewalttätigen oder andere sozial unverantwortbare Verhaltensmuster, sondern stehen für Freiheit, Liebe und Solidarität ein. In der Originalfassung gibt es viele intensive Bedrohungsmomente und drastische, z.T. blutig inszenierte Gewaltdarstellungen, die den Genrekontext eines aufregend-spannenden Abenteuerfilms überschreiten. Für die Ausstrahlung im Tagesprogramm wurde der Film entsprechend umfangreich bearbeitet, sodass er keine Elemente mehr enthält, die jüngere Kinder über Gebühr erregen, nachhaltig belasten oder ängstigen können. (Stand: Dezember 2015)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Robot Chicken

Staffeln 01 – 02: diverse Episoden
USA ab 2005
Animation

Bei den Protagonisten der Serie handelt es sich meist um im Handel erhältliche Spielzeugpuppen für Kinder, deren Aussehen gegebenenfalls verändert wird. Die Trickaufnahmen sind mit einfacher Stop-Motion-Technik hergestellt. Inhaltlich parodiert Robot Chicken Geschehnisse der Popkultur, die nachgespielt und mit einer Portion schwarzem Humor versehen werden. Dadurch spricht die Serie Kinder visuell zwar an, ist aber letztlich für diese Altersgruppe noch nicht verständlich.
Irritierend im Hinblick auf eine übermäßige Ängstigung und nervlich übererregend könnten sich die schnellen Schnitte und Szenenfolgen insbesondere dann auf Kinder unter 12 Jahren auswirken, wenn Gewalthandlungen im Zentrum der jeweiligen Episode stehen. In Abhängigkeit von ihrer Gewalthaltigkeit wurden einzelne Episoden der Serie für das Tages- oder erst für das Hauptabendprogramm freigegeben. Das schon formal hohe Abstraktionsniveau der Serie (Animation/Zeichentrick) wird auch bereits von Kindern als Zeichen für Realitätsferne verstanden und erlaubt eine relativ distanzierte Wahrnehmung der Serie. (Stand: Mai 2015)

Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Rocco Schiavone

Italien 2016
Krimi

Im Mittelpunkt der italienischen Krimiserie steht der unwirsche und larmoyante Polizist Rocco Schiavone, der aus Rom ins ländliche Aostatal zwangsversetzt wurde. Hier hat er diverse Morde aufzudecken und manch Dorfbewohner scheint nicht so unschuldig zu sein wie vorgegeben.
Die in der Serie enthaltenen Bilder von Leichenfunden oder Obduktionsszenen übersteigen in ihrer Deutlichkeit nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger. Die stark konstruierten Fälle und ihre Alltagsferne ermöglichen eine distanzierte Wahrnehmung. Auch dient der unkonventionelle Ermittler Schiavone aufgrund seines Alters und seines rauen Charakters kaum als Identifikationsfigur, ist aber dennoch Sympathieträger mit klaren Prinzipien und moralischen Haltungen. Von seinem gelegentlich grenzüberschreitenden Handeln wie etwa seiner Vorliebe für Cannabis gehen keine desorientierenden, vorbildhaften Wirkungen aus. Drogenkonsum wird insgesamt nicht als billigenswerte Normalität dargestellt oder besonders beschönigt; vielmehr muss auch Schiavone seiner Leidenschaft heimlich nachgehen und diverse Ausreden und Ablenkungsmanöver erfinden. Ältere Kinder ab 12 Jahren sind mit ambivalenten Charakteren im Hauptabendprogramm bereits vertraut und in der Lage, das Handeln der Hauptfigur aufgrund ihrer moralischen Urteilsfähigkeit einzuordnen. (Stand: Oktober 2017)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

The Rock – Fels der Entscheidung

USA 1996
Action

Actionthriller, bei dem eine Geiselnahme auf der Gefängnisinsel Alcatraz beendet und ein sich androhender Giftgasraketenabschuss auf San Francisco vermieden werden soll.
Der Film wurde in einer umfangreich geschnittenen Fassung zur Prüfung vorgelegt, in der u.a. blutige Bilder, Tötungen, Slow-Motion-Aufnahmen sowie Splattereffekte und sprachliche Zynismen deutlich zurückgenommen wurden. Verblieben sind wuchtige Actionsequenzen, deren Gewaltspitzen in ihrer Drastik erheblich reduziert wurden, was das Ängstigungspotenzial und eine mögliche Gewaltfaszination erheblich mindert. Krieg oder der Einsatz von Gewalt werden nicht befürwortend inszeniert. Der rasant geschnittene Film enthält immer noch viele Waffengefechte und Materialschlachten, die aber so überdimensioniert und übertrieben wirken, dass ihre Irrealität dadurch unterstrichen wird. Außerdem werden spannende Situationen immer wieder durch Humor gebrochen. Insgesamt ist der Actionkosmos für Heranwachsende deutlich als alltagsfern zu erkennen und bewegt sich im genretypischen Rahmen. Gemessen an heutigen Produktionsweisen stellt der über 20 Jahre alte Film keine übermäßige Herausforderung für ab 12-Jährige dar. (Stand: März 2017)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Romeo Is Bleeding

USA 1993
Thriller

Der Film handelt von dem New Yorker Polizist Jack Grimaldi, der über diverse Liebesverhältnisse und illegalen Nebeneinkünften versucht, der Monotonie seines Alltags zu entfliehen. Er verkauft Informationen über Zeugen, die unter seinem Schutz stehen, an einen Mafioso und verstrickt sich immer tiefer in die kriminellen Machenschaften.
Die vorliegende senderseitig stark gekürzte Filmfassung enthält nur noch wenige Gewalthandlungen. Es verbleibt eine verschachtelt erzählte Geschichte eines Losers, dem das Leben als korrupter Polizist komplett entgleitet und der als verbitterter, einsamer Mann das Ende seiner Tage entgegensieht. Der Film hat die Botschaft, dass sich Korruption nicht lohnt und unweigerlich eine Spirale der Gewalt in Gang setzt, die tödlich enden kann. Dabei entsprechen das artifizielle Setting und die komplexe Erzählweise nicht mehr den Sehgewohnheiten von heutigen 12-Jährigen und wirken daher distanzierend. Zu vermuten ist, dass sich die gebrochene Heldenfigur nicht als positive Identifikationsfigur eignet und ihr Schicksal abschreckend wirkt. Der Film kann in dieser Fassung im Hauptabendprogramm gezeigt werden. (Stand: Oktober 2017)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Romulus

Italien 2019
Drama

Die italienische Historienserie Romulus spielt im 8. Jhd. vor Christus und erzählt die Geschichte der Gründung Roms und von der Bildung einer neuen Gesellschaft – dies geht nicht ohne Kämpfe auf Leben und Tod ab.
Die Dramaserie ist in eine düstere Grundstimmung eingebettet. Die deutlich erkennbare alltagsferne und fiktionale Welt wird von Ränkespielen geprägt. Gewaltdarstellungen sind zahlreich vorhanden, z.T. auch explizite. Zudem sind sie effektvoll inszeniert und dienen ebenso der Charakterisierung der Figuren. Moderat dargestellte Gewaltmomente werden in dem distanzierenden historischen Kontext als verkraftbar für ab 12-Jährige bewertet. Drastische Tötungsdarstellungen hingegen schätzt der FSF-Prüfausschuss als übermäßig ängstigend für ab 12-Jährige ein. Für eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm müssen diese expliziten Szenen gekürzt werden, sodass keine entwicklungsbeeinträchtigenden Wirkungen für die Altersgruppe der ab 12-Jährigen verbleiben. Insgesamt wurden neben der historischen Anlage die vielen Dialogpassagen und die zwei parallel verlaufenden Handlungsstränge mit vielen Ortswechseln, welche einen durchgängigen Spannungsbogen verhindern, als ausreichend entlastend und distanzierend eingeordnet. Auch etabliert sich schnell ein leicht zu identifizierendes Gut-Böse-Schema der Hauptfiguren und mit Ilia und Jemos werden zwei starke positive Figuren geboten, an die sich die Zuschauenden anbinden können. (Stand: Dezember 2020)

Weitere Informationen zur Dramaserie Romulus im fsf blog​​​.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)

The Rookie

USA 2018
Krimi

Erzählt wird die Geschichte John Nolans, der mit Mitte 40 beschließt, als ältester „Rookie“ –  Neuanfänger zur Polizei zu gehen. Die harten Bedingungen der Polizeiarbeit und die Schikanen durch Kollegen und Vorgesetzte stellen seinen Entschluss immer wieder auf die Probe.
In der rasant geschnittenen und mit Humor gespickten Polizeiserie wechseln sich kurze Actionszenen in Form von Verfolgungsjagden und Kampfhandlungen mit ruhigen und teils heiteren Dialogsequenzen ab. Da die Handlung jedoch darauf aus ist, überlastende Erfahrungen und Grenzsituationen als authentischen Teil der Polizeiarbeit zu skizzieren, sind eine Vielzahl an Actionszenen von großer Ernsthaftigkeit und Bedrohlichkeit geprägt. Diese potenziell ängstigenden Sequenzen können jüngere Zuschauer unter 12 Jahren nachhaltig beeinträchtigen. Auch werden die Sympathiefiguren mitunter schwer bedroht und gar ernsthaft verletzt, sodass die Polizisten jüngeren Kindern keinen sicheren Rahmen bieten. Die Mehrzahl der zur Prüfung vorgelegten Episoden wurden für eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm freigegeben, da sie die Verarbeitungsfähigkeiten jüngerer Kinder überfordern würden. (Stand: Juli 2019)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Room 104

USA 2017
Drama

Die Dramaserie erzählt in jeder Folge eine in sich abgeschlossene Geschichte, die in einer realitäts- und alltagsnahen Umgebung – einem Hotelzimmer – stattfindet. Dabei arbeitet die Serie mit verschiedenen Akteuren, Genres und Stilelementen. So enthalten einige Episoden z.T. Horrorszenarien und unheimliche Momente oder es gibt auch Handlungen, in denen Sexualität diffus dargestellt und in eine düster bedrohliche Stimmung gebettet wird. In diesen Fällen werden die Verarbeitungsfähigkeiten von Zuschauern unter 16 Jahren bei Weitem überfordert, diese Episoden werden erst für das Spätabendprogramm freigegeben. Es gibt aber auch Episoden, die zwar dem Drama zugehörig sind, aber aufgrund ihrer inhaltlichen Thematik, der überwiegend angst- und gewaltfreien Bildebene und Dialoglastigkeit keinen Sog auf kindliche Zuschauer entfalten. Da für diese Folgen keine nachhaltig beeinträchtigenden Wirkungen zu vermuten sind, ist hier eine Ausstrahlung im Tagesprogramm möglich. (Stand: September 2017)

Weitere Informationen zur Dramaserie Room 104 im fsf blog.

Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Roots

Staffel 01
USA 2016
Drama

Roots bildet die Geschichte der amerikanischen Sklaverei nach – vom Unabhängigkeitskrieg bis zum Ende der Sklaverei – und verfolgt über mehrere Generationen hinweg die Familiengeschichte des Kunta Kinte, der nach Amerika verschleppt und dort in die Sklaverei verkauft wird.
Die mit Rückblenden gespickte Handlung enthält einige Schreck- und Gewaltmomente, die jedoch überwiegend nicht ausgespielt werden. Entlastungen finden sich u.a. in jenen Szenen, die gut ausgehen. Eine nachhaltige Ängstigung wird auch aufgrund des historischen Settings nicht angenommen, weshalb eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm möglich ist. Zum Staffelende verdichten sich die Gewaltdarstellungen in ihrer Drastik. Dennoch war sich der Prüfausschuss einig, dass diese Szenen in den historischen und dramaturgischen Kontext eingebunden sind und von langen ruhigen Sequenzen und versöhnlichem Ende überlagert werden. Diese gewalthaltigen Darstellungen mit Schnittauflagen zu belegen, würden die damaligen Verhältnisse verharmlosen. Die Verstehens- und Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger wird durchaus gefordert, aber als leistbar erachtet. (Stand: April 2017)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Roslund & Hellström: Cell 8

SE 2022
Krimi

Die skandinavische Krimiserie handelt von einem totgeglaubten Mann, dessen Verhaftung die Komissarin Mariana Hermansson und ihren Kollegen Ewert Grens in eine Reihe von mysteriösen Ereignissen stürzt. 

Die Serie enthält: 

  • moderate Darstellung/Thematisierung von Gewalt 
  • belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen 

Die Darstellung übersteigt nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger. 

Mehr zur Serie bietet der Blick in die Programmprüfung

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Ross Kemp: Extreme World

Staffeln 01, 02, 04: diverse Episoden
GB 2011
Dokumentation

In der Dokumentarreihe reist der Journalist Ross Kemp um die Welt und berichtet aus Krisengebieten und sozialen Brennpunkten. Er recherchiert kriminelle Gewaltstrukturen rund um Drogenhandel, Prostitution und Bürgerkrieg (Mexico, Kongo), schildert die dramatische soziale Lage der Armen nach einer Naturkatastrophe (New Orleans) oder die zerstörerische Wirkung des Glaubens an schwarze Magie (Tansania). Dabei versucht er, die schwierigen Themen mit einer Mischung aus Hartnäckigkeit, Taktgefühl und Distanz anzugehen und auch seine Haltung deutlich zu machen.
Durch den Fokus der Dokumentationen auf extremen Gewalt- und Problemlagen werden zahlreiche belastende Themen aufgegriffen: Morde und Grausamkeiten, Folter und Verstümmelung, unmenschliche Arbeitsbedingungen, Lynchjustiz oder Menschenhandel. Diese Beschreibungen sind sehr hart, werden aber nicht übermäßig drastisch in Szene gesetzt und beschreiben die jeweilige Lage leider zutreffend. Bilder von Toten und verstörende Darstellungen von Gewalt werden emotional aufgefangen, indem Kemp das Geschehen gut und verständlich einordnet. In der Gesamtaussage werden sozialethisch positive Botschaften – gegen Drogen, privaten Waffenbesitz und Gewalt – vermittelt. Ab 12-Jährige können die sachlichen Reportagen angemessen distanziert wahrnehmen und sich mit den Themen auseinandersetzen. Jüngere Kinder können die geschilderten Grausamkeiten dagegen nicht verkraften und nachhaltig geängstigt werden. (Stand: Dezember 2014)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Roswell: New Mexico

USA 2019 –
Fantasy/Mystery

In der Fantasy-Jugendserie leben Außerirdische unter Menschen auf der Erde. Verhandelt werden Themen wie die Suche nach der eigenen Identität und die Beschäftigung mit der (familiären) Vergangenheit, Liebe und Freundschaft. 

Die Serie enthält: 

  • moderate Darstellung/Thematisierung von Gewalt (vereinzelt: zurückhaltende Darstellung/Thematisierung von Gewalt) 
  • belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen (vereinzelt: leicht belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen) 
  • zurückhaltende Darstellung/Thematisierung von Selbstschädigung (vereinzelt) 

Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger. Bei einzelnen Episoden steht das Wohl jüngerer Kinder einer Platzierung im Tagesprogramm nicht entgegen. 

Mehr zur Serie bietet der Blick in die Programmprüfung.

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Rotkäppchen – Eine Erzählung von Blut und Tod

D 2013
Horror

Der Horrorfilm bedient sich klassischer und klischeehafter Motive des Genres: Ein junges Mädchen, das offensichtlich unter Einfluss des Satans steht, treibt ein Ehepaar in den Tod. Ein heftiger Streit der beiden mündet zunächst im Geschlechtsverkehr, bevor sich das junge Paar gegenseitig zerfleischt und schließlich stirbt.
Aus der dramaturgischen Umsetzung ergeben sich nur wenige Spannungsmomente. Das Hauptaugenmerk wird vor allem durch den Musikeinsatz auf das tödliche Liebesspiel des Paares gelenkt. Die Verschränkung von Sex und Gewalt birgt jedoch in der vorliegenden Form der Umsetzung kaum desorientierendes Potenzial. Gewalt wird nicht als sexuelles Stimulans dargestellt oder in suggestiver Weise inszeniert, und der Sex ist auch nicht aggressiv. Die Gewalt wird von den Akteuren nicht bewusst und absichtsvoll mit Sexualität verbunden, sondern ergibt sich aus dem Einfluss des Mädchens, das das Paar seinem Willen mit heimlicher Macht unterzieht. Damit mutet die Gewaltausübung ferngesteuert an und nicht als Bereicherung von Sexualität. Insgesamt ist die wenig involvierende Darstellung nicht dazu geeignet, ab 16-Jährige, die bereits über Erfahrungen mit dem Horrorgenre verfügen, in nachhaltiger Weise zu beeindrucken.

Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)

Rubbeldiekatz

D 2011
Komödie

Die mit Matthias Schweighöfer besetzte Filmkomödie, in der er beruflich zur Frau "mutiert", um schauspielerischen Erfolg zu verbuchen, setzt inhaltliche Schwerpunkte auf Travestie, Romanze und Filmgeschäft und ist daher wenig kindaffin. Vieles bleibt für Kinder unverständlich, der Grundton jedoch ist auch für sie erkennbar durchgängig heiter und unernst. Eine belastende oder desorientierende Wirkung auf Kinder ist daher nicht zu befürchten.

Weitere Informationenzum Film Rubbeldiekatz im fsf blog.

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Rush Hour

USA 2016
Actionserie

Die Handlung der Actionserie, die an den gleichnamigen Kinofilm mit Jackie Chan angelehnt ist, dreht sich um einen jungen Graffitikünstler. Er wird Zeuge eines Mordes an einem Polizisten. Die Polizisten Carter und Lee müssen den Zeugen finden, um die Schuld des Täters zu beweisen.
Insgesamt gibt es viele gewalthaltige Szenen, die im Actionsetting der Serie aber comichaft überhöht und durchchoreografiert sind und wenig Nähe zur Lebensrealität hiesiger Kinder bieten. Außerdem treten im Handlungsverlauf die kriminellen Machenschaften zugunsten der komödiantisch inszenierten Beziehungszusammenhänge zurück. Ab 12-Jährige können mit diesem Actionstoff umgehen, eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm ist daher möglich. (Stand: August 2016)

Weitere Informationen zur Actioncomedy-Serie Rush Hour im fsf blog.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Rush Hour 2

USA 2001
Actionkomödie

Inspektor Lee und Detektive Carter wollen eigentlich Urlaub in Hongkong machen, als in der dortigen US-Botschaft eine Bombe explodiert. Das ungleiche Duo nimmt die Ermittlungen auf und kommt einem Geldfälscherring auf die Schliche.
Der zweite Teil der Rush-Hour-Trilogie wurde für die TV-Ausstrahlung im Tagesprogramm um zahlreiche Gewaltspitzen und Zynismen verkürzt. Gleichwohl enthält der Film packende und lang anhaltende Actionszenen, die Kinder stark herausfordern. Spannende Szenen werden aber durch humorvolle Sequenzen gebrochen, Bedrohungsmomente bald aufgelöst, die Protagonisten unterstützen sich und lassen keine Zweifel an ihrer Unversehrtheit aufkommen. Einzelne sexistische Andeutungen von Carter wie auch Sprüche zur Hautfarbe oder Körpergröße zwischen Carter und Lee können auch von Kindern als nicht ernst gemeint verstanden werden. Vor diesem Hintergrund kann die gekürzte Fassung von Rush Hour 2 im Tagesprogramm ab 12 Jahren platziert werden. Gegen eine weitergehende Freigabe sprach die Massivität der Gewalt- und Actionszenen, die unter 12-Jährige überfordert.

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

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