ProgrammprüfungFSF-Altersfreigaben

FSF-Altersfreigaben mit Jugendschutzinformationen

Die ProgrammInfos der FSF sind Jugendschutzinformationen zu Angeboten im privaten Fernsehprogramm und auf Streamingportalen. Sie beinhalten die Altersfreigaben der FSF sowie das Maß möglicher Wirkungsrisiken in den Kategorien Angst, Gewalt, sozialethische Desorientierung, Sex und Sprache. Einige ProgrammInfos bieten darüber hinaus einen Blick in die geprüften Beiträge und eine ausführlichere Erläuterung der Freigabe.

Hier kann nur eine kleine Auswahl aus annähernd 40.000 Prüfungen geboten werden. Falls Sie sich für die Altersfreigabe eines Films, einer Serie oder einer Sendung interessieren, die Sie hier nicht finden, wenden Sie sich bitte an unsere Jugendschutz-Hotline.

Bitte beachten Sie: Die Altersfreigabe ist keine pädagogische Empfehlung, sondern meint das Alter, für das ein Medieninhalt nach Einschätzung der FSF nicht entwicklungsbeeinträchtigend wirkt.

 

Programme mit T

Take Me Home Tonight

USA 2008
Highschool-Komödie

In der Highschool-Komödie Take Me Home Tonight gibt sich Matt, der nach seinem Abschluss in einer Videothek arbeitet, als erfolgreicher Banker aus, um seine Jugendliebe Tori zu beeindrucken. Am Ende einer turbulenten Party-Nacht siegen Aufrichtigkeit und Liebe.
Dass der Film von der FSK ab 16 Jahren freigegeben wurde, lag vor allem an einer SM-Sexszene, die jedoch für die TV-Ausstrahlung deutlich gekürzt worden ist und im gegebenen Comedykontext nicht mehr bedrohlich ist. Der Drogenkonsum von Matts Freund Berry wird hinreichend relativiert, weil die integre Identifikationsfigur Matt keine Drogen nimmt und die negativen Auswirkungen auf Berry deutlich sichtbar und komisch überzeichnet sind. Der Drogenkonsum macht Berry nicht zum Helden, sondern zur Lachnummer. Überdies stehen nicht ausschließlich Alkohol- und Drogenkonsum im Vordergrund, sondern auch andere Themen – für Matt etwa die Frage nach dem Sinn seines Lebens, für seine Schwester die Emanzipation von ihrem besitzergreifenden Freund. Unter 12-Jährige werden den Alkohol- und Drogenkonsum, der im komödiantischen Kontext gezeigt und so positiv konnotiert wird, aufgrund der fehlenden Genrekompetenz nicht angemessen distanziert wahrnehmen können. Für diese Altersgruppe ist der Film daher noch nicht geeignet. (Stand: Juli 2013)

Weitere Informationenzum Film Take Me Home Tonight im fsf blog.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Tales of the Walking Dead

USA 2022
Horror

Tales of the Walking Dead ist ein Spin-off der Serie The Walking Dead. In sechs Episoden erzählt die Serie aus verschiedenen Blickwinkeln von der Zombie-Apokalypse – angelehnt an die Charaktere aus der Originalserie. Mit typischen Horror- und Splatterelementen geht es in jeder Episode um Leben und Tod, um Überlebende und Tote.

Die Serie enthält:

  • drastische Darstellung/Thematisierung von Gewalt
  • stark belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen
  • intensive Darstellung von diskriminierenden Verhaltensweisen/Wertebildern

Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 16-Jähriger. 

Mehr zur Mini-Serie bietet der Blick in die Programmprüfung auf mediendiskurs.online.

Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)

Tatortreiniger

D 2011
Comedy

Die deutsche Comedy-Serie beschreibt den skurrilen Arbeitsalltag des Tatortreinigers Heiko „Schotty“ Schotte. Am Tatort gerät Schotty in jeder Folge in lustige Gespräche mit eigentümlichen Charakteren. Die Gesprächsthemen sind vielseitig, meistens regen sie Schotty in seiner oft einfachen Denkweise zum Nachdenken an.
In der dialoglastigen und abstrahierend wirkenden Comedy Tatortreiniger wird an Blut nicht gespart. In der vorliegenden Episode ist der vorherige Mord und die daraus resultierende Leiche jedoch nicht zu sehen, eine übermäßige Ängstigung ist daher auch bei jüngeren Kindern nicht zu vermuten. Die Gesprächsthemen der Protagonisten reichen von alltäglichen Themen wie dem Joballtag hin zu kritischeren Themen wie der Prostitution. Hier findet jedoch eine klare Abgrenzung zur Thematik statt und die im komödiantischen Genre dargestellte Tätigkeit wird weder beschönigend noch abwertend dargestellt. Eine sozialethische Desorientierung ist deshalb nicht zu befürchten, die Episode wird für die Ausstrahlung im Tagesprogramm freigegeben. (Stand: Oktober 2017)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Ted

USA 2012
Komödie

In der US-Filmkomödie dreht sich alles um die Freundschaft zwischen John und seinem lebendigen Plüschbären Ted. Mittlerweile erwachsen lebt John mit seiner Freundin Lori zusammen, eine Wohngemeinschaft zu dritt funktioniert nicht, dennoch bringt Ted immer wieder Johns Leben durcheinander.
In der FSF-Prüfung stand die Beleuchtung des Risikos der sozialethischen Desorientierung im Vordergrund. Die umfangreiche senderseitige Schnittbearbeitung führte allerdings dazu, dass keine nachhaltige Wirkung für ab 12-Jährige zu befürchten ist. Ted stellt für diese Altersgruppe keine Identifikationsfigur mehr dar, der gezeigte Drogenkonsum dient der Charakterisierung dieser Kunstfigur und tritt zudem im Filmverlauf schrittweise in den Hintergrund. Dieses unreife Verhalten und der zunehmende kritische Umgang mit dem Thema Drogen ist für ab 12-Jährige dechiffrierbar. Auch erkennen sie die klamaukartige Machart des Films als Persiflage und können sich somit von verbliebenen desorientierenden Inhalten (sexualisierte, derbe Sprüche) hinreichend distanzieren. Die Komödie wird für das Hauptabendprogramm freigegeben. (Stand: September 2016)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Teen Wolf

USA ab 2011
Mystery

Teen Wolf ist eine Mischung aus Highschool- und Mysteryserie, die sich mit ihren jugendlichen Hauptfiguren und den Coming-of-Age-Problemen an ein jugendliches Publikum richtet. Im Mittelpunkt steht der Highschool-Außenseiter Scott, der eines Nachts von einem Werwolf gebissen wird und daraufhin übernatürliche Kräfte entwickelt, die ihn selbstbewusster und beliebter werden lassen. Schon bald verliebt sich seine neue Mitschülerin Allison in ihn.
Die Serie enthält einige spannende, gewalthaltige und gruselige Szenen, Einzelbilder nähern sich dabei sogar dem Horrorgenre. Aufgrund ihrer Kürze, ihrer geringen Suggestivkraft, zahlreicher Entlastungsmomente und der kontextuellen Einbettung in das Serienschema geht von diesen Szenen für ein Publikum ab 12 Jahren jedoch keine nachhaltig ängstigende Wirkung aus. Die fiktionale Rahmung ist für diese Altersgruppe ebenso gut zu erkennen wie die klar zutage tretende Gut-Böse-Charakterisierung, die ein Happy End für die Protagonisten Scott und Allison verspricht. Für unter 12-Jährige bieten diese Faktoren jedoch nicht genügend Entlastung, die spannungsreichen Momente und unvermittelt auftretenden Bilder von Gewalthandlungen können diese Altersgruppe nachhaltig ängstigen. (Stand: Juli 2013) 

Weitere Informationenzur Serie Teen Wolf im fsf blog.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Teenie-Mütter – Wenn Kinder Kinder kriegen

D 2010
Reality

Die in der Dokusoap dargeboten Fälle zeigen ein positives Bild von Schwangerschaft und Geburt ohne Probleme und Schwierigkeiten zu verheimlichen oder zu beschönigen. Die jungen Mütter sind eingebettet in funktionierende, liebevolle Familienbeziehungen und werden von den verantwortlichen Stellen (Jugendamt, Schule, Arzt, Hebamme) begleitet. Eine Beeinträchtigung konnte nicht gesehen werden. Im Mittelpunkt der Fälle steht immer die Liebe der jungen Mütter zu ihren Babys, ihre Absicherung durch die Familie und Hilfe von außerhalb. Zuschauer ab 12 Jahren erfahren hier Möglichkeiten, Hilfe zu bekommen, falls sie einmal in solch eine Situation geraten. Die ruhige, wenig reißerische Darstellung und Kommentierung wurden für unter 12-Jährige als unproblematisch und gut verkraftbar bewertet. (Stand: April 2013)

Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)
Ab 0 Jahren
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Teenies auf Partyurlaub – Eltern undercover

D 2012
Dokumentation

Teenies auf Partyurlaub – Eltern undercover ist ein Docutainment-Format, bei dem Eltern ihren 17- und 18-Jährigen Kindern heimlich in den Urlaub folgen, um dort aus nächster Nähe den Urlaubsalltag ihrer Kinder zu beobachten und zu kommentieren. Gezeigt werden attraktive junge Menschen, die reihenweise Schnapsfläschchen ansetzen, blind Cocktails verkosten, eimerweise Alkohol mit dem Strohhalm trinken oder fremden Jungs den verschütteten Cocktail von der nackten Brust lecken. Negative Folgen wie Erbrechen, Verlust der Orientierung oder Streit untereinander werden nicht gezeigt. Die dargebotenen Verhaltensweisen können potenziell vorbildhaft auf Kinder und Jugendliche wirken und suggerieren, dass Alkohol – und zwar in Mengen – zum ersten Urlaub dazugehört. Relativierend sind der kritische Off-Kommentar, die Aussagen des Sozialpädagogen und die auftretenden Eltern. Die Familien wirken intakt, Probleme und Meinungsverschiedenheiten werden offen angesprochen, die Eltern verhalten sich hinsichtlich des Alkoholkonsums vorbildhaft, der Sozialpädagoge begleitet das Geschehen als moralische Instanz und informiert umfassend über die Gefahren des Alkoholmissbrauchs. Aus diesen Gründen ist eine entwicklungsbeeinträchtigende Wirkung auf ab 12-Jährige auszuschließen.

Weitere Informationen zum Format Teenies auf Partyurlaub – Eltern undercover im fsf blog.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Teens allein zu Haus

Staffel 01: Eps. 01, 03, 04
GB 2012
Realitydoku

In der britischen Realitydoku werden von den Eltern augenscheinlich zu sehr verwöhnte Jugendliche sich selbst überlassen, indem die Eltern ohne Vorwarnung für mehrere Tage ausziehen. Ohne die sonst für sie alltäglich gewordenen elterlichen Dienstleistungen sollen sie, nun auf sich selbst gestellt, Selbständigkeit und Eigenverantwortung lernen. Neben der Bewältigung der alltäglichen Haushaltsarbeiten geht es dabei auch um finanzielles Haushalten und um ein reifes Verhalten im Umgang mit den üblichen Teenager-Vergnügungen wie Partys, Freunde und Alkohol. Die Eltern können dabei jederzeit ihre Kinder über Überwachungskameras beobachten. Betreut werden die Beteiligten von der Moderatorin und Teamleiterin Dawn O’Porter, die vor allem die Eltern berät, aber zwischendurch auch mindestens einmal die Jugendlichen aufsucht, um auch ihnen entsprechende Empfehlungen zu geben, bevor ihre Eltern zurückkehren.
In der Regel erledigen die alleingelassenen Teenager ihre angetragenen Aufgaben nur unzureichend und es fließt bei Partys viel Alkohol. In der Gesamtschau überwiegen aber positive Aspekte, da die Jugendlichen angehalten werden, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen. Die gezeigten Alkoholexzesse werden thematisiert und adäquat eingeordnet. Am Verhalten der Jugendlichen selbst wird sichtbar, dass der Alkoholkonsum auch negative und schmerzvolle Folgen hat, wodurch er weder attraktiv noch positiv erscheint. Das gezeigte Erziehungskonzept, welches im Sinne einer Schocktherapie die Jugendlichen zur Selbständigkeit zwingen will, erscheint objektiv betrachtet fragwürdig, bleibt aber in seiner Darstellungsweise harmlos. Fokussiert werden weniger die psychische Drucksituation als vielmehr die konstruktiven und kreativen Lösungsstrategien der Jugendlichen. Insofern entfaltet die Sendung kaum ängstigende oder desorientierende Wirkungen. Auch die Tatsache, dass die Jugendlichen zu Hause per Kamera überwacht werden, fällt als inszenatorisches Element fast völlig aus dem Aufmerksamkeitshorizont des Zuschauers und entfaltet daher auch keine wirkliche inhaltliche oder dramaturgische Tiefe. 

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Tengoku-Daimakyo

JP 2023
Animation

Japan in der Postapokalypse. Das Land ist zerstört, menschenfressende Monster sorgen für Angst und Schrecken. Zwei Jugendliche brechen aus einem künstlichen Schutzraum aus, um einen friedlichen Ort, von dem sie gehört haben, zu finden. Die Animeserie basiert auf einem Manga von Masakazu Ishiguro. Drei Folgen wurden von der FSF geprüft.

Die geprüften Episoden enthalten: 

  • moderate Darstellung/Thematisierung von Gewalt 
  • belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen 
  • moderate Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern 

Die fantastische Inszenierung ermöglicht eine distanzierte Wahrnehmung. Insgesamt überschreitet die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger.

Mehr zu Serie und FSF-Freigabe bietet der Blick in die Programmprüfung.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Terminator

USA 1984
Science-Fiction

Im ersten Teil des Science-Fiction-Epos’ kämpfen nach einer Atomkatastrophe Maschinenwesen gegen die wenigen verbliebenen Menschen. Um ihre Übermacht gegenüber den Menschen in der Zukunft aufrechtzuerhalten, reist ein Terminator sowie der Kriegsveteran Kyle Reese zurück in die Gegenwart. Die Geburt des menschlichen Widerstandsanführers soll verhindert werden.
Als Karikatur seiner selbst hat Schwarzenegger als Terminator mehr als 30 Jahre nach Filmentstehung seinen Schrecken als Technikhorror der Zukunft verloren. Die Effekte sind mittlerweile antiquiert, auch wirkt die Geschichte etwas holzschnittartig, aber es handelt sich nach wie vor um einen harten Film, der trotz einiger entlastender Szenen sehr viel Gewalt enthält. Allerdings erfährt die Erscheinung des Terminators im Filmverlauf nach und nach eine gewisse Schwächung, sodass das Männlichkeitsbild der perfekten Maschine angeschlagen wird. Außerdem findet die Handlung in einer deutlich irrealen Welt ohne Realitätsbezug statt, eine nachhaltige übermäßige Angsterzeugung ist für die Altersgruppe der ab 12-Jährigen nicht zu befürchten. Ebenso wenig werden Anreize für eine Übertragung des dargestellten Umgangs mit Gewalt auf reale Situationen und Einstellungen gesehen, aus diesen Gründen erhielt die vorliegende Schnittfassung eine Freigabe für das Hauptabendprogramm. (Stand: Juli 2017)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Terminator 2

Tag der Abrechnung
USA 1991
Action

Zwei Terminatoren werden aus dem Jahr 2029 zurück in das Jahr 1994 geschickt. Beide haben ein Ziel, den zehnjährigen John Connor. Während der T-800 der gute Terminator ist, der von John Connor selbst aus der Zukunft in die Vergangenheit geschickt wurde, um ihn als Kind zu beschützen, ist der T-1000 ein höher entwickelter Prototyp und Abgesandter der Maschinen mit dem Auftrag John Connor zu eliminieren.
Der Film ist klar in einem Science-Fiction-Kontext angesiedelt und beginnt in der Zukunft, in der Kriegsszenen zwischen Menschen und Maschinen gezeigt werden. Nicht zuletzt die Tricktechnik um das immer wieder einschmelzende Metall beim Terminator T-1000 verdeutlich wiederholt den rein fantastischen Charakter des Filmes. Nach einer umfassenden senderseitigen Schnittbearbeitung erhielt der Actionfilm eine Freigabe für die Ausstrahlung im Hauptabendprogramm in Verbindung mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren. Sowohl was den Gewalteinsatz angeht – in Bezug auf eine nachhaltige Ängstigung – als auch einem möglichen Waffenfetischismus – mit Blick auf eine etwaige Gewaltbefürwortung bzw. -förderung – wurde so entscheidend entgegengewirkt. Das Kind John ist clever genug, sich gefährlichen Situationen zu entziehen bzw. wird vom guten Terminator beschützt; auch dessen Mutter übersteht alle Gefahren, wenngleich leicht lädiert, letztlich wohlbehalten. Die zunehmend menschlichen Züge des Terminators stellen auch eine humorige Komponente deutlicher heraus. Heutigen ab 12-Jährigen wird zugetraut, das Gezeigte entsprechend ohne eine Entwicklungsbeeinträchtigung zu rezipieren. (Stand: Juni 2015)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Terminator 3: Rebellion der Maschinen

USA 2002
Action

Seit John Connor die Menschheit vor ihrer Zerstörung gerettet hat, lebt er am Rande der Gesellschaft. Auf seine Existenz gibt es keinen Hinweis, damit „Skynet“, ein hoch entwickeltes Netzwerk von Maschinen, das die gesamte Menschheit vernichten wollte und Krieg gegen ihn führte, ihn nicht ausfindig machen kann. Bis T-X, eine gnadenlose Tötungsmaschine, erscheint. Connors einzige Hoffnung ist der Terminator.
Der Science-Fiction-Film wurde in einer geschnittenen Fassung für das Hauptabendprogramm, für ab 12-Jährige freigegeben. Er ist ein reines Actionspektakel, bei dem es zu einigen Gewalttätigkeiten (Gewaltspitzen wurden entfernt), rasanten Verfolgungen, Zerstörungen und Explosionen kommt. Nach Einschätzung des FSF-Prüfausschusses ist bei älteren Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren eine Übertragung der Handlung auf die eigene Lebensrealität mehr als unwahrscheinlich. Als distanzierendes Moment wurden auch die zahlreichen, klar erkennbaren Computeranimationen sowie die Bezüge zu bekannten Computerspielen gewertet. (Stand: März 2015)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Terminator: Die Erlösung

USA 2009
Science-Fiction

Der vierte Teil der Science-Fiction-Reihe Terminator spielt im Jahr 2018, in dem die Welt in Trümmern liegt und von Skynet-Maschinen und Terminatoren beherrscht wird. Der Widerstandskämpfer John Connor jedoch versucht, die Menschen vor der künstlichen Intelligenz zu schützen. Der Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Mensch und Maschine wird im Inneren von Skynet fortgesetzt. Am Ende siegt jedoch das Gute.
Ältere Kinder ab 12 Jahren werden den Film klar dem fiktionalen Science-Fiction-Genre zuordnen und auch die Gut-Böse-Zeichnung der Charaktere sofort erfassen. Im actionreichen und spannungsgeladenen Film finden sich starke Protagonisten zur Orientierung, die alle bis auf einen Maschinen-Menschen, der für die gute Sache sein Leben lässt, überleben. Die vorliegende Schnittfassung des Films setzt auf visuelle Effekte und spart auch in gekürzter Version nicht mit Action- und Gewaltszenen, allerdings wird die Gewalt dramaturgisch begründet und geht von den feindlich eingestellten Maschinen aus. Ein gewisses Erregungspotenzial ist verblieben, eine nachhaltige Ängstigung für Kinder ab 12 Jahren wird allerdings nicht vermutet. (Stand: August 2017)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Terminator: Genisys

USA 2015
Action

Der fünfte Teil der Science-Fiction-Reihe Terminator spielt im Jahr 2029. Die Maschinen haben die Menschen beinahe ausgerottet, doch John Connor und eine Gruppe von Rebellen leisten Widerstand. Nach einem langen, scheinbar aussichtslosen Kampf zwischen Skynet und der Menschheit kann am Ende das Gute siegen.
Das gewaltgeprägte Science-Fiction-Zeitreise- und Actionspektakel um John Connor, seine Eltern und verschiedene Generation von Terminatoren präsentiert in einer düsteren Gesamtatmosphäre bei uneindeutigem Gut-Böse-Schema eine dichte Abfolge an Bedrohungsszenarien und Gewaltszenen in einem nahezu durchgehenden Spannungsbogen. Kinder unter 12 Jähren sind mit Einzelszenen und mit der Verdichtung und Massierung von Gewalt auch in der Schnittfassung des Films überfordert und können nachhaltig verängstigt und gegenüber Gewalt desensibilisiert werden. Ab 12-Jährigen wird dagegen zugetraut, das Spektakel als fiktional und alltagsfern einzuordnen und über das Genre und die ironischen Brechungen die gezeigte Gewalt distanziert zu betrachten. (Stand: August 2017)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Teuflische Schwestern

USA 2013
Dokumentation

Die Dokumentationsreihe zeichnet das Schicksal von Schwestern und Halbschwestern nach, die sich voneinander entfremdet haben und in der Regel aus Missgunst eine tiefe Feindschaft entwickeln, welche nicht selten in Mord endet.
Die Dokumentation wechselt zwischen Szenen, die die Taten nachstellen, Archivmaterial und Interviews mit Ermittlern, Zeugen sowie Familienangehörigen. Linear zum tatsächlichen Handlungsverlauf werden die einzelnen Fälle skizziert. Die Taten werden aufgeklärt, und die Geschichten werden bis zur Gerichtsverhandlung und Bestrafung der Täterinnen verfolgt, was die ethische Einordnung des Gesehenen ermöglicht. Einige der nachgestellten Gewaltszenen können durch drastische Bilder erschrecken und unter 12-Jährige ängstigen, was klar gegen eine frühere Ausstrahlung spricht. Gemessen an üblichen Kriminalgeschichten des Hauptabendprogramms sind die Gewaltdarstellungen aber nicht auffallend explizit und wenig direkt, sondern durch Schnittbilder und Schwenks verfremdet. Ab 12-Jährigen kann daher zugetraut werden, die Darstellungen von Gewalt im gegebenen Kontext distanziert zu betrachten und zu verarbeiten. (Stand: Mai  20014)

Mehr Informationen zur Dokureihe Teuflische Schwestern im fsf blog.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

The Walking Dead: Daryl Dixon

USA 2023
Horror

Im Spin-off der Serie The Walking Dead muss Daryl Dixon in Frankreich um sein Überleben kämpfen. Die Zombie-Dystopie bietet genretypische Auseinandersetzungen zwischen Menschen und Untoten, den Menschengruppen untereinander und Diskurse über Moral, Menschlichkeit, Vergebung und Liebe.

Die Serie enthält:

  • drastische Darstellung/Thematisierung von Gewalt
  • stark belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen 
  • intensive Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/Wertebildern 
  • intensive Darstellung/Thematisierung von Drogen(-Konsum) 

Die Darstellung übersteigt nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 16-Jähriger.

Mehr zur Serie und Freigabe bietet der Blick in die Programmprüfung.

Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)

The Thief, His Wife and the Canoe

GB 2022
Sozialdrama

Die britische Miniserie erzählt nach einer wahren Begebenheit die Geschichte eines Ehepaares, das einen gewagten Versicherungsbetrug plant, um den Bankrott zu vermeiden: Der Ehemann täuscht seinen eigenen Tod vor. 

Die Serie enthält: 

  • leicht belastende, bedrohliche bzw. ängstigende Szenen 
  • leichte Darstellung von desorientierenden Verhaltensweisen/ Wertebildern 

Insgesamt übersteigt die Darstellung nicht die Verarbeitungsfähigkeit ab 12-Jähriger. Das Wohl jüngerer Kinder steht einer Platzierung im Tagesprogramm nicht entgegen. 

Mehr zur Serie bietet der Blick in die Programmprüfung auf mediendiskurs.online. 

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Thor

USA 2011
Fantasy

Der Film basiert auf der Superhelden-Geschichte der Marvel-Comicfigur Thor, konzipiert nach dem Donnergott aus der nordischen Mythologie. Die Handlung spricht mit ihrem phantastischen Charakter vor allem Kinder und Jugendliche an. Die audiovisuelle Inszenierung ist sehr spektakulär, visuell überwältigend und effektlastig arrangiert. Insbesondere in den Sequenzen außerhalb der Erde ist die Bildebene deutlich als Fantasiewelt gezeichnet und grenzt sich somit von der Alltagsrealität von Kindern und Jugendlichen ab. Bis auf eine Ausnahme (Loki) sind alle Handlungsfiguren deutlich in Gut und Böse konnotiert. Die Protagonisten besitzen übernatürliche Kräfte und setzen diese in ihrem Kampf spektakulär ein. Der Held Thor ist seinen menschlichen Gegnern stets körperlich überlegen. Nach einer sehr düsteren und gewalthaltigen Exposition wird die Erzählung stark auf die Dialogebene gelenkt, was neben spannungsabbauenden Phasen und humoristischen Brechungen Entlastung für das jüngere Publikum schafft. Die Schnittfassung, in der Kampfszenen deutlich entschärft wurden, erscheint auch für unter 12-Jährige verkraftbar und kann daher im Tagesprogramm ausgestrahlt werden. (Stand: Dezember 2015)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Those who can‘t

USA 2016
Comedy

Die Comedyserie dreht sich um eine Gruppe unfähiger Lehrer, die den Schulalltag nur mit verschiedenen Tabubrüchen meistert.
Auffallend an der überzogenen Produktion ist die Dichte der vulgären Sprache, die sich in Sexismen und Ausdrücken äußert, die das Potenzial besitzen, Kinder unter 12 Jahren in ihrer Entwicklung zu beeinträchtigen. Zudem ist die Serie von missverständlichen Aussagen geprägt. So findet zum Beispiel der Drogen- und Alkoholkonsum der Lehrer keine angemessene Einordnung und Homosexualität wird latent negativ konnotiert, was jüngere Kinder überfordern kann. Obwohl die Schüler in der Serie eher als Statisten in Erscheinung treten, so bildet die Darstellung des Schulalltags doch deren Lebenswelt ab. Ab 12-Jährigen wird jedoch zugetraut, die starke und klamaukige Überzeichnung der Handlung als solche zu erkennen und sich ausreichend davon distanzieren zu können, sodass eine Freigabe ab 12 Jahren und für das Hauptabendprogramm erfolgte. (Stand: Mai 2016)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Time

Vereinigtes Königreich 2021
Drama

In dem mehrteiligen britischen Gefängnisdrama muss sich der ehemalige Lehrer Mark Cobden für den Tod eines Unschuldigen verantworten. Reuevoll und unfähig zur Gewalt, um sich gegen stärkere Haftgenossen zu wehren, verbüßt er im Zuchthaus seine 4-jährige Strafe.
Die Miniserie Time erzählt in düsteren Bildern und mit teils dröhnender Musik unerschrocken, aber doch hoffnungsvoll eine tragische Geschichte über Strafe und Buße. Bilder von Gewalt vermitteln den harten Gefängnisalltag. Angesprochen werden Themen wie Drogensucht und -schmuggel, Erpressung, Suizid und Gewalt unter Insassen. Auch positiv besetzte Themen wie die Bedeutung von Freundschaft und Familie sowie davon, für das eigene Handeln Verantwortung zu übernehmen, finden Eingang in die Filmstory. Der FSF-Prüfausschuss diskutierte, ob einige Gewaltszenen ein nachhaltig ängstigendes Potenzial für ein Publikum ab 12 Jahren bergen. Die Bildebene ist jedoch hinreichend dezent inszeniert und die jeweilige Szene kurz gehalten. Demgegenüber stehen zahlreiche relativierende Aspekte wie das alltagsferne Setting, die deutlich erkennbare Fiktionalität und das geringe Identifikationspotenzial der Figuren für eine jugendliche Altersgruppe. Eine mögliche desorientierende Wirkung bspw. durch die Abbildung eines versuchten Suizids oder einer Erpressung wird nicht vermutet, da solche Sequenzen nicht befürwortend dargestellt werden und von ihnen keine Faszination ausgeht. Die Miniserie erhält die Freigabe ab 12 Jahren. (Stand: Januar 2022)

Weitere Informationen zur Miniserie Time im fsf blog.
*Informationen über digitale Vorsperren als Alternative zur Vergabe von Sendezeitbeschränkungen im fsf blog.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Tin Star

Großbritannien 2017
Drama

Sheriff Jim Worth zieht mit seiner Familie aus England ins beschauliche kanadische Little Big Bear, um dort einen Neuanfang zu wagen und seine Alkoholsucht sowie gewalttätige Vergangenheit als Undercover-Cop hinter sich zu lassen. Als geldgierige Outlaws in die Stadt „einreiten“, um dort eine Ölraffinerie aufzubauen, gerät auch das Leben der Familie Worth aus den Angeln und ein blutiger Rachefeldzug beginnt.
Die Serie enthält einige Gewaltszenen, die bildlich wenn überhaupt nur kurz und wenig drastisch in Szene gesetzt werden. Dem gegenüber stehen in der Mehrheit langsam erzählte und dialogreich inszenierte Sequenzen, sodass die wenigen Bedrohungsmomente als verkraftbar für ein Publikum ab 12 Jahren eingeschätzt werden. Im Serienverlauf tritt die fiktionale Rahmung der Geschichte durch die überzogene Figurenzeichnung stärker in den Vordergrund. Anna, Jims jugendliche Tochter, die für hiesige Gleichaltrige als Identifikationsfigur gelten könnte, gerät bald in Gefahr. Entlastend wirkt hier die positive Auflösung des Bedrohungsszenarios. Ebenso werden Jims Eskapaden und erneuter Alkoholmissbrauch von Anna kritisch eingeordnet, sodass von seinen Handlungen kein vorbildhafter Charakter ausgeht. Ab 12-Jährigen wird zugetraut, dieses Verhalten kritisch einzuordnen und auch die vorhandenen Spannungsbögen ohne Entwicklungsbeeinträchtigung rezipieren zu können. (Stand: Oktober 2017)

Weitere Informationen zur Dramaserie Tin Star im fsf blog.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Tintenherz

USA 2008
Abenteuer

Der Buchbinder Mo(rtimer) Folchart verfügt über eine ihm selbst rätselhafte Gabe: Als er seiner Frau Theresa und Tochter Meggie aus dem Buch Tintenherz vorliest, werden der Verbrecher Capricorn und weitere Figuren aus dem Buch heraus in die wirkliche Welt gelesen. Dafür verschwindet Theresa für lange Jahre in der Geschichte. Die Suche nach der verschwundenen Theresa wird zur Jagd nach dem vermeintlich letzten Exemplar von Tintenherz – und führt Mo und Meggie selbst in die mittelalterliche Tintenwelt.
Die Verfilmung des gleichnamigen Jugendbuchs von Cornelia Funke wurde für die Ausstrahlung im Tagesprogramm um zahlreiche bedrohliche Szenen gekürzt, die jüngere Kinder belasten und ängstigen können. Im Vordergrund steht nunmehr die Verschachtelung und wechselseitige Durchdringung von Realität und Fiktion, Wirklichkeit und Literatur, die von jüngeren Kindern kaum zu durchschauen sein wird. Aber auch bei eingeschränktem Verständnis können jüngere Kinder die verbliebenen moderat unheimlichen Szenen und relativ kurzen Spannungsbögen verkraften. Der märchenhafte Charakter schafft Distanz zur eigenen Lebenswelt, die Hauptfiguren sind souverän und zeigen keine Ängste. (Stand: April 2014)

Weitere Informationen zum Film Tintenherz im fsf blog.

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

The Tomorrow People

Staffel 01
USA 2013
Science-Fiction

Die Science-Fiction-Serie folgt einer Gruppe von jungen Menschen, die durch natürliche Mutationen besondere Fähigkeiten wie Teleportation, Telepathie oder Telekinese entwickeln. Die sogenannten Tomorrow People leben im Untergrund und müssen sich gegen die Ultra-Organisation wehren, die sie bedroht und ausrotten will.
Die Grundstimmung ist düster und in vielen Episoden beängstigend für jüngere Kinder. Die Tomorrow People werden massiv bedroht und müssen fernab von ihren Familien und Freunden leben. Zwar können sie sich recht verlässlich aus misslichen oder gefährlichen Lagen jeweils dank ihrer Superkräfte befreien, nichtsdestotrotz wird ihre Bedrohung stets direkt thematisiert, denn die Ultra-Organisation trachtet nach ihrem Leben, will die Mutanten ausrotten. Stilbildend für die Serie ist, dass die Gut-Böse-Zeichnung nicht immer leicht zu durchschauen ist, da Personen die Seiten wechseln und viele ein doppeltes Spiel treiben. Die Mehrzahl der geprüften Episoden sollte daher nicht vor 20 Uhr programmiert werden. (Stand: Februar 2015)

Mehr Informationen zur Sci-Fi-Serie The Tomorrow People im fsf blog.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Tomorrow, When the War Began

USA 2010
Action

Ein weitgehend anonymisiertes Kriegsgeschehen erscheint im Kontext des Films als Abenteuer und als Bewährungsprobe, die die Jugendlichen auf dem Weg zum Erwachsenwerden reifen lässt. Zunehmende Gruppensolidarität– ein eindeutig jugendaffines Thema – wird in diesem Film einseitig in den Dienst des Krieges gestellt. Die appellative Botschaft lautet „Wir-ziehen-in-den-Krieg!". Die Ausblendung der negativen Folgen und eine von Waffen ausgehende Faszination lässt den Krieg verharmlost erscheinen. Es ist davon auszugehen, dass 12-Jährige noch nicht in der Lage sind, sich von der ansprechenden und tief emotionalen, aber dennoch fiktionalen Kriegsgeschichte zu lösen und diese Botschaft kritisch zu hinterfragen. Der FSF-Prüfausschuss war sich demnach einig: Die Heroisierung und Verherrlichung von Gewalt könnte einen großen negativen Einfluss auf unter 16-Jährige ausüben.

Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)

Toni Erdmann

D 2016
Drama

Mit einer ungewöhnlichen Balance aus ernsthaften Sequenzen und (situations-)komischen Szenen erzählt die Tragikomödie eine sehr anrührende Vater-Tochter-Entfremdungs- und Annäherungsgeschichte. Nuancenreich wird Kritik an Ausbeutungs- und Abhängigkeitsmechanismen im Zeitalter der Globalisierung geübt – ein Thema, das ältere Kinder ansprechen könnte, sich jedoch vor allem an Erwachsene richtet. Der abgebildete Kontrast zwischen der unterkühlten Businesswelt der Tochter und der skurrilen Art des wie aus der Zeit gefallenen Vaters erschließt sich Kindern weder dramaturgisch noch thematisch. Teils lange Handkameraeinstellungen und in Englisch geführte Dialoge, die deutsch untertitelt rezipiert werden müssen, tragen zur Distanzierung bei. Auch das Fehlen von Identifikationsfiguren und die nicht kindaffin inszenierte Handlung werden unter 12-jährige Kinder in ihrer Lebens- und Erfahrenswelt nicht tangieren. Eine kurze Sexszene in dem überlangen, nicht an Kinder gerichteten Film – visuell ausreichend zurückhaltend inszeniert –, könnte jüngere Zuschauer z.T. irritieren, aber sie nicht nachhaltig desorientieren und in ihrer Entwicklung beeinträchtigen. Die Freigabe für das Tagesprogramm konnte erteilt werden. (Stand: März 2017)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Top Shot – Nur einer kann gewinnen

USA 2010
Reality / Spielshow

In der Spiel bzw. Castingshow kämpfen Meisterschützen aus den USA um den Titel des besten Schützen des Landes, des „Top-Shot“, und messen sich in zahlreichen Schießübungen in der Handhabung der verschiedensten Schusswaffen. Die völlig ungebrochene Waffenfaszination ohne jegliche kritische Kommentierung über den Einsatz von Schusswaffen im Allgemeinen und Besonderen kann desorientierend auf die Wertehaltung von Kindern wirken. Eine Freigabe ab 12 Jahren wurde daher nur bei Folgen erteilt, in denen der sportliche Wettbewerbscharakter und der Geschicklichkeitsaspekt überwiegen. Einige Episoden, bei denen das vermeintlich sportliche Setting vom militärischen Charakter und einer Gruppendynamik von Disziplin und Gehorsam überlagert wird, wurden auch für ältere Jugendliche nicht freigegeben. (Stand: April 2013)

Weitere Informationen zu Top Shot – Nur einer kann gewinnen im fsf blog

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Ab 18 Jahren / Nachtprogramm (23.00 – 6.00 Uhr)

Die Tore der Welt

D, CDN, GB 2012
Historiendrama

In der vierteiligen Verfilmung des im 14. Jahrhundert angesiedelten Romans von Ken Follet wird das finstere Mittelalter aus der Opferperspektive eindringlich, dicht und in opulenten Bildern inszeniert.
Das Drama enthält teils drastische Gewaltdarstellungen, z.B. das Brechen von Beinen als Bestrafung, Strangulierungs- und Hinrichtungsszenen, eine Vergewaltigung oder Bilder von Schlachten. Belastend ist die Bedrohung durch die Pest und Bilder, die das Leiden und Sterben an dieser Krankheit zeigen. Für Kinder unter 12 Jahren, die dem komplexen Handlungsmuster nicht folgen können, sind solche Darstellungen nachhaltig ängstigend, bleiben sie doch als Momentaufnahme kontextlos bestehen. Für ältere Kinder ab 12 Jahren ist der historische Kontext, in dem sich diese Gewaltdarstellungen bewegen, jedoch klar erkennbar. Eingebettet in eine eher ruhige Dramaturgie bietet der Film ausreichend entlastende Momente, die von Kindern ab 12 Jahren zur Distanzierung genutzt werden können, so dass eine nachhaltige Ängstigung dieser Altersgruppe nicht befürchtet wird. (Stand: Mai 2013)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

The Tourist

USA 2010
Action

In dem Agentenfilm wird der unauffällige Amerikaner Frank in Venedig von der atemberaubend schönen Elise in ein halsbrecherisches Abenteuer verwickelt, in dem er gleichzeitig von russischen Killern und einer mit allen Mitteln agierenden Polizei gejagt wird.
Es handelt sich um einen eher langatmigen Kriminalfilm im Agenten- und Geheimdienstmilieu mit Actionelementen, einer wenig überzeugenden Dramaturgie und einem klaren Gut-Böse-Schema. Der Film enthält einige wenige spannende, bedrohliche und gewalthaltige Momente. Ängstigende Gewaltspitzen – die Bedrohung Elises mit einem Messer und eine Strangulationsszene – wurden für die Ausstrahlung im Tagesprogramm entfernt, weitere übermäßig ängstigende Szenen wurden nicht erkannt. Die Ausstrahlung der gekürzten Fassung des FSK-12-Filmes im Tagesprogramm ist möglich.

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Trade of Innocents

USA, Thailand 2012
Drama

Im Mittelpunkt des Dramas steht ein amerikanisches Ehepaar, das gegen Mädchenhandel, Kinderprostitution und Sextourismus in Kambodscha kämpft. Damit versucht das Paar gleichzeitig, den Verlust ihres eigenen Kindes zu verarbeiten, das einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist.
Der Film erzählt von erheblicher Gewalt, die zwar auf der Darstellungsebene nicht ausgespielt wird, jedoch auf der Inhaltsebene eine hohe Bedrohlichkeit entwickelt und Betroffenheit auslöst. Aufgrund der zurückgenommenen Darstellung wurde das Drama dennoch für ab 12-Jährige als zumutbar eingeschätzt. Entlastend für Zuschauer der entsprechenden Altersgruppe wurden das Lokalkolorit der Originalschauplätze und die teilweise Untertitelung von fremdsprachigen Dialogen gewertet, die eine gewisse Alltagsferne und Distanz schaffen. (Stand: August 2015)

Weitere Informationen zum Thriller Trade of Innocents gibt es im fsf blog

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Train Your Baby Like a Dog – Die Hund-Kind-Methode

Deutschland 2020
Reality

Im Mittelpunkt des Formats steht eine Hundetrainerin, die ihre Methode der „positiven Verstärkung" auf die Kindererziehung anwendet. Auf Bestrafungen soll verzichtet, stattdessen soll wünschenswertes Verhalten belohnt werden. An dem zugrundeliegenden Ansatz, Hundetraining mit der Erziehung von Kindern gleichzusetzen, werden sich viele Erwachsene stören. Eine entwicklungsbeeinträchtigende Wirkung auf jüngere Zuschauende lässt sich aus diesem Unbehagen aber nicht ableiten. Das Format richtet sich an ein erwachsenes Publikum, die geschilderten Erziehungsfragen haben für Kinder kaum Relevanz. In der Sendung werden die Kinder nicht bloßgestellt oder vorgeführt, der Umgang mit ihnen ist einfühlsam. Ein Leidensdruck der Kinder besteht nicht, vielmehr steht ein positives Eltern-Kind-Verhältnis im Vordergrund. Die "Trainerin" verhält sich immer freundlich und zugewandt und hilft dabei, Konfliktsituationen positiv aufzulösen. Ein Kinder- und Jugendpsychotherapeut ordnet das Gezeigte professionell ein. Dem Format ist zwar eine provokante Anlage nicht abzusprechen, nach den Kriterien des Jugendmedienschutzes ist die Sendung jedoch nicht als beeinträchtigend zu werten. Ein Verstoß gegen die Menschenwürde wurde ebenfalls nicht vermutet. Eine Ausstrahlung im Tagesprogramm für die Altersgruppe ab 12 Jahren ist somit möglich. (Stand: Januar 2021)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Trance – Gefährliche Erinnerung

GB 2013
Thriller

In dem Thriller geht es um die Suche nach einem gestohlenen Gemälde, dessen Versteck mittels Psychoanalyse ausfindig gemacht werden soll, weil der Räuber unter Gedächtnisverlust leidet. Es entwickelt sich eine nervenaufreibende Geschichte mit einem überraschenden Ende.
Die im alltagsfernen Psychothriller angelegte Erwachsenenthematik und das abstruse Spiel um Realität und Fiktion bzw. Manipulation und freien Willen wird Kinder weder ansprechen noch von ihnen zu durchschauen sein. Die durchgängig erwachsenen Protagonisten sind wenig geeignet, jüngere Zuschauer in ihren Bann zu schlagen, sie bieten auch kein Identifikationspotenzial. Der mehrschichtige Plot wird ab 12-Jährige eher verwirren als ansprechen und auch die eindeutig als Fiktion erkennbare Handlung weist keine Bezüge zu kindlichen Lebenswelten auf. In der senderseitig bearbeiteten Fassung des Films wurde die Drastik der Inszenierung erheblich minimiert und um ängstigende Einzelbilder (z. B. Folter, Kopfschuss, verweste Frauenleiche) bereinigt, so dass von einer nachhaltigen Ängstigung ab 12-Jähriger nicht mehr auszugehen ist. (Stand: August 2015)  

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Transcendence

USA 2014
Science-Fiction

Transcendence beinhaltet das Thema des Transhumanismus mittels künstlicher Intelligenz. Dabei geht es um die Entwicklung emotional befähigter Maschinen. Kurz bevor das Programm soweit ist, alle menschlichen Verhaltensweisen zu kontrollieren und eine unumschränkte Herrschaft zu erlangen, soll ein inszenierter Stromausfall der Katastrophe Einhalt gebieten.
Der sich nicht an ein kindliches Publikum richtende Science-Fiction-Thriller verzichtet nach senderseitiger Bearbeitung in Action- und Gewaltszenen auf bildliche Spitzen, womit nach Ansicht des Prüfausschusses das Ängstigungspotenzial erheblich reduziert wurde. Hinzu kommt die zunehmende Realitätsfremdheit des Plots – bis das Geschehen in ein dystopisches Endzeitmodell gleitet. Auch jüngere Rezipienten können diese Entwicklung als fiktionale Handlung ausmachen. Eine übermäßige Angsterzeugung für Zuschauer unter 12 Jahren wird insgesamt nicht vermutet. Die in Dialogen transportierten komplizierten Aussagen über künstliche Intelligenz und das erschaffene Mensch-Maschine-Hybrid übersteigen die Verstehensfähigkeiten jüngerer Zuschauer, so wird davon ausgegangen, jüngere Kinder werden diese Story aufgrund des komplexen Sujets nicht nachvollziehen können. Darüber hinaus bieten sowohl die Geschichte als auch die Figuren keine Anknüpfungspunkte an das Leben hiesiger Kinder. Da keine nachhaltigen Beeinträchtigungen für ein jüngeres Publikum unter 12 Jahren vermutet werden, konnte der Platzierung im Tagesprogramm stattgegeben werden. (Stand: Juli 2019)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Transformers 3

Teil 3
USA 2011
Science-Ficton

Der dritte Teil der Transformers-Reihe greift das bekannte Thema – Kampf  der bösen Roboter gegen die Menschen, die dabei von guten Robotern unterstützt werden – wieder auf und setzt es fort.
Die Realitätsferne des Science-Fiction-Szenarios kann von älteren Kindern zur Distanzierung genutzt werden, da die fantastische Ebene des kriegerischen Konflikts sehr deutlich ist. Eine Relativierung über die Fiktionalität kann bei jüngeren, weniger medienerfahrenen und genrekompetenten Zuschauern allerdings nicht hinreichend stattfinden. Sie können auf die Länge, Dichte und eindringliche Inszenierung des sich steigernden Bedrohungsszenarios, in dem auch Menschen beteiligt sind und der Held massiv körperlich bedroht ist, mit Angst reagieren. Gewaltbefürwortende Tendenzen liegen im militaristischen Setting, in der Heroisierung von Soldatentum und der ungebrochenen Vernichtungsideologie. Im gegebenen Kontext stiften sie kaum zu gewalttätigem Handeln an, könnten aber bei Kindern unter 12 Jahren, die über die bekannten Spielzeugfiguren durchaus einen Einstieg in den Film finden, zu aggressiven Spielmodi führen. (Stand: Juni 2013)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Transformers – Die Rache

USA 2009
Science-Fiction

Das an den früheren Blockbuster Transformers (2007) anknüpfende Sci-Fi-Abenteur handelt vom Konflikt zwischen den guten und bösen Transformers um die Herrschaftsübernahme des Planetens. Dabei gerät der Jugendliche Sam Witwicky zwischen die Fronten.
In der Action-Märchenwelt finden Kinder und Jugendliche keinen Bezug zu ihrer Alltagswelt, werden aber von dem filmischen Spannungsbogen und dem Humor des Jugendlichen Sam, der sich als mutige Identifikations- und Orientierungsfigur anbietet, gepackt. Das Gut-Böse-Schema wie auch die Genrezuordnung können bereits von jüngeren Kindern entsprechend eingeordnet werden. Die vom Sender bearbeitete Fassung verzichtet auf bedrohlich wirkende Bilder und ängstigende Kampfhandlungen, die Gewalt gegen Menschen zeigen, wodurch das Risiko einer möglichen nachhaltigen Beeinträchtigung für jüngere Kinder nicht mehr gegeben ist. Der dargestellte Zusammenhalt zwischen Sam und seinen Verbündeten demonstriert, dass Freundschaft und Gerechtigkeit über Krieg und Feindschaft siegen. Dies sowie das Happy End und das eindeutig als futuristisch zu erkennende Filmgeschehen liefern viele Entlastungsmomente, sodass einer möglichen Platzierung des Films im Tagesprogramm stattgegeben werden konnte. (Stand: März 2018)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Transgender – Mein Weg in den richtigen Körper

Staffel 01: Eps. 01 – 03
D 2012
Dokumentation

Die Dokusoap begleitet Menschen, die sich auf dem Weg in das andere Geschlecht befinden. Dabei ist man sichtlich um Toleranz, Verständnis und Normalität bemüht, ohne sowohl die Schwere und Problematik als auch die Risiken auszublenden.
Die vielfältigen und individuellen Lebenswege und Veränderungen werden auf nachvollziehbare Weise nachgezeichnet und der individuelle Leidensdruck und die Nöte deutlich, aber behutsam herausgearbeitet. Die Episoden sind in der Kommentierung und Bebilderung überwiegend zurückhaltend gestaltet; problematische Emotionalisierungen und Zuspitzungen werden vermieden. Einzelne drastischere Operationsbilder wurden für die Ausstrahlung im Hauptabendprogramm entfernt. Aufgrund der ausgewogenen Darstellung und einer adäquaten Kontextualisierung können ab 12-Jährige mit den Inhalten angemessen umgehen. Unter 12-Jährige könnten durch einzelne Aspekte (Schilderungen der umfangreichen Operationen, Darstellung der elterlichen Ängste, die Thematisierung von Mobbing) geängstigt werden. Darüber hinaus könnten die Schilderungen jüngere Kinder hinsichtlich der eigenen Geschlechtsidentität verunsichern, weil die Grenzen zwischen der Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, Homosexualität und dem tiefen Wunsch, das Geschlecht zu wechseln, nicht hinreichend deutlich wird.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

The Transporter

USA, Frankreich 2002
Action

Der ehemalige Soldat Frank Martin transportiert als Kurierfahrer illegale Päckchen. Dabei ist die wichtigste Regel, ein Paket niemals zu öffnen. Als Frank eines Tages diese Vorschrift notgedrungen umgeht, macht er eine überraschende Entdeckung, die ihn plötzlich selbst in gefährliche Machenschaften involviert.
Der rasant und actionreich inszenierte Film bewegt sich in einem realitätsfremd angelegten Kontext und wird von einem starken und positiven Charakter getragen, der sich als potenzielle Identifikationsfigur eignet. Das klare Gut-Böse-Schema bietet dem Zuschauenden Orientierung. Dabei enthält der um Action- und Gewaltszenen gekürzt eingereichte Actionfilm noch einige spannend inszenierte Kampfszenen, die jedoch dem Filmgenre entsprechend einen positiven Filmausgang vorhersagen lassen und Gewalt nicht befürwortend darstellen. Denn Gewalt wird vom Filmhelden und weiteren „Guten“ nur zur Verteidigung anwendet und ist in ähnliche artifiziell und unglaubwürdig inszenierte Actionszenen eingebunden wie in „Mission Impossible“, „Jacky Chan“ oder „MacGyver“. Jugendliche ab 12 Jahren besitzen bereits genügend Medienerfahrung, um Vertrauen in die Unversehrtheit des Filmhelden zu haben und somit die erregenden Actionszenen angstfrei verarbeiten zu können sowie diese realitätsferne Vorführung nicht auf das eigene Leben zu übertragen. Diese Schnittfassung erhält eine Freigabe ab 12 Jahren. (Stand: September 2019)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Tremors 2 – Die Rückkehr der Raketenwürmer

USA 1996
Fantasy

In dem Fantasy-Abenteuerfilm überfallen sechs Jahre nach dem ersten Angriff in Nevada die Monsterwürmer erneut ein Gebiet in Mexiko. Zusammen mit dem Jungabenteurer Grady Hoover will der Wurmjäger Earl Basset die Würmer bezwingen.
In dem vorliegenden senderseitig bearbeiteten Fantasyfilm wurden Gewalteffekte erheblich abgemildert und Erregungsmomente durch die Schnittbearbeitung zurückgenommen. Obgleich auch in dieser Filmversion noch zahlreiche Spannungsmomente vorhanden sind, führen diese nicht zur Übererregung jugendlicher Zuschauer. Spannungsarme oder komödiantische Passagen bieten ausreichend Entlastung. Zudem lassen Handlung, Ausstattung und die leicht durchschaubare Dramaturgie genügend Spielraum, sodass ab 12-Jährige ausreichend Distanz zum Gezeigten aufbauen können. Die Genrezuordnung ist anhand der "außer- oder überirdischen Vorgänge und Gestalten" eindeutig, sodass Übertragungen in alltägliche Situationen oder eine Nachahmungsgefahr nicht vermutet werden. Durch die fehlende emotionale Bindung zu den Filmfiguren gepaart mit der Darstellung des Earl und anderer Monsterjäger als überzeichnete Kunstfiguren werden dem Publikum ab 12 Jahren keinerlei Identifikationsangebote bereitgestellt. Eine Ausstrahlung dieser Schnittfassung ist daher im Hauptabendprogramm möglich. (Stand: Oktober 2018)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Tremors – Im Land der Raketenwürmer

USA 1989
Action

In dem Genremix aus Action, Abenteuer und Fantasy überfallen Raketenwürmer die Wüstenstadt Perfection. Nach zahlreichen mysteriösen Tötungen wollen die Freunde Valentine und Earl zusammen mit der Seismologin Rhonda den Vorfällen näher auf den Grund gehen.
Die vom Sender bearbeitete Filmfassung verzichtet auf Nahaufnahmen von monströsen Riesenwürmern oder der Darstellung anderer drastischer Details. Auch wurden potenzielle Schockmomente wirkungsvoll entfernt und die erregenden Spannungsbögen somit verkürzt. Älteren Kindern ab 12 Jahren wird aufgrund ihrer Sehgewohnheiten und Medienerfahrung zugetraut, dass sie das mit zunehmender Spannung geschilderte Geschehen klar als realitätsferne Fiktion einordnen. Es werden ihnen weder potenzielle Identifikationsfiguren offeriert noch einseitige an Gewalt orientierte Konfliktlösungsmuster geboten. Zudem bietet der dicht inszenierte Genremix nicht nur spannende Szenen, sondern auch humorvoll-komödiantische Momente, die zur Entlastung beitragen. Da insgesamt für 12-15-Jährige Zuschauer keine nachhaltigen Beeinträchtigungen vermutet werden, kann die Schnittfassung im Hauptabendprogramm gezeigt werden. (Stand: Oktober 2018)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Tremé

USA 2010
Drama

Wenige Monate nach dem Hurrikan Katrina werden Überlebende und Rückkehrer von Tremé, einem Stadtteil von New Orleans, bei dem Versuch begleitet, in all der Verwüstung und Zerstörung wieder Normalität zu finden.
Die wenig kindaffin gestaltete Serie erzählt in langen, häufig mit Musik unterlegten Einstellungen die Lebensgeschichten unterschiedlicher Protagonisten. Die Heimkehrer spicken ihre Geschichten mit teilweise vulgären Ausdrücken, die sich anfangs nicht zu einem problematischen Bild von Sexualität verdichten. Die Eindrücklichkeit der Bilder nimmt jedoch im Serienverlauf zu. Während die erste Episode eine Tagesprogrammfreigabe erhielt, gewannen Gewalt- und Sexdarstellungen in den folgenden Episoden an Bedeutung, sodass die Risiken einer nachhaltigen Ängstigung und sozialethischen Desorientierung für Kinder unter 12 Jahren nicht mehr auszuschließen sind. 12-Jährige hingegen erfassen die Sendung mit zahlreichen Entlastungsmomenten – u.a. dem langsamen Erzähltempo, der Alltagsferne und der Distanz zu den Figuren – in ihrem Gesamtzusammenhang und können einzelne ängstigende Bilder und Äußerungen sowie irritierend direkte Thematisierungen von Sexualität bereits verarbeiten. Daher wurde die Serie überwiegend (ungeschnitten) für ein Publikum ab 12 Jahren und für die Ausstrahlung im Hauptabendprogramm freigegeben. (Stand: Juni 2021)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Die Tribute von Panem – Catching Fire

USA 2013
Abenteuer

In der Fortsetzung der verfilmten Science-Fiction-Jugendromantrilogie – in dem die Zustände des fiktiven totalitären Staats Panem beschrieben werden, der sich nach Kriegen und Hungersnöten aus den ehemaligen USA entwickelt hat – stehen für Katniss und Peeta die nächsten Hungerspiele an.
Der Film präsentiert in einer emotional eindringlichen Geschichte mit einer auch für jüngere Zuschauer nachvollziehbaren und linear inszenierten Handlung eine starke und vertrauenswürdige Hauptheldin als Identifikationsfigur, der man das Gelingen der Aufgaben zutraut. Ihr Handeln, aber auch das anderer positiv besetzter Figuren ist geprägt durch Mut, Stärke und Solidarität. Eine klare Charakterzeichnung hilft, die Figuren in Gut und Böse einzustufen. Gewalt gegen andere findet von der Protagonistin nur in Notwehr statt. Einige Bedrohungsmomente, die geeignet sind jüngere Kinder nachhaltig zu ängstigen, müssen für die Ausstrahlung im Tagesprogram entfallen. Wesentlich stärker als im ersten Teil werden auch medial orientierte Konstruktionen sichtbar, die den Herrschenden als Macht- und Manipulationsmittel dienen. Insofern bietet die Geschichte auch eine interessante Anregung zur Auseinandersetzung mit modernen Medienstrukturen. (Stand: Juli 2018)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Die Tribute von Panem – Mockingjay: Teil 1

USA 2014
Abenteuer

Im dritten Teil der Fantasystory Die Tribute von Panem versucht Hauptfigur Katniss Everdeen ihren unter Drogen und Folter gesetzten „Spiel“-Partner Peeta aus dem Kapitol zu befreien. In District 13, in dem Katniss mit ihrer Familie untergekommen ist, hat sich eine Art Zentrale der Aufständischen gebildet, die letztlich zur endgültigen Rebellion gegen Präsident Snow aufbegehrt.
Für die beantragte Ausstrahlung im Tagesprogramm wurde der FSF eine senderseitig geschnittene Fassung der überwiegend düsteren Science-Fiction-Saga vorgelegt, die die im FSK-Jugendentscheid aufgeführten Bedenken (Kampfhandlungen mit Tötungen, Bombenangriffen sowie Bildern von Verletzten) aufgegriffen hat, indem individualisiertes Leid und bildliche Grausamkeiten stark gekürzt oder entfernt wurden. Dadurch entfällt ein wesentlicher Teil an Bedrohlichkeit, sodass die vorliegende Fassung mit der Freigabe ab 12 Jahren im Tagesprogramm ausgestrahlt werden kann. (Stand: Dezember 2016)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Die Tribute von Panem – The Hunger Games

USA 2012
Fantasy

Die Science-Fiction-Fantasy-Jugendromanverfilmung beschreibt die Zustände in dem fiktiven totalitären Staat Panem, der sich nach Kriegen und Hungersnöten aus den ehemaligen USA gebildet hat. Sein dekadentes urbanes Zentrum kontrolliert zwölf verarmte Distrikte und zwingt deren Kinder per Losentscheid in alljährliche sogenannte „Hungerspiele”, Ausscheidungskämpfe auf Leben und Tod. Zentrale Figur ist die 16-jährige Katniss Everdeen, die sich freiwillig für ihre jüngere Schwester meldet und die Spiele moralisch unterläuft: Sie setzt dem unmenschlichen System Mitgefühl und Fürsorge für andere entgegen, fordert so die Mächtigen mutig immer wieder heraus – und entfacht damit in der Bevölkerung den Funken zum Widerstand.
Der erste Teil der Romantrilogieverfilmung präsentiert in einer emotional eindringlichen Geschichte mit einer auch für jüngere Zuschauer nachvollziehbaren Handlung eine starke und vertrauenswürdige Heldin als Identifikationsfigur. Deren Handeln, aber auch das anderer positiv besetzter Figuren, ist geprägt durch Mut, Stärke und Solidarität. Die tödlichen Kämpfe wurden für die Ausstrahlung im Tagesprogramm umfangreich bearbeitet, brutale Details wurden entfernt. Das Bedrohungsszenario dient nunmehr als Tableau, auf dem die Helden ihre Fähigkeiten entwickeln und präsentieren können. Zwar bleibt die Totalität des gezeigten Systems im Allgemeinen und des Todesspiels im Besonderen; die Prägung des Films durch das inhärente Tötungsszenario wurde bildlich aber auf ein Maß reduziert, das die Platzierung im Tagesprogramm rechtfertigt. (Stand: April 2014)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Trip Tank

Staffel 01: Eps. 01 – 03
USA 2014
Animation

Die schwarzhumorige Animationsserie präsentiert eine rasante Aneinanderreihung zahlreicher, inhaltlich und technisch unterschiedlich ausgerichteter Sketchformate, die sich thematisch auf Sexualität und Gewalt konzentrieren. Absurditäten und Tabubrüche beherrschen das Format.
Aufgrund der Sujetzusammenstellung – Sex mit Gegenständen, Sex mit Tieren, Kindesmissbrauch, Vergewaltigung durch Aliens u.v.m. – und der gewalthaltigen und sexualisierten Sprache gibt es ausreichend Momente, die sozialethisch desorientierend wirken bzw. übermäßig ängstigen können. In der Mehrzahl der geprüften Episoden wurde deshalb eine Ausstrahlung im Spätabendprogramm für Jugendliche ab 16 Jahren entschieden. Ab 16-Jährigen kann zugetraut werden, die Gewaltbilder und die sexualisierte Sprache in den fiktional animierten Comedy-Kontext einzuordnen und ohne Beeinträchtigung anzusehen. (Stand: August 2016)

Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)
Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Triple Ex

D 2017
Komödie

Im Mittelpunkt der Comedyserie steht eine etwas untypische Großfamilie bestehend aus Anna, ihren drei Kindern und deren drei Vätern.
Die Serie ist atmosphärisch durchgehend hell und hat einen heiteren Grundton. In Konflikten wird immer eine Lösung gefunden und Hauptfigur Anna wirkt trotz diverser Komplikationen stets souverän. Es gibt sehr wenige Sexszenen, die allerdings bildlich distanziert und zurückhaltend inszeniert sind. Dem Genre gemäß wird mit gewissen Tabubrüchen hinsichtlich des politisch korrekten Handelns und Sprechens gespielt, jüngere Kinder werden diverse Anspielungen jedoch nicht dekodieren können, und zumeist werden diese von negativ konnotierten Figuren sehr schnell und beiläufig geäußert, sodass sie sich in der überzogen humoristischen Rahmung verlieren. Die gesamte Erzählhaltung verdeutlicht, dass es sich bei dem Gezeigten um Spaß mit entsprechenden Übertreibungen handelt. Nachhaltige Entwicklungsbeeinträchtigungen für Kinder werden für diese Serie nicht vermutet, weshalb sie eine Freigabe ohne Altersbeschränkung erhielt. (Stand: März 2017)

Ab 0 Jahren

Trolljäger

USA 2006
Animation

Jim führt ein ganz normales Teenager-Leben, bis er plötzlich von einem magischen Amulett zum neuen Trolljäger auserkoren wird. Als erster menschlicher Trolljäger muss sich Jim erst einmal beweisen und lernen, seine neuen Aufgaben zu meistern. Unterstützung bekommt er dabei von seinem besten Freund Toby.
Spielerisch werden in der Animationsserie Themen wie Selbstvertrauen, Freundschaft, Liebe oder Konkurrenz verhandelt. Dabei bilden die beiden Helden starke und zuverlässige kindliche Identifikationsfiguren. Getragen wird die Serie von einer humorvollen Tonlage, die auch Bedrohungssituationen immer wieder aufbricht. Obwohl die Trolle und Monster kurz erschrecken können, wird bei ab 6-Jährigen nicht von einer nachhaltigen Ängstigung ausgegangen. Vielmehr können sich Kinder mit dem Genre vertraut machen, Ängste durch Humor wieder abbauen und Zuversicht erlernen, dass den zentralen Helden nichts Schlimmes passieren wird. Für medienunerfahrene und jüngere Kinder können jedoch die Horrorelemente und die manchmal düstere Atmosphäre, die von Episode zu Episode variieren, ängstigend wirken. (Stand: April 2017)

Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Tron: Legacy

USA 2012
Science-Fiction

In dem Science-Fiction-Film findet Sam seinen lange vermissten Vater innerhalb eines Computerspiels, in dessen virtuelle Welt er selbst zufällig gerät. Fortan versuchen beide, aus der virtuellen Welt in die reale Welt zurückzugelangen.
Der klar als fiktional zu erkennende Science-Fiction-Film bietet mit seinen rasanten Verfolgungsjagden und Kämpfen auch für Jüngere Einstiegsmöglichkeiten. Dabei ist die virtuelle stets von der real inszenierten Welt zu unterscheiden: es fließt kein Blut, sondern die Protagonisten zerfallen in Glasbausteinchen oder ein abgeschlagener Arm wächst nach einigen Minuten wieder nach. Diese und weitere Momente unterstreichen den eindeutig fiktionalen und alltagsfernen Charakter. Zusätzlich herrscht eine klar identifizierbare Gut-Böse-Zeichnung vor. Ängstigende oder gar blutige Einzelbilder wurden nicht ausgemacht. Zwar ist der Hauptprotagonist Sam ständig in Gefahr, kann aber jede brenzlige Situation entweder selbst oder mit Hilfe anderer ihm nahestehender Personen überstehen. Einer beantragten Freigabe für die Ausstrahlung im Tagesprogramm konnte zugestimmt werden. (Stand: Juni 2018)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Tropic Thunder

USA 2008
Comedy

Die Komödie handelt von ein paar abgehalfterten Filmstars, die bei Dreharbeiten im südostasiatischen Dschungel in die Gewalt einer von einem Kind angeführten Drogenhändlerbande gerät.
Diese simple Grundlage offeriert eine brachialkomödiantische und humorbemühte Film-, Kino- und Medienpersiflage mit einer kruden Handlung und einer Vielzahl an Gewaltmomenten und drastischen Einzelszenen. Ohne tragfähige Identifikationsfiguren aufzufahren, macht der Film in Handlung, Dramaturgie, Darstellung, Dialog und durch die enorme Zahl an Gags eine Vielzahl an Distanzierungsangeboten für ein Publikum ab 12 Jahren. Der empathische Einstieg wird somit erschwert und eine emotionale Anbindung an die Figuren scheint unwahrscheinlich. Gewalt wird in dieser Komödie, in der wilde Szenen – laut und marktschreierisch inszeniert – aneinandergereiht werden durchaus banalisiert, doch gestaltet sich die Einbettung in den parodistischen Kontext überaus deutlich. Eine Übertragung auf die Lebenswelt wurde deshalb nicht angenommen. Die Ausstrahlung im Hauptabendprogramm ist möglich, da der Film senderseitig um drastische Gewaltdetails, Splattereffekte und derb zynische Aussagen reduziert wurde. 12-Jährige sind durchaus in der Lage, den völlig überzogenen Plot, in dem die Hollywood-Mechanismen auf die Schippe genommen werden, zu erkennen, genregemäß einzuordnen und distanziert wahrzunehmen. (Stand: Februar 2018)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Die Trovatos

Staffel 03: Eps. 18, 19, 30
D 2010
Scripted Reality

In dieser Scripted Reality-Serie ermittelt eine Detektei, die Trovatos, wenn Menschen in Not sind.
In vielen Episoden geraten Familien in schwierige Situationen, bei denen die Nerven blank liegen. Es gibt zwar durch die lautstarken Auseinandersetzungen belastende Momente, die aber durch das positive Ende nicht zu einer übermäßigen Ängstigung und nachhaltigen Belastung unter 12-Jähriger führen. Standardisierte Dramaturgien und stereotype Darstellungsweisen sowie ein erklärender und einordnender Off-Kommentar lassen das Geschehen auch für jüngere Kinder als leicht nachvollziehbar erscheinen. Ein Konflikt wird beschrieben und zugespitzt, bevor mit Hilfe der Trovatos Aufklärung und Lösung naht. Die Serie wird aus der Erwachsenenperspektive erzählt, behandelt überwiegend die Probleme Erwachsener und richtet sich auch an ein jugendliches bis erwachsenes Publikum.

Ab 6 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

True Detective

USA 2014
Drama

In der zweiten Staffel von True Detective werden dem Zuschauer vollkommen neue Charaktere, eine neue Story und ein neues Setting vorgestellt. Drei Polizisten aus verschiedenen Polizeidepartments müssen bei der Aufklärung eines Mordfalles zusammenarbeiten. Bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf eine Verschwörung.
Der Krimiplot ist episodenübergreifend angelegt. Die langsame Erzählweise, die gebrochenen Charaktere und die ausgeprägte Noir-Atmosphäre werden Kinder und Jugendliche eher nicht ansprechen. Einige wenige, teilweise aber durchaus drastisch inszenierte Gewaltspitzen erscheinen mit Blick auf ihre narrative Einbettung und das Fehlen Gewalt befürwortender Aussagetendenzen als verkraftbar für die Altersgruppe ab 12 Jahren. (Stand: September 2015)

Mehr zur Dramaserie True Detective im fsf blog.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

True Horror – Echte Alpträume

GB 2009
Fantasy / Mystery

In der britischen Non-Fiction-Trilogie werden mit Hilfe verschiedenster Experten die Ursprünge der drei bekanntesten Alptraum-Mythen der Welt („Dracula“, „Werwolf“ und „Frankenstein“) untersucht. Ergänzend dazu werden die vermeintlich historischen Ereignisse mit der Hilfe von Spielszenen nachgestellt, um sie zu dramatisieren bzw. zu illustrieren. Neben der düsteren Gesamtatmosphäre und der eindringlichen Tonebene gibt es zahlreiche Szenen mit blutigen Pfählungen, drastischen Kämpfen oder kannibalistischen Angriffen, die teilweise mehrfach wiederholt werden. Diese Szenen wurden für das Hauptabendprogramm als zu drastisch und ängstigend angesehen, von daher stimmte der FSF-Ausschuss der Platzierung im Hauptabendprogramm / Freigabe ab 12 Jahren nur unter Schnittauflagen zu.

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

Die Tudors – Die Königin und ihr Henker

Staffel 02: Eps. 01 – 04
CDN, IR, USA 2007
Drama

Das fiktionale Königsdrama basiert auf den realen historischen Ereignissen während der Regierungszeit des englischen Monarchen Heinrich VIII. Die zweite Staffel der Serie stellt Heinrichs sechs Frauen und die Abkehr Englands von der katholischen Kirche in den Mittelpunkt.
Mit ihren zahlreichen Dialogen um religiöse und politische Krisen und Intrigen und opulenten Bildern, die sich an Renaissance-Gemälden orientieren, richtet sich die Serie nicht explizit an Kinder. Vieles wird ihnen unverständlich bleiben und kaum ihr Interesse wecken. Identifikationsfiguren werden ihnen nicht angeboten. Die abgebildeten Grausamkeiten des Königs in Form einiger Gewaltspitzen sind dramaturgisch eingebunden, werden auf der Sprach- und Bildebene aber überwiegend dezent dargestellt und im Kontext nicht befürwortet. Das Leiden unter der herrschenden Willkür wird spürbar, die Opferperspektive erhält ausreichend Gewicht. Dramatische Szenen sind in lange, ruhige Passagen eingebettet, womit der Verarbeitungsfähigkeit unter 12-Jähriger Rechnung getragen wird. Insgesamt wirkt die historische Folie theaterhaft und alltagsfern, sodass auch jüngere Zuschauer erkennen, dass es sich hier um Spielszenen handelt. Eine Entwicklungsbeeinträchtigung unter 12-Jähriger durch die vorgelegte Fassung der zweiten Staffel wird daher nicht vermutet. (Stand: Dezember 2015)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Turbo & Tacho

D 2012
Komödie

Bei Turbo & Tacho handelt es sich um eine wirklichkeitsfremde Komödie im Polizeiumfeld, in der die beiden Protagonisten den Zuschauer an die Hand nehmen und sicher durch den Film führen. Das gute Ende steht außer Frage – gerade jüngere Kinder werden den schrägen Humor verstehen und über den einen oder anderen Gag lachen. Sämtliche bedrohlichen Szenen lösen sich umgehend positiv auf. Auch die abschließende Schießerei ist so inszeniert, dass zwar viel geschossen wird, Opfer jedoch nicht visualisiert werden. Die Bösewichte werden am Ende dingfest gemacht, der korrupte Onkel abgeführt. Einzig die Nahaufnahme von einem blutigen Bauchschuss wird für die Ausstrahlung im Tagesprogramm mit einer Schnittauflage belegt, da dieses Bild die lustige Rahmung eindeutig durchbricht und sich im Gedächtnis von jüngeren Kindern nachhaltig ängstigend festsetzen kann.

Weitere Informationen zu Turbo & Tacho im fsf blog

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Twilight – Biss zum Morgengrauen

USA 2008
Mystery

Der erste Film der dreiteiligen Mystery-Saga Twilight, die auf den gleichnamigen Romanen von Stephenie Meyer beruht, erzählt den Beginn der romantischen Liebesgeschichte zwischen der 17-jährigen Bella Swan und dem Vampir Edward Cullen.
Der Film verbindet zentrale Elemente des Teen-Movies mit dem klassischen Vampir-Mythos und enthält einige ängstigende und gewalthaltige Szenen. Für die Ausstrahlung im Tagesprogramm wurden Kampfhandlungen verkürzt und drastische Bilder z.B. von blutigen Verletzungen weitgehend entfernt. Eine ängstigende Wirkung dieser Szenen wird durch das Wissen um das gute Ende sowie die tragfähige, bedingungslose Liebe zwischen Bella und Edward abgefedert. Es folgt ein gut 13-minütiges, vollumfängliches, ruhig ausgespieltes Happy End, das die Zuschauer behutsam aus dem Film entlässt. Einer Ausstrahlung im Tagesprogramm der bearbeiteten Fassung wurde daher zugestimmt. (Stand: September 2015)

Ab 12 Jahren / Tagesprogramm (ab 6.00 Uhr)

Tödliche Weihnachten

CDN 1995
Thriller

Tödliche Weihnachten handelt von einer Mutter, die allmählich ihren Erinnerungslücken auf die Spur kommt und feststellt, dass sie vormals eine ausgebildete Spezialagentin des Geheimdienstes war. Obwohl der Thriller drastische Gewaltszenen nahezu aneinanderreiht, ist nicht davon auszugehen, dass Jugendliche mit entsprechender Medienkompetenz durch die Darstellung zur Nachahmung motiviert werden. Gegengewalt erscheint stets als Ausdruck von Notwehr. Der völlig emotionslose Einsatz von Gewalt innerhalb zahlreicher   Gewaltdarstellungen und Tötungsszenen enthält für unter 16-Jährige ein stark ängstigendes Potenzial. Das geschäftsmäßige, mitleidlose Töten durch die Verbrecher widerspricht gängigen moralischen Kategorien und kann insbesondere aufgrund der begleitenden Zynismen und ironischen Bemerkungen desorientierende Wirkung entfalten. Der gesamte Stil des Films vermittelt jüngeren Kindern das Gefühl einer durchgängigen Bedrohung und wird von daher für diese Altersgruppe als nicht geeignet bewertet. (Stand: April 2013)

Ab 16 Jahren / Spätabendprogramm (22.00 – 6.00 Uhr)

Die Tür

Deutschland 2009
Drama

Das Drama bildet ein Elternpaar ab, das um seine verunglückte kleine Tochter trauert. Nach Jahren dringt der von Schuldgefühlen geplagte Vater durch eine geheime Tür in eine mystische Welt, in der er zu seiner Tochter zurückfindet.
Der Wechsel von „Raum“- und Zeitebene lässt Fiktion und Realität in dem düsteren Drama miteinander verschwimmen. Die mystischen Elemente und die überzogene Theatralik sind jedoch deutlich als fiktional zu erkennen. Mittels entsprechender Musikspur wird die durchgängig schaurige Grundstimmung unterstrichen. Die vorliegende Filmversion wurde vom Sender bereits umfangreich um explizite Gewalt- und Horrorszenen gekürzt, sodass die psychologische Komponente betont wird. Während einige Prüfende das Drama für zu anspruchsvoll für 12- und 13-Jährige halten, sieht die Mehrheit des FSF-Prüfausschusses durch die Tristesse der Filmhandlung jedoch keinen emotionalen Einstieg für jüngere Zuschauende gegeben. Durchschnittlich medienerfahrene ab 12-Jährige seien in der Lage, die fantastischen Elemente und das Zeitreisen-/Doppelgängerthema als fiktiv zu decodieren und damit das Filmgeschehen distanziert beurteilen können. Die Schnittfassung des Mysterydramas hält somit keine nachhaltig beeinträchtigenden Inhalte für die Altersgruppe ab 12 Jahren bereit – eine Ausstrahlung im Hauptabendprogramm ist möglich. (Stand: März 2021)

Ab 12 Jahren / Hauptabendprogramm (20.00 – 6.00 Uhr)

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