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Ernst Zeitter:

„Die janze Richtung paßt uns nicht“ (2)

Biographische Bruchstücke zu einer Geschichte der Medienzensur in Deutschland, Teil 2.

In: tv diskurs. Verantwortung in audiovisuellen Medien, 5. Jg., 4/2001 (Ausgabe 18), S. 18-23

Bereits im 13. Jahrhundert kannte man die Medienzensur. Als Beispiel sei der Theologe Eckhart genannt, der von der Kirche der Häresie beschuldigt wurde. Seine Schriften wurden von der Kirche zensiert, was erklärt, warum nur wenige lateinische Abschriften seiner Werke existieren. Ebenfalls der Häresie beschuldigt wurde Johannes Reuchlin Anfang des 16. Jahrhunderts, da er es ablehnte, an der Bücherkontrolle und Büchervernichtung, die sich hauptsächlich gegen jüdische Schriften stellte, teilzunehmen. Es folgten eine Reihe von (schriftlichen) Anschuldigungen und Gegendarstellungen; in den Streit griffen auch die Humanisten ein (Dunkelmännerbriefe). Am Ende wurde Reuchlins Buch als ketzerisch eingestuft (und somit zensiert), Reuchlin selbst jedoch blieb verschont.

 

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