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Interview

Joachim von Gottberg im Gespräch mit Thomas Hausmanninger:

Eigentlich lehnen die Zuschauer Gewaltdarstellungen ab

Katholische Sozialethik und der Blick auf populäre Medien

In: tv diskurs. Verantwortung in audiovisuellen Medien, 5. Jg., 3/2001 (Ausgabe 17), S. 42-49

Von den Kirchen erwartet man kritische Töne zum Erscheinungsbild der Medien aus ethischer Sicht. Es wird allerdings auch für eine differenzierte Beurteilung medialer Gewaltdarstellungen plädiert, da diese sehr vielschichtig sein können. Der Zuschauer mag nicht die realistische Gewalt ohne tröstliche Auflösung, sondern es bedarf eines dramaturgischen Kunstgriffes, um dem Publikum Empathie zu ermöglichen: Meist erleidet der spätere Täter erst selbst Gewalt und Schmerz und befindet sich in der Opferrolle, was ihm in den Augen des Zuschauers die Legitimation gibt, nun selbst "zurückzuschlagen". Entscheidend ist letztendlich der Kontext der Gewalt und die Distanzierung von der Realität. tv diskurs sprach mit Professor Thomas Hausmanninger, zur Zeit des Interviews Professor für Christliche Sozialethik an der Universität Augsburg.

 

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