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Joachim von Gottberg:

Jugendschutz oder Medienethik

Was kann die Selbstkontrolle leisten?

In: tv diskurs. Verantwortung in audiovisuellen Medien, 5. Jg., 3/2001 (Ausgabe 17), S. 70-73

Die Bedeutung der Medien in der modernen Gesellschaft nimmt immer mehr zu. So ist es nicht verwunderlich, dass es auch immer mehr Problembereiche gibt. Zu Beginn der Ära des privaten Fernsehens waren es die Jugendschutzprobleme, die die Öffentlichkeit erregten und schließlich zum Handeln des Gesetzgebers auf der einen und zur Gründung der FSF auf der anderen Seite geführt haben. Inzwischen gibt es im Bereich des Internets neue Probleme, die nicht so leicht zu lösen sind, weil sich deutsches Recht (und die Selbstkontrolle) nur auf die Anbieter erstrecken kann, die ihren Sitz in Deutschland haben. Ein weiteres Problemfeld bilden Talkshows: Es geht nicht darum, bestimmte Themen, die nicht im Widerspruch zu den Gesetzen stehen, zu beschränken oder zu tabuisieren, sondern die Schädigung des jugendlichen Zuschauers bezüglich seines körperlichen, geistigen oder seelischen Wohls zu verhindern. Es stellt sich ein ethisches Beurteilungsproblem: Wie weit darf ein Sender gehen, um sein Programm für möglichst viele Zuschauer attraktiv zu machen?

 

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