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Nicolas Ohlwein:

Onlinegaming und E-Sport

Chancen, Risiken und Herausforderungen für den Jugendschutz

In: tv diskurs. Verantwortung in audiovisuellen Medien
24. Jg., 4/2020 (Ausgabe 94), S. 15-17

Nicolas Ohlwein studiert Kinder- und Jugendmedien an der Universität Erfurt.

Auf Außenstehende kann E-Sport erst einmal befremdlich wirken: Jugendliche, die in schnellen, unübersichtlichen Spielgeschehen mit virtuellen Waffen um sich schießen und dabei scheinbar willkürliche Aneinanderreihungen von Anglizismen in ihr Headset brüllen. Verständlich, dass dieser Anblick nicht direkt zum Mitmachen anregt. Doch würde genau das helfen zu verstehen, warum so viele junge Menschen von Gaming und E-Sport fasziniert sind. Stattdessen kann die Sorge um schädigende Einflüsse wie Bewegungsmangel, Förderung von gewalttätigem Verhalten oder gar Entwicklung einer Videospielsucht zu Stigmatisierung und moralischer Panik führen. Daraus resultierende Einschränkungen und „ein schlechtes Gewissen“ führen jedoch weder dazu, dass Jugendliche aufhören zu spielen, noch dass sie einen gesunden Umgang mit dem Medium lernen. Daher ist es wichtig, sich das Medium genau anzuschauen, um sein gefährdendes Potenzial einzudämmen, aber eben auch sein konstruktives Potenzial zu fördern. Viele, die dem Gaming und E-Sport gegenüber skeptisch eingestellt sind, wären überrascht, zu sehen, wie viel Bildungspotenzial tatsächlich in Videospielen steckt.

 

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