Artikel
Uwe Breitenborn:
Poltergeister der Unterhaltung: Paranormal Television
In: tv diskurs. Verantwortung in audiovisuellen Medien
25. Jg., 1/2021 (Ausgabe 95), S. 44-47

Uwe Breitenborn (Foto: A. Breitenborn)
Dr. Uwe Breitenborn ist hauptamtlicher Prüfer bei der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF), Dozent, Autor und Bildungsreferent bei der Medienwerkstatt Potsdam.
Auf den Bildschirmen wimmelt es von Spuk- und Geisterformaten, gern auch Paranormal Television genannt. Im angelsächsischen Raum haben diese Produktionen Konjunktur, allen voran in den USA – den „Unheimlichen“ Staaten von Amerika. Auch hierzulande funktionieren diese Formate hervorragend. Ob Paranormal Witness – Unerklärliche Phänomene, Paranormal Investigation – Geistern auf der Spur oder passend zur aktuellen Situation Paranormal Lockdown (auf Deutsch etwas banal: 72 Stunden im Geisterhaus), immer werden mit eindringlichem Authentizitätsanspruch übersinnliche Erscheinungen thematisiert. Ähnliches gilt auch für deutsche Produktionen wie z.B. Haunted – Seelen ohne Frieden. Ein Trend ist dabei unübersehbar: weniger Augenzwinkern, mehr Täuschung. Und wie in anderen Reality-Doku-Formaten verschwinden auch hier die Grenzen zwischen Fiktion und Dokumentation.

Uwe Breitenborn (Foto: A. Breitenborn)
Dr. Uwe Breitenborn ist hauptamtlicher Prüfer bei der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF), Dozent, Autor und Bildungsreferent bei der Medienwerkstatt Potsdam.