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Werner C. Barg:

Skandalfilme. Von der Lust an der Provokation.

In: tv diskurs. Verantwortung in audiovisuellen Medien, 14. Jg., 4/2010 (Ausgabe 54), S. 40-45

Der Film kann vieles, auch provozieren. Dieser Gedanke ist ein wenig in Vergessenheit geraten, obwohl es doch auch und gerade die Skandalfilme und ihre Regisseure waren, die mithalfen (und mithelfen), durch Tabubrüche gesellschaftliche Norm- und Wertesysteme in Zweifel zu ziehen und ins Wanken zu bringen – und dadurch das heutige 'anything goes' überhaupt erst möglich machten. Ging und geht es bei Filmen, die Skandale werden, um die persönlichen Obsessionen der Filmemacher? War der provozierte Filmskandal Ausdrucksform eines künstlerischen Programms, einer Rebellion gegen gesellschaftlich sanktionierte Verbote bestimmter Bilder und Geschichten? Oder steckt hinter der Produktion von Skandalfilmen gar ökonomisches Kalkül, weil Regisseure und Produzenten wissen, dass Tabubrüche im Film die Aufmerksamkeit des Publikums reizen und Kasse im Kino machen? Anhand ausgewählter Filmbeispiele aus der Kinogeschichte werden im folgenden Beitrag die ästhetischen Kontexte und Wirkungen dieser Filme beschrieben und wird der Frage nach den Beweggründen ihrer

Produktion nachgegangen.

 

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