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Alexander Grau:

Zwischen Empörung und Shitstorm

Debattenkultur in einer heterogenen Gesellschaft

In: tv diskurs. Verantwortung in audiovisuellen Medien, 23. Jg., 1/2019 (Ausgabe 87), S. 18-21

Empörung gab es schon immer. Und nüchtern betrachtet, erfüllt sie eine wichtige soziale Funktion. Sie ist der Versuch, auf moralische Fehlentwicklungen aufmerksam zu machen. In zunehmend pluralistischen und heterogenen Gesellschaften wird aber genau das zum Problem. Denn was dem einen wertvoll erscheint, ist dem anderen Bedrohung. Was dieser als Ideal empfindet, verachtet jener. Das gemeinsame normative Vokabular geht verloren. Ganze Milieus sprechen eine andere moralische Sprache. Angesichts dieser Entwicklung ist es verhängnisvoll, nach einem Konsens zu suchen. Vielmehr müssen wir lernen, den Dissens zu organisieren.

  • Alexander Grau (Foto: privat)

    Dr. Alexander Grau arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist u.a. für „Cicero“, „FAZ“ und den Deutschlandfunk.

 

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