Wissenschaftlicher Nachwuchspreis medius 2025 verliehen
Pressemitteilung vom 20. Juni 2025
Die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK), das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. (DKHW) und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF) haben gestern in Berlin den medius 2025 verliehen. Der Preis ist mit insgesamt 3.000 Euro dotiert und würdigt wissenschaftliche und praxisorientierte Abschlussarbeiten aus dem deutschsprachigen Raum, die sich mit aktuellen Aspekten aus dem Medienbereich, der Medienwissenschaft, Medienpädagogik und Medienbildung oder mit Themen des Jugendmedienschutzes auseinandersetzen.
In diesem Jahr hat die Jury drei Arbeiten ausgezeichnet und jeweils 1.000 Euro als Preisgeld zugesprochen.
Die Masterarbeit Repräsentation kindlicher Lebenswelten durch Moderation im öffentlich-rechtlichen Kinderfernsehen aus Perspektive von Grundschulkindern von Theresa Pape und Sebastian Stöcker von der Universität Erfurt zeigt anhand einer qualitativen Studie mit Grundschulkindern, dass Moderatorinnen und Moderatoren im Kinderfernsehen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch als wichtige Repräsentantinnen und Repräsentanten kindlicher Lebenswelten wirken.
Die Bachelorarbeit Medienpädagogik in der stationären Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen zwischen Hilfe und Kontrolle. Eine empirische Untersuchung über die Relevanz der Haltung von Sozialarbeiter*innen auf Digitalität und die Vermittlung von Medienkompetenz in Wohngruppen von Charlotte Claus von der Technischen Hochschule Köln macht deutlich, wie stark die Haltung von Fachkräften die Vermittlung von Medienkompetenz in stationären Jugendhilfeeinrichtungen beeinflusst – und welche Herausforderungen der digitalen Teilhabe dabei bestehen.
Und die Bachelorarbeit Augmented Reality im Waldkindergarten. Einsatzmöglichkeiten von AR zur Unterstützung von Bildungsprozessen in ausgewählten Bildungsbereichen von Cassandra Bunte von der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Holzminden untersucht das Potenzial von Augmented Reality in der frühkindlichen Bildung und zeigt, wie diese Technologie sinnvoll in die naturpädagogische Praxis von Waldkindergärten integriert werden kann.
Die Preisverleihung fand statt im Rahmen des Sommerforums Medienkompetenz 2025.
Zum medius
Der medius ist ein Preis für innovative, wissenschaftliche und praxisorientierte Abschlussarbeiten, die sich mit aktuellen Aspekten aus dem Medienbereich, der (Medien‑)Pädagogik oder Themen des Jugendmedienschutzes beschäftigen. Er wird durch die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF), die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK), die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) vergeben.
Neben einer sinnvollen Theorie-Praxis-Verbindung und der Förderung internationaler Perspektiven ist eines der Hauptkriterien für die Auszeichnung stets die Interdisziplinarität.
In unserer inzwischen durch und durch mediatisierten Welt ist es für Fragen der Medienpädagogik und des Jugendmedienschutzes wichtiger denn je, Einflüsse aus anderen Disziplinen aufzugreifen. Neurowissenschaftliche Untersuchungen über Wahrnehmungsprozesse, ethisch-philosophische Überlegungen darüber, was Technik darf und künftig können sollte, oder die soziologische Betrachtung politischen und gesellschaftlichen Handelns in einer vernetzten Welt – Inhalte, die auf den ersten Blick nicht unmittelbar „medienpädagogisch“ erscheinen, haben durchaus Relevanz für die medienpädagogische Praxis. Sie erweitern den Blick auf die Zielgruppe, beeinflussen die Art und Weise, wie Projekte konzipiert und umgesetzt werden und liefern wichtige Erkenntnisse, um Medieninnovationen und -inhalte einzuordnen.
Vor diesem Hintergrund richtet sich die Ausschreibung des medius ausdrücklich auch an alle fachfremden Disziplinen, die eine Relevanz für Medienpädagogik und Jugendmedienschutz geltend machen können.
Es können Abschlussarbeiten von Universitäten, Fachhochschulen und Hochschulen eingereicht werden, die im Jahr oder im Vorjahr der Ausschreibung abgeschlossen worden sind (i. d. R. Bachelor, Master, Magister, Diplom, Staatsexamen). Vorschlagsberechtigt sind die betreuenden Dozentinnen und Dozenten.
Die Absolventinnen und Absolventen können ihre Arbeit auch selbst einreichen, wenn sie den Nachweis erbringen, dass diese mit „sehr gut“ bewertet worden ist. Eine wiederholte Teilnahme mit derselben Arbeit ist nicht möglich.
Neben den üblichen einzureichenden Unterlagen (siehe Ausschreibung) sollte aufgezeigt werden, inwieweit das Thema bzw. die Erkenntnisse der Abschlussarbeit für Fragen der Medienpädagogik oder des Jugendmedienschutzes relevant und ggf. in der Praxis verwertbar sind. Diese Bezüge können in Form eines Textes, einer Projektskizze, einer Präsentation, eines Videos o.Ä. dargestellt werden.
Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert. Einsendeschluss ist jedes Jahr der 28. bzw. 29. Februar. Eingereicht werden können die Bewerbungen bei der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (Kleine Präsidentenstr. 1, 10178 Berlin), vorzugsweise per Mail an: medius@mabb.de.