Wissenschaftlicher Nachwuchspreis medius 2020 verliehen
Pressemitteilung vom 18. Juni 2020
Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF), die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK), das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. (DKHW) und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) haben gestern in Berlin den medius 2020 verliehen. Der Preis ist mit insgesamt 2.500 Euro dotiert und würdigt wissenschaftliche und praxisorientierte Abschlussarbeiten aus dem deutschsprachigen Raum, die sich mit aktuellen, innovativen Aspekten aus dem Medienbereich, der Medienpädagogik und Pädagogik oder Themen des Jugendmedienschutzes auseinandersetzen.
Mit dem 1. Platz (dotiert mit 1.250 Euro) wurde ein interdisziplinäres Bachelor-Masterprojekt ausgezeichnet. Dieses umfasst die Masterarbeit Inklusive Medienbildung mit der App Theodor und das Schreiben der Stadt – Konzeption von Unterrichtsmaterialien zur Medienbildung von Kindern mit und ohne Lernschwierigkeiten von Franziska Schaper, eingereicht an der Universität Bielefeld, sowie die Bachelorarbeit Theodor und das Schreiben der Stadt. Eine interaktive Bilderbuch-App für die Medienbildung ab der dritten Klasse von Henry Schaper, eingereicht an der Fachhochschule Bielefeld. Im Fokus des Projekts stand die wissenschaftlich fundierte Konzeption, Ausarbeitung und prototypische Umsetzung einer interaktiven Bilderbuch-App und darauf aufbauend die wissenschaftliche Erarbeitung begleitender Unterrichtsmaterialien für die schulische Medienbildung in inklusiven Settings.
Der 2. Platz (dotiert mit 750 Euro) ging an Elena Frense für ihre Masterarbeit Kinder- und Jugendmedienschutz in der digitalen Welt aus Perspektive junger Nutzer*innen – Ein partizipatives Projekt. Die Absolventin der Fachhochschule Potsdam stellt in ihrem qualitativen, partizipativ ausgerichteten Forschungsprojekt die Frage nach einem zeitgemäßen Jugendmedienschutz, der sich an den Bedarfen und Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen orientiert. In einem mehrstufigen Forschungsdesign wurden dabei gemeinsam mit Kindern verschiedene Handlungsempfehlungen für die Bereiche des regulatorischen, technischen und erzieherischen Jugendmedienschutzes entwickelt.
Den 3. Platz (dotiert mit 500 Euro) verlieh die Jury an Sarah Spannruft und an Tobias Titt für ihre Masterarbeit Frühkindliche Bildung und digitale Medien – Eine exemplarische Konzeption zur Implementierung von Medienpädagogik in Kindertagesstätten auf der Basis einer Bestandsaufnahme sowie einer policyorientierten Analyse (fach-)politischer Entwicklungen in NRW, eingereicht an der Fachhochschule Münster. Die Arbeit untersucht am Beispiel eines Bundeslandes auf Grundlage einer Politikfeldanalyse sowie einer quantitativen Befragung, ob und wie eine Implementierung von Medienpädagogik in Kindertagesstätten derzeit gelingt und künftig gelingen kann.
Die Preisverleihung fand statt im Rahmen des Sommerforums Medienkompetenz 2020 in Berlin.
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Zum medius 2021
Der medius ist ein Preis für innovative, wissenschaftliche und praxisorientierte Abschlussarbeiten, die sich mit aktuellen Aspekten aus dem Medienbereich, der (Medien-)Pädagogik oder Themen des Jugendmedienschutzes beschäftigen. Er wird durch die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF), die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK), die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) vergeben.
Neben einer sinnvollen Theorie-Praxis-Verbindung und der Förderung internationaler Perspektiven war eines der Hauptkriterien für die Auszeichnung stets die Interdisziplinarität.
In unserer inzwischen durch und durch mediatisierten Welt ist es für Fragen der Medienpädagogik und des Jugendmedienschutzes wichtiger denn je, Einflüsse aus anderen Disziplinen aufzugreifen. Neurowissenschaftliche Untersuchungen über Wahrnehmungsprozesse, ethisch-philosophische Überlegungen darüber, was Technik darf und künftig können sollte, oder die soziologische Betrachtung politischen und gesellschaftlichen Handelns in einer vernetzten Welt – Inhalte, die auf den ersten Blick nicht unmittelbar „medienpädagogisch“ erscheinen, haben durchaus Relevanz für die medienpädagogische Praxis. Sie erweitern den Blick auf die Zielgruppe, beeinflussen die Art und Weise, wie Projekte konzipiert und umgesetzt werden und liefern wichtige Erkenntnisse, um Medieninnovationen und -inhalte einzuordnen.
Vor diesem Hintergrund richtet sich die Ausschreibung des medius ausdrücklich auch an alle fachfremden Disziplinen, die eine Relevanz für Medienpädagogik und Jugendmedienschutz geltend machen können.
Es können Abschlussarbeiten von Universitäten, Fachhochschulen und Hochschulen eingereicht werden, die im Jahr oder im Vorjahr der Ausschreibung abgeschlossen worden sind (i.d.R. Bachelor, Master, Magister, Diplom, Staatsexamen). Vorschlagsberechtigt sind die betreuenden Dozentinnen und Dozenten.
Die Absolventinnen und Absolventen können ihre Arbeit auch selbst einreichen, wenn sie den Nachweis erbringen, dass diese mit „sehr gut“ bewertet worden ist. Eine wiederholte Teilnahme mit derselben Arbeit ist nicht möglich.
Neben den üblichen einzureichenden Unterlagen (s. unten) soll aufgezeigt werden, inwieweit das Thema bzw. die Erkenntnisse der Abschlussarbeit für Fragen der Medienpädagogik oder des Jugendmedienschutzes relevant und ggf. in der Praxis verwertbar sind. Diese Bezüge können in Form eines Textes, einer Projektskizze, einer Präsentation, eines Videos o.ä. dargestellt werden.
Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert. Einsendeschluss ist der 30. November 2020. Eingereicht werden können die Bewerbungen bei der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (Kleine Präsidentenstr. 1, 10178 Berlin), vorzugsweise per Mail unter: medius@mabb.de.
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