Wissenschaftlicher Arbeitskreis „Europäischer Jugendmedienschutz“
Angesichts der Tatsache, dass die Medienentwicklung immer weniger vor nationalen Grenzen haltmacht, erscheint es notwendig, auch den Jugendschutz nicht länger nur auf nationaler Ebene zu organisieren. Allerdings gibt es in den europäischen Ländern in der Umsetzung von Jugendschutzregeln erhebliche Unterschiede. Gesetzliche Grundlagen, Organisationsformen und Kriterien für jugendschutzrelevante Prüfungen gehen weit auseinander: Im Kinobereich sind die Altersstufen sehr unterschiedlich, Filme, die in Frankreich ohne Beschränkungen freigegeben werden, landen in Deutschland auf dem Index.
Wie aber werden die Regelungen im kulturell-historischen Kontext begründet?
Welches Verständnis von Kindheit und Jugend existiert in den verschiedenen europäischen Ländern? Welche kulturellen Wurzeln bestimmen den Blick auf Kinder und Jugendliche und die Vorstellung darüber, was für sie als gefährdend anzusehen ist?
Um diese interkulturellen Probleme eines europäischen Jugendmedienschutzes anzugehen, hat sich auf Initiative der Arbeitsstelle Friedensforschung Bonn in Zusammenarbeit mit der Deutschen UNESCO-Kommission und der FSF ein internationaler Arbeitskreis gegründet. Erstmals wird versucht, in der Zusammenarbeit von Wissenschaftlern, Jugendschutzpraktikern und Behörden das Bild von Kindheit und Jugend in den einzelnen Ländern zu beschreiben, um sich auf diese Weise dem unterschiedlichen Umgang mit dem Jugendschutz zu nähern. Die Tagung fand am 5. und 6. Juni 1998 statt.
Die Themenschwerpunkte der ersten Zusammenkünfte des Arbeitskreises wurden in der Publikation Jugendmedienschutz in Europa (hg. von C. Büttner, C. Crans, V. Metze-Mangold, J. v. Gottberg) dokumentiert. Eine englische Version ist unter dem Titel Images sans Frontièrs: Media Safeguards for Young People in Europe erschienen.
Kooperationspartner
In Kooperation mit der Arbeitsstelle Friedensforschung Bonn und der Deutschen UNESCO-Kommission