Gewaltberichterstattung und Jugendschutz
Jugendschutz beschäftigt sich üblicherweise mit der Wirkung von Gewalt- und Sexualdarstellungen in Kino-, Video- oder Fernsehfilmen. Wie aber gehen Kinder und Jugendliche mit der Darstellung realer Gewalt in den Nachrichtensendungen um? Wie verantwortungsvoll wählen Nachrichtenredakteure Bilder aus und nach welchen Gesichtspunkten geschieht das? In welchem Verhältnis stehen die Freiheit der Berichterstattung und die Informationspflicht der Medien zu den Interessen des Jugendschutzes?
Auf der Tagung wurde diesen Fragen nachgegangen. Karl-Ulrich Kuhlo, Geschäftsführer des Nachrichtensenders n-tv referierte über Berichterstattung und Jugendschutz aus der Sicht der Macher; Simone Neteler stellte eine Studie der FSF vor: Der Stellenwert von Gewaltberichterstattung in den Nachrichten. Ergebnisse einer Analyse von Fernsehnachrichten unter qualitativen, quantitativen und vergleichenden Gesichtspunkten. Dr. Jürgen Grimm von der Universität Mannheim lieferte empirische Befunde zur Wirkung von Gewalt- und Katastrophennachrichten im Fernsehen. Dr. Helga Theunert und Prof. Dr. Bernd Schorb präsentierten die Ergebnisse ihrer Untersuchung Zwischen Mitleid und Ekel – Verarbeitung von Fernsehnachrichten durch Kinder.
Die Tagung fand am 2. Dezember 1995 statt.
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