Release MEDIENRADAR
Medienkompetenz ist Medienreflexion
Die FSF launcht Multimedia-Plattform MEDIENRADAR am 6. November 2020
Wie Heranwachsende Wirklichkeit und Normalität erleben und wie sie soziale Zusammenhänge bewerten, wird wesentlich auch durch Medien geprägt. In ihr Geschichtsbild und Politikverständnis fließen Eindrücke aus Dokumentationen, Spielfilmen oder Nachrichtensendungen ein. Die Verwendung von Sprache ist stark mit jugendkulturellen Trends und musikalischen Präferenzen verknüpft, die in Videoclips oder Magazinen aufgegriffen werden. Und was als gelungene Kommunikation, verbale Ausgrenzung oder Diskriminierung wahrgenommen wird, hängt ganz erheblich mit medial vermittelter Kommunikation in Talkshows, Podcasts oder in sozialen Medien zusammen.
Die Medien präsentieren die verschiedensten, teils widersprüchlichen Werthaltungen. Es bleibt den Nutzerinnen und Nutzern überlassen, aus der Vielfalt auszuwählen, Eindrücke zu ordnen und in ihr eigenes Wertesystem zu integrieren. Diese Reflexionskompetenz, die Fähigkeit mediale Einflüsse wahrzunehmen und auf Wahrheitsgehalt und Plausibilität hin zu überprüfen, wird im sogenannten postfaktischen Zeitalter der Fake News immer wichtiger.
Für Bildungszusammenhänge bedeutet das: Aktuelle Medienthemen und die dahinterstehenden Wertfragen müssen stärker einbezogen werden. Wesentlich ist dabei, zur Reflexion von Inhalten anzuregen und Ordnung und Orientierung anzubieten. Die Multimedia-Plattform MEDIENRADAR will Lehrende darin unterstützen.
Wie genau das Fachportal MEDIENRADAR – ein medienpädagogisches Angebot für Schule und Jugendarbeit – funktioniert, wurde im Rahmen einer kleinen Podiumsdiskussion bei ALEX Berlin am 6. November vorgestellt und zudem in einem informativen Tutorial zusammengefasst. Auf unserem YouTube-Kanal ist die Sendung jederzeit abrufbar.
Alle Informationen sowie einige Statements zur Lernplattform finden Sie im Bereich Medienpädagogik auf unserer Webseite.
Multimediales Lernportal
Studiogäste
Sheherazade Becker hat Geschichte und Germanistik studiert und mit dem Master of Arts abgeschlossen. Daran anknüpfend erfolgte ein Volontariat im Literarischen Zentrum Göttingen. Heute hat sie die Projektleitung der Jugendkonferenz TINCON inne. Ihr Ziel ist es, junge Menschen zu unterstützen, ihre Themen in die Öffentlichkeit zu tragen. Des Weiteren ist Becker redaktionell tätig und beschäftigt sich liebend gern mit Deutschrap.
Dr. Guido Bröckling leitet das Büro Berlin des JFF – Institut für Medienpädagogik. Er studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sowie Kulturwissenschaften und Psychologie mit dem Schwerpunkt Medienpsychologie. 2012 promovierte er an der Universität der Künste. Bevor es Bröckling zum JFF verschlug, arbeitete er als selbstständiger Medienkultur- und Kommunikationsberater in Berlin und lehrte als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Medienpädagogik und Weiterbildung der Universität Leipzig.
Arne Busse studierte Theaterwissenschaften, Germanistik, Nordamerikastudien, Kunst- und Kulturwissenschaften in München und Berlin. Er war als Dramaturg und Dozent tätig und arbeitet seit 2001 für die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb. Zunächst als Referent leitet Busse seit 2014 den Fachbereich Zielgruppenspezifische Angebote der bpb mit dem Schwerpunkt digitale Lernangebote.
Dr. Ilka Götz arbeitet als Referentin für Medienbildung und Digitalisierung am Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung an der Universität Potsdam. Ihr Interesse gilt der Kompetenzentwicklung zukünftiger Lehrkräfte mit besonderem Augenmerk auf digitale Medien und deren Einsatz im Unterricht. Zudem ist sie Sprecherin der GMK-Fachgruppe Schule. Diese beschäftigt sich mit der schulischen Medienbildung zwischen Digitalpakt und Digitalisierung, deren Herausforderungen und Perspektiven.
Moderation
Teresa Sickert kennen die meisten wahrscheinlich aus dem Radio. Dort hat sie ihre journalistischen Wurzeln und berichtet über Netztrends und die Chancen und Risiken des digitalen Wandels für Journalismus und Gesellschaft. Aktuell moderiert Teresa Sickert "Breitband" – das Magazin für Medien und digitale Kultur im Deutschlandfunk Kultur sowie Podcastformate für Audible und Spiegel-Online. Eines ist aber über alle Zeit und Medien gleich geblieben: Der Wunsch, den Menschen die digitale Welt, und damit unsere Zukunft, ein Stückchen näherzubringen.
Projekt
Die Multimedia-Plattform MEDIENRADAR ist ein Kooperationsprojekt von Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen, Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz, Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) und JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis mit Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb. Besonderer Dank geht auch an das Medienprojekt Wuppertal, an die Schülerinnen und Schüler der Else- Lasker-Schüler-Gesamtschule, dem Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium, dem Ganztagsgymnasium Johannes Rau und der städtischen Gesamtschule Langerfeld.
Download
Links
Im YouTube-Kanal der FSF: