Schulungen zum Jugendmedienschutz
Das deutsche Jugendmedienschutzrecht ist komplex und Verstöße können empfindliche Sanktionen nach sich ziehen. Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) bietet in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) praxisbezogene Schulungen zum Jugendmedienschutz an.
Die Veranstaltungen richten sich in erster Linie an Mitglieder von FSF und FSM, können aber auch von Nicht-Mitgliedern gegen eine Teilnahmegebühr besucht werden.
Termine 2024
Die im Folgenden aufgelisteten Veranstaltungen werden für eine Zertifizierung gem. § 14a Abs. 1 Nr. 2 Jugendschutzgesetz (JuSchG) anerkannt. Sollte eine Veranstaltung nicht anrechenbar sein, wird sie entsprechend ausgewiesen.
Die verlinkten Titel der Veranstaltungen führen zu weiteren Informationen und den Anmeldeformularen.
22.02.2024 Online | Nur für FSF-Mitglieder |
05.03.2024 Online | Nur für FSF-Mitglieder |
12.03.2024 Hybrid | medien impuls (kuratiert von der FSM) |
25.04.2024 Online | FSM (offen für alle) |
14.05.2024 Online | FSM |
06.06.2024 Präsenz | Nur für FSF-Mitglieder |
13.06.2024 Hybrid | Sommerforum Medienkompetenz |
23.07.2024 Online | Nur für FSF-Mitglieder Wiederholung am 20.08., nicht anrechenbar für die Zertifizierung |
20.08.2024 Online | Nur für FSF-Mitglieder Wiederholung vom 23.07., nicht anrechenbar für die Zertifizierung |
12.09.2024 Online | Nur für FSF-/FSM-Mitglieder |
24.09.2024 Online | FSF & FSM (offen für alle) |
08.10.2024 Online | Nur für FSF-Mitglieder |
11. & 18.11.2024 Online | Nur für FSF-Mitglieder |
26.11.2024 Präsenz | FSF-intern |
05.12.2024 Hybrid | FSF medien impuls (Thema steht noch nicht fest) |
Zertifizierungen für Jugendschutzbeauftragte
Das Schulungsangebot ist darauf ausgerichtet, Jugendschutzbeauftragte (JSB) gem. § 14a Abs. 1 Nr. 2 JuSchG für die Kennzeichnung ihrer Inhalte in Mediatheken zu zertifizieren. Die Inhalte der Zertifizierungskurse orientieren sich an den konkreten Aufgaben von Jugendschutzbeauftragten in Rundfunk- und Telemedienunternehmen (§ 7 JMStV). Die FSF fokussiert dabei mit ihrer Expertise auf die jugendschutzrechtliche Bewertung von Bewegbildinhalten, die FSM auf rechtliche Fragen und onlinespezifische Themen im Jugendmedienschutz.
Eine Zertifizierung wird erteilt, wenn eine einschlägige Berufserfahrung und/oder die Teilnahme an einer bestimmten Anzahl von Fortbildungen bzw. Schulungen nachgewiesen wird. Für Jugendschutzbeauftragte von Nicht-Mitgliedern ist die Teilnahme an den Modulen im Zertifizierungskurs Voraussetzung für eine Zertifizierung.
Grundlagenseminar Jugendmedienschutz
Im Grundlagenseminar Jugendmedienschutz erhalten die Teilnehmenden einen ersten Überblick über die gesetzliche Regelung und Hinweise für die gesetzeskonforme Gestaltung und Verbreitung von Medieninhalten. JMStV, Altersverifikationssysteme, technische Alterskennzeichen: Die Pflichten von Anbietern im Rundfunk- und Onlinebereich sind zahlreich und manchmal unübersichtlich. Das Seminar bietet eine umfassende Einführung und praktische Tipps. Im Mittelpunkt stehen konkrete Fälle, die den Teilnehmenden in ihren Unternehmen Tag für Tag begegnen. Im Seminar bekommen sie die Möglichkeit, TV- und Web-Inhalte beispielhaft selbst zu bewerten. Je nach beruflichem Hintergrund und Interesse der Teilnehmenden werden Programmtrailer, Werbe- oder Musikclips diskutiert, Fragen zur Auswertung in TV, über Video-on-Demand oder DVD beantwortet. Auch Sonderthemen wie Werbung für E‑Zigaretten, E‑Books oder Programmierung in kindaffinen Umfeldern werden behandelt.
Inhalt Grundlagenseminar:
- Bestimmungen des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags (JMStV) und des Jugendschutzgesetzes (JuSchG
- Überblick absolute und relative Verbreitungsverbote, entwicklungsgefährdende und entwicklungsbeeinträchtigende Angebote, Freigaben für verschiedene Altersstufen
- Kriterien des Jugendmedienschutzes und Anwendungsbeispiele
- Bewertung und Klassifizierung von Inhalten am Beispiel aktueller TV-Produktionen
- Programmierung von Inhalten für ein Jugendschutzprogramm, technische Kennzeichnung, Altersverifikationssysteme
Individuelle Fortbildungen
Zur weiteren fachlichen Qualifizierung von Jugendschutzbeauftragten bieten FSF und FSM ihren Mitgliedsunternehmen spezielle Fortbildungsformate an. Die Inhalte sind auf die konkreten Anforderungen der Unternehmen zugeschnitten und behandeln unter anderem spezifische Fragen der On-Demand- und TV-Auswertung, zum Teilnehmerschutz, zu Jugendschutzlösungen für Apps und Smart TV. Hier kann auch diskutiert werden, wie radikale und extremistische Inhalte unter dem Aspekt des Jugendschutzes bewertet werden.
Inhalte individueller Fortbildungen, z.B.:
- Medienwirkung, Teilnehmerschutz, Persönlichkeitsrecht: Reality-TV aus Sicht des Jugendschutzes
- Tagesprogrammierung und kindaffines Umfeld: Angst als Wirkungsannahme im Jugendmedienschutz
- Jugendschutzlösungen für Apps und Smart TV: Neue Zugangswege vs. JMStV
- Radikale und extremistische Inhalte bewerten: Jugendschutz vs. Meinungsfreiheit
Schulungen im Bereich Medienpädagogik
Die FSF bietet auch Schulungen im Bereich Medienpädagogik zum Umgang mit dem Lernmaterial Faszination Medien an.
In den Veranstaltungen wird die DVD-ROM bzw. der Stick als interaktives Unterrichtsmaterial vorgestellt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten einen Überblick über die auf der DVD bzw. dem Stick behandelten Themenfelder Nachrichtenvermittlung, Filme, Computerspiele, Communities und Reality-TV sowie die Mediendiskurse Gewaltdarstellungen, Privatheit, Sexualität, Sucht und Prominenz. Je nach Interesse und Zeitumfang kann ein Bereich auch detaillierter behandelt werden.
Das Angebot wird stetig erweitert und aktualisiert. Bei Interesse an einer Teilnahme oder zum Erwerb einer Zertifizierung wenden Sie sich gern an:
Katja Verchow