Kuratorium der FSF

Die Prüfungen bei der FSF werden von einem Kuratorium begleitet und kontrolliert. Seine Mitglieder gehören unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen an und kommen insbesondere aus Wissenschaft, Kultur oder Medienpädagogik sowie aus Institutionen, die sich mit Fragen des Jugendmedienschutzes befassen. Die Mitgliedssender können ebenfalls Vertreter:innen ins Kuratorium entsenden; ihr Anteil darf jedoch nicht die Mehrheit im Kuratorium ausmachen.

Das Kuratorium hat die Prüfordnung erarbeitet und ist zuständig für ihre Weiterentwicklung. Die Prüfordnung beinhaltet die Kriterien für die Prüfung und regelt alle mit dem Prüfverfahren zusammenhängenden Fragen.

Die Auswahl und Fortbildung der Prüferinnen und Prüfer ist ebenso Aufgabe des Kuratoriums wie die Beratung des Vorstandes und der Geschäftsführung in allen den Jugendschutz betreffenden Angelegenheiten.

 

Dr. Stephan Dreyer (Vorsitzender)

Senior Researcher für Medienrecht und Media Governance am Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut.

Das Forschungsinteresse des Juristen gilt den regulatorischen Aspekten medienvermittelter Kommunikation in einer datafizierten Gesellschaft; er analysiert Herausforderungen, denen sich recht­liche Steuerung angesichts neuer Technologien, Angebotsstrukturen und Nutzungs­praktiken gegenüber sieht. Aktuell bearbeitet Stephan Dreyer juristische Fragen, die sich mit Blick auf algorithmengesteuerte Informations- und Kommunikationsflüsse, automatisierte Entscheidungssysteme sowie kommunikative (Social) Bots ergeben. Ein Augenmerk liegt dabei auf den Möglichkeiten und Grenzen von Transparenz-/Informations­pflichten als Steuerungsressource. Stephan Dreyer ist ein Experte für rechtliche Fragestellungen im Schnittbereich von Jugendschutz und Datenschutz. Zudem führt er steuerungs­wissenschaftlich orientierte sowie komparative Untersuchungen von Systemen und Instrumenten informations- und kommunikationsbezogener Governance durch. Im Rah­men seiner Dissertation hat er die Problematik sowie die rechtlichen Determinanten von rechtlichen Entscheidungen unter Ungewissheit im Jugendmedien­schutz untersucht; ein Schwerpunkt dabei sind die unterschiedlichen Entscheidungsspielräume von Gesetzgeber, Aufsichtsbehörden und Selbstkontrolleinrichtungen und ihre Relevanz für die Verarbeitung von Ungewissheit. Er ist seit 2002 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hans-Bredow-Institut tätig.

Prof. Andreas Büsch

Professor für Medienpädagogik und Kommunikationswissenschaft an der Katholischen Hochschule Mainz und dort Leiter der Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz

Nach dem Studium der Katholischen Theologie und der Erziehungs­wissenschaften in Bonn war Andreas Büsch zunächst über 12 Jahre bei der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz in Düsseldorf als Referent und ab 1996 als stv. Leiter tätig. Zum WS 2000/2001 wechselte er nach Mainz an die Katholische Fachhochschule als Professor für Medienpädagogik und Kommunikationswissenschaft im Fachbereich Soziale Arbeit. Von 2006 bis 2016 war er im Ehrenamt Berater der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, von 2013 bis 2016 Mit­herausgeber der medienethischen Fachzeitschrift Communicatio Socialis. Seit 2012 leitet er die zunächst als Projekt, seit 2018 auf Dauer an der KH Mainz eingerichtete Clearingstelle Medienkompetenz – eine Einrichtung der Deutschen Bischofskonferenz, die den kirchlichen Beitrag zur Medienbildung und Medienkompetenzvermittlung aktiv fördert. In seiner Funktion als Leiter der Clearingstelle Medienkompetenz vertritt er die Katholische Kirche u.a. im Vorstand des Erfurter Netcode sowie im Förderverein des Internet-ABC e.V.

Kathrin Demmler

Direktorin des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis

Kathrin Demmler studierte Lehramt an Grundschulen und begann 1999 als medienpädagogische Referentin am JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis. Von 2009 bis 2016 verantwortete sie gemeinsam mit Günther Anfang den Arbeitsbereich Praxis. Seit 2010 ist sie Direktorin des JFF, bis 2016 gemeinsam mit Dr. Ulrike Wagner. Kathrin Demmler gibt gemeinsam mit Prof. Dr. Bernd Schorb die Zeitschrift merz | medien+erziehung heraus. Neben der inhaltlich-strategischen Ausrichtung des JFF wirkt sie in vielen Gremien mit, unter anderem als stellvertretende Vorsitzende des Sprecherrats des Wertebündnisses Bayern. Ihre Arbeits­schwerpunkte sind Innovationen in der Bildungsarbeit, frühe Medienbildung, Digitalisierung sowie Netzwerkprojekte.

Dr. habil. Jens Förster

Direktor des Systemischen Instituts für Positive Psychologie in Köln und Gesellschafter am Institut für systemische Ausbildung und Entwicklung in Weinheim.

Jens Förster lehrte und arbeitete von 2001 bis 2017 als Professor der Sozialpsychologie u. a. an der Columbia University in New York, der Newschool for Social Research in New York und der Universiteit van Amsterdam. Er ist systemischer Coach, Therapeut und bildet als Lehrtherapeut und Lehrsupervisor systemische Berater:innen, Therapeut:innen und Supervisor:innen aus. Er gibt Trainings und hält Vorträge zu Themen wie Vorurteile, Systemisches Handeln und Denken, Sinngebung in Unternehmen, Kreativität, Selbstmanagement und Selbstregulation, Gesundheit, Motivation, Embodiment, Lebensziele und Krisenintervention. Jens Förster ist Verfasser zahlreicher Artikel und vieler populärwissenschaftlicher Publikationen und Bücher und hat zahlreiche internationale Preise erhalten. Er ist Redakteur der Fachzeitschrift systhema und Fachgruppen­sprecher für Alltagspsychologie in der Deutschen Gesellschaft für Positiv-Psychologische Forschung.

Jens Förster hat zudem Operngesang und Schauspiel an der Musikhochschule des Saarlandes studiert, er hat Theaterstücke und Lieder geschrieben und als Regisseur gearbeitet.

Prof. Dr. Jürgen Grimm

Professor i. R. für Kommunikationswissenschaften am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien.

Jürgen Grimm studierte Germanistik und Politische Wissenschaft an der Universität Mannheim. Von 1992 bis 1994 leitete er das DFG-Forschungs­projekt Medien: Simulation und Wirklichkeit. 1998 folgte die Habilitation in Medien- und Kommunikationswissenschaft zum Thema „Wirkungen von Fernsehgewalt“. Professor Grimm ist Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Medienforschung e. V. Seit Januar 2004 ist er Professor für Kommunikations­wissenschaft am Institut für Publizistik und Kommunikations­wissenschaft der Universität Wien. Hier betreibt er neben seiner Lehrtätigkeit empirische Forschungen vornehmlich im Umfeld von Medienwirkungen und den daraus ableitbaren Konsequenzen für das Medienhandeln. Außerdem ist er Leiter des Sozialwissenschaftlichen Forums im Methodenzentrum der Universität Wien. Jürgen Grimm ist Verfasser zahlreicher Publikationen u. a. zu Reality-TV, Talkshows und Nachrichtengewalt sowie zu verschiedenen Themen der Medienunterhaltung und ‑information.

Birgit Guth

Head of Insights & Analytics SUPER RTL

Birgit Guth studierte Kommunikationswissenschaft, Germanistik und Marketing an der Universität Essen. Seit 1995 leitet sie die Medienforschung bei SUPER RTL. Sie ist verantwortlich für die Konzeption und Durchführung zahlreicher Studien zum Kinderfreizeitverhalten sowie zur Fernseh- und Internetnutzung von Kindern. Neben Fachtagungen zum Thema „Kinder und Medien“ führt sie Fortbildungsveranstaltungen durch und ist Lehrbeauftragte an der Universität zu Köln. Von 2001 bis 2008 war Birgit Guth außerdem die Jugendschutzbeauftragte von SUPER RTL. Sie ist Mitglied im Fachbeirat des Erfurter Netcode sowie im Kuratorium von Ein Netz für Kinder, außerdem arbeitet sie im Fachbeirat des Vereins Media Smart in Deutschland mit und ist Mitglied im JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis.

Dr. habil. Gerd Hallenberger

Freiberuflicher Medienwissenschaftler

Gerd Hallenberger studierte Europäische Ethnologie, Soziologie, Anglistik und Politikwissenschaft. 1985 promovierte er im Fach Europäische Ethnologie (Titel der Dissertation: Die politische Seite der Science-Fiction. Eine inhaltsanalytische Bestandsaufnahme), 1997 folgte die Habilitation im Fach Medienwissenschaft. Von 1996 bis 2004 war er Leiter des deutschen Zweigs des europäischen Forschungsverbundes „Eurofiction”. Seit 2000 ist er regelmäßig Mitglied von Nominierungskommissionen und Jurys für den Grimme-Preis. 2013 bis 2015 war er mit halber Stelle Professor an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (Standort Köln).

Anne Langen

Jugendschutzbeauftragte bei sixx

Anne Langen studierte Kommunikationswissenschaft, Film- und Theaterwissenschaft und Psychologie an der Ludwig-Maximilian-Universität in München. Studienbegleitend arbeitete sie zunächst als Redakteurin in der Kommunikation bei der ProSieben TV GmbH, wo sie die Zuschauerredaktion aufbaute. Nach ihrem Hochschulabschluss zum Thema „Gewaltdarstellungen in den Medien“ wechselte sie in die Abteilung „Jugendschutz und Programm­beratung“ der ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH. Seit 2010 ist sie die Jugendschutzbeauftragte des Senders sixx bei der Seven.One Entertainment Group.

Viola Meister

Jugendschutzbeauftragte bei RTLZWEI

Nach dem Studium für Sozialwesen an der Fachhochschule München mit Schwerpunkt Sozialmanagement war Viola Meister im Bereich „Soziale Dienste“ des Freisinger Amtes für Jugend und Familie tätig. Seit 1999 ist sie bei RTL2 Fernsehen beschäftigt, zunächst in der Medienforschung, dann in der Jugendschutz­abteilung. Seit 2010 ist sie Jugendschutzbeauftragte des Senders.

PD Dr. Claudia Paganini

Privatdozentin für Philosophie mit Schwerpunkt Medienethik an der Universität Innsbruck

Claudia Paganini hat Philosophie und Theologie an den Universitäten Innsbruck und Wien studiert. Nach einer Promotion in Kulturphilosophie 2005 widmete sie sich in ihrer Habilitationsschrift, für die sie 2018 mit dem Pater Johannes Schasching SJ-Preis ausgezeichnet wurde, der Medienethik. Weitere Forschungsschwerpunkte sind Medizin-, Tier- und Umweltethik. Zwischen 2021 und 2024 lehrte und forschte Paganini als Professorin für Medienethik an der Hochschule für Philosophie in München, zuvor war sie als Gastdozentin an den Universitäten von Mailand, Athen, Zagreb und Limerick tätig. Sie ist Sprecherin der Fachgruppe Kommunikations- und Medienethik der DGPuK, Koordinatorin des Netzwerks Medienethik und Mitglied der Ethikkommission der Medizinischen Universität Innsbruck (MUI) sowie der Kommission für Tierversuchsangelegenheiten des österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung in Wien.

Dr. Stefanie Schardien

Theologische Direktorin des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP) und Medienbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF)

Stefanie Schardien hat evangelische Theologie an den Universitäten Heidelberg, Toronto/Kanada und Bochum studiert. Nach ihrer Promotion und dem Vikariat übernahm sie eine Juniorprofessur für Systematische Theologie an der Universität Hildesheim. In der Ev.-luth. Kirche in Bayern arbeitete sie zunächst als Referentin und Pfarrerin für Gottesdienste mit Kindern und anschließend als Gemeindepfarrerin in Fürth. Seit 2024 verantwortet sie Im Gemeinschaftswerk zahlreiche Produkte der evangelischen Publizistik und entwickelt diesen Bereich fort. Als Medienbeauftragte begleitet sie den Rat der EKD und die evangelischen Freikirchen in medialen Fragen und Prozessen. Dazu unterhält sie u. a. die Kontakte zu vielen gesellschaftlichen medialen Playern sowie zu den Sendern. Seit vielen Jahren ist sie selbst publizistisch tätig, etwa in der Rundfunk- und Fernsehverkündigung, in Podcasts, Talkshows und mit Kolumnen.