Veranstaltungenmedien impuls2019: fern. sehen. Zukunftsvisionen - FSF 25 Jahre

fern. sehen. Zukunftsvisionen

medien impuls zum 25-jährigen Jubiläum der FSF am 4. April 2019

Der gesellschaftliche Wandel im Umgang mit Medien hat sich fest in unserem Alltag manifestiert. Im Zuge der Digitalisierung und mit dem Aufkommen von On-Demand- und Streaming-Diensten haben sich unser Konsumverhalten und auch der Anspruch an das audiovisuelle Angebot radikal verändert.
Wie wird sich das Fernsehen angesichts dessen entwickeln – oder neu erfinden? Welche Inhalte werden produziert, auf welchen Plattformen und mit welcher Technik werden sie verbreitet und wie werden sie angenommen? Welche Geschäftsmodelle sieht der Markt vor und welche Regulierungskonzepte hält die Medienpolitik bereit?

Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) nimmt ihr 25-jähriges Bestehen zum Anlass, mit Expertinnen und Experten aus Medienpolitik, -wirtschaft und -wissenschaft über diese Themen zu diskutieren. Übergeordnet ist die Frage nach der Zukunft des Jugendmedienschutzes: Wie können technische Lösungen und Orientierungsangebote ineinandergreifen, um ein gutes Aufwachsen mit Medien zu ermöglichen? Und welche gesellschaftspolitischen und ethischen Fragen rund um audiovisuelle Medien werden in Zukunft (noch) relevant sein?

 

Und hier gehts zum zweiten Teil: youtube.com

 

Begrüßung: Claudia Mikat und Joachim Moczall

Joachim Moczall ist Vorstandsvorsitzender der FSF. Nach seinem Studium der Theater-/Film- und Fernsehwissenschaften sowie Germanistik und Pädagogik arbeitete er zunächst als Spielfilm- und Serienredakteur bei Vox. Von 2001 bis 2016 war er Jugendschutzbeauftragter des Senders. Seit Januar 2017 ist er Jugendschutzbeauftragter für den Sender RTL und stellvertretender Leiter der Abteilung Jugendschutz für die Mediengruppe RTL Deutschland.

Grußwort

Dr. Anja Zimmer ist seit März 2016 Direktorin der Medienanstalt Berlin-Brandenburg. Zuvor war sie als Geschäftsführerin des Deutschen Journalisten-Verbands Nordrhein-Westfalen tätig. Davor war sie Partnerin mit Schwerpunkt Medien- und Telekommunikationsrecht der Anwaltsgesellschaft Beiten Burkhardt in Frankfurt am Main und als Senior Manager Government Relations bei der Deutschen Telekom für Medienpolitik und Regulierung zuständig. Ihre Promotion zum Thema Hate Speech im Völkerrecht verfasste sie am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg.

Entseelte Entscheidungen – Algorithmen, Medien und ethische Grundsätze

Tobias D. Krafft ist Doktorand am Lehrstuhl Algorithm Accountability von Prof. Dr. Katharina A. Zweig an der TU Kaiserslautern und Geschäftsführer der Trusted AI GmbH. Als Träger des Weizenbaumpreises 2017 des Forums Informatiker für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung reichen seine Forschungsinteressen von der (reinen) Analyse algorithmischer Entscheidungssysteme bis hin zum Diskurs um deren Einsatz im gesellschaftlichen Kontext. Er ist einer der Sprecher der Regionalgruppe Kaiserslautern der Gesellschaft für Informatik, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den interdisziplinären Studiengang der Sozioinformatik (TU Kaiserslautern) in die Gesellschaft zu tragen.

Neue Inhalte für anspruchsvolle Mediennutzer – Wie „Fernsehen“ auch in Zukunft relevant bleiben kann

Prof. Egbert van Wyngaarden setzt sich im Rahmen seiner Professur für Film an der Hochschule Macromedia in München mit der Frage auseinander, wie die Wertschöpfung in Nachrichten- und Unterhaltungsmedien im digitalen Zeitalter funktioniert, und entwickelt interdisziplinäre Ansätze für die Gestaltung von zukunftsfähigen Medienangeboten. Van Wyngaarden studierte Jura in Leiden, Philosophie in Edinburgh und Medienmanagement in Paris. Beim Festival von Avignon, Gaumont Télévision und Kirch New Media, sammelte er internationale Produktionserfahrungen, bevor er sich 2012 auf digitales Erzählen spezialisierte.

TV-Zukunft

Annette Kümmel ist Senior Vice President Governmental Relations & Regulatory Affairs bei ProSiebenSat.1 Media SE. Seit 1991 ist sie bei Sat.1 tätig, zuerst in der Rechtsabteilung dann als Referentin Medienpolitik. Von 1998 bis 2001 war sie Geschäftsführerin der Sat.1 (Schweiz) AG. Seit 2000 ist Kümmel Leiterin Medienpolitik bei der ProSiebenSat.1 Media SE und wurde 2006 zur Direktorin berufen. Annette Kümmel hat Publizistik, Politikwissenschaft und Rechtswissenschaft in Mainz studiert. Außerdem ist sie Mitglied des Gesamtvorstands und Vorsitzende des Fachbereichsvorstandes Fernsehen und Multimedia beim Verband Privater Medien e.V. (VAUNET).

Inhalte, Interaktion, Infrastrukturen: Die Selbstkontrollen im Jugendmedienschutz der Zukunft

Dr. Stephan Dreyer ist Senior Researcher für Medienrecht und Media Governance am Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut (HBI). Das Forschungsinteresse des Juristen gilt den regulatorischen Aspekten medienvermittelter Kommunikation in einer datafizierten Gesellschaft; er analysiert Herausforderungen, denen sich rechtliche Steuerung angesichts neuer Technologien, Angebotsstrukturen und Nutzungspraktiken gegenüber sieht. Aktuell bearbeitet er juristische Fragen, die sich mit Blick auf algorithmengesteuerte Informations- und Kommunikationsflüsse, automatisierte Entscheidungssysteme sowie kommunikative (Social) Bots ergeben. Ein Augenmerk liegt dabei auf den Möglichkeiten und Grenzen von Transparenz-/Informationspflichten als Steuerungsressource. Stephan Dreyer ist ein Experte für rechtliche Fragestellungen im Schnittbereich von Jugendschutz und Datenschutz.

Familien und Kinder stärken – für ein gutes Aufwachsen mit Medien

Dr. Franziska Giffey ist seit März 2018 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Davor war sie u.a. Neuköllner Bezirksbürgermeisterin und Leiterin der Abteilung Finanzen und Wirtschaft. Giffey studierte Englisch, Französisch und Verwaltungswirtschaft an der HU Berlin und an der FHVR Berlin. Angefangen mit einer Ausbildungsstation beim Bezirksbürgermeister von Lewisham in London über die Mitarbeit im Büro des Bezirksbürgermeisters von Treptow-Köpenick bekleidete sie verschiedene Verwaltungsaufgaben, bevor sie 2009 ein Promotionsstudium im Bereich Politikwissenschaften an der FU Berlin abschloss und sich fortan politischen Aufgaben widmete.

Talk: Moderation Dr. Anja Bundschuh

Gespräch mit Dr. Stephan Dreyer (Senior Researcher Medienrecht und Media Governance am HBI), Dr. Wolfgang Kreißig (Präsident der LFK, Vorsitzender der KJM) und Annette Kümmel (Senior Vice President Governmental Relations & Regulatory Affairs bei ProSiebenSat.1 Media SE), Heike Raab (Staatssekretärin und Bevollmächtigte des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und in Europa, für Medien und Digitales)
 

Dr. Anja Bundschuh ist Geschäftsführerin der Beratung Hartmut Schultz Kommunikation in der Schweiz. In München studierte sie Publizistik, Volkswirtschaft und Rechtswissenschaften und promovierte in Osnabrück. Im Rahmen ihrer Public-Affairs-Tätigkeiten beim Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation VPRT e.V. (heute: VAUNET), bei der KirchGruppe sowie bei eBay International beschäftigte sie sich auch mit Jugendschutz und war von 2000 bis 2002 für die KirchGruppe im FSF-Vorstand.

Dr. Wolfgang Kreißig ist Präsident der Landesanstalt für Kommunikation (LfK) Baden-Württemberg und seit 2018 Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM). Er studierte Rechtswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg sowie an der University of Georgia, USA. Nach seinem Studium arbeitete er zunächst als Rechtsanwalt, Staatsanwalt und Richter, bevor er 2007 in die Rundfunkpolitik im Staatsministerium Baden-Württemberg wechselte.

Heike Raab ist Staatssekretärin und Bevollmächtigte des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und in Europa, für Medien und Digitales. Sie ist seit 1989 Mitglied der SPD und war von 2006 bis 2011 Generalsekretärin der SPD in Rheinland-Pfalz. 2011 wurde Frau Raab zur Staatssekretärin im rheinland-pfälzischen Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur sowie zur IT-Beauftragten der Landesregierung berufen.

Selbstkontrolle und Jugendmedienschutz: Wo wollen wir hin?

Claudia Mikat ist Geschäftsführerin der FSF. Sie studierte Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Medienpädagogik, arbeitete in der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung und übernahm verschiedene Lehraufträge für Medienpädagogik und Jugendschutz. Von 1994 bis 2001 leitete Claudia Mikat die FSF-Geschäftsstelle und war Redaktionsmitglied der von der FSF herausgegebenen Fachzeitschrift tv diskurs. Bis 2018 verantwortete sie als Vorsitzende der Prüfausschüsse die Programmprüfungen der FSF und war Prüferin für die Filmwirtschaft bei der FSK. Sie veröffentlicht regelmäßig Beiträge zum Jugendmedienschutz und zur Prüfpraxis der FSF.

Tagungsmoderation

Christine Watty arbeitet als Redaktionsleiterin, Redakteurin und Moderatorin bei Deutschlandfunk Kultur in Berlin. In Hamburg und Spanien studierte sie Jura. Sie lernte Radio beim SWR und war im Anschluss viele Jahre selbständige Journalistin. Als Autorin, Reporterin und Moderatorin war sie u.a. tätig für das Deutschlandradio, den WDR und den MDR. Sie gibt Sprechunterricht, schreibt Texte und moderiert bis heute kleine und große Veranstaltungen. Ihre Themenschwerpunkte sind Kultur, Politik und digitale Medien.

Hinweise

Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass Sie sich mit Ihrer Teilnahme an der Tagung einverstanden erklären, im Rahmen der Berichterstattung über die Veranstaltung auf Fotos und Videomaterial zu erscheinen.

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