Von Science-Fiction zur Realität
Immersive Technologien und veränderte (Medien-)Realitäten
medien impuls am 13. Mai 2022, kuratiert von der FSM
XR-Technologien (Extended Reality) nehmen einen immer größeren Anteil der multimedialen Landschaft ein und haben spätestens mit dem Hype um Pokemon Go ein breites Publikum erreicht. Neben dem „klassischen“ Bereich der Spiele und Unterhaltungsmedien begegnen wir virtuellen und erweiterten Realitäten zunehmend auch im alltäglichen Leben. Wir kommunizieren, lernen und arbeiten virtuell, nutzen AR-Filter in sozialen Medien, gehen auf virtuelle Reise in fremde Länder, lassen uns von virtuellen Zeitzeugen Geschichte näherbringen oder messen mal eben mit der passenden Smartphone-App die neue Wohnung aus. Forscher erproben auch bereits haptische Feedbacks, damit wir virtuelle Gegenstände nicht nur sehen, sondern auch fühlen können.
Die virtuelle Umgebung wird der realen also immer ähnlicher, Grenzen zwischen real und digital scheinen zunehmend zu verschwinden. Und auch die nächste Vision für eine neue Generation des Internets wird greifbarer: das Metaversum.
Welchen Einfluss haben diese Technologien und virtuellen Welten auf die Wirkung von Inhalten, unsere Identität und unser Kommunikations- und Nutzerverhalten, speziell bei Heranwachsenden? Welche Herausforderungen hat dies für den Jugendschutz? Müssen wir neue Risikodimensionen in den Blick nehmen? Braucht es neue Kriterien in der Regulierung?
Aufzeichnung der Veranstaltung
Begrüßung und Auftakt
Martin Drechsler ist Geschäftsführer der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM). Er absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften in Berlin und Hagen. Nach dem Referendariat war er als Rechtsanwalt in Berlin tätig. Bei der FSM ist er seit 2008 zuständig für rechtliche und technische Fragen des Jugendmedienschutzes und u.a. verantwortlich für das Altersklassifizierungssystem, die Beratung der FSM-Mitglieder bei der Kennzeichnung von Webinhalten, die internationale Vernetzung sowie Vorträge über Jugendschutz und Medienrecht.
VR und AR – Wo stehen wir 2022?
Dr. Sebastian Klöß ist Bereichsleiter für Consumer Technology beim Digitalverband Bitkom. Er betreut die Arbeitskreise NewTV und Augmented & Virtual Reality sowie das metaverse forum by bitkom. Dieses Forum bündelt die Bitkom-Expertise zum Thema Metaverse. Außerdem ist er für die Erstellung der Studie „Die Zukunft der Consumer Technology“ zuständig. Vor seiner Zeit beim Bitkom hat er als Redakteur gearbeitet und sich schon damals mit Tech-Themen beschäftigt. Davor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er in Geschichte promoviert wurde.
Marie von Stauffenberg betreut als Public Policy Managerin bei Meta gesellschaftspolitische Themen mit einem Fokus auf Nutzer*innensicherheit – besonders für Frauen und Jugendliche – sowie Medienkompetenz und Innovationsthemen. In diesem Rahmen betreut sie Partnerschaften mit NGOs und der Zivilgesellschaft, die das Ziel haben, Technologie sicher und inklusiv zu gestalten.
Embodiment und echte Präsenz in virtuellen Welten
Dr. Daniel Pietschmann forscht und lehrt als Institutskoordinator am Institut für Medienforschung an der Technischen Universität Chemnitz. Er ist Absolvent des interdisziplinären DFG-Graduiertenkollegs „Crossworlds – Kopplung virtueller und realer sozialer Welten“ und promovierte im Bereich Medienpsychologie zum Thema User Experience bei sensomotorischen Interfaces in virtuellen Umgebungen. Sein Forschungsfokus liegt auf Medienwirkungen interaktiver Medien, insbesondere AR/VR-Anwendungen und Videospiele. Ein zweiter Schwerpunkt sind verkörperte digitale Technologien und deren Stellenwert in der Informationsgesellschaft. Dr. Pietschmanns weitere Forschungsinteressen umfassen allgemein psychische und physische Aspekte des Erlebens digitaler Medien sowie transmediales Storytelling.
XR – Herausforderung für den Jugendschutz? Der Einfluss virtueller Realitäten auf die Wirkung von Inhalten und unser Nutzerverhalten
Eine Diskussion mit Sebastian Gutknecht, Dr. Daniel Pietschmann und Marie von Stauffenberg.
Sebastian Gutknecht ist Jurist und seit Juni 2021 Direktor der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) in Bonn. Zuvor war er Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (AJS) Nordrhein-Westfalen e. V. in Köln. Er ist seit 2008 Mitglied der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM). Sebastian Gutknecht ist Autor zahlreicher Fachpublikationen zum gesetzlichen Jugendmedienschutz.