In der Tiefe des Raumes – Virtual Reality und die Illusion von Wirklichkeit
medien impuls am 24. November 2016
Bisher ist der Bildschirm eine Fläche. Auf ihn müssen wir schauen, wenn wir für die Dauer eines Spielfilms in eine andere Welt eintauchen wollen. Die in den letzten Jahren perfektionierte 3-D-Technik ermöglicht zwar die Suggestion des Raums, wenn wir allerdings zur Seite schauen, erkennen wir sofort, dass wir nicht in der Handlung des Films, sondern im Kino oder Wohnzimmer sind. Anders ist es mit einer Virtual-Reality-Brille. Ob Computerspiel oder Dokumentarfilm: Auch wenn wir uns 360 Grad im Geschehen bewegen, verlieren wir die Bildquelle nicht aus den Augen und sie verändert sich so, dass wir den Eindruck bekommen, uns in dieser Welt zu befinden.
Beim medien impuls am 24. November 2016 gab es einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der Technik und Inhalte, die in naher Zukunft zu erwarten sind. In welche medialen Bereiche wird sie Einzug halten? Wird sie eines Tages zum Anwendungsstandard oder bleibt sie auf bestimmte Bereiche beschränkt? Können wir uns von dieser perfekt vorgespielten Wirklichkeit noch distanzieren und sie als audiovisuelle Vorführung von unserer Wirklichkeit unterscheiden? Diese und weitere Fragen standen im Zentrum der Tagung.
Begrüßung
Prof. Joachim von Gottberg ist Geschäftsführer der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF). Nach seinem Studium der Germanistik und Theologie (Lehramt) baute er in Hannover die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen auf und beschäftigte sich neben Suchtprävention und Jugendkriminalität mit der Wirkung von Medien. Ab 1985 war er als Ländervertreter bei der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) tätig, bis er 1994 die Geschäftsführung der FSF übernahm. Er ist Chefredakteur der Fachzeitschrift tv diskurs. Seit 2006 ist Joachim von Gottberg Honorarprofessor für das Fach Medienethik/Medienpädagogik an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF in Potsdam-Babelsberg. Seit Oktober 2015 vertritt er eine Professur im Fachbereich Medien- und Kommunikationswissenschaften an der der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Was kann die neue Technologie?
Jan-Keno Janssen ist Virtual-Reality-Experte bei der Computerzeitschrift c't – magazin für computer technik. Er wohnt in der Virtual Reality, geht aber manchmal trotzdem ganz gerne in die ungemütliche Realwelt. Der Vollblut-Nerd hat erst als Erwachsener gelernt, Eichen von Buchen zu unterscheiden, konnte dafür aber schon als 8-Jähriger Emacs bedienen
VR und die Veränderung unserer Wahrnehmung
Dr. Tilo Hartmann ist derzeit Associate Professor am kommunikationswissenschaftlichen Institut der VU University Amsterdam. Zuvor war er u.a. in Los Angeles und Zürich tätig. Er studierte Journalistik und Kommunikationswissenschaften in Hannover. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte liegen in der medienpsychologischen Analyse der Massen- und Individualkommunikation, insbesondere subjektive Wahrnehmungen medialer Inhalte, Realitätserleben, Erleben und wahrgenommener Realismus von medial abgebildeten Lebewesen sowie Selektionsforschung.
Neue Möglichkeiten des Visuellen Erzählens
Robert Cibis ist Produzent und Regisseur von Dokumentar- und Spielfilmen sowie Mitbegründer der Filmproduktionsfirma Oval media. Sein Handwerk lernte er im Rahmen der Ateliers für junge europäische Filmproduzenten an der Filmakademie Baden-Württemberg und der Pariser Filmakademie FÉMIS. Zuvor machte er sein Diplom in Filmwissenschaften an der Sorbonne Nouvelle in Paris. Außerdem nahm er an Weiterbildungen wie der Documentary Campus Masterschool oder Eurodoc teil. 2011 war er Teil der Auswahljury der NRW Produktionsförderung II und ist zurzeit aktives Mitglied der Europäischen Filmakademie.
Podiumsdiskussion zu Virtual Reality und die Illusion von Wirklichkeit
Diskussion zum Thema Virtual Reality und die Illusion von Wirklichkeit mit Robert Cibis (Oval media), Marek Brunner (USK), Prof. Dr. Tilo Hartmann (FU Amsterdam) und Jan-Keno Janssen (c't)
Moderation: Vera Linß
Marek Brunner ist Leiter des Testbereichs bei der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK). Er ist Diplom-Medieninformatiker und wurde 1994 der erste Spieletester der USK. Zu seinen Aufgaben gehören die Koordination des Bereichs, die technische Vorbereitung der Spiele, die Einarbeitung und Auswahl der Sichter und die Qualitätssicherung der Spielpräsentationen.
Vera Linß ist Medienjournalistin beim Deutschlandradio und beim ARD-Hörfunk und schreibt für die Fachpresse. Seit 2007 moderiert sie die Sendung Breitband – Medien und digitale Kultur im Deutschlandradio Kultur, die sie auch redaktionell mitverantwortet. Außerdem moderiert sie Veranstaltungen und rezensiert regelmäßig Mediensachbücher im Deutschlandradio Kultur.
Die Veranstaltungsreihe medien impuls findet in Kooperation mit der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) statt.
Hinweis
Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass Sie sich mit Ihrer Teilnahme an der Tagung einverstanden erklären, im Rahmen der Berichterstattung über die Veranstaltung auf Fotos und Videomaterial zu erscheinen.
Alle Fotos © sh/fsf | per Klick vergrößerbar.
Download