Schulungen zum Jugendmedienschutz
Das deutsche Jugendmedienschutzrecht ist komplex und Verstöße können empfindliche Sanktionen nach sich ziehen. Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) bietet in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) praxisbezogene Schulungen zum Jugendmedienschutz an.
Neben Grundlagenseminaren werden Vertiefungs- und Praxiskurse sowohl zu medienrechtlichen, -politischen oder -ethischen Themen als auch zu FSF- und FSM-spezifischen Fragen der Wirkungsforschung oder Medientechnik angeboten.
Die Veranstaltungen richten sich in erster Linie an Mitglieder von FSF und FSM, können aber auch von Nicht-Mitgliedern gegen eine Teilnahmegebühr besucht werden.
Also solche ausgewiesenen Veranstaltungen werden für eine Zertifizierung gem. § 14a Abs. 1 Nr. 2 Jugendschutzgesetz (JuSchG) anerkannt.
Termine für 2023
08.06.2023 (14:00 - 16:00 Uhr) online | Vertiefendes Zertifizierungsangebot: Die Grenzen des Zeigbaren - unzulässige Angebote |
14.06.2023 (11:00 - 16:45 Uhr) Präsenz/Berlin | Weitklick-Fachveranstaltung: Stark gegen Desinformation und Hate Speech |
27.06.2023 hybrid | Fachveranstaltung Sommerforum Medienkompetenz : Die Utopie ist da. Und nun? KI in Mediennutzung und -bildung. |
29.06.2023 Präsenz/Berlin | FSF-Jahrestagung: Berechtigtes Interesse? Anwendungsbereich und Kriterien im Jugendmedienschutz |
10.10.2023 online | Werkstattgespräch (exklusiv für FSF-Mitglieder) |
07.12.2023 hybrid | Fachveranstaltung: medien impuls |
Zertifizierungen für Jugendschutzbeauftragte
Das Schulungsangebot wurde 2021 erweitert und darauf ausgerichtet, Jugendschutzbeauftragte (JSB) auch gem. § 14a Abs. 1 Nr. 2 JuSchG für die Kennzeichnung ihrer Inhalte in Mediatheken zu zertifizieren. Im Rahmen dieses Zertifizierungslehrgangs orientieren sich die Inhalte an den konkreten Aufgaben von Jugendschutzbeauftragten in Rundfunk- und Telemedienunternehmen gem. § 7 JMStV. Die FSF fokussiert dabei mit ihrer Expertise auf die jugendschutzrechtliche Bewertung von Bewegbildinhalten, die FSM auf rechtliche Fragen und onlinespezifische Themen im Jugendmedienschutz.
Eine Zertifizierung wird erteilt, wenn eine einschlägige Berufserfahrung und/oder die Teilnahme an einer bestimmten Anzahl von Fortbildungen bzw. Schulungen nachgewiesen wird. Für Jugendschutzbeauftragte von Nicht-Mitgliedern ist die Teilnahme an den Modulen im Zertifizierungskurs Voraussetzung für eine Zertifizierung.
Grundlagenseminar Jugendmedienschutz
Im Grundlagenseminar Jugendmedienschutz erhalten die Teilnehmenden einen ersten Überblick über die gesetzliche Regelung und Hinweise für die gesetzeskonforme Gestaltung und Verbreitung von Medieninhalten. JMStV, Altersverifikationssysteme, technische Alterskennzeichen: Die Pflichten von Anbietern im Rundfunk- und Onlinebereich sind zahlreich und manchmal unübersichtlich. Das Seminar bietet eine umfassende Einführung und praktische Tipps. Im Mittelpunkt stehen konkrete Fälle, die den Teilnehmenden in ihren Unternehmen Tag für Tag begegnen. Im Seminar bekommen sie die Möglichkeit, TV- und Web-Inhalte beispielhaft selbst zu bewerten. Je nach beruflichem Hintergrund und Interesse der Teilnehmenden werden Programmtrailer, Werbe- oder Musikclips diskutiert, Fragen zur Auswertung in TV, über Video-on-Demand oder DVD beantwortet. Auch Sonderthemen wie Werbung für E‑Zigaretten, E‑Books oder Programmierung in kindaffinen Umfeldern werden behandelt.
Inhalt Grundlagenseminar:
- Bestimmungen des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags (JMStV) und des Jugendschutzgesetzes (JuSchG
- Überblick absolute und relative Verbreitungsverbote, entwicklungsgefährdende und entwicklungsbeeinträchtigende Angebote, Freigaben für verschiedene Altersstufen
- Kriterien des Jugendmedienschutzes und Anwendungsbeispiele
- Bewertung und Klassifizierung von Inhalten am Beispiel aktueller TV-Produktionen
- Programmierung von Inhalten für ein Jugendschutzprogramm, technische Kennzeichnung, Altersverifikationssysteme
Individuelle Fortbildungen
Zur weiteren fachlichen Qualifizierung von Jugendschutzbeauftragten bieten FSF und FSM ihren Mitgliedsunternehmen spezielle Fortbildungsformate an. Die Inhalte sind auf die konkreten Anforderungen der Unternehmen zugeschnitten und behandeln unter anderem spezifische Fragen der On-Demand- und TV-Auswertung, zum Teilnehmerschutz, zu Jugendschutzlösungen für Apps und Smart TV. Hier kann auch diskutiert werden, wie radikale und extremistische Inhalte unter dem Aspekt des Jugendschutzes bewertet werden.
Inhalte individueller Fortbildungen, z.B.:
- Medienwirkung, Teilnehmerschutz, Persönlichkeitsrecht: Reality-TV aus Sicht des Jugendschutzes
- Tagesprogrammierung und kindaffines Umfeld: Angst als Wirkungsannahme im Jugendmedienschutz
- Jugendschutzlösungen für Apps und Smart TV: Neue Zugangswege vs. JMStV
- Radikale und extremistische Inhalte bewerten: Jugendschutz vs. Meinungsfreiheit
Das Angebot wird stetig erweitert und aktualisiert. Bei Interesse an einer Teilnahme oder zum Erwerb einer Zertifizierung kontaktieren Sie uns gern.
Schulungen im Bereich Medienpädagogik
Die FSF bietet auch Schulungen im Bereich Medienpädagogik zum Umgang mit dem Lernmaterial Faszination Medien an.
In den Veranstaltungen wird die DVD-ROM bzw. der Stick als interaktives Unterrichtsmaterial vorgestellt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten einen Überblick über die auf der DVD bzw. dem Stick behandelten Themenfelder Nachrichtenvermittlung, Filme, Computerspiele, Communities und Reality-TV sowie die Mediendiskurse Gewaltdarstellungen, Privatheit, Sexualität, Sucht und Prominenz. Je nach Interesse und Zeitumfang kann ein Bereich auch detaillierter behandelt werden. Bei Interesse an einer Fortbildung schreiben Sie uns:
