Schulungen zum Jugendmedienschutz
Das deutsche Jugendmedienschutzrecht ist komplex, und Verstöße können empfindliche Sanktionen nach sich ziehen. Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) und die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) bieten praxisbezogene Schulungen zum Jugendmedienschutz an. Die Fortbildungen richten sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von TV- und Internetunternehmen, die mit Fragen des Jugendmedienschutzes betraut sind und gesetzliche Anforderungen praktisch umsetzen.
Grundlagenseminar Jugendmedienschutz
Im Grundlagenseminar Jugendmedienschutz erhalten die Teilnehmenden einen ersten Überblick über die gesetzliche Regelung und Hinweise für die gesetzeskonforme Gestaltung und Verbreitung von Medieninhalten. JMStV, Altersverifikationssysteme, technische Alterskennzeichen: Die Pflichten von Anbietern im Onlinebereich sind zahlreich und manchmal unübersichtlich, mit dem Seminar wird eine Übersicht und praktische Tipps geboten. Im Mittelpunkt stehen konkrete Fälle, die den Seminarteilnehmern in ihren Unternehmen Tag für Tag begegnen. Dafür erhalten die Teilnehmer die Möglichkeit, TV- und Web-Inhalte beispielhaft selbst zu bewerten. Je nach beruflichem Hintergrund und Interesse der Teilnehmenden werden Programmtrailer, Werbe- oder Musikclips diskutiert, Fragen zur Auswertung in TV, über Video-on-Demand oder DVD beantwortet oder auch Sonderthermen behandelt wie Werbung für E-Zigaretten, E-Books oder Programmierung in kindaffinen Umfeldern.
Inhalt Grundlagenseminar:
- Bestimmungen des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags (JMStV) und des Jugendschutzgesetzes (JuSchG
- Überblick absolute und relative Verbreitungsverbote, entwicklungsgefährdende und entwicklungsbeeinträchtigende Angebote, Freigaben für verschiedene Altersstufen
- Kriterien des Jugendmedienschutzes und Anwendungsbeispiele
- Bewertung und Klassifizierung von Inhalten am Beispiel aktueller TV-Produktionen
- Programmierung von Inhalten für ein Jugendschutzprogramm, technische Kennzeichnung, Altersverifikationssysteme
Individuelle Fortbildungen / Zertifizierungen
Zur weiteren fachlichen Qualifizierung von Jugendschutzbeauftragten bieten FSF und FSM ihren Mitgliedsunternehmen spezielle Fortbildungsformate an. Die Inhalte sind auf die konkreten Anforderungen der Unternehmen zugeschnitten und behandeln unter anderem spezifische Fragen der On-Demand- und TV-Auswertung, zum Teilnehmerschutz, zu Jugendschutzlösungen für Apps und Smart TV. Hier kann auch diskutiert werden, wie radikale und extremistische Inhalte unter dem Aspekt des Jugendschutzes bewertet werden.
Inhalte individueller Fortbildungen, z.B.:
- Medienwirkung, Teilnehmerschutz, Persönlichkeitsrecht: Reality-TV aus Sicht des Jugendschutzes
- Tagesprogrammierung und kindaffines Umfeld: Angst als Wirkungsannahme im Jugendmedienschutz
- Jugendschutzlösungen für Apps und Smart TV: Neue Zugangswege vs. JMStV
- Radikale und extremistische Inhalte bewerten: Jugendschutz vs. Meinungsfreiheit
Termine für Zertifizierungen in 2022
Datum | Titel der Veranstaltung | Art der Veranstaltung |
05.05. | Die Arbeit der FSM-Beschwerdestelle und die Kooperation im INHOPE-Netzwerk | Vertiefungs II: Zertifizierungskurs Modul III-V |
13.05. (verlegt vom 27.4.) | medien impuls: Von Science Fiction zur Realität. Immersive Technologien und veränderte (Medien-)Realitäten Eine gemeinsame Veranstaltung von FSF und FSM | Zertifizierung für Mitgliedsunternehmen Modul III-V |
30.05. | Geschmacksfrage oder Gefährdungsrisiko – Bewertung von Reality-Formaten | Zertifizierung für Mitgliedsunternehmen Modul III-V |
30.06. | Disclaimer, Triggerwarnung, Altersbeschränkung: Zum Umgang mit politisch inkorrekten und potenziell desorientierenden Inhalten | Vertiefung II: Zertifizierungskurs Modul III-V |
29.09. | Grundlagenseminar Jugendmedienschutz | Grundlagen: Zertifizierungskurs Modul I-II |
01.12. | medien impuls | Zertifizierung für Mitgliedsunternehmen Modul III-V |
Schulungen im Bereich Medienpädagogik
Die FSF bietet auch Schulungen im Bereich Medienpädagogik zum Umgang mit dem Lernmaterial Faszination Medien an. In den Veranstaltungen wird die DVD-ROM bzw. der Stick als interaktives Unterrichtsmaterial vorgestellt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten einen Überblick über die auf der DVD bzw. dem Stick behandelten Themenfelder Nachrichtenvermittlung, Filme, Computerspiele, Communities und Reality-TV sowie die Mediendiskurse Gewaltdarstellungen, Privatheit, Sexualität, Sucht und Prominenz. Je nach Interesse und Zeitumfang kann ein Bereich auch detaillierter behandelt werden. Bei Interesse an einer Fortbildung schreiben Sie uns:

Download
Teilnahmebedingungen
- Anmeldung erforderlich
- Mindestteilnehmerzahl