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Medienthemen am Puls der Zeit – medius 2018 verliehen

Pressemitteilung vom 22. Juni 2018

Die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK), das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. (DKHW), die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF) haben in Berlin den medius 2018 verliehen. Der Preis ist mit insgesamt 2.500 Euro dotiert und würdigt wissenschaftliche und praxisorientierte Abschlussarbeiten aus dem deutschsprachigen Raum, die sich mit aktuellen, innovativen Aspekten aus dem Medienbereich, der Medienpädagogik und Pädagogik oder Themen des Jugendmedienschutzes auseinandersetzen. In diesem Jahr wurden drei Arbeiten gleichberechtigt mit dem 1. Platz ausgezeichnet, das Preisgeld entsprechend aufgeteilt.

 

Die Masterarbeit Informieren und Integrieren: Die Aufgabe des Kinderfernsehens in der Flüchtlingskrise von Melanie Baxter (Universität Passau) zielt darauf ab, den Informationsbedarf von Kindern mit und ohne Fluchthintergrund in Deutschland hinsichtlich der Flüchtlingsthematik anhand einer qualitativen Befragung sichtbar zu machen. Zudem werden den Redaktionen des Kinderfernsehens Anregungen gegeben, wie beide Zielgruppen bei der Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen unterstützt werden können.

Im Mittelpunkt der Masterarbeit Nur Empfehlung oder doch schon Werbung? Eine empirische Untersuchung der Wahrnehmung von Produktplatzierungen auf Instagram bei Jugendlichen von Anna Freytag (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover) steht die Frage, inwiefern Jugendliche bei werblichen Botschaften in Form von Influencer-Marketing die persuasive Absicht von Produktplatzierungen auf Instagram wahrnehmen. Die Untersuchung zeigt, dass der Großteil der Jugendlichen Produktplatzierungen auf Instagram als Werbung erkennt, der Werbeform gegenüber jedoch weitgehend gleichgültig eingestellt ist.

Die Bachelorarbeit Trump-Baiting: Mediale Aufmerksamkeitsgenerierung während des amerikanischen Präsidentschaftswahlkampfs 2016 von Jörn Zahlmann (Hochschule Magdeburg-Stendal) untersucht am Beispiel der Berichterstattung über den US-Präsidentschaftswahlkampf von Donald Trump und Hillary Clinton, welche Art der öffentlichen Positionierung politischer Akteure bei der journalistischen Nachrichtenauswahl privilegiert wird. Dabei zeigt die Studie auf, dass Trump signifikant mehr mediale Aufmerksamkeit bekam als seine Konkurrentin Clinton und erklärt dies mit dem Verweis auf die Anfälligkeit gängiger journalistischer Auswahlkriterien für die Charakteristika populistischen Auftretens.

„Die für den medius eingereichten Arbeiten sind immer ein Querschnitt durch Medienthemen am Puls der Zeit" sagt Claudia Mikat von der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen anlässlich der Preisverleihung in Berlin. „Auch in diesem Jahr greifen die Preisträgerinnen und Preisträger hochaktuelle Debatten auf. Und sie zeigen deutlich, dass die Fragen, die der Medienpädagogik und dem Jugendmedienschutz aktuell unter den Nägeln brennen, nur interdisziplinär zu beantworten sind.“

Der medius wurde in diesem Jahr zum zehnten Mal vergeben. Vor diesem Hintergrund richtete sich die Ausschreibung zum 10-jährigen Jubiläum zusätzlich zur bisherigen Zielgruppe der Studierenden (medien-)pädagogischer Studiengänge ausdrücklich auch an alle fachfremden Disziplinen, die eine Relevanz für Medienpädagogik und Jugendmedienschutz geltend machen können.

Die Preisverleihung fand statt im Rahmen des Sommerforums Medienkompetenz 2018 in Berlin.

Zum medius 2019

Der medius ist ein Preis für innovative, wissenschaftliche und praxisorientierte Abschlussarbeiten, die sich mit aktuellen Aspekten aus dem Medienbereich, der (Medien-)Pädagogik oder Themen des Jugendmedienschutzes beschäftigen. Er wird durch die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF), die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK), die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) vergeben.

Neben einer sinnvollen Theorie-Praxis-Verbindung und der Förderung internationaler Perspektiven war eines der Hauptkriterien für die Auszeichnung stets die Interdisziplinarität.

In unserer inzwischen durch und durch mediatisierten Welt ist es für Fragen der Medienpädagogik und des Jugendmedienschutzes wichtiger denn je, Einflüsse aus anderen Disziplinen aufzugreifen. Neurowissenschaftliche Untersuchungen über Wahrnehmungsprozesse, ethisch-philosophische Überlegungen darüber, was Technik darf und künftig können sollte, oder die soziologische Betrachtung politischen und gesellschaftlichen Handelns in einer vernetzten Welt – Inhalte, die auf den ersten Blick nicht unmittelbar „medienpädagogisch“ erscheinen, haben durchaus Relevanz für die medienpädagogische Praxis. Sie erweitern den Blick auf die Zielgruppe, beeinflussen die Art und Weise, wie Projekte konzipiert und umgesetzt werden und liefern wichtige Erkenntnisse, um Medieninnovationen und -inhalte einzuordnen. Vor diesem Hintergrund richtet sich die Ausschreibung des medius ausdrücklich auch an alle fachfremden Disziplinen, die eine Relevanz für Medienpädagogik und Jugendmedienschutz geltend machen können. Es können Abschlussarbeiten von Universitäten, Fachhochschulen und Hochschulen eingereicht werden, die im Jahr oder im Vorjahr der Ausschreibung abgeschlossen worden sind (i. d. R. Bachelor, Master, Magister, Diplom, Staatsexamen).

Vorschlagsberechtigt sind die betreuenden Dozentinnen und Dozenten. Die Absolventinnen und Absolventen können ihre Arbeit auch selbst einreichen, wenn sie den Nachweis erbringen, dass diese mit „sehr gut“ bewertet worden ist. Eine wiederholte Teilnahme mit derselben Arbeit ist nicht möglich. Neben den üblichen einzureichenden Unterlagen (s. unten) soll aufgezeigt werden, inwieweit das Thema bzw. die Erkenntnisse der Abschlussarbeit für Fragen der Medienpädagogik oder des Jugendmedienschutzes relevant und ggf. in der Praxis verwertbar sind. Diese Bezüge können in Form eines Textes, einer Projektskizze, einer Präsentation, eines Videos o.ä. dargestellt werden.

Der Preis ist mit 2 500 Euro dotiert. Einsendeschluss ist der 31. Januar 2019. Eingereicht werden können die Bewerbungen bei der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (Kleine Präsidentenstr. 1, 10178 Berlin), vorzugsweise per Mail unter: medius@mabb.de.

 

Hinweis

Für eine Berichterstattung über die medius-Preisverleihung 2018 ist ein Download der Bilder mit dem Copyright © sh/fsf gestattet. Bilder vergrößern sich per Klick auf das Bild.