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Andreas Tietze:

Zugänge zur Medienwelt sind mediale Zugänge zur Welt

Das neue Portal MEDIENRADAR hilft, diese zu finden

In: tv diskurs. Verantwortung in audiovisuellen Medien, 25. Jg., 1/2021 (Ausgabe 95), S. 12-15

Bildung, der Weg zur Entfaltung der im einzelnen Menschen liegenden Potenziale und zur Herausbildung einer mündigen Individualität, führt über die „Verknüpfung unseres Ichs mit der Welt zu der allgemeinsten, regesten und freiesten Wechselwirkung“ (Humboldt 2012, S. 94). Dieser Grundsatz ist, seit Humboldt ihn am Beginn des 19. Jahrhunderts formuliert hat, ein Allgemeinplatz. Das macht die Einsicht darin weder falsch noch überflüssig. Die Zeit verlangt einem solch weit gefassten Begriff jedoch erhebliche Konkretisierungen, Spezifikationen und Ausfächerungen ab – und das nicht nur, weil sich die Welt ändert. Jene Wechselwirkungen und die sich darin vollziehende Aneignung der Welt erfolgen schon seit Langem und in weiter zunehmendem Maße durch mediale Vermittlung. Damit geraten räumliche, kulturelle, milieu- und altersbedingte Grenzziehungen ins Wanken und neue Distinktionslinien strukturieren den medialen Zugang zur Welt. Das birgt nicht zuletzt für Kinder und Jugendliche neue Chancen und neue Risiken – so weit, so bekannt. Dass diese medial vermittelte Aneignung auch einer spezifischen pädagogischen Begleitung in Theorie und Praxis bedarf, liegt auf der Hand. Hier nimmt das neue Portal medienradar.de seinen Platz ein.

  • Andreas Tietze (Foto: Verena Brüning)

    Dr. Andreas Tietze ist Lehrer am Herder-Gymnasium in Berlin.

 

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