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Maximilian Pakusa, Judith Sophie Richter, Marie Radau, Lisa Zirk, Patrick Rössler:

„Man stirbt als Held – oder lebt so lange, bis man selbst der Böse wird.“

Antagonisten im Actionkino 1972 bis 2019

In: mediendiskurs, 27. Jg., 4/2023 (Ausgabe 106), S. 49-55

Als Medienerlebnis bleibt der Kinobesuch nach wie vor einzigartig: Der Unterhaltungswert der großen Leinwand ist ungebrochen und Filme regen außerdem einen intensiven Gesprächsaustausch an. Dabei orientieren sich die Themen und Botschaften immer auch am Zeitgeist – Filmemacher sind bestrebt, gesellschaftliche, politische oder soziale Probleme in ihren Stoffen zu behandeln. Dazu schaffen sie Figuren, die die Zuschauer emotional abholen und sie eine besondere Sympathie oder Antipathie entwickeln lassen. Dafür spielen die Protagonisten und Antagonisten1 der Handlung eine essenzielle Rolle, nicht zuletzt, wenn es um den wirtschaftlichen Erfolg des Films geht.

Speziell zu den Gegenspielern der Filmhelden existieren bislang allerdings wenig bis keine wissenschaftlichen Befunde, weshalb sich eine Studie nun erstmals mit der Untersuchung der filmischen Darstellung des Antagonisten bzw. der Antagonistin in Actionspielfilmen der letzten 50 Jahre beschäftigt. Entgegen anfänglichen Erwartungen zeigen die Ergebnisse, dass sich deren Charakterdesign über diese lange Zeit hinweg lediglich geringfügig wandelte: Nach wie vor ist das Rollenfach männlich dominiert, außerdem war eine signifikante Veränderung der filmischen Darstellung von Antagonisten im Zeitverlauf nicht festzustellen.

 

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