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Wissenschaftlicher Nachwuchspreis medius 2023 verliehen

Pressemitteilung vom 28. Juni 2023

Die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK), das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. (DKHW) und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF) haben heute in Berlin den medius 2023 verliehen. Der Preis ist mit insgesamt 2.500 Euro dotiert und würdigt wissenschaftliche und praxisorientierte Abschlussarbeiten aus dem deutschsprachigen Raum, die sich mit aktuellen, innovativen Aspekten aus dem Medienbereich, der Medienpädagogik und Pädagogik oder mit Themen des Jugendmedienschutzes auseinandersetzen. In diesem Jahr wurde erstmals das gesamte Preisgeld an eine einzelne herausragende Einreichung vergeben.
 

Auszeichnung

Diesen Preis und damit 2.500 Euro verlieh die Jury Marie Claire Schumacher für ihre Masterarbeit Kinderliteratur barrierearm gestalten. Wie inklusives Kommunikationsdesign die Teilhabe für Menschen mit Sehbeeinträchtigung erleichtert, eingereicht an der Universität Bielefeld. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie ein barrierefreies Gestaltungskonzept kreativ auf das Medium Kinderliteratur angewandt werden kann. Der Fokus liegt auf einem Design, das sowohl sehenden Menschen als auch Personen mit Farbfehlsichtigkeiten, geringer Sehfähigkeit und blinden Menschen gleichermaßen zugänglich ist. Ergebnis der Masterarbeit ist auch das Bilderbuch Wo wohnt die Zeit?, welches losgelöst von der Sehfähigkeit ein spannendes, bildendes und ästhetisches Leseerlebnis darstellen soll.
 

„Marie Claire Schumachers Abschlussarbeit weiß auf so vielen Ebenen zu überzeugen: inhaltlich, thematisch, in Sachen Vielseitigkeit und mit Blick auf die Bewertungskriterien des medius: Theorie-Praxis-Transfer, Innovativität und Interdisziplinarität. Die Arbeiten – sowohl die Masterarbeit als auch das gestaltete Kinderbuch Wo wohnt die Zeit? sind darüber hinaus außergewöhnlich schön gewor-den.“ (Prof. Dr. Valentin Dander)

 

Lobende Erwähnung

Eine lobende Erwähnung sprach die Jury für die Masterarbeit Über irreguläre Migration berichten, aber fair. Eine kritische Betrachtung der grenzpolizeilichen Pressearbeit von Maximilian Wirz aus, eingereicht an der Hochschule für Philosophie München. Hier lobte die Jury insbesondere die Befassung mit einem hochaktuellen Thema und die wissenschaftliche Aufbereitung auf einem sehr hohen Niveau.
 


Die Preisverleihung fand statt im Rahmen des Sommerforums Medienkompetenz 2023 in Berlin. 

 

  • Preisträgerin Marie Claire Schumacher mit Prof. Dr. Dander © sh/fsf

    „medius“-Preisträgerin

    Marie Claire Schumacher mit Prof. Dr. Dander

  • medius 2023

    Prof. Dr. Dander, Marie Claire Schumacher, Teresa Sickert

  • Marie Claire Schumacher und Teresa Sickert

  • medius 2023 (Sketchnote: © Nadine Roßa)

    „Kinderliteratur barrierearm gestalten. Wie inklusives Kommunikationsdesign die Teilhabe für Menschen mit Sehbeeinträchtigung erleichtert“

  • Lobende Erwähnung (Sketchnote: © Nadine Roßa)

    „Über irreguläre Migration berichten, aber fair. Eine kritische Betrachtung der grenzpolizeilichen Pressearbeit“

  • Moderation

    Teresa Sickert

 

Fotocredit: © sh/fsf

 

Zum medius

Der medius ist ein Preis für innovative, wissenschaftliche und praxisorientierte Abschlussarbeiten, die sich mit aktuellen Aspekten aus dem Medienbereich, der (Medien-)Pädagogik oder Themen des Jugendmedienschutzes beschäftigen. Er wird durch die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF), die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK), die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) vergeben.

Neben einer sinnvollen Theorie-Praxis-Verbindung und der Förderung internationaler Perspektiven war eines der Hauptkriterien für die Auszeichnung stets die Interdisziplinarität.

In unserer inzwischen durch und durch mediatisierten Welt ist es für Fragen der Medienpädagogik und des Jugendmedienschutzes wichtiger denn je, Einflüsse aus anderen Disziplinen aufzugreifen. Neurowissenschaftliche Untersuchungen über Wahrnehmungsprozesse, ethisch-philosophische Überlegungen darüber, was Technik darf und künftig können sollte, oder die soziologische Betrachtung politischen und gesellschaftlichen Handelns in einer vernetzten Welt –  Inhalte, die auf den ersten Blick nicht unmittelbar „medienpädagogisch“ erscheinen, haben durchaus Relevanz für die medienpädagogische Praxis. Sie erweitern den Blick auf die Zielgruppe, beeinflussen die Art und Weise, wie Projekte konzipiert und umgesetzt werden und liefern wichtige Erkenntnisse, um Medieninnovationen und -inhalte einzuordnen.

Vor diesem Hintergrund richtet sich die Ausschreibung des medius ausdrücklich auch an alle fachfremden Disziplinen, die eine Relevanz für Medienpädagogik und Jugendmedienschutz geltend machen können.

Es können Abschlussarbeiten von Universitäten, Fachhochschulen und Hochschulen eingereicht werden, die im Jahr oder im Vorjahr der Ausschreibung abgeschlossen worden sind (i.d.R. Bachelor, Master, Magister, Diplom, Staatsexamen). Vorschlagsberechtigt sind die betreuenden Dozentinnen und Dozenten.

Die Absolventinnen und Absolventen können ihre Arbeit auch selbst einreichen, wenn sie den Nachweis erbringen, dass diese mit „sehr gut“ bewertet worden ist. Eine wiederholte Teilnahme mit derselben Arbeit ist nicht möglich.

Neben den üblichen einzureichenden Unterlagen soll aufgezeigt werden, inwieweit das Thema bzw. die Erkenntnisse der Abschlussarbeit für Fragen der Medienpädagogik oder des Jugendmedienschutzes relevant und ggf. in der Praxis verwertbar sind. Diese Bezüge können in Form eines Textes, einer Projektskizze, einer Präsentation, eines Videos o.ä. dargestellt werden.

Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert. Einsendeschluss ist jedes Jahr der 28. Februar. Eingereicht werden können die Bewerbungen bei der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (Kleine Präsidentenstr. 1, 10178 Berlin), vorzugsweise per Mail unter mailto:medius@mabb.de.